Eine Parkinson, kommt selten allein
- Freitagabend -
Wie Harry mir vorgeschlagen hatte und wie ich es mir – insgeheim – gewünscht habe, verbrachte ich meinen Tag im Bett. Natürlich war ich auch unter der Dusche, ins Vertrauensschülerbad konnte ich nicht gehen, wenn Madam Pomfrey mich sehen würde, würde ich großen Ärger bekommen.
In einer bequemem Jogginghose und einem lockeren Top lag ich auf meinem Bett und las in einem der Bücher aus meiner Bibliothek. Heute war mir einfach nicht nach Schullektüre.
Harry und Draco sollten bald hier sein, natürlich konnte ich auch nicht mehr schlafen, nachdem Harry hier gewesen war. Dementsprechend war meine Laune auch nicht besonders gut.
Außerdem waren die beiden schon wieder spät, sie sollten um 18 Uhr hier sein und jetzt war es schon halb sieben. Dass Harry zu spät kam, war ja nichts neues, aber Draco... das war eigentlich nicht so seine Art.
Ah! Da, es klopfte endlich jemand. Die hätten auch einfach reinkommen können. „Kommt rein!", rief ich, ohne von meinem Buch auf zu sehen, das mir die Sicht auf die Tür verhinderte. Ich hörte die Schritte und wie jemand etwas auf meinem Tisch ablegte, wollte aber noch eben die kleine Passage hier im Buch zu Ende lesen.
Welch Glück, dass ich mehrere Sachen zur gleichen Zeit machen kann: „Ihr habt lange gebraucht, wolltet ihr nicht schon vor einer halben Stunde hier sein? Wirklich, ich hasse es wenn ihr das macht und jetzt kommt schon her. Ich hab schlechte Laune und bin total müde, ich will nur noch, dass du, Draco, hier hinkommst und die Schmerzen linderst, die ich wieder den ganzen Tag habe."
Es kam keine Antwort nachdem ich meine kleine Ansprache beendet hatte.
Zugegeben, ich war nicht sonderlich nett, aber dann hätten die beiden eben pünktlich kommen können oder sollen.
„Was ist jetzt?", fragte ich schon leicht gereizt und im nächsten Augenblick spürte mein Körper, wie leichter Druck auf die Matratze ausgeübt wurde und dann legte sich eine Hand auf meinen Bauch.
Und dann... dann verschwand einfach alles.
Jeder Schmerz, jede Sorge, jede Erschöpfung... alles machte Platz für tiefe Entspannung, sodass mir ein Seufzen entfuhr. Wie machte Draco das nur? Das ist bis jetzt noch nie passiert...
Eine zweite Hand gesellte sich zu der ersten und die Entspannung wurde noch zu etwas anderem, Lust... Lust schwappte in mir über und ich begann, Panik zu bekommen. Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein, ich meine.... Für Draco? Nein...
„Ruhig atmen, Liebes.", holte mich die sanfte Stimme von Luci... Moment! Lucius?
Schnell legte ich das Buch auf die Seite und da war er... Lucius Malfoy, in all seiner Pracht. „Lucius?", fragte ich noch einmal nach, schon fast sicher, dass ich träumte und ehe ich oder er sich versah, klammerte ich mich an seinen Hals.
„Oh Lucius, ich hab dich so vermisst.", schluchze ich und die Tränen liefen wieder über mein Gesicht. Seine Hände lagen zuerst auf meiner Hüfte, dann vergrub sich die eine in meinem Haar und drückte mein Gesicht gegen seine Halsbeuge. Tief zog ich den Duft von Lucius ein. „Ich liebe dich.", flüsterte ich ganz leise und hauchte einen Kuss auf seinen Hals und seine Schulter.
Mir kam es vor, als würden Stunden vergehen, die ich in seinen Armen verbrachte. Seinen Duft wahrnahm und einfach nur die Wärme in mich aufsaugte, die er mir spendete.
Lucius hingegen hielt mich einfach nur fest, sprach nicht, machte nichts, außer mich zu halten. Irgendwann aber brach ich die Stille mit einer Frage: „Wieso bist du hier?"
Er lehnte sich etwas zurück, dann glaubte ich fast, dass meine Augen mir etwas vorspielten, als Lucius sich seine Schuhe abstreifte und dann sein Mantel auf dem Boden zum Liegen kam. Er richtete sich auf, ging einmal um das Bett und setzte sich dann hinter mich. Zog mich zwischen seine Beine, sodass ich mich an seine Brust lehnen konnte und seine Hände über meinen Bauch strichen.
„Severus hat mir gesagt, dass es dir nicht gut geht.", flüsterte er mir eine Antwort leise ins Ohr und ergänzte noch: „Außerdem hat außer Draco auch noch Potter verlangt, dass ich zu dir komme. Die beiden haben sich Sorgen um dich gemacht, mein Engel."
Sein warmer Atem kitzelte mich an meinem Nacken, als er die Sätze sprach und die Wellen seiner Magie ließen mich erleichtert aufatmen. „Wie fühlst du dich jetzt?" „Besser.", gestand ich leise, schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen seine breite Schulter.
