Genug ist genug
Sicherheit, Geborgenheit, Entspannung, Freiheit, Liebe und Wärme...
Das waren die Dinge, die ich fühlte als ich am nächsten Morgen aufwachte. Merkwürdigerweise haben sowohl Louis als auch Isabella die ganze Nacht durchgeschlafen.
Und jetzt schliefen sie immer noch. Das hieß, ich hatte noch etwas Zeit die Sicherheit von Lucius Armen zu fühlen. Diese hatte er in der Nacht um mich geschlungen. Mein Gesicht war an seine Brust gepresst, die mit einem weißen Shirt bedeckte war. Mein Kopf lag genau unter seiner Schulter, einer seiner Hände lag sanft auf meinem Kopf und die andere lag auf meinem Rücken.
Er hielt mich fest an sich gedrückt und sein Atem kitzelte mich sanft an meiner Kopfhaut.
Alles war perfekt.
Genau in diesem Moment, war ich einfach nur glücklich und zufrieden. So sollte es immer sein. Lucius, ich und unsere Kinder. Eine Familie.
„Morgen Liebling.", murmelte er verschlafen gegen mein Haar und hauchte einen sanften Kuss an die Stelle. Ich kuschelte mich näher an ihn und atmete tief ein und aus. Der Alltag sollte noch nicht kommen, ich wollte einfach hier liegen bleiben und nicht an den Tag denken.
Ein leises Lachen bannte sich aus seiner Kehle, sein Brustkorb vibrierte dabei. „Wir müssen aufstehen Liebes.", erinnerte er mich.
Gestern Abend hatte er mir noch erzählt, dass Rosaria im St. Mungos untergebracht wurden ist. In meiner absoluten Güte, hatte ich direkt gesagt, dass wir sie besuchen müssen. Natürlich will ich sehen, dass es ihr gut geht, aber jetzt? Heute?
NEIN!
„Mmm...", gab ich daher nur von mir uns presste meine Lippen auf seine bedeckte Brust. Mir war, keineswegs nach Sex. Die Ereignisse der letzte Nacht saßen noch tief in meinen Knochen und das Bad gestern hatte mir gezeigt, dass ich noch nicht wollte, dass Lucius mich nackt sah.
Ich wollte nicht einmal, dass er mich in irgendeiner Art und Weise sexuell berührte. So wie jetzt, war alles okay, es war mehr als okay. Aber mehr wollte ich einfach noch nicht.
Irgendwann hatte Lucius es dann doch geschafft, mich aus dem Bett zu kriegen. Nach einer erholsamen Dusche – allein – saß ich im Salon und genoss ein leckeres Frühstück. Gestern hatte ich kein Stück mehr runter bekommen.
Wahrscheinlich wegen der ganzen Aufregung. Isa und Louis waren ebenfalls bei uns, in ihren Wiegen und schliefen. Ich hatte ihnen frische Kleidung übergezogen, sie gewickelt und sie dann gefüttert.
Severus hatte auch wirklich ein paar Tränke da gelassen, die ich unter die Milch gemischt hatte und natürlich hatten die beiden Racker nichts gemerkt.
Melinda hatte Scorpius auf ihren Arm und wiegte ihn hin und her. Der Kleine wollte einfach nicht schlafen. Ich genoss diese Ruhe einfach nur.
Draco behielt jeden dummen Kommentar für sich und Hyperion flirtete nicht mit mir. Dafür war ich ihm – persönlich – sehr dankbar. Denn damit wollte ich mich nicht beschäftigen, zumindest nicht jetzt.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein?", stieß Lucius auf einmal aus und schlug den Tagespropheten auf den Tisch, sodass sein Kaffee samt Tasse auf dem Boden landete.
Der Knall sorgte dafür, dass die Kinder hellwach waren und zu weinen begannen. Ohne weiter auf Lucius einzugehen stand ich auf und versuchte Beide zu beruhigen. Zum Glück gelang es mir ziemlich schnell und die Kleinen segelten wieder ins Land der Träume.
Mit einem strengen Blick fasst ich Lucius ins Visier: „Was sollte das?". „Diese imperative... unverfrorene... dieses Miststück!", zischte Lucius ungehalten und wir alle sahen ihn überrascht an. Lucius benutzte solche Wörter nie! Irgendwas musste ihn wirklich sehr aufgeregt haben.
„Zeig her!", forderte ich und wollte nach der Zeitung greifen, doch als er das sah ließ er sie einfach mit einem Schnipsen verschwinden. „Hey!", stieß ich daher aus.
Was bei Salazar sollte das denn? „Es ist nichts. Mach dir keine Gedanken, ich kläre das!", sagte er und wollte an dem neuen Kaffee nippen, denn einer der Elfen gebracht hatte. „Ach? Ist das so?", „Beruhig dich Liebes, iss.", wies er mich an. Dennoch ließ meine Skepsis nicht nach.
Ich würde ihn ganz besonderes gut im Auge behalten. Da konnte er, sich sicher sein.
Wir nahmen die Kinder mit ins St. Mungos.
Zum einen, weil ich sie nicht alleine lassen wollte und zum anderen, weil ich sie noch einmal von Dr. Curt durchchecken lassen wollte. Bei allem Respekt für die Heiler, ich traute meinem Arzt da mehr.
