
Ostereier suchen
- Hermines Sicht, Ostersonntag, in der Früh -
Seit Langem fühlte ich mich nicht mehr so ausgeruht wie jetzt.
Die letzten Tage waren einfach nur ein Traum gewesen, Lucius ging es immer besser und ich fühlte mich auch wohl. Sogar meine übliche Übelkeit am Morgen blieb aus, seit ich hier mit Lucius war.
So wie jetzt gerade, an Lucius Seite gekuschelt – der noch immer schlief – genoss ich es einfach, seinen Arm zu spüren, der sich um mich gelegt hatte und die wunderbare Landschaft zu genießen.
Aber heute war auch der letzte Tag, den wir hier waren.
Erst gestern waren wir mittags in einem kleinen Restaurant an der Promenade. Nicht einmal waren wir in einem Zaubererdorf. Die ganze Zeit waren wir unter Muggeln, Lucius kleidete sich sogar wie sie.
Obwohl er eine sehr ansehnliche Kehrseite in Jeanshosen hatte, fand ich es besser, wenn er diese Leinenhosen trug oder die gewohnten.
Die Türen nach draußen waren wieder einmal weit auf und ich zog den Duft des Meeres ein, der sich mit Lucius Duft vermischte.
Sein Atem kitzelte mich an meinem Nacken. Eigentlich sogar fast an meinem Ohr. „Morgen, meine Schönheit.", murmelte er und ich bekam einen Kuss auf meinen Nacken gehaucht. „Guten Morgen, mein Gemahl.", kicherte ich und versuchte mich umzudrehen.
Leider war das mit dem Bauch und Lucius Arm gar nicht mal so einfach.
Jedoch schaffte ich es dann doch und drückte direkt meine Lippen gierig auf seine. „So gierig, mein Engel?", fragte er belustigt, als ich meine Hände über seinen Körper wandern ließ, runter zu seinem Hosenbund und sie dann in seiner Hose verschwanden. „Ich brauch dich, Lucius...", flüsterte ich und umfasste sein Glied.
Ich hörte, wie er unterdrückt aufstöhnte, als ich ihn massierte und leichte Küsse auf seine nackte Schulter hauchte. Der Rest von seinem Oberkörper war noch immer mit dem Verband verbunden, den er sich immer alleine abends neu machte.
Seine Hände drückten leicht gegen meine Schulter, sodass ich von ihm abließ. „Du willst nicht?", fragte ich schüchtern. „Liebes, ich könnte das ewig mit dir tun. Aber wir haben nicht so viel Zeit, zum Mittag müssen mir wieder im Manor sein und wir wollten doch noch ein Bad nehmen. Hier!", erklärte er und küsste mich auf die Stirn.
Stand auf und hielt mir die Hand hin, mit einem Lächeln ergriff ich sie. „Können wir... naja, können wir in der..." „Wir können da vieles tun, Hermine, du musst es nur sagen und ich werde dir deinen Wunsch erfüllen.", unterbrach er mich, als er merkte, wie rot ich wieder wurde.
Lucius führte mich ans andere Ende des Hauses.
Hier war ich bis jetzt noch nicht gewesen. Hier waren die Wände auch nicht aus Glas, wie der restliche Teil des Hauses. Nein, hier waren sie aus massivem Holz. „Hier, komm.", sagte er mir und öffnete eine Tür, diese führte nach draußen und wieder einmal war ich überwältigt.
Hier wollte er mit mir baden?
„Warte hier, ich komme gleich wieder.", teilte er mir mit, da begann auch schon das Wasser in die Wanne zu laufen und Lucius verschwand wieder ins Innere des Hauses.
Jetzt sah ich mich noch einmal richtig um.
Ich stand auf einer sehr kleinen Terrasse – wenn man es überhaupt so nennen konnte – mit dem Blick direkt aufs Meer und auf einige Felsen. Alles war aus dem massiven Holz, sah aber trotzdem sehr schön aus. Es machte nicht einen übermächtigen oder erdrückenden Eindruck.
Aber das Beste war wahrlich die runde Badewanne, die vor mir stand. Das Wasser lief auch nicht aus dem Hahn, der auch dort stand. Nein, es fiel oben aus einer Brause hinab.
Sowas hatte ich noch nie gesehen, eine Badewanne im Freien.
