Großeltern
- Hermines Sicht, 2 Wochen später, 11. Juli -
So langsam lebten wir uns alle ein, also mit den Kleinen. Die Nächte waren zwar kurz, genau wie die ruhigen Stunden am Tag dennoch könnte es nicht besser laufen.
„Was hast du heute vor, Hermine?", fragte Melinda mich, während wir mit Isabella und Louis, die in ihren Kinderwiegen lagen und schliefen, im Garten saßen. „Ich weiß nicht, große Pläne kann ich nicht machen. Wer weiß, was die Beiden hier wieder aushecken?", gab ich wieder, was uns beide lachen ließ.
Lucius war in der Firma, würde heute aber früher nach Hause kommen und vielleicht könnten wir ein bisschen... „An was denkst du schon wieder? Nein, warte. Ich will es doch nicht wissen.", entschied Melinda sich dann schnell um. Wahrscheinlich hatte sie gesehen, dass ich rot im Gesicht war.
Da hatte Melinda sich schon denken können, an was ich dachte.
Aber ehrlich, ich war sexuell frustriert. Sex war immer noch tabu, aber er könnte ein bisschen mit seiner magischen Zunge nachhelfen und ich würde mich dafür revanchieren. „Hermine, bitte. Hör auf an Sex mit Lucius zu denken!", stöhnte Melinda auf.
„Ich kann nichts dafür, es ist schon einen Monat her und ich...", „Wenn du über Sex reden willst, dann triff dich mit Elena oder Camilla, bitte.", flehte sie mich an und ich ließ das Thema fallen.
Es war ja nicht so, als wollte ich darüber reden und erst recht nicht mit Camilla oder Elena. Die würden mir sagen, ich soll es mir selbst machen, aber das funktionierte auch nicht. Zumindest nicht so, wie ich es gern hätte. „Hast du schon dieses neue Buch gelesen, von der Kimmkorn?", kam die nächste Frage von Melinda und so wechselten wir tatsächlich das Thema.
Ich überlegte kurz, aber nein, ich denke nicht dass ich das hatte. Erinnern konnte ich mich jedenfalls nicht. „Ich denke nicht, wieso? Um was geht es?", „Na um dich!", teilte sie mir mit. „WAS?", stieß ich erschrocken aus.
Was hatte diese Person schon wieder getan? Ich hatte das Buch über Dumbledore gelesen, es war nicht gerade nett gewesen, also die Dinge, die sie dort über ihn veröffentlicht hatte. Es ist doch egal, ob diese Dinge wahr waren oder nicht. Schlicht und einfach ging es niemanden an und Dumbledore konnte sich auch nicht mehr wehren.
Ich wollte gar nicht daran denken, was sie wieder geschrieben hatte. „Ich hab hier eine Zusammenfassung aus dem Tagespropheten. Ich weiß nicht, ob Lucius es schon gesehen hat, aber ich denke nicht.", sagte sie und reichte mir genannte Zeitung.
Rita Kimmkorn – neuer Besteller – Das Leben des Goldenen Trios
Gestern erschien das angekündigte Buch von Rita Kimmkorn, die schon durch ihre anderen Bücher, wie "Leben und Lügen des Albus Dumbledore" bekannt ist und natürlich, durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen bei uns im Tagespropheten.
Die ersten Exemplare waren bei Flourish und Blotts bereits innerhalb der ersten Stunden ausverkauft und es scheint, als würden wir hier einen neuen Besteller vor uns haben. Die Kapitel im Buch lassen bereits darauf schließen, dass Miss Kimmkorn viel zu enthüllen hat.
Gespannt sind viele vor allem auf den Teil, der sich rund um Hermine Granger, jetzt Lady Malfoy, dreht. Ich selbst habe mir erlaubt, einen Blick reinzuwerfen und kann Sie nur ermutigen, sich diese Sensation nicht entgehen zu lassen.
Das Buch erhalten Sie für 22,25 Pfund, natürlich bei Flourish und Blotts und vielen anderen Buchhandlungen. Eine Vorlesung gibt es am Samstag bei Flourish und Blotts, um 11 Uhr.