Bei allem Protest den Lucius auch gemacht hatte, trug ich heute ausnahmsweise kein Kleid und kein Rock.
Und auch keine Bluse! Keine hohen Schuhe! Bei jedem Einwand und Kommentar von ihm, hatte ich ihn jegliche böse angesehen. Ich wollte mich jetzt einfach nur wohlfühlen und auch wenn ich keine Abneigung gegen die diversen Designerstücke – die Lucius mir gekauft hatte oder ich mit den Mädels erworben hatte – habe, war mir mehr nach etwas Einfacherem.
Heute wollte ich nicht Lady Malfoy sein, sondern einfach nur Hermine. Mehr nicht! Irgendwann hatte mein werter Ehemann das auch eingesehen, hatte sich meinen Kleidungsstil sogar angepasst.
Wer hätte den denken können, dass wenn ich eine Jeans anziehe und einen Pullover, dass Lucius sich ebenfalls mit einer Jeans begnügen würde.
Zwar war seine schwarz, aber dennoch. Noch immer wunderte ich mich, was noch alles in seinem Kleiderschrank war. Irgendwann würde ich das einmal herausfinden.
Lucius hatte einen neuen Kinderwagen für die Kleinen besorgt, so mussten wir sie nicht tragen, als wir im St. Mungos ankamen.
Lucius schien bereits zu wissen, in welchen Zimmer Rosaria lag und ich folgte ihm einfach, mit dem Kinderwagen vor mir. Ein Zauberer stand vor der Tür, in einer merkwürdigen Uniform.
„Lord Malfoy, Lady Malfoy.", begrüßte er und mit einem Nicken.
Lucius beachtete ihn gar nicht weiter, sondern schritt einfach durch die Tür, die der Typ aufhielt. Mit einem dankenden Lächeln ging ich ebenfalls in das Zimmer. Den Wagen stellte ich an die Seite, nachdem ich die Decke etwas wegnahm, damit den Beiden nicht zu heiß wurde.
Lucius hatte sich schon an das Bett seiner Mutter gestellt. Rosaria schlief, soweit ich das sagen konnte. Ich setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett und griff einfach nach ihrer Hand. „Sie wird doch wieder oder?", fragte ich Lucius, schaute aber nicht zu ihm hoch.
Wegen mir starben alle.
Erst Abraxas, weil Lucius meinetwegen entführt wurde und jetzt wurde auch noch seine Mutter für sowas benutzt. „Die Heiler sagen ja.", antwortete er schlicht. Für ihn war das nicht einfach, das merkte ich. Auch wenn er es nicht zeigen wollte.
Aus einem weiteren Reflex heraus, griff ich nach seiner Hand und drückte sie leicht. „Mach dir keine Vorwürfe, sie wird schon.", beruhigte er mich. „Sie gibt sich die Schuld Lucius... dabei kann sie nichts dafür.", „Ich weiß, keiner gibt ihr die Schuld. Wir klären das wenn sie wieder bei Kräften ist. Nicht jetzt. Ich bin froh, dass ihr alle in Sicherheit seid. Das du in Sicherheit bist.", sagte er und schaute mich am Ende an.
„Was ist mit den Anschuldigungen?", „Du hättest das nicht machen sollen Liebes.", „Nein? Was dann? Dich nach Askaban gehen lassen und warten das du dort krepierst?", kam es sarkastisch von mir. Mit einem scharfen Blick, brachte er mich zum Schweigen.
Diesen Blick mochte ich gar nicht. „Besser als wenn du dort bist!", zischte er mich leise an. „Lass sie in Ruhe Lu.", hörte ich die kratzige Stimme von meiner Schwiegermutter. Direkt stand ich auf und beugte mich etwas über sie.
„Rosaria, geht es dir gut? Brauchst du was?", sprudelt es aus mir heraus. Sie hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen, ihre Augen nur ganz leicht geöffnet. „Alles gut.", flüsterte sie. „Soll ich einen der Heiler rufen Mutter?", fragte auch Lucius.
Aber Rosaria schlief wieder. Einfach so, war sie wieder eingeschlafen. „Sie scheint sehr müde zu sein.", kam es leise von mir und ich setzte mich wieder auf den Stuhl. Ein bedrückendes Schweigen legte sich über uns.
Irgendwann war es Lucius, der begann zu sprechen: „Ich wollte dich nicht so angehen Liebes. Mir macht es nur Angst, was sie mit dir machen könnten. Nichts liegt mir ferner, als dass du in Askaban landest.".
„Es wird alles gut, Lucius. Ich vertraue deinem Anwalt. Lass uns jetzt nicht darüber reden.", bat ich ihn und lehnte mich zurück in den Stuhl.
Nachdem mehr oder weniger ereignislosen Besuch bei Lucius Mutter, saßen wir nun einem kleinen Café in der Winkelgasse.
Natürlich in einer etwas abgelegenen Ecke, sodass man uns nicht direkt sah. Isa schlief immer noch, Louis allerdings saß auf meinem Schoss und versuchte durch die Gegend zu schauen. Vor mir stand eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen, während Lucius sich mit einem Kaffee begnügte.
Ein Schatten warf sich dann plötzlich über unseren Tisch und ich glaubte es kaum, dass sie die Frechheit besaß jetzt zu uns zukommen.