Gut, ich wusste, dass es Whirlpools gibt, die sich die Amerikaner oft auf ihre Dachterrassen stellten, aber hier in England oder Italien hätte ich das nicht erwartet.
So eine Badewanne war irgendwie... sie war einfach toll.
Ich meine, ich liebte auch meine Badewanne im Manor, aber so eine... ich hoffe, wir würden noch mehr als einmal hier hinkommen.
Die Wanne war schon gut gefüllt, als Lucius mit zwei Bademänteln und zwei Handtüchern wiederkam. Er lächelte mich an und zog dann einfach seine Hose aus und mit einem Wink seines Zauberstabes verschwand auch der Verband von seinem Körper.
Seinen Zauberstab legte er zu den Bademänteln und Handtüchern und stieg dann in die Wanne. Dabei waren seine Augen die ganze Zeit auf mich gerichtet. „Willst du doch nicht reinkommen?", fragte er amüsiert. Ich wurde wieder rot, wahrscheinlich würde das mein ganzes Leben so sein.
Sobald er dieses Grinsen oder Lächeln auf den Lippen hatte, war es um mich geschehen und mein Herz begann wie wild das Blut in mein Gesicht zu pumpen.
„Du solltest anfangen, dieses unverschämt kurze Kleid auszuziehen, Liebling.", schlug er mir mit diesem Lächeln vor, dass meine Knie weich wurden. Ich atmete tief durch und streifte mir dann die dünnen Träger von den Schultern, leider rutschte es nicht so elegant runter wie früher, denn es blieb an meinem Bauch hängen.
Beschämt schaute ich daher zur Seite, aber Lucius Hand legte sich um mein Handgelenk und zog mich näher zu sich. „Sei nicht beschämt, du bist wunderschön. Vergiss nicht, du trägst die Frucht meiner Lenden in dir.", sagte er und ich musste wieder kichern.
Immer wenn er das sagte, Frucht seiner Lenden...
Er griff nach dem Stoff des Nachtkleides und zog es mir sanft über meinen gewölbten Bauch. „Na dann, komm rein, Liebes.", grinste er jetzt und hielt mir wieder seine Hand hin.
Seit zwanzig Minuten saß ich an Lucius gelehnt schon in dieser Badewanne, sah, wie die Wellen gegen die Felsen brachen und wie der feine Wind zu uns wehte. „Ich werde das hier vermissen.", gestand ich ihm leise und spürte, wie seine Finger über meinen Bauch – unter Wasser – strichen.
Hinauf zu meinen Brüsten, die er in seine Hand nahm und mich dann so gegen seinen Körper drückte. Daher spürte ich auch seinen Penis, der sich gegen meinen Po drückte. „Ich werde das auch vermissen, aber wir können im Sommer noch einmal hierhinkommen. Mit den Kleinen.", flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich dann unterhalb von diesem.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken gegen seine Schulter und er begann, meine Brüste zu verwöhnen.
Seine Hände waren einfach göttlich. „Ich liebe die Beiden hier, weiß du das?", hauchte er die Frage und zwirbelte meine Knospen leicht, sodass ich zusammenzuckte aufgrund des kurzen, süßen Schmerzes.
„Mmm...", seufzte ich und er küsste weiter meinen Hals und meine Schulter, er wollte mich hochheben, aber ich hielt ihn davon ab. „Bitte... ich will dich dabei sehen, Lucius.", bat ich leise.
Als wir das letzte Mal miteinander geschlafen hatten, konnte ich nicht in sein Gesicht sehen, aber jetzt wollte ich es. „Dann dreh dich um, mein Engel.", befahl er mir sanft und ich erhob mich, drehte mich und ließ mich wieder auf seinem Schoß nieder.
Seine Hände legten sich auf meine Hüften, strichen über meine Seite, hoch zu meinen Brüsten und wieder runter zu meinen Oberschenkeln und dann unter meinen Po. Als er mich hochhob, stützte ich mich mit meinen Händen auf seiner Schulter ab.
Dann ließ er mich langsam auf sich drauf gleiten. „Oh... mm... ich liebe dich.", hauchte ich überwältigt. Jedes Mal mit ihm war einfach überwältigend, sodass ich mich fragte, wie er das machte und er war so sanft!
„Ich weiß.", hauchte er zurück, dass es mir Tränen in die Augen rief. Ich drückte meinen Mund auf seinen und meine Hände verkrampften sich in seinem nassen Haar. Er war einfach purer Sex, ich würde niemals genug von ihm bekommen.