Miss Kimmkorn wird dort einige Kapitel vorstellen und Bücher signieren.
Bericht: Betty Braithwaite
Das war ja nicht zu glauben!
Sie hatte ein Buch über Harry, Ron und mich geschrieben und dann auch noch über mein Leben mit Lucius. Was ging in dieser Person nur vor? Hatte sie nicht schon genug?
Ich werde... keine Ahnung was ich tun werde, aber ich werde mir das nicht gefallen lassen.
„Jetzt wirst du wohl aus einem ganz anderen Grund rot, oder?", fragte Melinda vorsichtig. „Oh ja. Was glaubt sie, wer sie ist? Ich werde dieses Buch lesen und wenn da auch nur eine Winzigkeit von Beleidigung drinnen steht, wird sie mich richtig kennenlernen.", versicherte ich Melinda.
Diese schaute mich an, schüttelte den Kopf und wandte sich ihrem Stück Kuchen zu, Schokoladenkuchen.
Den hatten wir gestern zusammen gebacken, als Joseph vorbeikam und darauf bestanden hatte, Zeit mit seinem Neffen und seiner Nichte zu verbringen.
Naja, es hat nicht einmal eine Stunde gedauert, da kam er mit Isa angelaufen und drückte sie mir einfach in die Arme, weil er ihr Geschrei nicht mehr aushielt. Männer...
Melinda und ich saßen immer noch auf der Terrasse, diesmal aber aßen wir gemütlich zu Mittag. Dass sie gerade erst Kuchen gegessen hatte, schien sie keineswegs zu stören.
„Wann glaubst du, ist es soweit?", fragte ich sie um die Stille über uns zu unterbrechen. Sie hörte auf zu essen und legte ihre Hand auf ihren runden Bauch. Ich musste gestehen, ich vermisste es schon ein wenig meine Kinder unter meinem Herzen zu tragen.
Sanft strich sie in Kreisbewegungen über ihn. „Ich hoffe bald. Draco und ich können es kaum erwarten wenn der Kleine endlich kommt.", teilte sie mir freudig mit. Für sie konnte man sich einfach nur freuen.
„Habt ihr euch schon einen Namen überlegt?", hakte ich weiter nach und schob mir ein Stück Blumenkohl in den Mund. Von dem Essen werde ich niemals genug bekommen, ich sollte den Elfen einmal richtig danken. Schließlich machen sie hier die ganze Arbeit.
Trotzdem bin ich ihnen dankbar, denn ich denke nicht, dass ich es schaffe würde, das ganze Manor zu putzen. „Ja, wir wollen ihn Scorpius nennen. Scorpius Lucius Malfoy, hört sich doch gut an.", teilte sie mir mit und ich verschluckte mich. „Ihr nennt ihn nach Lucius?", „Ja, das war meine Idee. Aber bitte sag es Lucius noch nicht, es soll eine Überraschung sein.", bat sie mich schüchtern.
Ich nickte zustimmend. Lucius würde sich sicher freuen, das zu hören.
„Du weißt aber schon, dass du dann Oma bist, oder?", grinste sie leicht zu mir rüber, versuchte anscheinend Dracos Job zu übernehmen. „Bitte, ich muss mir schon genug von Draco anhören, Melinda. Du nicht auch noch.", stöhnte ich auf.
Endlich etwas Ruhe vor Draco und dann kommt Melinda. Sie lachte aufgrund meiner Reaktion.
Am Abend saß ich zusammen mit Isabella und Louis in Lucius Salon.
Beide schliefen bereits seelenruhig und eigentlich sollte Lucius schon längst wieder da sein. Um genau zu sein, schon vor einer Stunde. Unweigerlich machte ich mir Sorgen, musste an das letzte Mal zurückdenken, als er verschwunden war.
Reiß dich zusammen! Ihm ist nichts passiert, wahrscheinlich hat ihn in der Firma nur etwas aufgehalten. Hoffentlich.
Nach weiteren 20 Minuten lief ich bereits aufgeregt und besorgt vor dem Kamin auf und ab. Wo blieb er denn nur? Plötzlich ging die Tür auf und Lucius kam rein. Er sah erschöpft aus, aber ich achtete nicht darauf, sondern schmiss mich förmlich in seine Arme.