„Ah, wenn haben wir denn hier? Miss Granger und Mr. Malfoy, welch ein Anblick.", säuselte sie vor sich und beugte ihrer blonden Kopf weiter nach vorne, sodass sie in das Gesicht meines Sohnes sehen konnte. Lucius sah von seiner Zeitung auf und fasste sie ins Visier mit einem missbilligenden Blick.
„Verschwinden sie!", forderte er sie unhöflich aus, aber sie lachte nur. Sie war einfach zu dumm für ihre eigne Sicherheit. „Na, na, Mr. Malfoy, nicht so unhöflich. Wir sind hier immerhin in der Öffentlichkeit. Ich will nur wissen ob die Gerüchte stimmen.", begann sie und schaute mich dann wieder an.
Ihre nächste Frage darf mich wie ein Schlag: „Hatten sie Sex mit Theodor Nott Senior?".
Sprachlos schaute ich sie an. Mittlerweile hatten auch die anderen Gäste alles mitbekommen und schauten zu uns. Lucius Magie pulsierte um ihn herum und Louis begann sich in meinen Armen zu winden.
Genau wie Isabella die schon kleine Anzeichen zeigte, dass sie gleich zu weinen beginnen würde. Lucius erhob sich von seinem Stuhl, erschrocken schaute ich zu ihm, denn sein Stuhl knallte dabei auf den Boden. Wie es aussah, versuchte er krampfhaft die Kontrolle zu behalten.
Bevor er noch was Schlimmes tun konnte, sagte ich lieber etwas: „Ich sehe mich nicht gewillt ihnen zu antworten Miss Kimmkorn. Falls ich etwas zu sagen hätte, dann wären sie mit Sicherheit, die Letzte Person auf diesen Planten mit der ich reden würde. Wenn sie uns jetzt freundlicherweise alleine lassen würden, wir wollen unseren Tag nicht mit Ihnen verbringen. Mir ist sicherlich nicht entgangen, dass ich ihnen eine Einladung habe zukommen lassen.".
Diesmal war sie diejenige die mich sprachlos anschaute. Der Chef des Cafés kam auf einmal zu uns und sah sich hilflos um. Sein Blick blieb dann bei Lucius hängen, dieser schaute immer noch so, als würde er die Kimmkorn gleich umbringen.
„Miss Kimmkorn, würden sie bitte mein Café verlassen? Sonst muss ich die Auroren rufen lassen.", sagte er dann und deutete mit seinen Finger auf den Ausgang. Völlig eingeschnappt stolzierte sie aus dem Café hinaus.
Der Besitzer wandte sich dann wieder zu uns, hob den Stuhl von Lucius auf und entschuldigte sich ausführlich. Als wäre es seine Schuld.
Leider war jetzt die entspannte Atmosphäre vorbei. Soviel zum Thema einen "normalen" Tag verbringen.
- Harrys Sicht, zwei Tage später, Grimmauld Place -
So ein Unsinn!
Diese Kimmkorn treibt es wirklich zu weit. Dieser... dieser Artikel! Wie kann sie es wagen? Ich hoffe Mine hat das nicht gelesen, sie wird sich mächtig aufregen.
Hermine Malfoy, NACKT im Ministerium!
Vor drei Tagen wurde Hermine Malfoy endlich gefunden. Doch die Umstände, wie man sie fand, lassen viele an der Gryffindor Prinzessin zweifeln.
Nur in Unterwäsche und mit einer Decke über den Schultern, wurde die junge Lady Malfoy von mehreren Auroren durch das Ministerium geführt. Direkt in die Aurorenzentrale. Dabei wurden mehrere Zauberstäbe auf sie gehalten. Insgesamt sah es eher aus als wäre sie verhaftet worden und nicht gerettet!
Einigen Quellen aus der Zentrale der Auroren ließen mich wissen, dass Mrs. Malfoy verhaftet wurde. Angeblich hat sie ihren Angreifer – der sich als Theodor Nott Senior herausstellte – übel zugerichtet. Gerüchten zufolge, soll sie ihn gefoltert haben. Unter anderem auch mit dem Cruciatusfluch und anderen schwarzmagischen Flüchen. Die Frage ist, war es Notwehr?
Wohl kaum, Mr. Nott soll sich in einer speziellen Traumabetreuung im St. Mungos befinden. Bis jetzt ist er noch nicht wieder aufgewacht und seine Familie äußerte nur, dass er nichts getan habe.
Hat die junge Gryffindor also alles nur inszeniert?
Es macht den Eindruck! Vielen war schon vorher bekannt, dass der Kopf des Goldenen Trios die eine oder andere dunkle Seite in sich hat. Jetzt scheint diese hervorgekommen zu sein.
Natürlich möchte keiner der Familie Malfoy darüber besprechen, dennoch hatte ich die Gelegenheit ein kurzes Gespräch mit Lady Malfoy zu führen.
Am Dienstagmittag traf ich sie glücklicherweise, gemeinsam mit Lucius Malfoy und ihren zwei Kindern, in einem kleinen Café in der Winkelgasse. Sie schien entspannt und nicht besorgt. Eher war sie, als wäre nichts geschehen. Viele Leute haben ein sehr falsches Bild von der Kriegsheldin.