Seine Hände lagen noch immer auf meinem Po und hoben mich immer wieder leicht an, er war schon wieder vollkommen bei Kräften, nicht eine Narbe war auf seinem Oberkörper zu sehen. Nicht, dass es mir was ausmachen würde, aber so musste ich nicht jedes Mal daran denken, was sie mit ihm gemacht haben.
„Wein nicht, Hermine, bitte. Sch...", sagte er und seine Hände verließen meinen Po, nur um sich dann auf mein Gesicht zu legen und mir die Tränen weg zu wischen. „Bitte verlass mich nicht wieder, Lucius.", bettelte ich ihn an und ließ meine Hüften sanft kreisen. „Nie wieder...", flüsterte er und änderte den Rhythmus.
Nun stand ich vor dem Spiegel, meine Tasche war schon gepackt, aber ich hatte noch kein Kleid an. Meine Haare hatte ich locker zu einem seitlichen Zopf geflochten, der sehr... sehr locker war und daher auch viele Strähnen lose heraus hingen.
Auf Schmuck hatte ich verzichtet, trug aber einen blauen Nagellack und hatte meine Augen dezent in Blau geschminkt, außerdem hatte ich mir noch eine Spange in die Haare gemacht.
Nur hatte ich wirklich kein Kleid.
Ostern... Hyperion und seine Frau waren immer noch im Manor und auch Rosaria war noch da. Ob Abraxas Brüder auch noch da waren, das wusste ich nicht. Aber Lucius Neffe, der war auch noch da.
Was sollte ich also anziehen, die meisten Kleider waren im Manor... okay, alle meine Kleider waren immer Manor.
Und selbst wenn ich jetzt schon dort wäre, ich würde in die meisten nicht einmal mehr reinpassen.
Nur mit einem Slip bekleidet – weil Lucius mir alles andere genommen hatte – stand ich hier. Nichts zum Anziehen...
Obwohl, das stimmte nicht ganz. Lucius sagte mir, ich würde suchen müssen, wenn ich was zum Anziehen haben will. Suchen! Pü!
Nur weil Ostern ist, werde ich doch jetzt nicht anfangen, nach Kleidung zu suchen als wären es Ostereier. Was Lucius sich dabei wieder gedacht hatte. „So sehr ich diesen Anblick von dir auch genieße, du solltest dir was überziehen. Dass mein Bruder und die anderen dich so sehen, darauf kann ich getrost verzichten. Denn das alles da gehört nur mir.", sprach Lucius zu mir.
Dieser hatte sich schon eine schwarze Hose angezogen und ein dunkelblaues Hemd.
Ganz lässig lehnte er am Türrahmen und grinste mich an.
„Dann gib mir endlich meinen Koffer zurück!", zischte ich jetzt. So langsam reichte es mir, ich war kurz davor zu platzen. Das konnte er doch nicht einfach mit mir machen!
Er lächelte jetzt mitfühlend, wie es schien und kam auf mich zu, zog mich etwas zu sich, küsste mich auf mein Haar und sagte: „Dann such dein Kleid."
Dann verschwand er einfach aus dem Badezimmer!
Dieser Idiot!
Wieso war er manchmal nur so ein Arschloch? Das konnte doch nicht wahr sein?
Letztendlich gab ich aber nach, nahm mir aber den Bademantel und legte mir den um. Dass ich nackt durch das Haus laufen würde, konnte er sich schön abschminken.
Als ich ins Wohnzimmer kam, saß er da auf dieser weißen Couch: Beine übereinander geschlagen, ein Buch in der Hand und ein arrogantes Grinsen auf den Lippen.
„Hör auf, so zu grinsen, Lucius!", keifte ich ihn an, als ich einfach vorbei ging und hinter dem Sofa nachschaute. Ich war sauer, mehr als sauer. Da erlaubte er sich so einen Spaß mit mir!
Der würde schon sehen, was er davon hat!
Seit einer halben Stunde lief ich jetzt schon durch das Haus und nichts!
Einfach nichts! Ich hatte schon keine Lust mehr und der gnädige Herr saß noch immer auf dem Sofa und grinste mich jedes Mal an, wenn ich an ihn vorbei ging.
Gerade war ich in seinem Arbeitszimmer und durchfühlte seinen Schreibtisch, die Papiere lies ich einfach achtlos zu Boden fallen.