Sanft legten sich die seinen um meine Mitte und zogen mich näher an sich. „Wieso schläfst du noch nicht, Liebes?", fragte er mich leise, als er sah, dass Isabella und Louis hier waren.
„Du wolltest früher kommen... ich hab mir Sorgen gemacht.", gab ich peinlich berührt zu. Seine Hand umfing sanft mein Kinn und hob es an, sodass ich in seine sturmgrauen Augen sehen konnte.
Das Feuer des Kamins flackerte in ihnen und eine mir nur allzu bekannte Hitze machte sich in meinem Inneren breit. Eine Feuchte sammelte sich zwischen meinen Beinen, die ich leicht zusammendrückte um den Druck ein wenig abzubauen.
Kaum tat ich das, begann Lucius zu grinsen, dabei wurden meine Knie weich. Es war einfach schon zu lange her. „Ein Notfall in der Firma, jemand ist in die Forschungsräume eingebrochen.", teilte er mir leise mit.
Hätte ich seine Worte nicht gehört, würde ich glauben, er hätte etwas Versautes zu mir gesagt. Seine ganze Körperhaltung strahlte diese unglaubliche Dominanz aus, die ich liebte. „Lucius, ich...", begann ich, wurde aber durch einen Hilferuf unterbrochen.
Die Körper von Lucius und mir zuckten zur Tür, „Melinda.", stieß ich leise aus und Lucius reagierte als erstes: „Bleib bei den Kleinen, ich kümmere mich um alles. Bring sie in ihre Zimmer, Hermine.".
„Aber Luc...", „Hermine, tu einfach was ich dir sage!", befahl er mir und verschwand wieder durch die Tür. „Hoffentlich ist alles gut.", flüsterte ich zu mir selbst und rief Kreach, um mir bei den Kleinen zu helfen.
Ich hatte Louis und Isa in ihre Betten gelegt und Kreach und ein anderer Elf, passten auf sie auf. Meine Beine aber, trugen mich zu Melindas und Dracos Flügel. Ich hörte kleine Schreie, die nichts im Vergleich zu den meinen waren, aber dennoch spürte ich, dass Melinda Schmerzen hatte.
Unterwegs dorthin, begegnete ich einem bleichen und nervösen Draco. „Draco!", rief ich und er kam direkt auf mich zu. Ich hatte keine Zeit, irgendetwas zu sagen oder zu tun, als er mich einfach in seine Arme zog und mich festhielt.
„Du musst zu ihr, sie braucht dich.", flüsterte ich gegen seine Brust. „Was, wenn ich etwas falsch mache?", „Das ist nicht möglich. Geh schon, ich werde hier warten und erwarte meinen Enkel zu sehen.", zwinkerte ich ihm zu.
Mein Plan ging auf, denn er lächelte zu mir herunter. „Ich danke dir, Mine.", nutzte er meinen Spitznamen von Harry, beugte sich noch einmal herunter, küsste meine Stirn und verschwand dann in seinem Schlafzimmer.
Warme Hände legten sich auf meine Schulter. „Du bist unglaublich, er wollte einfach nicht rein gehen. Es war vollkommen egal was ich sagte.", hauchte Lucius in mein Ohr. Ich selbst, lehnte mich zurück und genoss die Wärme, die er mir spendete.
„Er liebt dich, weißt du?", redete er weiter. „Ich liebe ihn auch.", antwortete ich automatisch. Leicht verspannte sich Lucius hinter mir. „Ich liebe dich mehr.", wisperte ich und unterdrückte mein Kichern. Was er immer denkt...
„Da bin ich erleichtert.", „Das habe ich gemerkt.", „Die Kleinen schlafen?", fragte er dann und zog mich zu einer kleinen Anrichte im Flur, hob mich hoch und setzte mich auf dieser ab.
Er schob dann meine Beine auseinander und stellte sich zwischen sie. Ein Gähnen entkam mir bevor ich nickte und meinen Kopf nach vorn sacken ließ. So lehnte ich gegen seine Brust.