Keineswegs ist sie so nett und herzlich wie viele behaupten.
Leider wurde meine Frage nicht konkret beantwortet, trotzdem konnte ich aus ihrer Antwort einiges herausziehen. Meine Frage war eine ganz simple: „Hatten sie Sex mit Theodor Nott Senior?".
Zwar bekam ich dann eine Antwort, nachdem Lord Malfoy versuchte mich mit seinen Blicken zu töten.
Allerdings war diese alles andere als freundlich: „Ich sehe mich nicht gewillt ihnen zu antworten Miss Kimmkorn. Falls ich etwas zu sagen hätte, dann wären sie mit Sicherheit, die Letzte Person auf diesen Planten mit der ich reden würde. Wenn sie uns jetzt freundlicherweise alleine lassen würden, wir wollen unseren Tag nicht mit ihnen verbringen. Mir ist sicherlich nicht entgangen, dass ich Ihnen eine Einladung habe zukommen lassen.".
Diese Antwort sagt doch mehr als alles andere. Wenn man alles zusammensetzt, sieht es so aus, als hätte die junge Mrs. Malfoy eine Affäre mit Nott Senior.
Was verheimlicht sie noch alles? Harry Potter, Ronald Weasley, Severus Snape, Draco Malfoy? Wie viele Männer gab es da noch in ihrem Leben? Unter anderem war sie auch ziemlich vertraut mit dem bekannten Massenmörder Sirius Black und er war auch noch der Patenonkel von Harry Potter.
So viele Fragen...
Bericht: Rita Kimmkorn
Sie dreht immer alles so, wie sie will. Das ist einfach nicht zu glauben und wer glaubt sowas überhaupt? Die Leute können doch nicht so dumm sein! Das glaube ich nicht!
Obwohl, damals haben auch alle gedacht das Dumbledore hinter Fudges Posten her war. Dumm! So einfach ist das.
Die glauben immer alle das was die Anderen ihnen sagen, anstatt selbst zu denken. Kein Wunder, dass Voldemort so viele Anhänger hatte.
Gut, Lucius würde sich sicher darum kümmern. Ich machte mir mehr Sorgen um die kommende Anhörung nächste Woche Montag. Unglaublich, dass sie wirklich die Schuld auf sich genommen hat. Mine liebt ihn wirklich! Wahrscheinlich mehr als sich selbst.
Immerhin war sie glücklich und jetzt in Sicherheit. Zum Teil... dieser Cygnus Black – Sirius Onkel – lief da immer noch Draußen herum. Aber darum wollte Draco sich kümmern.
Auch wenn ich ihn nicht wirklich verstand, schließlich war der alte Black sein Großvater. Snape würde sicher auch mitkommen und dann würde er schon sehen was er davon hat.
Lucius wird das gar nicht gefallen! Bestimmt wollte er das selbst regeln, aber Hermine bestand darauf, dass er bei ihr blieb. Sie hatte wirklich Angst gehabt, was ich ihr nicht verübeln kann. Das letzte Mal war sie gefangen, da herrschte noch Krieg.
Schon damals wurde sie gefoltert und jetzt wieder. Sie hatte das nicht verdient und das würde jetzt ein für alle Mal enden!
„Harry!", rief Elena mich von Oben, aber ich reagierte nicht wirklich darauf.
In letzter Zeit war sie unausstehlich, noch schlimmer als Hermine, als sie in die letzten Wochen ihrer Schwangerschaft kam. „HARRY!", schrie sie diesmal und ich hörte leichte Panik aus ihrer Stimme heraus.
Bestimmt konnte sie wieder nicht vom Bett aufstehen. „ICH KOMME!", schrie ich zurück, doch dann rief sie schon wieder laut: „HOL EINEN HEILER! ER KOMMT!".
Er kommt? Ich war versucht zu fragen wer, aber dann durchzuckte es mich wie ein Blitz, mein Sohn! Er würde jetzt kommen! Die Geburt!
Ah... darauf war ich jetzt gar nicht vorbereitet. „HARRY JAMES POTTER, BEWEG DEINEN ARSCH HIER HER!", schrie Elena noch einmal und ich rief Kreacher schnell. Direkt tauchte er vor mir auf, „Hol die Heiler aus St. Mungos, sag ihnen es ist so weit. Beeil dich!", wies ich ihn an.
Wie immer hielt er es nicht für nötig mir zu antworten, sondern verschwand einfach. Ich lief dann schnell die Treppe hoch, in unser Schlafzimmer.
Hoffentlich musste ich nie wieder bei einer Geburt dabei sein.
Auch wenn ich mehr Kinder wollte, sowas wollte ich wirklich nicht noch einmal sehen. Merlin, ich liebte diese Frau und sie hatte mir meinen ersten Sohn geschenkt: James Albus Potter.
„Keine Kinder in den nächsten zwei Jahren Harry.", teilte mir Elena mit, nachdem der kleine James endlich eingeschlafen war und Elena erschöpft zurück ins Bett fiel. „Versprochen.", stimmte ich zu. Eins reichte mir zumindest erst einmal!