„Wie lange kannst du bleiben?", wollte ich wissen, hoffentlich länger als ein paar Minuten. „Leider nicht die ganze Nacht. Aber zwei Stunden werden gehen." „Weiß außer Severus und den zwei Idioten noch jemand, dass du hier bist?"
Er lachte direkt gegen mein Ohr, heiße Schauer liefen mir augenblicklich über den Rücken und über den Körper, sammelten sich im Mittelpunkt meiner Lust. Ich spürte, wie erregt ich war und immer mehr wurde, umso öfters ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.
Leider wusste ich auch, dass wir hier nicht wirklich miteinander schlafen konnten. Wenn Severus davon erfahren würde oder noch schlimmer... einer der anderen Professoren, dann würde nicht nur Lucius großen Ärger bekommen.
„Nur die drei. Aber sag mir, Liebes, wieso nennst du meinen Sohn und Potter Idioten?", entschlüpfte ihm noch eine Frage am Ende. Jetzt war es meine Wenigkeit, die lachte: „Ich weiß nicht, manchmal können die echt nerven. Obwohl mir beide in den letzten Wochen eine große Hilfe waren, Lucius. Draco ist fast jeden Abend hier, damit ich wenigstens ein bisschen schlafen kann. Seine Magie ist der deinen sehr ähnlich, wahrscheinlich funktioniert das deswegen. Aber sehr helfen tut es nicht und Harry trägt meine ganzen Sachen als wäre ich schwer krank oder so."
Sein Oberkörper vibrierte und sandte kleine Elektroschocks durch meine Venen, als er herzhaft – aber immer noch leise – lachte.
Wir lagen sicher eine Weile so oder saßen eher, aber es war gut so. Worte waren nicht nötig, doch Berührungen. Als wüsste er ganz genau, was ich brauchte, strichen seine warmen Hände unter mein Oberteil und befreiten meinen kugelrunden Bauch von dem Stoff.
Es war ein ganz anderes Gefühl, ihn Haut auf Haut zu spüren und ein lautes Seufzen entkam mir. „Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun, aber Severus wird mich umbringen, wenn er herausfindet, dass wir es schon wieder innerhalb der Schulmauern machen.", hauchte er in mein Ohr und biss danach leicht in mein Ohrläppchen. Als Antwort kicherte ich nur und drückte mich mehr gegen ihn. „Halt mich einfach nur, Lucius..." „Immer.", flüsterte er zurück und ehe ich mich versah, träumte ich von Lucius, blonden, kleinen Engeln und Frieden.
- Samstagmorgen -
Ein Lufthauch weckte mich aus meinem Traum.
Ein Traum, in dem Lucius mich hier besucht hatte und ich in seinen Armen eingeschlafen war. Einer der schönsten Träume seit langem, die ich hatte. Natürlich nichts im Vergleich zu den überaus erotischen Träumen von Lucius. Dennoch, wunderschön.
„Na, auch schon wach, Stiefmutter?", höhnte eine mir bekannte Stimme. „Was machst du hier, Draco?", fragte ich ihn direkt. „Nach dir sehen, Vater musste wieder gehen und er wollte nicht, dass du alleine bist, wenn du aufwachst. Deswegen bin ich hier, Dornröschen." „Woher kennst du Dornröschen?" „Ich habe meine Quellen...", grinste er.
Also war es gar kein Traum gewesen, Lucius war wirklich hier. Ich hatte auch wirklich gut geschlafen und fühlte mich so ausgeruht, wie schon lange nicht mehr. „Danke, Draco.", lächelte ich und sein arrogantes Grinsen machte für ein liebevolles Lächeln Platz. „Immer wieder gerne, hast du schon gesehen? Er hat dir was hier gelassen.", zeigte er mit seinem Finger auf meinen Schreibtisch.
Langsam setzte mein Körper sich auf, nichts überstürzen. Erst dann schaute ich zu meinem Schreibtisch und dort stand ein Kelch oder eine Art gold-silberne Schale mit Blumen gefüllt. Rosa Rosen, weiße Blümchen, leicht lilafarbene und sogar Moos.
Daneben lagen ein Briefumschlag mit meinem Namen darauf und eine kleine schmale Schatulle – Schmuck. Er hatte mir Schmuck gekauft. „Soll ich dir die zwei Sachen geben?", fragte Draco mich, als er meinem Blick folgte. „Ja, bitte.", verließ meine Lippen die Antwort wie von selbst.
Mit einem Lächeln schnappte er sich die Schatulle, die – wie ich jetzt sah – das Malfoy Zeichen auf sich gezeichnet hatte oder eher eingeritzt.
Draco hatte keine Schuhe an, diese standen an meiner Tür und so hüpfte er einfach zu mir ins Bett. Setzte sich im Schneidersitz direkt gegenüber von mir. Als erstes nahm ich ihm den Brief ab und las ihn direkt:
Meine geliebte Hermine,
ich konnte zu meinem großen Bedauern nicht länger bei dir verweilen. Aber nächste Woche werden wir uns wiedersehen. Halte bitte durch und versuche dich zu entspannen. Ich werde die Woche nicht im Lande sein, daher wird es mir unmöglich sein, kurzfristig zu dir zu kommen.