„Habt ihr den Einbrecher gefasst?", wollte ich wissen und zog ihn mit meinen Armen näher an mich. Seine Hände strichen über meinem Rücken auf und ab.
Am Ende landete die eine auf meiner Hüfte und die andere in meinem Nacken, wo er mich leicht massierte. „Nein, er ist entkommen.", „Hat er etwas mitgenommen?", „Meine Leute überprüfen noch alles. Kein Grund zur Sorge, Liebes.", versicherte er mir.
Kleine Schrei und Flüche kamen aus dem Schlafzimmer, allerdings war nichts davon alarmierend, völlig normale Geräusche für eine Geburt.
„Dich bedrückt etwas.", stellte Lucius fest, ich drückte meine Wange stärker gegen seine eingepackte Brust. Lieber würde ich sie jetzt Haut auf Haut spüren. „Nur etwas, was Melinda mir heute erzählt hat.", erklärte ich und schloss ergebend die Augen.
Wie er das immer alles wusste, war mir ein Rätsel. „Erzähl es mir.", bat er sanft und küsste meinen Scheitel. „Melinda hat mir von diesem neuen Buch erzählt. Die Kimmkorn hat es geschrieben und im Tagespropheten steht, dass es um Harry, Ron und mich geht. Ganz besonderes erpicht scheinen alle auf den ausführlichen Teil zu sein, indem es um mich geht und um meine Beziehung zu dir.", gab ich kund und klammerte mich an ihn.
Was hatte sie davon, so etwas zu schreiben? Außer Geld natürlich! Trotzdem, sie würde sich nicht besser fühlen, wenn jemand über sie so etwas schreiben würde. „Das wusste ich nicht. Wenn ich es geahnt hätte, dass sie solch ein Buch schreibt, hätte ich verhindert, dass es veröffentlicht wird.", informierte er mich.
„Am Samstag ist eine Vorlesung bei Flourish und Blotts, um 11 Uhr. Ich würde gern dahin gehen.", teilte ich ihm mit. Seine Hände wanderten wieder über meinen Körper, als er sprach: „Ich werde mitkommen. Mal sehen, was sie dann noch zu sagen hat.".
Ich musste lachen, die Vorstellung wie sie Lucius und mir etwas von unserem angeblichen Leben erzählte.
Es verging vielleicht eine Stunde, bis die Tür sich endlich öffnete und eine Heilerin herauskam. „Sie können jetzt hereinkommen.", teilte sie uns mit gesenktem Haupt mit.
Lucius half mir herunter von der Anrichte, nahm meine Hand in die Seine und zog mich zum Schlafzimmer seines Sohnes. Es war ruhig im Inneren, ich sah Melinda mit einem Lächeln auf dem Bett, halb sitzend, halb liegend und in den Armen den kleinen Scorpius.
Meine Augen suchten nach Draco, wo war er denn auf einmal? Ich hatte ihn nicht herauskommen sehen. Dann fiel mein Blick auf das Sofa und dort lag er. Eine Heilerin sprach Zauber über ihn. „Was ist mir ihm?", fragte ich und Melinda war es, die mit einem leisen Lachen erklärte: „Er ist ohnmächtig geworden. Nach ca. 10 Minuten, die er hier drin war.".
Das war ja nicht zu glauben, Lucius schüttelte betrübt den Kopf. „Kann ich ihn mal sehen, Melinda?", kam ich einige Schritte näher und sie reichte mir ihren Sohn in vollem Vertrauen. Er schlief, aber er hatte auf jeden Fall Dracos Gesichtszüge.
Scorpius würde auf das komplette Abbild seines Vaters sein, wenn er erst einmal ein gewisses Alter erreichte. Vorsichtig hielt ich ihn fest, er war viel kleiner als Louis, aber immer noch größer als Isa bei ihrer Geburt.
Komisch, dass schon ein ganzer Monat vergangen ist, seitdem.
Lucius trat neben mich und schaute auf seinen ersten Enkel herunter. Ich schaute fragend zu Melinda, diese nickte und gab mir das Einverständnis. „Lucius, darf ich dir vorstellen? Dein Enkel Scorpius Lucius Malfoy.", sagte ich und sah, wie der pure Stolz in seinen Augen aufblitzte, als er seinen eigenen Namen hörte.