„Wir müssen es den anderen sagen, vor allem Hermine.", „Ich weiß, aber wir können bis Morgen warten oder?", „Ja, ich will jetzt nur noch schlafen.", sagte sie, ich gab ihr noch einen Kuss und deckte sie zu. „Ich liebe dich.", hauchte ich ihr gegen die Lippen und zog sie an meinen Körper.
Was für ein Tag!
- Am nächsten Morgen -
Geschrei! Nur Geschrei! Wie hielt Mine das nur aus? Die ganze Nacht, hatte er geschrien. Das war doch nicht normal. Isabella und Louis habe ich nie schreien gehört, nur als wir Hermine gerettet haben.
Aber natürlich musste bei mir wieder alles anderes sein. War ja klar. „Hör auf zu nörgeln Harry, es ist ganz normal, dass er schreit und weint. Er braucht viel zu Essen und viel Aufmerksamkeit.", kam es von Elena, die neben mir lag und James von ihrer Brust trinken ließ.
Daran würde ich mich wohl auch nicht so schnell gewöhnen, bis jetzt waren die Beiden immer meins! Jetzt musste ich die Brüste meiner Frau, mit meinem Sohn teilen.
„Ja, ja.", stimmte ich schnell zu. Wer weiß, ob sie nicht noch irgendwelche anderen Stimmungsschwankungen hat.
Naja, ich sollte Hermine kontaktieren und auch Elenas Familie. „Brauchst du noch was Elena? Sonst geh ich den anderen Bescheid sagen.", „Nein, ich komm nachher runter. Sicher wollen sie direkt vorbeikommen.", „Wenn du das nicht möchtest, dann sag ich ihnen das.", bot ich ihr an.
Es war erst letzten Abend gewesen, dass er geboren wurde.
Jetzt wollte ich sie nicht direkt überfordern. Nachdem was sie mir erzählt hat, war Mine ziemlich erschöpft nach der Geburt der Zwillinge. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es Zwillinge waren oder generell weil deren Geburt etwas komplizierter war.
„Okay, ruf wenn du was brauchst.", „Mach ich.", lächelte sie und strich James über den Kopf.
Ich konnte es noch gar nicht richtig glauben, dass ich jetzt meine eigne Familie hatte. Ich wünschte nur meine Eltern wären hier oder Sirius und Remus.
Vielleicht war jetzt auch die Zeit ein normales Leben zu führen. Meine Aurorenausbildung würde erst in drei Monaten beginnen. Daher habe ich noch einige Zeit und die werde ich mit Elena und James verbringen.
Erst schrieb ich einen Brief an Elenas Eltern, mit denen wollte ich wirklich nicht reden.
Die waren zwar nett, aber trotzdem nicht mein Fall. Viel zu neugierig, wenn man mich fragt. Nicht, dass ich nicht auch neugierig bin. Aber die Beiden? Die übertrafen wirklich alles.
Amber, John,
Gestern Abend haben die Wehen bei Elena eingesetzt und unser Sohn kam auf die Welt.
James Albus Potter!
Die Geburt ist gut von, statten gegangen, sie ist Müde und erschöpft, aber sonst geht es ihr gut. Macht euch also bitte keine Sorgen. Ihr könnt gerne vorbei kommen, Elena wird sich sicher freuen.
Alles Liebe Harry & Elena
Schrecklich! Ich war ein schrecklicher Briefschreiber!
Naja, besser konnte ich es auch nicht machen. Das müsste reichen. „Hedwig.", rief ich und dann kam meine Eule auch schon angeflogen.
Setzte sich vor mir auf dem Tisch. „Bringst du das bitte zu Elenas Eltern Hedwig?", fragte ich sie und Hedwig gab ein kleines Hutten von sich. Ich band den Brief um den kleinen Fuß und öffnete dann das Küchenfenster.
Direkt flog sie mit vielen Hutten hinaus. Danach suchte ich den Kamin auf, ein Wunder das Lucius mir überhaupt erlaubt hat meinen Kamin an seinen zu binden. Ich schmiss etwas Flohpulver hinein, „Hallo?", rief ich dann hinein.
Leise Stimmen waren zuhören, wahrscheinlich einer der Elfen. „Ja?", kam es dann. Aha, es war Draco. „Draco? Ist Hermine da, ich muss mit ihr reden?", fragte ich direkt. „Dir auch einen guten Morgen Potter und ja, sie ist da. Ich hol sie, warte kurz.", sagte er.
Witzig, wo sollte ich denn sonst hingehen?
Es dauerte ein paar Minuten, aber dann erkannte ich Hermines Gesichtszüge im Feuer. „Harry, ist alles okay?", fragte sie mich besorgt. „Ja, ja, alles gut. Ich bin jetzt Vater Mine.", sagte ich und sie blieb still.
Leicht konnte ich erkennen wie sie den Mund öffnete und ihn dann wieder schloss. „Sprachlos Mine?", lachte ich. Das schien sie aus ihrer Starre zu holen, „Harry? Wirklich? Wann, ich meine... Wow, herzlichen Glückwunsch. Wie geht es ihr und dem Kleinen?", begann sie dann auch schon zu fragen.
So viele Dinge ändern sich dann wohl nicht. „Ganz ruhig Mine, wieso kommst du nicht nachher vorbei?", „Wirklich? Gerne, Melinda will sicher auch kommen. Ist das okay?", „Klar, kein Ding. Kommt nachher einfach vorbei. Ach und Mine?", „Ja?", fragte sie noch.