Meine Termine in Deutschland waren leider nicht zu verschieben. Genieße deinen Tag heute mit deinen Freundinnen, vielleicht findest du auch was Schönes.
Ich freue mich schon auf nächste Woche, vor allem, weil ich erfahren will, was du mir gekauft hast.
Ich muss zugeben, ich habe ihm Manor danach gesucht.
Aber keine Sorge, die Elfen haben mich davon abgehalten, es wirklich zu finden.
Draco wird auf dich aufpassen, wenn du was brauchst, zögere nicht Severus oder ihm Bescheid zu sagen.
Dein verdammt heißer Ehemann
PS. Ich liebe es, wenn du mich so im Schlaf nennst.
WAS?
Ich hatte das im Schlaf gesagt? Oh, oh... wie peinlich. Aber er hat geschrieben, er liebt es, wenn ich ihn so nenne. Vielleicht sollte ich ihn öfters so nennen.
„Verdammt heißer Ehemann? Man, man, man... ihr beide seit echt... einmalig.", rettete er sich am Ende noch, nachdem ich meine Augenbrauen hochgezogen hatte. „Er wird Dienstag wiederkommen, wenn ich mich nicht täusche. Und Hermine, wirklich, wenn du was brauchst oder glaubst, dass etwas nicht stimmt, dann sag es. Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht, du warst wie so eine Art Zombie." „Danke, Draco, was ist das noch?", wollte ich dann noch wissen und nahm ihm die Schatulle vorsichtig ab. „Öffne es, ich hab nicht reingeschaut. Scheint aber etwas aus dem großen Verließ zu sein, also dem ganz alten.", erklärte Draco mir.
Also hielt ich jetzt ein Familienerbstück in den Händen. Ich strich mit meinen Fingern sanft über das Wappen der Malfoys... komisch, ich gehörte jetzt auch zu ihnen. Aber... egal.
Mit etwas zittrigen Fingern öffnete ich die Schatulle und mein Mund klappte auf. Es war wunderschön, eine Kette aus feinem Silber, ineinander geschlungen und mit Diamanten versehen.
Direkt fasste ich den Entschluss, dies an Lucius Geburtstag zu tragen. Er hatte am gleichen Tag Geburtstag, wie ich den Termin bei Dr. Curt hatte.
Und Lucius hatte mir versprochen, dass wir den Tag gemeinsam verbringen würden. „Wow!", stieß Draco aus. „Was wow?", fragte ich direkt, irgendwie gefiel mir sein Blick nicht.
„Naja, das hier ist nicht irgendein Erbstück, Hermine. Das hier wurde von der ersten Malfoyfrau getragen, die nicht aus... naja... aus profithaften Gründen in die Familie aufgenommen wurde. Sie hat aus Liebe geheiratet und ehm... ich glaube Lord Melvin Louis Malfoy II hat fast alles verloren. Er stellte sich gegen die komplette Familie, um diese Frau zu heiraten und ließ ihr, dieses Collier machen. Es wurde von keiner anderen Frau jemals getragen. Ehrlich, ich wusste nicht einmal, dass es noch gibt. Mutter hatte ein paar Mal davon geredet und wollte, dass Vater es für sie holt, aber er sagte, es würde nicht existieren.", informierte mich Draco ausführlich.
Lucius schenkte mir so etwas Wertvolles...
Allerdings erkannte ich schnell seine Intention dahinter, er wollte mir zeigen, dass er mich aus Liebe geheiratet hat und nicht, weil er es unbedingt musste. Wenn er es nicht gewollt hätte, wäre er bestimmt auch auf eine Alternative ausgewichen.
„Ich lass dich jetzt alleine, grüß Meli von mir nachher. Wegen Potter muss ich immer noch nachsitzen und darf nicht nach Hogsmeade. Also bitte passt auf." „Okay, mach ich.", lächelte ich immer noch ein bisschen überwältigt von dem Geschenk zu ihm rüber.
Daphne und Ginny würden mich gleich unten treffen, daher sollte ich mich jetzt auch endlich beeilen und mir was anderes anziehen. Das schöne Wetter genießen, die Sonne lag schwer über dem Schloss und hier oben im Turm war es eh immer in den Sommerzeiten wärmer als im Rest des Schlosses.
Umgekehrt war es im Winter hier – abgesehen vom Kerker – ziemlich kalt.
Nun gut, bei dem letzten Shoppingtrip mit den Mädels hatte ich mir eine neue Hose gekauft, kurz, aus feinem Stoff in einem hellen Beige. Passende Pumps dazu, Elena hätte mich ohne diese niemals aus dem Geschäft gelassen und dank Camilla hatte ich einen ebenso passenden Blazer dazu gefunden.
Den konnte ich aber nachher auch ausziehen, falls es zu warm wird. Sicher ist sicher. Ich schlüpfte in meine Sachen und dann in einen weißen trägerlosen BH. Als Oberteil wählte ich ein lockeres fliederfarbenes Double-Layer Top mit dünnen Trägern.
Trotz allem konnte selbst der lockere Stoff meinen Babybauch nicht mehr verdecken oder kaschieren. Aber ich fühlte mich so wohl und das war die Hauptsache.