Selber Schuld, wenn er schon meinte, mit mir hier Eiersuchen zu spielen, dann kann er nachher auch schön selber wieder aufräumen. Ich ließ den Schreibtisch hinter mir und ging zu dem großen Regal, der mit vielen Aktenordern befüllt war. Ob ich hier was finden werde?
Unschlüssig stand ich vor dem Regal. Er würde bestimmt sauer sein, wenn ich dort was durcheinander brachte, also ließ ich es sein und ging noch einmal in die Küche. Schaute auch hier noch einmal durch die Schränke, aber auch da war nichts. Sogar auf den Terrassen schaute ich nach, dort war ebenfalls nichts.
Das konnte doch nicht wahr sein!
Ja, das Haus war zwar ziemlich groß, aber ich war in jedem Zimmer schon mindestens zweimal gewesen und hatte nichts gefunden. Mir taten die Füße weh und ich hatte Hunger!
Außerdem strampelten die zwei Kleinen in mir wie verrückt, sodass ich immer wieder Pausen machen musste, um auf die Toilette zu gehen.
Ich hasste es! Wieso tat er das nur?
Wie ein Häufchen Elend saß ich jetzt auf dem Boden vor dem Bett. Stumm liefen mir Tränen über das Gesicht, diese Scheiß Hormone!
Dabei war ich noch nicht einmal traurig, sondern einfach nur erschöpft und total sauer und wütend.
„Hermine?" „Geh weg!", rief ich zurück, als Lucius mich rief.
Jetzt, jetzt nach 30 Minuten fiel ihm auf, dass ich noch immer praktisch nackt hier rumlief?
Ich hörte seine Schritte, als er das Schlafzimmer betrat und wandte mich von ihm weg. Wollte ihn nicht ansehen, wahrscheinlich würde ich ihn dann anschreien oder etwas sagen, was ich im Nachhinein bereuen würde.
„Hast du dich verletzt?", fragte er und ich hörte, dass er besorgt war. „Geh einfach weg, Lucius!", sagte ich wieder und meine Stimmt brach am Ende ab. „Hey, ich... bitte weine nicht. Es war nicht so gemeint. Ich dachte, dir würde es Spaß machen, wenn wir diesem Muggelbrauch nachgehen.", erklärte er und mir reichte es.
Meine Stimmung war so weit unten, wie schon lange nicht mehr! Ich war einfach nur wütend und so drehte ich mich zu ihm um und schrie ihn an: „Spaß? DU HAST ALLEN ERNSTES GEGLAUBT... ICH LAUFE HALBNACKT DURCH DAS HAUS UND SUCHE EIN KLEID, DASS DU WER WEIß WO VERSTECKT HAST. WÄHREND DU IDIOT EINFACH AUF DEM SOFA SITZT UND MICH DIE GANZE ZEIT MIT DEINEM ARROGANTEN GRINSEN BEOBACHTEST! ALSO NEIN, ICH HATTE KEINEN SPAß!".
Mein Atem ging schnell und mein Herz raste, ich wollte nur noch Hause. „Bring ich einfach nach Hause, es mir egal, wie ich aussehe. Ich will nach Hause!", teilte ich ihm mit und blieb einfach auf dem Boden sitzen.
Ich wollte mich nicht mit ihm streiten, nicht jetzt, wo alles so schön war und ich wusste – tief in meinem Inneren – dass ich überreagierte. Aber ich konnte einfach nicht anders, dass konnte ich mir noch nicht einmal erklären.
Plötzlich zogen mich starke Arme in eine beruhigende Umarmung. „Es tut mir leid, Liebes... ich..." „Es tut mir auch leid, ich hätte dich nicht anschreien sollen.", unterbrach ich ihn und kuschelte mich an ihn.
Wie ich es hasste, mich mit ihm zu streiten. „Das Kleid, würdest du es trotzdem anziehen?", fragte er mich sanft und küsste mich immer wieder. Auf meinen Kopf, auf meine Stirn und meine Wange.
Natürlich würde ich es trotzdem anziehen, aber ich müsste mich noch einmal frisch machen. Ich nickte also nur und zog seinen Kopf zu einem Kuss herunter.