„Herzlichen Glückwunsch, du bist Patentante.", sagte ich dann und beendete mit einem Lachen das Gespräch.
Ihr Gesicht würde ich jetzt zu gerne sehen.
- Dracos Sicht -
Sie hätten die Kinder ruhig mitnehmen können.
Jetzt musste ich auf sie aufpassen, Vater hat sich natürlich in die Firma für ein paar Stunden zurückgezogen und mein Onkel besuchte Großmutter.
Wer blieb dann übrig? Ich! Alleine mit drei Babys. Als ob ich wüsste was zu tun ist, wenn was passiert. Ich war noch nie ganz alleine mit einem Baby und schon gar nicht mit dreien. Wenigstens hatte ich noch die Elfen. Darauf war immerhin Verlass.
Hoffentlich waren Meli und Hermine bald wieder da, schon zwei Stunden waren sie weg und Scorpius begann schon unruhig zu werden. Bald musste er wieder essen und wenn Meli nicht da war, konnte ich nichts tun.
War ja nicht so, dass ich selbst Milch hätte. Zum Glück schliefen Louis und Isabella schon länger als zwei Stunden am Stück. Generell sind die Beiden ruhiger geworden. Ich fasse es aber immer noch nicht, dass mein Großvater was mit Hermines Entführung zu tun hatte.
Gut, er war schon immer ein Mistkerl und ehrlich gesagt glaube ich, dass alle Blacks ein bisschen verrückt sind – einige auch mehr als ein bisschen – aber er war immer... mein Großvater. Ihn hatte ich das eigentlich nicht zugetraut.
Sicher in seiner Jugend war er auch dem Dunklen Lord gefolgt, aber das hieß nicht direkt, dass er verrückt war. Auch wenn Beide Töchter es waren. Ich persönlich fand mich in einer schwierigen Situation wieder. Einerseits liebte ich meinen Großvater, ohne Frage, aber andererseits liebte ich Hermine auch.
In dem letzten Jahr wurde sie immer mehr zu Schwester, besten Freundin und irgendwie auch Mutter. Sie bedeutete mir viel und als ich erfahren hatte, dass sie entführt wurde und dann auch noch meine Geschwister, hatte ich mir große Sorgen gemacht.
Unglaublich, ich würde nachher bei ihm vorbei schauen, vielleicht mit Severus.
Eine Stunde später wurde ich endlich von den schreienden Monstern erlöst und damit meine ich nicht meinen Sohn. Isabella und Louis waren viel schlimmer, vor allem meine kleine Schwester! Selbst der Dunkle Lord würde sich das nicht anhören wollen und er liebte es wenn jemand schrie.
Die hatte ein Organ, als würde sie einen Sonorus benutzen.
Wirklich außergewöhnlich, ich will gar nicht erst wissen wie das sein wird, wenn sie älter wird. Zum Glück wird sie dann irgendwann nach Hogwarts kommen und ich muss mir darüber keine Gedanken machen.
Es sei denn, irgendein Gryffindor versucht sich meine Schwester zu krallen. „Na Draco, hattest du Spaß?", grinste Hermine mich hinterhältig an. So eine verdammte Hexe! Und das nicht nur im magischen Sinne. Niemand konnte mich so ärgern wie sie.
Melinda lachte und nahm mir Scorpius ab und verließ das Zimmer. Hermine küsste ihre eignen Kinder auf die Stirn, was Beide glücklich glucksen ließ.
Unglaublich als wüssten, sie ganz genau wer sie ist. Natürlich, wissen sie wer sie ist. Was rede ich da nur?
„Nimm einfach diese schreienden...", „Pass auf was du sagst Draco!", zischte plötzlich eine andere Stimme dazwischen. „Vater...", stotterte ich erschrocken. Hermine hatte ein amüsiertes Grinsen auf ihren Lippen, als sie sah wie ich stotterte. Natürlich, die kleine Hexe genoss das wieder einmal.
Wie gut sie doch meinen Vater um den Finger gewickelt hat.
„Du wirst deinen Geschwistern mit Respekt begegnen, hab ich mich klar und deutlich ausgedrückt?", fragte er und sah mich streng an. Ich hasste es wenn er das tat.
Immer kam ich mir dann wie ein kleiner Junge vor, der sich wieder einmal in das Arbeitszimmer seinen Vaters geschlichen hat. „Ja Sir.", stimmte ich daher zu. „Ach, lass ihn in Ruhe Lucius. Er ist doch nur eifersüchtig, dass ich keine Zeit für ihn habe.", grinste Hermine weiter.
„Pah!", stieß ich aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt hatte auch mein Vater einen amüsierten Ausdruck auf seinem Gesicht kleben. „Oh Draco.", seufzte sie auf und ehe ich mich versah, hatte sie mich in eine feste Umarmung gezogen und küsste mich auf die Wange.
Total überfordert stand ich einfach nur da, bis mein Vater begann zu lachen.
„Severus ist hier Draco, er wartet unten auf dich.", teilte man Vater mir dann mit und begann die Kinderwiegen aus dem Salon zu schieben, immer noch am Lachen. „Alles gut?", kam es dann von Hermine noch, ihre Arme immer noch um mich geschlungen.