Ich schaute ihn auffordernd an und drückte ihm den Kleinen dann einfach in die Arme. Meine Wenigkeit gesellte sich zu Melinda. „Wie geht es dir?", „Erschöpft, aber es war nicht so wie deine. Ich meine, es ging relativ schnell und der Schmerz war gar nicht so schlimm. Die Heiler haben sich mehr um Draco gekümmert, als um mich.", gab sie zu und lehnte sich entspannt zurück in ihre Kissen.
Gern wäre ich bei ihr geblieben, aber ich wusste, dass sie und Draco die Zeit für sich brauchten. Naja, hätte ich gewusst, dass er hier kollabiert, wäre ich reingekommen, anstatt mit Lucius Liebseligkeiten auszutauschen.
- nächster Morgen -
Ich war schon früh wach, dank einer gewissen kleinen Person.
Wie dem auch sei. Heute war Donnerstag und ich hatte bereits gefrühstückt, gemeinsam mit Lucius bevor er wieder zu Arbeit appariert war. Mit einem sanften Kuss, hatte er sich von mir verabschiedet und ich stand mindestens noch 5 Minuten in der Einfahrt und hatte ins Leere geschaut.
Irgendwann war ich dann wieder hineingegangen.
Meine beiden Engel, hatte ich eben erst wieder hingelegt, also konnte ich in Ruhe zu Melinda gehen und nach ihr schauen. Sie hatte mir in den ersten Tagen auch geholfen und Rosaria würde erst in zwei Wochen kommen, wenn Draco und ich unseren Abschlussball hatten.
Sie und Hyperion hatten sich dazu bereit erklärt, auf die Kinder aufzupassen. Es würde komisch sein, die Beiden allein zulassen, ohne Lucius oder mir, aber ich konnte sie schließlich nicht immer in meiner Nähe haben.
Vor allem auch, weil Lucius und ich am Samstag in die Winkelgasse apparieren werden – ja, ich durfte das endlich wieder – und uns diese Vorlesung von der Kimmkorn anhören werden.
Ich betrat auf leisen Sohlen das Schlafzimmer und entdeckte Draco auf dem Boden neben dem Sofa. Wahrscheinlich war er in der Nacht runtergefallen. Melinda lag schlafend auf dem Bett.
Die Kinderwiege stand etwa zwei Meter vom Bett entfernt, dort schaute ich zuerst rein. Wenn alle noch schliefen, würde ich sie auch nicht wecken.
Jedoch erschrak ich leicht, als ich in die Wiege blickte. Blaue Augen blickten mir entgegen, eine perfekte Mischung aus Melinda und Draco. Schon komisch, dass er so still war. Isa oder Louis hätten schon angefangen zu schreien, wenn ich innerhalb von 5 Sekunden nicht bei ihnen war.
Langsam nahm ich den Kleinen auf den Arm, schon bald würde er Hunger haben und dann müsste ich Melinda aufwecken. Nicht, dass ich nicht auch Muttermilch hätte, aber Louis und Isabella saugten mich schon genug aus, außerdem wäre er es doch mehr als seltsam, wenn ich das machen würde.
„Mm... was machst du da?", kam eine schläfrige Stimme an mein Ohr, sodass ich mich umwandte und Draco entdeckte, der sich am Hinterkopf kratzte und immer noch am Boden saß.
„Dir auch einen guten Morgen, Draco.", lächelte ich zurück und sagte dann noch: „Du hast ein ziemlich schwaches Gemüt. Dein Vater ist nicht umgefallen bei der Geburt der Zwillinge und so wie ich mir sagen lassen hab, war da ziemlich viel Blut und so. Melinda ist ganz schön sauer auf dich, dass sie das ganz allein durchmachen musste.".
Sein Gesicht wurde immer blasser und das Lachen in meiner Kehle musste ich zurückhalten. „Wir... du lügst!", stieß er dann aus und ich begann doch zu lachen. „Willst du ihn sehen?", kam es von mir und ich setzte mich auf die Couch.