So, nachdem ich mich also doch noch fertig gemacht habe und Lucius mir das wundervolle Kleid gezeigt hat, das genau wie das letzte in einem wunderschönen Mitternachtsblau war, nur mit einem großzügigen herzförmigen Ausschnitt und zwei Trägern, die am Rücken zu einem Steifen verschmolzen. Dieser war mit Pailletten bestickt und zeigte so wieder einmal meinen Rücken. Unter der Brust wurde es durch einen eingewebten Stoffgürtel stramm gehalten, nur um dann sanft an mir runter zu fließen in mehreren Bahnen Stoff.
Lucius wartete schon vor dem Kamin auf mich, wir würden erst wieder ins Ministerium reisen und von dort aus dann ins Manor. Genau wie das letzte Mal, nur halt anders herum.
„Oh verdammt, Lucius! Wir haben gar keine Geschenke für die anderen.", stieß ich aus, als wir im Ministerium waren und uns auf den Weg zu einem anderen Kamin machten. Er lachte tatsächlich wieder einmal über mich, schmollend zog ich meine Unterlippe zwischen meine Zähne und hätte am liebsten die Hände vor der Brust verschränkt, aber Lucius hielt meinen Arm fest.
„Was ist schon wieder so witzig?", wollte ich direkt wissen. „In unserer Familie schenken wir uns nichts zu Ostern. Eigentlich feiern wir es auch gar nicht, aber wir treffen uns immer zum Essen. Mehr nicht. Ich habe trotzdem eine Überraschung für dich, ich zeige sie dir nach dem Essen.", erläuterte mir Lucius.
„Oh... okay.", sagte ich und ließ das Thema damit fallen. Aber Lucius hatte für mich noch eine Überraschung. „Ich muss die aber nicht wieder suchen, oder?" „Nein, nein, ich zeige sie dir, Liebling.", sagte er sanft und schon verschwanden wir in den grünen Flammen.
Im Manor angekommen wurden wir von zwei kleinen Fellbündel begrüßt.
„Da hat dich wohl jemand vermisst.", kommentierte Lucius das ganze Miauen von Shadow und Saphira. Ich beugte mich zu ihnen runter und streichelte sie einige Male über den Kopf, naja, Shadow rieb sich lieber an Lucius Bein.
Was mich wirklich kichern ließ, weil sein Hosenbein jetzt voll mit Haaren von ihm war. „Mist...", begann er, aber als ich mich räusperte, verschluckte er den Rest einfach und lächelte gezwungen.
Allerdings waren wir auch gar nicht lange alleine, denn Rosaria kam schon auf uns zu. „Hermine, Lucius, da seid ihr ja endlich. Wir haben euch schon vor einer Stunde erwartet.", begrüßte sie uns und drückte mich sanft an sich.
„Wir hatten eine kleine Verzögerung, bitte verzeih, Mutter.", erklärte Lucius schnell. Kleine Verzögerung... pah! Ostereier suchen und einen Streit hatten wir.
Rosaria aber lächelte nur mütterlich und sagte: „Kommt, die anderen warten schon im Wintergarten auf uns."
Im Wintergarten? Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir in einem der Säle essen würden. Aber was soll's, der Wintergarten war schön und ich konnte dort immer gut entspannen.
„Bruno freut sich schon richtig, dich wiederzusehen, Lucius.", trällerte Rosaria fröhlich. „Sicher tut er das, Mutter.", gab Lucius nur wieder. „Was meint sie damit, Lucius?", fragte ich leise.
Das war gerade richtig komisch.
Als würde sie es gar nicht ernst meinen. „Er ist Narzissas Patensohn gewesen, Alexandra und Narzissa haben sich immer sehr gut verstanden. Hyperion war dagegen, aber Alexandra hat ihren eigenen Kopf, was sowas angeht. Bruno ist genauso wie sie, manchmal habe ich sogar geglaubt, er ist Narzissa nur in männlich.", erklärte er mir.
Als wir dann den Wintergarten betraten, wusste ich auch, was er meinte.
Dieser Bruno, der eine gewisse Ähnlichkeit zu Hyperion aufwies, stand neben Draco und Melinda. Melinda schien sich nicht wohl zu fühlen und schaute immer hilfesuchend durch den Raum, als ihr Blick dann auf mich und Lucius fiel, sah ich die Erleichterung in ihren Augen aufblitzen.
„Du entschuldigst mich, Lucius? Ich würde gerne mit Melinda reden, ich habe sie das letzte Mal nur ganz kurz gesehen.", teilte ich Lucius mit, der meinen Arm freigab und mir zunickte.