Ich lächelte zu ihr runter, „Wenn ich zurückkomme wird es das sein.", informierte ich sie kryptisch. „Draco... bitte tu nichts unüberlegtes.", bat sie mich, „Mach dir keine Gedanken.", „Du redest schon genau wie dein Vater, weißt du das?", „Kein Wunder, er hat mich aufgezogen. Alles wird gut, wir werden ihn schon nicht umbringen. Er ist immerhin mein Großvater, aber... du bist wichtiger Hermine.", sagte ich ihr.
Tränen begannen sich in ihren Augen zu bilden, als sie meine Worte hörte, „Ah, jetzt wein nicht. Du weißt doch das ich dich liebe Mum.", grinste ich und zwinkerte ihr unverschämt zu. Direkt bekam ich einen Fausthieb gegen meine Schulter von ihr.
„Arschloch.", hörte ich sie dann noch murmeln, als sie den Salon verließ. Wie herrlich es doch war sie zu ärgern.
Gemeinsam mit Severus stand ich vor dem Haus meiner Großeltern.
Alles war genauso wie in meiner Erinnerung. Auch wenn es schon mehr als fünf Jahre her war, dass ich die Beiden hier besucht habe. Anscheinend hatten sie nichts verändert. „Du musst nicht mitkommen Draco.", erinnerte Severus mich noch einmal.
Alleine wäre ich bestimmt nicht hier hingekommen, ich bin ja schließlich nicht lebensmüde. Mein Großvater mag Herzkrank sein, aber er war ein begnadeter Zauberer – vor allem im Bereich der dunklen Magie.
„Doch, ich muss das machen! Es hätte genauso gut Melinda sein können. Außerdem bist du hier Onkel Sev, sicher wirst du nicht zulassen, dass er mich verhext.", „Wir werden sehen.", gab er nur wieder mit einem grimmigen Gesichtsausdruck.
Alles war so wie immer, selbst das.
Wie selbstverständlich ließ ich Severus den Vortritt, immerhin wusste wir nicht wie mein Großvater reagieren würde, wenn er uns sieht.
Meine Großmutter würde sich sicher freuen, sie war nicht ganz so durchgeknallt wie der Rest der Familie. „Lass mich reden, so können wir einem eventuellen Duell aus den Weg gehen.", informierte Severus mich noch und klopfte dann laut an die Tür.
Ein kleiner Hauself öffnete uns die Tür, ich erkannte ihn aus meiner Kindheit. Immer noch war er ziemlich schmuddelig und extrem ängstlich. Nicht einmal mein Vater behandelte so seine Hauselfen, auch wenn wir nicht wirklich viel für diese übrig hatten, sie standen unter unserem Schutz und lagen in unserer Verantwortung.
„Master Draco, Mr. Snape, was kann Lum für sie tun?", sprach der Elf leise, aber dennoch deutlich. Er verbeugte sich ganz tief. Severus beachtete ihn nicht weiter und ging einfach in das Haus innere.
Mit großen Augen schaute der Elf mich an, „Danke Lum.", sagte ich dann leise und der Elf verschwand.
Wahrscheinlich versteckte er sich jetzt, bis mein Großvater ihn rief. Wobei man eigentlich nie wusste welchen Hauself er meinte. „Oh Severus was... Draco? Bist du das? Bei Salazar, du bist ja groß geworden.", wurden wir von meiner Großmutter begrüßt.
Wenigstens war sie einigermaßen nett. Obwohl es bei ihr, eher aufgesetzt war. Persönlich verstand ich mich immer besser mit der Verwandtschaft meines Vaters. Dort waren die meisten wenigstens ehrlich und zeigte es, wenn sie einen nicht mochten.
„Großmutter, ist Großvater da?", fragte ich und ging auf sie zu. Sie war schon alt, noch ein paar Jahre jünger als meine Großmutter Rosaria, aber dennoch schien sie sehr viel mehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.
Man sah ihr, ihr Alter auf jeden Fall an. „Ja, ja, er ist im Kaminzimmer. Oh, er wird sich so freuen dich zu sehen. Wie war dein Schuljahr Draco?", fragte sie mich und ging voraus, um uns zum Kaminzimmer zu führen.
Als ich noch klein war, war es mir absolut verboten dieses zu betreten. Ich glaubte, dass ich ihn noch nie von innen gesehen habe. „Ehm... gut.", antwortete ich kurz und knapp. Schließlich war ich nicht hier um mit ihr zu reden.
„Cygnus, wir haben Besuch.", rief sie ihn das Zimmer rein. „Wer ist es?", „Draco ist hier.", antwortete sie ihm und wies uns an hinein zu treten. Mit dem Rücken zu uns, saß mein Großvater vor dem Kamin. In seiner Hand lag sein Zauberstab und vor ihm, auf dem kleinen Beistelltisch, lag ein weiterer.
Wahrscheinlich der von Hermine. „Draco, was für eine Ehre. Hat dich die Hure deines Vaters geschickt?", begann er direkt Hermine zu beleidigen. Ich jedoch schwieg, Severus wollte reden und ich stimmte dem wohlkommen zu.
Wenn ich was sagte, würde ich es nachher nur bereuen oder alles noch schlimmer machen. „Cygnus, dir scheint es besser zugehen, als das letzte Mal das wir uns sahen. Sag, in letzter Zeit vielleicht den Imperiusfluch mal ausprobiert?", schnalzte Severus und trat weiter in den Raum hinein.
„Ah, Severus das du kommst hätte ich mir denken können. Nach allem was ich gehört und gelesen habe, ist das Schlammblut auch deine Hure. Anscheinend wird sie rumgereicht.", lachte mein Großvater.
Nicht einmal mein anderer Großvater war so herablassend gewesen. „Du kannst freiwillig mitkommen Cygnus oder ich werde dich zwingen. Wir wissen, dass du auch dort warst, die Auroren wissen es auch. Deine magische Signatur war in den Lagerräumen.", „Ist das so?", gab er sich locker und gelassen.
„Du hast auch ihren Zauberstab!", knurrte ich dazwischen. „Draco, wir sind Familie, sicher verstehst du warum ich das tun musste.", „Nein, ich verstehe das kein bisschen!", „Es ist ihre Schuld, dass deine Mutter tot ist Draco. Siehst du das denn nicht?", sagte er und wandte sich zu uns.
Ich schüttelte bedrückt den Kopf, was war nur mit meiner Familie los?
Der Dunkle Lord hatte alles nur noch viel schlimmer gemacht.
„Sie ist nicht schuld. Mutter hat sich von Vater getrennt und sie ist selbst schuld. Merlin, sie hat Großvater Abraxas getötet! Siehst du das denn nicht?", schrie ich ihn an. Eine Hand auf meiner Schulter hielt mich dennoch davon ab ihn weiter anzuschreien. Ich konnte das einfach nicht glauben.
Ignorant, dass ich selbst einmal so gedacht habe, kann ich fast gar nicht glauben.
Wie dumm ich doch gewesen war, all die Jahre!
Mit verschränkten Armen baute sich mein Großvater vor mir auf, „Pass auf wir du mit mir redest! Sonst werde ich dir gleich noch Manieren beibringen!", zischte mein Großvater mich an.
Bevor ich darauf reagieren konnte, zog Severus mich nach Hinten und genau in diesem Augenblick zuckte mein Großvater mit seinem eignen Zauberstab und schrie: „Crucio.".
Mit Leichtigkeit wehrte Severus den Fluch ab.
Der Fluch, der mich treffen sollte. Er hatte den Folterfluch auf mich abgefeuert... ich glaub es nicht. Dass er so weit gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Die Enttäuschung und die Wut in mir, konnte ich gar nicht beschreiben.
Keiner aus meiner Familie hatte das jemals getan, sicher mehr als einmal hatte mein Vater mir den Hintern versohlt oder mir eine geknallt, aber niemals hatte er einen Fluch auf mich gehetzt.
„Du bist zu weit gegangen Cygnus! Erst Hermine und jetzt sogar deinen eignen Enkel! Hast du überhaupt gar kein Ehrgefühl?", zischte Severus aufgebracht.
So hatte ich ihn auch noch nie erlebt.
Klar, er war mein Patenonkel, aber dass ich ihm so viel bedeutete das wusste ich nicht. „Er braucht eine Lektion!", wehrte mein Großvater den Einwand einfach ab.
„Dann lässt du mir keine Wahl! Du kannst nur froh sein, das Lucius nicht persönlich hierhingekommen ist.", teilte Severus noch mit un feuerte dann non-verbal einen Zauber auf meinen Großvater ab. Dieser verdrehte die Augen und fiel dann leblos zu Boden. „CYGNUS!", stieß meine Großmutter aus und kniete sich zu ihm.
„Was hast du getan?", zischte sie und wollte schon ihren eignen Zauberstab ziehen, als ich sie mit einem Expelliarmus entwaffnete. „Ich bringe ihn zu den Auroren. Ich hoffe für dich, du hattest nichts damit zu tun.", ließ sich Severus sich dazu herab zu antworten.
Mit einem weiteren Zauber, den er wieder nicht aussprach, fesselte er meinen Großvater und packte ihn, mit ihm im Schlepptau verließen wir das Haus. Meine weinende Großmutter ließen wir alleine zurück. Kaum Draußen angekommen, nickte mein Onkel mir kurz zu und dann apparierte er auch schon ins Ministerium.
Meine Wenigkeit apparierte wieder ins Manor.
Dort angekommen, war es bereits dunkel. Wahrscheinlich waren die Mädels schon schlafen gegangen. Bei Hermine konnte ich mir das gut vorstellen, denn sie war immer noch nicht ganz sie selbst.
Was auch immer da alles passiert ist, in den fünf Tagen, hat sie auf jeden Fall schwer mitgenommen.
Ich denke, dass sie sich wieder an den Krieg und an meine Tante Bellatrix erinnert hat.
Kein Wunder, damals wurde sie auch hier schon gefoltert und ich hab ihre Schreie gehört – schon wieder! Beim ersten Mal schon, hatte ich wochenlang Albträume von dieser Nacht und jetzt hatte ich sie wieder.
Sie konnte nichts dafür, ich wusste, dass sie auch welche hatte. Hoffentlich wird jetzt endlich alles gut. Wir müssen nur noch die Verhandlung überstehen.
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