„Ich weiß nicht... er ist so klein.", „Du hast Isa und Louis schon gehalten Draco, da wirst du doch wohl deinen eigenen Sohn halten können.", mahnte ich ihn. Er schluckte, nickte und kam dann zu mir hoch aufs Sofa. Ein Blick nach hinten zeigte mir, das Melinda immer noch schlief.
Das war gut, sie brauchte die Ruhe.
Wir saßen eine Weile so. Draco hatte seinen Sohn im Arm und ich saß einfach nur neben ihm, bis Kreach mit einer schreienden Isabella hereinkam. „Das ist doch nicht zu glauben.", stöhnte ich.
Sie hatte nicht einmal eine Stunde geschlafen.
„Es tut Kreach leid, Mistress, aber die junge Miss will nicht schlafen.", erklärte Kreach traurig, „Schon gut, gib sie her.", sagte ich mit einem aufmunternden Lächeln. Draco beobachtete mich mit Argusaugen, als ich Isa hochnahm und sie an meine Schulter legte.
„Sch... alles ist gut, Isa...", flüsterte ich leise und schaukelte sie vorsichtig, so langsam wurde sie wieder ruhig. Irgendwann wurden auch ihre Atemzüge regelmäßiger und sie war eingeschlafen. Da hörte ich Draco sagen: „Du bist eine wunderbare Mutter.".
„Danke, Draco.", hauchte ich kaum hörbar zurück und setzte mich wieder neben ihn. „Soll ich Melinda wecken oder soll ich sie noch schlafen lassen?", wollte er wissen. „Warte noch, sie braucht die Ruhe und noch ist der kleine Racker ja still.", antwortete ich und summte ein Lied in das Ohr meiner Tochter.
- Dracos Sicht -
Ich konnte meine Augen nicht abwenden, zwar hielt ich meinen neugeborenen Sohn in den Armen, doch mein Blick galt Hermine und meiner kleinen Schwester.
Wie liebevoll Hermine mit ihr umging, sie sachte in den Arm nahm, leicht schaukelte und dann begann irgendetwas in ihr kleines Ohr zu summen. Sie war der Inbegriff einer Mutter für mich, als wäre sie dafür geboren wurden, eine Mutter sein. Gut, grundsätzlich wurden alle Frauen dazu geboren, aber Hermine hatte dieses Besondere an sich.
Als wäre es ihre Bestimmung...
Das Weinen meines Sohnes, holte mich zurück aus meinen Gedanken, „Was hat er denn?", fragte ich mich selbst, hörte dann aber schon Hermine neben mir kichern. „Er hat Hunger. Warte kurz, ich wecke Melinda auf.", teilte sie mir mit und legte Isabella vorsichtig auf dem Sofa ab.
„Kannst du ein Auge auf sie haben? Nicht, dass sie runterfällt.", bat sie mich und ich nickte, rutschte näher an das kleine Mädchen heran, das wirklich so aussah, als wäre es glücklich wie es da so lag.
Vom Sofa aus, war es mir möglich zu hören, wie Hermine Melinda weckte. Das Gähnen meiner Frau war mir bereits bekannt und ich vermisste es neben ihr aufzuwachen.
In den nächsten Tagen wird es noch schlimmer werden, schließlich muss ich am Sonntag wieder zurück nach Hogwarts und dann waren es ganze zwei Wochen, die ich von Melinda und dem kleinen Scorpius getrennt sein werde.
„Draco, du kannst ihn mir bringen!", trällerte die Stimme von Melinda vom Bett aus. Ich schreckte wieder einmal aus meinen Gedanken und stand auf. Erst dann sah ich, dass die kleine Isabella nicht mehr neben mir war.
Nervös schaute ich direkt auf den Boden und um mich herum, da hörte ich das Lachen von den beiden Frauen und blickte zu ihnen. Hermine hatte Isabella wieder auf ihrem Arm und saß auf der Bettkante an Melindas Seite. Merlin, die Beiden...
- Samstagmorgen -
Mein letzter Tag mit Melinda und Scorpius. Naja, heute hatte ich die Beiden nicht für mich allein. Potters Freundin würde vorbeikommen, genau wie Severus Frau, Camilla.