Ich sah noch, wie Lucius zu Hyperion ging, der mit Joseph und Brutus am Tisch saß. Sie unterhielten sich angeregt, während Rosaria gezwungen war, sich mit Alexandra zu unterhalten.
„Hermine.", stieß Melinda mit einem lauten Seufzen aus, als ich nur noch ein paar Schritte von den dreien entfernt war.
Draco wandte seinen Kopf nun auch zu mir: „Hermine, gut siehst du aus. Wie geht es dir?"
Er zog mich sogar in eine kleine Umarmung. „Danke, es geht mir ganz gut. Was ist mit dir, Melinda?" „Mir auch, danke.", antwortete sie und lächelte erleichtert zu mir.
Ein Räuspern ließ mich den Kopf drehen, dort stand er jetzt, dieser Bruno! Mit einem arroganten und selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen betrachtete er mich.
Da fiel mir ein, dass mein Kleid ziemlich viel Haut zeigte, zumindest oben rum an meinem Rücken und meinem Dekolleté.
„Lady Malfoy, wie erfreulich, sie einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Mein Onkel hat großes Glück, solch eine junge Schönheit sein Eigen nennen zu können.", sagte er und verbeugte sich leicht. Er versuchte mir also zu schmeicheln, damit würde er aber nicht weit kommen. Nicht bei mir!
„Bruno, richtig? Es freut mich auch, aber ich muss doch wiedersprechen. Ich bin nicht in Lucius Besitz. Er ist mein Mann, nicht mein Herr oder sonst etwas.", machte ich klar.
Soweit würde es auch noch kommen, dass ich mich hier als Besitz betiteln lasse.
In seinen Augen blitzte jetzt Wut auf, wahrscheinlich fragte er sich, wie ich es wagen konnte, so mit ihm zu reden.
Pech! Nur weil Melinda so gut erzogen wurde und sich nicht wehrte, wenn jemand ihr so kam, hieß das noch lange nicht, dass ich mir das auch gefallen lasse. Meine Mutter und mein Vater hatten mich zu einer eigenständigen Frau erzogen, die auch unabhängig von einem Mann leben konnte.
Gut, ich wollte das nicht mehr, ich hatte jetzt Lucius. Aber trotzdem, ich war immer noch eine selbstständige Frau.
„Du...", begann er zischend, aber ein Schatten legte sich über ihn, was mich diesmal grinsen ließ. Man mochte es nicht glauben, aber Hyperion und ich waren durchaus sowas wie Freunde geworden. „Hast du was zu sagen, mein Sohn?", fragte eben dieser jetzt.
Bruno erstarrte förmlich, genau wie Draco es auch manchmal tat, wenn Lucius das tat. „Ne... nein, Vater.", stotterte er dann.
„Dir wird es gut tun, ein wenig mehr Respekt zu zeigen deiner neuen Tante gegenüber. Sie ist eine Malfoy und immer willkommen in der Familie. Also behandle sie auch so, oder du wirst dein blaues Wunder erleben, wenn wir wieder zuhause sind." „Ja Vater.", sagte er ergebend und wandte sich dann mir wieder zu: „Bitte verzeih, es war nicht meine Absicht, dich zu beleidigen."
„Dir sei vergeben.", sagte ich arrogant und lobte mich innerlich dafür, dass ich das so gut hinbekommen habe. Ich lächelte Hyperion an: „Hyperion, wie war deine Woche?"
Er reichte mir seinen Arm, den ich ergriff und konnte beobachten, wie sowohl Brunos Mund sich zu einem stillen „Oh", öffnete, wie auch der seiner Mutter.
„Sie war nicht so angenehm, wie die letzten zwei Monate mit dir, Hermine.", meinte er nur und führte mich an den Tisch. „Wie oft muss ich dir noch sagen, Hyperion, dass ich deine komischen Andeutungen nicht gutheiße?" „Du kannst das gerne sooft machen, wie du willst, Kleine, aber ich werde damit nicht aufhören.", gab er schlicht wieder und rückte den Stuhl für mich zurecht.
Dieser war direkt neben Lucius, der natürlich den Wortaustausch von uns mitbekommen hatte und auch etwas dazu sagen musste: „So lange es nur bei den Andeutungen bleibt, Bruder, werde ich dich nicht umbringen."
Super!
Lucius würde also nichts unternehmen.