Ich setzte etwas Lidschatten in einem feinen Braunton und einen leichten Lippenstift auf, die meine Augen und meine Lippen betonten. Meine Haare ließ ich einfach in den vorhanden Wellen über meinen Rücken hängen. Heute war mir danach, den Wind in den Haaren zu spüren.
Am Ende schnappte ich mir noch meine lila Tasche und sprühte ein bisschen Parfum auf meinen Nacken.
Ausnahmsweise verzichtete ich heute auch – wieder einmal – auf jeglichen Schmuck. Allerdings ertappte ich mich dabei, wie ich immer wieder auf meine zwei Ringe schaute. Nie konnte ich von den beiden genug kriegen. Sie waren wunderschön und doch so schlicht.
Noch besser war es aber, wenn ich den Ehering an Lucius Finger sehe. Irgendwie machte mich das total glücklich, ihn zu sehen.
Raus aus der Tagträumerei und auf zu den Mädels.
Mit langsamen Schritten ging ich die Treppe runter und hoffte, ich würde nicht fallen, wenn doch nur Kreach hier wäre, um diesen komischen Zauber auf meine Schuhe zu werfen. „Mistress hat Kreach gerufen, was kann Kreach für Mistress tun?", erschreckte mich die Stimme des Elfen.
Schnell hielt ich mich an der Wand fest. „Merlin, Kreach, du hast mich erschrocken. Was machst du denn hier?", fragte ich leicht außer Atem.
Wir waren schon im Eingangsbereich, der voll mit anderen Schülern war, die mich jetzt alle sprachlos anschauten. Ja, ja, Hermine Granger hat einen eigenen Hauselfen. Zum Glück wussten die nicht, dass ich deutlich mehr als einen Elfen habe.
Kreach lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er sprach: „Sie haben mich doch gerufen, Mistress. Kreach ist untröstlich, wenn er falsch gehandelt hat."
Er verbeugte sich tief und das tiefe und gleichzeitig erschrockene Einatmen meiner Mitschüler sorgte dafür, dass mir das hier alles mehr als unangenehm war. „Ich... nein, alles in Ordnung, Kreach. Wirklich. Aber ich habe dich nicht gerufen, ich habe nur gedacht, dass... naja, dass es gut wäre, wenn du hier wärst und mir helfen könntest.", erklärte ich dem Hauselfen und dieser schaute mit großen Augen zu mir hoch.
„Wie kann Kreach helfen?" „Könntest du vielleicht diesen Zauber wieder auf meine Schuhe sprechen?" „Natürlich, Mistress, das ist kein Problem. Kreach erledigt das sofort, Mistress.", gab er mir zu verstehen und richtete seine Hände auf meine Schuhe.
Sofort spürte ich den Unterschied, es war, als würde ich ganz normale flache Schuhe tragen und nicht diese Monsterdinger. Wenn Elena erst einmal so weit ist wie ich, wird sie schon sehen, wie das ist, mit so viel Gewicht auf den Dingern zu laufen.
„Vielen Dank, Kreach.", bedankte ich mich lächelnd, sodass seine Ohren freudig wackelten. „Was immer Mistress glücklich macht." „Könntest du noch Lucius meinen Dank ausrichten für die Blumen und das Collier?", fragte ich leise nach. Mussten ja auch nicht direkt alle wissen, was ich hier mit dem Elfen besprach. „Natürlich, Kreach wird das sofort erledigen wenn er im Manor ist. Der Master wird sich freuen, von ihnen zu hören, Mistress.", gab er sehr motiviert wieder.
Länger konnte ich mich aber nicht mehr mit ihm unterhalten, ich sah Daphne näher kommen in einem wunderschönen hellen Kleid.
Daher verabschiedete ich mich von Kreach: „Das war dann alles, Kreach, vielen Dank.". Er nickte mir noch zu und war dann auch genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
Mit einem strahlenden Lächeln kam Daphne in diesem kleinen Traum von weiß auf mich zu. Anders als ich hatte sie ihre Haare elegant zu einem Dutt zusammengebunden und trug flache weiße Ballerinas und eine dünne weiße Strickjacke über ihr luftiges Sommerkleid.
Wie ein Engel kam sie auf mich zu.
Obwohl, Engel wurden sicher nicht schwanger. „Hermine, ich dachte schon, ich bin zu spät.", begrüßte sie mich etwas aus der Puste. „Nein, nein, ich bin auch eben erst hier unten angekommen.", lachte ich. „Wir warten noch eben auf Ginny, dann gehen wir zusammen runter nach Hogsmeade und treffen dort die anderen.", erklärte ich und wir stellten uns etwas zur Seite.
„Wie war dein Tag bis jetzt?", fragte ich sie, um die Zeit zu überbrücken. Was Zeit angeht, war Ginny genau wie der Rest ihrer Familie, unpünktlich. „Ich hab lange geschlafen, nachdem meine Morgenübelkeit wieder angefangen hat." „Du hast das wieder?" „Ja, heute seit drei Wochen das erste Mal wieder.", informierte sie mich.
„HEY!", rief uns jemand zu, direkt wandten wir unsere Köpfe in die Richtung, aus der der Ruf kam. Ginny lief auf uns zu.
In einer hellgrünen Hose und einem grauen Oberteil, sie hatte sich eine alte Jeansjacke übergeworfen und einfache Sneakers in grün. Ihre feuerroten Haare, die in der Sonne schimmerten, waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.
Als sie genau vor uns stand, schaute sie uns von oben bis unten an. „Ihr hättet ruhig sagen können, dass ich mich rausputzen soll...", murmelte sie und ich konnte gar nicht anders und lachte. „Ja, mach dich ruhig darüber lustig, Hermine.", meinte sie beleidigt und auch Daphne stimmte in mein Lachen mit ein.
„So... so war das nicht gemeint. Hey, du siehst gut aus, Ginny. Ich... ich bin es nur gewohnt, mich jetzt so anzuziehen. Es ist nichts Besonderes, wenigstens hab ich kein Kleid an." „Hey!", mischte sich auch Daphne ein und dann lachten wir zu dritt darüber.
Immer noch lachend und fröhlich, kamen wir in Hogsmeade an.
„Und, wo treffen wir die anderen?", erkundigte sich Ginny und auch Daphne schien etwas nervös zu sein. Gut, die beiden hatten Camilla, Elena und Melinda noch nicht wirklich gesehen, aber das war kein Grund, so nervös zu sein.
Naja, für Ginny war es sicher etwas komisch. Mist, ich hätte früher darüber nachdenken sollen. Hier lade ich sie ein und sie lernt Harrys Frau kennen, die auch noch von ihm schwanger ist. Dabei war ich mir sicher, dass sie immer noch was für Harry empfindet.
„Ehm... sie, wir..." „HERMINE! HIER SIND WIR!", wenn man vom Teufel sprach. Elena machte wieder einmal nicht nur mich, sondern alle anderen auf sich aufmerksam.
Typisch Elena, ob sich das irgendwann einmal ändern würde? Nein!
Mein Hals war auf einmal etwas trocken und ein kleines Räuspern von mir befreite ihn wieder: „Da sind sie, ehm... Ginny, ich..." „Schon gut, Harry und sie sind glücklich, oder? Das ist okay, er hat es verdient.", unterbrach sie mich und sprach ganz leise.
„Dann kommt.", lachte ich, überspielte so meine Nervosität.
Umso näher wir kamen, umso mehr konnte ich sehen: Elena in einem figurbetonten pinken Kleid, das wieder einmal mehr von ihren Beinen zeigte, als eigentlich nötig und dazu einen passenden pinken Blazer und hohe Pumps.
Gleich neben ihr war Melinda in einem eher schlichten und die Figur umspielenden mintgrünen Kleid und gleichfarbigen hohen Schuhen. Camilla überraschte mich wieder einmal, sie hatte eine lange weiße Hose an mit Aufdrücken, die von weitem aussahen wie Federn. Dazu trug sie eine orange Bluse und einen weißen Blazer und dann auch noch orange Pumps.
Die drei waren wirklich unglaublich.
Vor allem Elena und Camilla, manchmal fragte ich mich echt, wie Harry und Severus es mit denen aushielten. Ich würde das nicht können, vielleicht mit Camilla, wenn sie mich nicht immer über Sex mit Lucius ausfragen würde, aber mit Elena... eine schaurige Vorstellung.
Bestimmt hat sie Sirius altes Haus komplett umgestaltet, bei Gelegenheit musste ich mir das auf jeden Fall einmal angucken gehen.
Zu sechst saßen wir in dem kleinen Café, wo für mich alles erst richtig angefangen hat.
In dem Café, wo Lucius und ich uns das erste Mal getroffen hatten, er mich das erste Mal in Verlegenheit gebracht hat, weil er herausfand, dass ich noch Jungfrau war.
„An was denkst du schon wieder, Hermine?", störte mich Elenas Stimme daran, weiter zurück zu denken. „Ja, du bist ganz rot geworden.", mischte sich auch Camilla mit ein und dann trat dieser wissende Ausdruck in die Augen der beiden.
Was dann nur dafür sorgte, dass ich noch röter wurde. Mittlerweile hatten wir auch alle unsere Jacken oder Blazer ausgezogen und ich war schon bei meinem zweiten Tee. Wir hatten Glück, denn wir hatten noch einen Tisch hinten im Garten bekommen.
Viele andere Pärchen waren hier, aus Hogwarts und auch welche, die hier einfach nur wohnten. Jung und Alt, alles war hier versammelt. „Ne, bitte... nicht schon wieder.", stöhnte Melinda wehleidig auf, genau wie ich wusste sie ganz genau, was die beiden hier wieder wissen wollten. „Ach, Melinda, stell dich nicht so an. Wir warten schon seit Sylvester auf dieses Gespräch mit der Lady Malfoy hier.", wehrte Elena jeden Einwand von ihr ab.
Daphne und Ginny schauten unwissend zwischen uns vier hin und her. Die Blicke von Elena und Camilla waren aber die schlimmsten. Wieso hatte mich Camilla das nie gefragt, als wir alleine in Severus Gemächern waren? Klar, sie wollte, dass Elena dabei ist. Merlin, die beiden...
„Gut.", ergab ich mich dann, einfach schnell hinter sich bringen und hoffentlich würden sie dann nicht weiter nachfragen: „Was wollt ihr wissen?"
Melinda hielt sich schon die Ohren zu, aber ich hörte sie noch zu Daphne und Ginny murmeln: „Das wollt ihr bestimmt nicht hören." Daphne anscheinend immer noch unwissend und Ginny etwas rot im Gesicht, als hätte sie bereits eine Ahnung, um was es gehen wird.
Elena war dann diejenige, die die erste Frage stellte: „An Weihnachten damals, Hermine, du weißt schon, als du den Zusammenbruch hattest. Was habt ihr da gemacht, dass wir Lucius Handabdrücke auf deiner Hüfte sehen konnten?"
Super, die Frage! Die Nacht, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich schwanger bin. Ich dachte kurz zurück, was er da alles mit mir und meinem Körper gemacht hat und wünschte, wir könnten das noch einmal tun.
„Wir hatten so eine Art... ehm... Rollenspiel.", sagte ich leise und die Köpfe von Elena und Camila beugten sich über den runden Tisch näher zu mir ran. „Was für eine Art? Du musst schon genauer werden.", forderte Camilla diesmal. Melinda stand auf und verschwand ins Innere des Cafés, wahrscheinlich um einerseits aufs Klo zu gehen und andererseits um sich das nicht anhören zu müssen.
Daphne wurde leicht rot, blieb aber sitzen und Ginny schien jetzt auch wissbegierig zu sein.
„Naja, so eine Art... dass er mein... äh... Master war." „WAS?", rief Elena aus und viele drehten sich zu uns um. „Elena! Bitte, nicht so laut!", mahnte ich sie schnell und sie nahm einen großen Schluck von ihrem Wasser.
„Was hat er mit dir gemacht, Schätzchen?", wollte Elena weiterhin wissen. War ja klar, dass sie nicht los lassen würde und mehr wissen will. Also dachte ich weiter zurück, was genau er da gemacht hat.
Deutlich spürte ich die Röte in meinen Wangen, als ich ihnen dann erzählte, was Lucius mit mir gemacht hat: „Er meinte, ich hätte ein ziemlich vorlautes Mundwerk und wollte sehen, was ich noch damit machen könnte."
Weiter konnte ich nicht sprechen, denn Ginny unterbrach mich: „Und hast du?" Ich schaute sie erschrocken an, dass gerade sie mich das fragte. „Ehm... ja.", flüsterte ich ganz leise und wunderte mich, dass die das gehört haben.
„Er hatte mir gesagt, ich soll ihn nur mit Sir oder Master ansprechen, aber... ich hab's einmal vergessen, also hat er mich bestraft. Hat mich übers Knie gelegt und mir den Hintern versohlt mit seiner Hand. Ich sollte mitzählen und es war einfach..." „... heiß!", brachte ausgerechnet Melinda meinen Satz zu Ende.
Mir war nicht einmal aufgefallen, dass sie wieder da war. „Ja...", stieß ich etwas außer Atem an die Erinnerung an diese Nacht aus. „Erzähl weiter!", forderte jetzt auch Ginny wieder. „Hört ihr dann auf, mich zu unterbrechen und werdet mich nach heute nie wieder, ich meine ernsthaft, nie wieder danach fragen?", wollte ich von den fünf wissen. Alle nickten eifrig, aber ich glaubte ihnen nicht. Was soll's, ich müsste ihnen vertrauen.
Einmal tief Luft holen und noch mal zurückdenkend, erzählte ich den Rest: „Als er mich versohlt hat, da hatte ich... naja, ich bin gekommen. Nur von diesen kleinen Schlägen... ich bin froh, dass er mir das nicht immer unter die Nase bindet. Dann wollte er auch seinen Spaß, wie er es damals gesagt hat und ich sollte mich am Bettpfosten festhalten. Merlin... ich kann mich erinnern, wie er einfach... sich einfach gehen lassen hat und mich... naja, ihr wisst schon. Die Handabdrücke kommen daher, weil er nicht wollte, dass ich, dass ich so schnell komme. Manchmal, da kann ich seine Hände noch genau da spüren... dann hat er mich gefesselt, also meine Hände, als ich auf dem Bett lag."
Gespannt sahen mich die Fünf an, das schwarze in ihren Augen leicht vergrößert und auch Melinda schien auf einmal gar nicht mehr so abgeneigt zu sein, mir zu zuhören.
„Er machte mich wahnsinnig. Folterte mich praktisch mit seinen Händen und Lippen, ließ mich ihn anbetteln, damit er mich kommen lässt. Dann brachte er mich mit seinem Mund zum Höhepunkt. Es war nicht das erste Mal, dass er das gemacht hat. Aber es war so unglaublich besser, als all die anderen Male davor. Und dann... dann drang er in mich ein. Dieser süße Schmerz damals, das war unglaublich. Er hat mich einfach nur dominiert, ich hatte sogar seine Handabdrücke auf meinen Oberschenkeln, weil er sich da abgestützt hat. Ich habe keine Ahnung, was er noch alles mit mir gemacht hat, nur dass ich ihn angefleht habe aufzuhören, es zu Ende zu bringen, weil ich nicht mehr konnte.", beendete ich meine Reise zurück in die Vergangenheit.
Ich war total gefangen da drin, die Mädels sahen mich einfach nur an. Aber viel bekam ich davon nicht mit, gefangen war ich und vermisste ihn direkt. Gerne würde ich solch ein Erlebnis noch einmal wiederholen, aber jetzt, wo ich schwanger war, hielt er sich zurück.
„Wow..." „Vielleicht kann ich Harry überreden, mit mir auch so was zu machen." Camilla und Elena schwärmten jetzt schon selbst davon.
Obwohl ich glaubte, auf Camillas Gesicht auch einen Hauch von Wiedererkennung zu sehen. Severus stand also auch auf so was.
„Okay, seid ihr jetzt sprachlos oder was ist mit euch los?", wollte ich wissen, nachdem Elena und Camilla, diese kleinen Kommentare abgegeben haben, waren die alle einfach nur still und sagten mir nichts mehr.
Daphne war dann die erste, die sich traute, mich etwas zu fragen: „Tut... ich meine, tut das weh?"
Mm... mit dieser Frage hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und die anderen auch nicht, denn wir begannen alle zu lachen. „Ich versteh echt nicht, was daran witzig ist. Ich meine, ich hab davon gehört, dass Lucius Malfoy diesen Kerker hat und dass..." „Welchen Kerker?", fragte jetzt Ginny nach und alle sahen jetzt entweder Melinda an oder mich.
Aber ich war noch nie in diesem Teil des Manors und legte auch keinen großen Wert darauf, dort einmal hinzugehen. „Hermine, geht er etwa mit dir in die Kerker?", fragte jetzt Camilla entsetzt. „Nein! Nein, ich weiß nicht mal genau, wo die sich befinden. Merlin, Lucius steht doch nicht darauf, mir Schmerzen zuzufügen. Daphne, das ist was anderes, es ist..." „... stimulierend, sowohl für die Frau, als auch für den Mann. Er dominiert die Frau und die Frau kann alles vergessen, sich einfach nur hingeben und die Verantwortung über alles abgeben. Dabei geht es nicht direkt um den Schmerz.", beendete Camilla meinen Satz.
Aha! Sie hatte das auch mit Severus, direkt musste ich sie darauf ansprechen: „Sprichst du etwa aus Erfahrung?"
Daraufhin schaute sie mich erschrocken an und errötete. Zum ersten Mal sah ich sie rot werden und kicherte darüber. Ja, ja, mich in Verlegenheit bringen, aber selbst nichts dazu sagen. „Aber was ist jetzt mit diesem Kerker?", kam Ginny wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen.
„Naja, also wisst ihr, ich hatte ein paar Zusammentreffen mit Theodor Nott, Senior und Junior und beide haben angedeutet, dass Lucius mich in den Kerker ziehen würde, weil er auf gewissen Sachen steht. Ich habe ihn darauf angesprochen, aber als Nott Junior mich darauf auf dem Weihnachtsball angesprochen hat, hat Lucius ihm irgendwas ins Ohr geflüstert und dieser wurde daraufhin ganz bleich im Gesicht. Aber ich weiß echt nicht, was die damit meinten.", erklärte ich den Mädels.
An die unschönen Zusammenstöße mit den beiden Notts konnte ich mich noch gut erinnern und wollte lieber nicht noch mal mit ihnen zusammentreffen.
„Ich glaube, das wäre nichts für mich, außerdem, wie soll das alles gehen, wenn man schwanger ist?", teilte Daphne ihre Meinung mit uns und schaute zu mir, zwar nicht in mein Gesicht, aber auf meinen Bauch. Als mein Blick sich hob, erkannte ich, dass die anderen auch gespannt zu mir schauten.
Mir entglitt ein frustrierter Seufzer: „Nicht euer ernst? Lucius und ich haben auch jetzt noch jede Menge Spaß. Alles ist ein bisschen intensiver und er ist vorsichtiger, aber trotzdem ist er nicht immer sanft und zärtlich. Mehr sage ich dazu nicht, ich hab euch schon viel zu viel gesagt. Wehe eine von euch erwähnt das vor ihm und Elena, wage es nicht, es Harry zu erzählen!"
Alle fünf nickten wieder eifrig zu mir rüber.
Die waren alle einfach unglaublich!
Es war schon weit nach Mittag, fast schon Abend, aber noch immer schön hell draußen und auch warm. Wir saßen noch draußen und genossen die Sonne und die leichte Brise, die immer wieder zu uns rüber wehte.
Wir hatten uns alle etwas zu essen bestellt, was bei fünf Schwangeren eine Menge war. Ginny tat mir schon ein bisschen Leid, mit den ganzen Hormonen hier, die in uns gelagert sind.
Melinda hatte schon zwei Mal ohne Grund geweint und Elena hatte einen Streit mit Camilla wegen Schuhen. Naja, es war alles schnell wieder vergessen.
„Oh nein...", sagte Daphne plötzlich, als ich mir ein Stück Schokolade von Elenas Teller klaute. „Was ist denn?", fragte Melinda schnell nach und wir schauten alle in die Richtung, in die Daphne schaute.
Jetzt sah ich es auch: Pansy Parkinson und Millicent Bulstrode.
Super, hoffentlich ruinieren die uns den Tag nicht.
Zu früh gehofft, die beiden bekamen den Tisch direkt neben uns. „Na sieh mal an, wenn das nicht das Schlammblut Granger ist und ihre kleinen Freundinnen.", grinste Parkinson arrogant zu uns rüber. „Ignoriert sie einfach.", murmelte ich leise zu den Mädels, aber Elena hatte schon ihre "Ich breche dir gleich die Nase"-Maske auf.
Millicent musste aber auch ihren Beitrag zu allem bei tun: „Daphne, was macht du denn da. Komm setz dich zu uns, anstatt mit diesem Abschaum zu reden." „Nein Danke, Millicent.", gab Daphne ziemlich kleinlaut wieder. Fast hatte man den Eindruck, sie habe Angst vor den beiden.
„Nein Danke, wie undankbar bist du denn? Komm schon, Daphne, beweg deinen fetten Arsch hier rüber und hör auf, mit den Blutsverrätern und Schlammblütern rumzuhängen. Ach, Granger, hübsches Tattoo da auf deinem Arm.", höhnte Pansy am Ende mit einem Seitenblick auf meinen Unterarm.
Welches Tattoo?
Ich hatte doch gar keins, auf meinem Untera... sie meinte meine Narbe!
„Schade, dass die gute Bella das nicht zu Ende bringen konnte. Nicht wahr, Pansy, Liebes?", kam die Stimme von einer anderen Richtung. Sie hörte sich so ähnlich an, wie die von Pansy, aber älter. „Mutter, wie schön, dass du kommen konntest." „Ja, aber vielleicht hätten wir uns wo treffen sollen, wo sie diesen Dreck nicht reinlassen. Ich versteh wirklich nicht, was der gute Lucius mit ihr will. Jeder weiß doch, dass das das Kind von diesem Weasley ist.", sagte ihre Mutter herablassend und es traf mich.
Es traf mich wirklich, sodass mir Tränen über die Wangen liefen. Die anderen am Tisch waren jetzt damit beschäftigt, sich mit den Parkinsons und Millicent gegenseitig anzuschreien.
Ohne, dass jemand es mitbekam, nahm ich meine Tasche und meine Jacke, verließ auf wackligen Beinen das Café unter Tränen.
Wieso traf mich das jetzt auf einmal so? Mir war doch klar, dass viele so dachten. Hormone! Scheiß Hormone!
„Mine, was ist denn los?", umfingen mich zwei Arme. „Harry?", fragte ich leise und schaute in sein Gesicht. „Alles okay? Ist was passiert?", fragte er einfach und schaute mich von oben bis unten an. Eine weitere Hand kam auf meiner Schulter zum Liegen, als ich nach hinten sah, erkannte ich Severus und er sah besorgt aus.
Er drehte mich zu sich um, nahm mir die Tasche ab und drückte sie Harry in die Hände, danach schnappte er sich meine Jacke und legte sie mir um die Schultern. „Was ist passiert?", wollte er jetzt auch wissen. Aber anders als bei Harry, ließ seine Stimme keine Widerrede zu.
„Ich w... weiß nicht... wir waren im Café und dann kam... Parkkkin... und Bul...tro... ihre Mutter und sie...", stotterte ich ganz wirr. „Okay, hol tief Luft, Kleines, tief Luft holen. Genauso.", forderte er mich auf. „Potter, bleiben sie bei ihr, ich komme gleich wieder.", befahl er Harry und stürmte dann förmlich mit wehendem Umhang in das Café.
„Hey, was ist denn hier los?" „Blaise, weißt du, wo Draco ist?" „Ne, der hat, glaub ich, noch Nachsitzen. Wieso?" „Mist, kannst du zurück nach Hogwarts gehen, er muss direkt zu Mine ins Zimmer kommen und dort auf uns warten." „Klar, kein Ding. Ich sag's ihm.", hörte ich die Unterhaltung der beiden nur halb.
Meine Tränen wollten einfach nicht versiegen.
Wie ich in mein Zimmer kam, wusste ich nicht.
Nur, dass warme Arme mich umfingen und andere mir behutsam über den Kopf strichen. „Es wird alles gut, Mine.", flüsterte Harry mir leise ins Ohr. Er strich mir also durchs Haar. Aber wer hielt mich dann so fest?
„Wir sind hier, niemand wird dir wehtun.", versicherte mir die andere Stimme – Draco.
Draco und Harry waren hier, genau wie damals auch. Sie beide waren hier in Hogwarts, meine Felsen. „Danke.", flüsterte ich den beiden zu und wollte nur noch vergessen, dass die Parkinsons meinen schönen Tag verdunkelt haben. „Schlaf jetzt, Mine.", hauchte mir Harry einen Kuss auf meinen Hinterkopf.
Meine Augen waren aber auf Draco gerichtet, genau wie seine auf meine und er lächelte: „Schlaf, Mutti."
„Arschloch...", flüsterte ich noch, bevor ich in die Dunkelheit segelte und in einen tiefen Schlaf fiel.
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