Die Beiden würden uns helfen, eine Weile auf Isa und Louis aufzupassen, während mein Vater mit Hermine der Kimmkorn einen kleinen Besuch abstatten würde. Das Gesicht von dieser, würde ich nur allzu gerne sehen.
„Habt ihr auch alles?", fragte Hermine uns zum wiederholten Male. Sie war nervös, extrem nervös. Man konnte das schon gar nicht mehr normal nennen. Melinda war der Meinung, das lag daran, dass es das erste Mal wäre, dass Hermine die Kinder allein ließ.
So eine große Sache war das auch wieder nicht, obwohl Isa mir jetzt schon auf die Nerven ging. Bei Salazar, ich liebte sie, schließlich war sie meine kleine Schwester, aber nie hätte ich gedacht, dass ein Baby so viel schreien kann.
Hoffentlich würde sie heute, wenn Mine und Vater weg waren, ruhig sein. „Ja wir haben alles, Hermine. Mach dir keine Sorgen, wir werden auf die Beiden aufpassen, als wären es unsere eigenen Kinder und Kreach wird eh immer ein Auge auf sie haben.", „Gut, aber wenn sie Hunger haben, ich...", „Ja, ich hab die Flaschen, die du extra aufgefüllt hast. Jetzt geht schon, ihr kommt sonst zu spät.", redeten Melinda und Hermine miteinander.
Mein Vater legte seine Hand auf Hermines Hüfte und zog sie an seine Seite. Irgendwie war es manchmal komisch die Beiden miteinander zu sehen, vor allem wegen diesem extremen Altersunterschied, aber sie liebten sich. Wahrscheinlich war sie die Erste, die das kalte Herz meines Vaters aufwärmen konnte. Nicht einmal mir hatte er jemals gesagt, dass er mich liebte. Zwar meinte er einmal, dass er stolz auf mich sei, aber das war die einzige Zuneigung, die ich bekam.
Allerdings war das gut, ich konnte mir nicht vorstellen mit ihm irgendetwas anderes auszutauschen, wie Umarmungen oder ähnliches.
„Komm schon, Liebes. Es war deine Idee.", erinnerte mein Vater sie. „So langsam bezweifle ich, dass sie gut war.", brummte sie leise und in dem Moment klingelte es an der Tür. Minzi – die Hauselfe – war schon erschienen und öffnete sie.
„Hallöchen.", grüßte Elena uns alle. Hinter ihr kam Camilla zum Vorschein. Auch diese hatte einige Kilos mehr drauf, aber als nächstes würde wohl Elena kommen. Noch ein kleiner Potter, der hier herumläuft, als würde einer nicht schon reichen!
Die Mädels umarmten sich alle gegenseitig. „Ich werde ein Auge auf alles haben.", versprach Camilla, die Älteste von ihnen. Trotzdem glaubte ich, dass gerade sie und Hermine am besten von allen befreundet waren. Es war einfach so ein Gefühl.
„Na, Draco? Freust du dich schon auf ein paar Stunden mit uns Mädels und schreienden Babys?", grinste Elena mich an und wieder fragte ich mich, wie Potter es mit ihr aushielt. Sie war unmöglich, auf einer netten Art.
Sie war einem sympathisch, aber manchmal wollte man sie einfach nur mit einem Schweigefluch belegen. „Erinnere mich nicht dran, sonst werde ich die Türen verkleinern, sodass das du mit dem dicken Vorbau nicht mehr durchkommst.", grinste ich zurück, bereute es aber sofort, als Melinda mir mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlug.
„Entschuldige dich, sofort!", forderte sie und schaute mich böse an. Wieso um Himmelswillen, fand ich das erregend? „Entschuldigung, Elena.", sagte ich dann und man hörte heraus, dass ich es nicht ernst meinte.
Allerdings ließ sie sich, genau wie Hermine, nicht alles gefallen: „Wenn du dich das nächste Mal bei mir entschuldigst, dann lass es doch wenigstens so klingen, als würdest du es auch ernst meinen, Frettchen.".
Daraufhin lachten die Mädels alle und mein Vater und Mine verabschiedeten sich. Das würde was werden...
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