Okay, so schlimm war das nun auch wieder nicht, wenn Hyperion das machte. Aber für Alexandra war es durchaus schlimmer. Sie sandte mir die ganze Zeit giftige Blicke zu, vor allem, als Hyperion sich auch noch zu meiner rechten niederließ.
Wo eigentlich immer Abraxas gesessen hat.
Die Hauselfen servierten uns die Vorspeise: eine kalte Suppe.
Außer Melinda und mir – und Bruno – hatten alle anderen einen Weißwein zur Suppe bekommen.
Oberflächliche Gespräche wurden geführt und schon wünsche ich mir, mit Lucius alleine zu sein und vielleicht noch ein bisschen von den Dingen tun, die wir in dem Strandhaus getan haben.
„Sag, Bruno, wie läuft es in der Schule?", hörte ich Joseph fragen, dabei verschluckte sich Bruno an seiner Suppe. So schlimm also!
Unwohl rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, sah sogar hilfesuchend zu seiner Mutter rüber. „Antworte, wenn man dich was fragt, Bruno!", befahl Hyperion mit ernster Stimme neben mir. „Es läuft ganz gut, Onkel.", sagte er dann leise und mehr als schüchtern.
„Geht das auch genauer?", fragte Joseph weiter, obwohl es sich in meinen Ohren eher wie ein Befehl anhörte. „Natürlich, Onkel, ich werde nächstes Jahr in sieben Fächern meinen Abschluss machen. In vier habe ich ein "Erwartungen Übertroffen" und in den anderen drei ein "Annehmbar".", sagte er stolz.
Nun gut, keine schlechte Leistung, aber für einen Malfoy nicht gerade herausragend, sowie ich das mitbekommen habe. Lucius war ziemlich gut in der Schule, Draco war und ist immer noch einer der besten Schüler. Eigentlich war er nach mir der beste Schüler in Hogwarts und ich war mir sicher, dass Hyperion auch ziemlich gut gewesen ist, genau wie die anderen Malfoys.
Ein Schnauben war von Hyperion zu hören. „Du hättest mehr anstrengen können und nur sieben? Du wirst nächstes Jahr noch drei weitere Fächer nehmen!", kommentierte er das dann. „Hyperion, Bruno gibt sein bestes. Er wird doch nachher eh deine Firma übernehmen.", mischte sich Alexandra ein.
Firma? Hyperion hatte auch eine Firma, davon wusste ich ja noch gar nichts.
„Nicht mit solchen Noten, da werde ich sie an jemanden anderen überschreiben." „Aber Vater...", stotterte Bruno und ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen. „Was gibt es da zu lachen? Bestimmt bist du nicht besser... du bist nur Dreck!", stieß Alexandra aus und Lucius und Hyperion wollten gerade ansetzen, etwas zu sagen, als ich schon sagte: „Gewiss nicht, Alexandra, ich habe momentan elf Fächer und jedem einzelnen habe ich ein Ohne Gleichen. Bedenkt man, dass die letzten Monate für mich keineswegs schön und entspannt waren, ist es eine außergewöhnliche Leistung."
Bruno und Alexandra sahen mich jetzt überrascht an, Melinda und Draco lachten leise und auch Brutus und Joseph konnten sich ein Lachen nicht verkneifen.
Lucius schaute stolz zu mir runter, Hyperion grinste seinen Sohn an, als er ihm deutlich machte: „Wie du siehst, mein Sohn, muss man sich nur ein bisschen anstrengen und man hat ausgezeichnete Noten. Ich nehme an, Hermine, du wirst später bei Lucius in der Firma mitarbeiten?"
„Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.", erwiderte ich und nippte an meinem Glas Wasser. „Wenn du das möchtest, Liebes, würde ich dich sehr gerne in der Firma willkommen heißen.", sagte Lucius und lächelte mir zu.
Ich würde mich sogar sehr freuen, bei ihm in der Firma zu arbeiten. Leider hatten wir bis jetzt – immer noch – nicht darüber gesprochen. Aber dafür war ja auch noch ein bisschen Zeit, erst würden die Kinder kommen und eine kleine Auszeit, erst dann würde ich in die Arbeitswelt eintauchen.
„Glück!", zischte Alexandra sauer und eingeschnappt. „Vielleicht wäre Hermine eine gute Wahl dafür, die Firma zu leiten...", murmelte Hyperion und ich schaute überrascht zu ihm rüber. „Wie bitte?", entkam es Alexandra ungläubig. „Du willst ihr... diesem... ihr die Firma überlassen?", fragte sie hysterisch.
Da passierte es, einer der Hauselfen stand hinter ihr mit dem Hauptgang in seinen kleinen Händen, Alexandra stand polternd auf und schob dabei ihren Stuhl nach hinten.
Dieser knallte gegen den armen Hauselfen, der vor Schreck den Teller hochwarf und der Hauptgang so auf Alexandras Kopf landete. Sie war über und über bedeckt mit Gemüse, Soße und eine Kartoffel war ihr in den Ausschnitt gefallen. Wütend drehte sie sich um und schrie auf die kleine Elfe ein: „DU MINDERWERTIGES VIEH! WIE KANNST DU ES WAGEN? NA WARTE, WENN ICH DICH IN DIE FINGER BEKOMME!"
„Gila, komm hier hin!", sagte ich schnell, als ich sah, wie Alexandra ihren Zauberstab auf die Elfe richten wollte. Ohne noch länger zu warten, erschien die Elfe direkt neben mir. Auch ich hatte mich aufgesetzt und stand jetzt, die Elfe versteckte sich hinter meinen Beinen.
„DU! ICH WERDE DIESE ELFE BESTRAFEN, SIE HAT ES VERDIENT! IHR RESPEKTLOSES VERHALTEN WERDE ICH NICHT DULDEN. EIN PAAR CRUCIATOFLÜCHE SOLLTEN SIE ZUR BESINNUNG BRINGEN!", schrie Alexandra weiter.
Respektloses Verhalten... „Bitte Mistress, ich... es tut Gila leid... wirklich Mistress.", hörte ich die Elfe mit ängstlicher Stimme sagen. „Schon gut, Gila, es war nicht deine Schuld.", sagte ich und Alexandra schien ihren Ohren nicht trauen zu können.
Jedoch verhinderte meine Wenigkeit ihr weiteren Einwände, indem ich zum Sprechen ansetzte: „Du willst, dass jemand bestraft wird? Wie wäre es mit dir? Die ganze Zeit führst du dich auf, als würdest du hier wohnen, als würde das alles dir gehören. Aber so ist es nicht! Du bist diejenige mit dem respektlosen Verhalten, vielleicht wäre es also sinnvoller, wenn wir dich zur Besinnung bringen würden. Du wirst die Elfe nicht anrühren, du wirst überhaupt keine Elfe in diesem Haus anrühren. Solltest du es wagen, es doch zu tun und glaub mir, ich werde es wissen, dann kannst du mich erleben und das sage ich dir, Alexandra, das willst du ganz gewiss nicht."
Alle schauten mich sprachlos an. „Ihr entschuldigt mich, mir ist der Appetit vergangen, Gila, komm doch bitte mit.", entkam mir noch und ich verließ den Wintergarten, hinter mir die Hauselfe.
Diese begann aufgeregt zu sprechen, nachdem wir in meinem Salon angekommen waren: „Gila ist Mistress so dankbar. Vielen Dank, Mistress, Gila steht für ewig in eurer Schuld."
„Ich sagte doch schon, Gila, es war nicht deine Schuld. Hast du dich verletzt?", erkundigte ich mich und hockte mich zu ihr runter. An ihrem Kopf hatte sie eine kleine Platzwunde, Alexandra hatte sie mit dem Stuhl arg erwischt.
Mit großen Augen und Tränen in den Augen schaute sie mir ins Gesicht. „Mistress ist zu gütig.", verbeugte sie sich und ich schüttelte nur den Kopf. „Lass mich das ansehen.", murmelte ich und nahm das Gesicht der Elfe in meine Hände.
Es war nur klein, ein kleiner Zauber und alles wäre wieder gut, sodass ich ihn direkt murmelte. Das konnte ich auch ohne Zauberstab. Kurz verzog die kleine Elfe das Gesicht, nur um dann wieder glücklich zu mir hinauf zu schauen. „Darf Gila Mistress umarmen?", fragte sie und ich zog sie direkt in meine Arme.
„Ich danke ihnen, Mistress, aber Gila muss jetzt wieder in die Küche. Gila bringt ihnen was zu Essen.", teilte sie mir noch mit und verschwand dann. Die Elfen hier wuchsen mir wirklich ans Herz.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro