Ein Versöhnungsangebot und das Verhör
- Hermines Sicht -
Mein Zaubertrank Professor in so einer hellen Farbe zusehen war ungewohnt und irgendwie auch witzig.
Es passte nicht wirklich zu ihm. Dieser Crème Ton... die dunklen Töne waren da wohl eher sein Fall. Nun hatte ich aber den starken Verdacht, dass das keineswegs Snapes Idee gewesen war. Sondern eher die von Camilla.
Sicher würde sich auch so einiges in diesem alten Herrenhaus ändern.
Es war sehr spartanisch eingerichtet und war – in den Räumen, die ich bis jetzt gesehen hatte – eher spärlich und nur mit dem Nötigsten eingerichtet.
Das würde wiederum zum Professor passen. Camilla jedoch, würde sich hier mit ihrem Farbenwahn austoben.
Agens, die Schwester von Camilla, war das komplette Gegenteil von ihr. Sie erinnerte mich um ehrlich zu sein etwas an Narzissa. Diese hatte blonde Haare, im Bobschnitt, die ziemlich dünn aussahen und trübe grüne Augen. Beinahe sah sie schon ungesund aus.
Außerdem war sie Spindeldürr. Das lange Kleid, das sie trug, legte sich eng an ihren knochigen Körper, sodass man durch den Stoff noch ihre Rippen sehen konnte.
Auch sprach sie kein einziges Mal mit mir, während Camilla und Snape sich vorne das Ja-Wort gaben.
Camilla hingegen, wusste genau wie sie ihre Kurven verpacken musste.
Sie trug ein bodenlanges, rosafarbenes Kleid mit einer Kapellen-Schleppe. Es war schulterfrei und das pralle Dekolleté wurde durch den herzförmigen Ausschnitt hervorragend betont.
Ab der Taille abwärts, wurde das Kleid mit Rüschen versehen und es passte ausgesprochen gut zu ihr.
Insgesamt, war die Zeremonie eher schlicht. Nicht wirklich ausgewöhnlich, was meiner Meinung an Snape lag.
Großes Tamtam, passte nicht zum Slytherin Hauslehrer.
„Er, scheint glücklich zu sein.", stellte ich fest. Wieder einmal genoss ich es mit Lucius engumschlungen zu tanzen.
Von mir aus könnten wir noch auf hunderte von Hochzeiten gehen, wenn das hieße, dass wir jedes Mal so tanzen würden.
Mein Kopf ruhte etwas unterhalb seiner Schulter, meine eine Hand lag locker an seinem Oberarm und die andere lag sicher und sanft in seiner.
Er hingegen, hielt mich fest umklammert mit seinem freien Arm an meinem Rücken.
Leise Musik wurde durch den Raum, zu Lucius und mir, herüber getragen. „Sicher nicht so glücklich wie ich.", flüsterte er gegen mein Haar.
Das brachte mich dazu, leise zu Lachen und auch seine Brust vibrierte unter meinen Kopf. Ich liebte es, wenn er solche kleinen Bemerkungen machte. Somit zeigte er mir immer wieder, das ihm auch etwas an mir lag und manchmal, manchmal da hatte ich sogar das Gefühl, dass er mich auch liebte.
Ich hoffte, dass ich die drei kleinen Wörter irgendwann einmal von ihm hören würde. Es müsste nicht jetzt sein und auch nicht in den nächsten Wochen oder Monaten. Aber irgendwann... da sollte er mir das sagen.
„Ich bin auch glücklich Lucius.", entschied ich mich dann zu antworten und bekam dafür einen Kuss auf mein Haar.
„Wir sollten die beiden irgendwann einmal zum Essen einladen, findest du nicht?", „Das ist eine gute Idee Liebes.", stimmet er mir zu und wiegte uns weiter im Rhythmus der Musik. Dabei bewegten wir uns nur minimal durch den Raum.
„Dir scheint es heute gut zu gehen.", sprach er nach einer Weile leise. „Das liegt an dir.", daraufhin lachte er, sodass sein ganzer Körper leicht bebte.
„Du schmeichelst mir, meine Schöne.", kam es dann noch leise von ihm. Genau da, wo die Musik endete.
Jetzt würden Snape und Camilla die Geschenke austauschen, „Hermine! Lucius! HIER!", rief uns jemand und ich sah eine Hand die uns zu wedelte.
„Bei Salazar... diese Frau ist eine richtige Nervensäge. So langsam bin ich mir da nicht mehr sicher ob ich dich zu Potters Hochzeit begleiten will, Hermine.", stieß Lucius mit einem leisen Seufzen aus.
Wieder einmal brachte er mich zum Lachen mit solch einer Aussage. Elena schien ihm wirklich auf die Nerven zu gehen. „So schlimm wird es schon nicht, versprochen.", zwinkerte ich ihm zu.
„Wir sind doch schließlich in Hogwarts. Wir könnten uns wegschleichen.", „Ich bin sicher, niemandem würde es auffallen, wenn wir beide verschwunden wären.", meinte er ironisch, aber immerhin mit einem leichten Lächeln auf dem Lippen.
Kurze Zeit später waren wir bei Elena angekommen. Diese stand neben Harry. Außerdem waren auch Melinda und Draco nicht weit weg. Als die beiden uns vier sahen, zog Melinda ihren Verlobten direkt in unsere Richtung.
„Vater. Hermine, wie geht es dir?", begrüßte Draco uns, „Gut und dir?", „Ehm... ja mir geht's auch gut.", gab er verwirrt wieder.
Man sah Draco und Melinda deutlich an, dass sie vor nicht allzu langer Zeit, noch etwas ganz anderes gemacht haben. Melindas Haare waren ziemlich durcheinander und nicht mehr so glatt zurückgelegt wie zu Beginn der Hochzeit und außerdem machte ich Draco jetzt auch noch auf sein kleines Malheur aufmerksam: „Ach Draco, dein Hemd guckt aus deiner Hose. Dort wo eigentlich der Reisverschluss sein sollte.".
Daraufhin lachten die anderen um uns herum, außer Melinda und Draco.
Melinda drehte sich mit hochrotem Kopf etwas von uns weg und Dracos Wangen zierten ebenfalls ein zartes Rot und er versuchte jetzt unauffällig sein Hemd wieder zu richten.
Aber er hatte es ja auch nicht anderes gewollt. Draco und ich führten seit seiner Hochzeit einen kleinen Krieg miteinander.
Er hatte mich herausgefordert und ich würde es mir sicherlich nicht gefallen lassen. Außerdem lenkte er mich auch so immer von dem ganzen Dingen ab, die um mich herum passierten.
„Also wirklich, Melinda! Dir hätte ich sowas nicht zugetraut.", stieß Elena ehrlich überrascht aus, aber an Harrys Blick erkannte ich noch etwas anderes.
Er sah beschämt zur Seite, „Tu nicht so Elena, du und Harry wart auch ziemlich lange verschwunden.", keifte Melinda zurück.
Meine Vermutung war also richtig gewesen. „Siehst du was ich meine? Es fällt direkt auf wenn man kurz verschwindet.", flüsterte Lucius mir ins Ohr. „Vermutlich hast du recht.", gestand ich ebenfalls leise.
Als dieses Thema dann fallen gelassen wurde, sendete Draco mir noch einen angriffslustigen Blick zu. Er forderte mich wieder heraus.
Wenn das nicht schief ging. Ich war nicht umsonst die klügste Hexe unserer Generation. So leicht würde ich es ihm nicht machen.
Und wenn es sein muss, würde ich Lucius in meine Pläne mit einweihen und er würde mir sicherlich den einen oder anderen Wunsch erfüllen.
Der Austausch der Geschenke geschah ohne großes Geschehen. Melinda schenkte Snape ein altes, sehr seltenes Buch. Glaubte ich zumindest. Snapes Augen funkelten wie schwarze Diamanten als er das Buch in die Hand nahm und mit einem Finger über den Einband strich. Es musste wirklich ein ganz besonderes Buch sein damit es ihn so faszinieren konnte.
Camilla hatte ihn schon durchschaut. Ähnlich wie Lucius. Außen hart und innen doch manchmal ganz weich.
Snape hatte sich ebenfalls etwas Besonderes ausgedacht. Er hatte ein Schmuckstück aus Silber in seiner Hand. Es war eine Kette und sie besaß kleine Verzierungen, sowie rosafarbene Steine und in der Mitte einen größeren Stein. Diesen konnte man aufklappen.
Als Camilla das tat, sah ich etwas Grünes darin Eine Art Kraut oder so.
Snape erklärte dann, dass es sich um ein Kraut handelt, dass den Träger der Kette beschützt und ich fand, dass es eine wunderschöne Idee war. Aber sicher hatte er auch noch einige Zauber über die Kette gesprochen. Nun, es war sinnvoll, vor allem jetzt.
Die Sonne war schon untergangen, tauchte aber den großen Garten des Prince Manors noch in ein leichtes Orange.
Der Schnee lag hauchdünn über dem grünen Fleck den Snape sich hier geschaffen hatte. Lucius und ich hatten uns nach einigen Gesprächen – die einen erfreulich, die anderen weniger erfreulich – auf einen der kleineren Balkone zurückgezogen.
Von hier aus konnte man verschiedene abgedeckte Beete sehen. Wahrscheinlich züchtete Snape auch hier einige Kräuter und nicht nur im Gewächshaus bei Lucius im Manor.
„Ich hoffe dir hat der Tag gefallen, Hermine.", hauchte Lucius Stimme sanft in mein Ohr. Wie schon heute Vormittag stand er hinter mir und hatte seine Arme um mich gelegt, sodass ich mich vertrauensvoll an seine Front lehnen konnte.
Gemeinsam schauten wir, wie die letzten Sonnenstrahlen und das letzte bisschen Rot hinter dem Horizont verschwanden und bald darauf nur noch die zwei kleinen Lampen an den Seiten der Glastür zum Balkon, eben diesen erleuchteten.
„Es war sogar sehr schön, danke.", erwiderte ich und fuhr mit meinen Fingern über seine Hände bis ich meine einfach auf seinen Unterarmen ablegte und einfach nur seine Wärme genoss.
Diese Stille die sich manchmal über uns legte, hatte aus irgendeinen Grund eine besonders beruhigende Wirkung auf mich. Jetzt hier mit ihm ein paar Minuten alleine sein zu können, war wirklich schön.
„Ich werde dich in den Ferien vermissen...", gestand ich ihm, als auch der letzte kleine Faden des roten Lichtes der Sonne hinterm Horizont verschwunden war.
Seine Arme zogen mich daraufhin näher an sich, bis er einen anhob und meine Haare auf meine linke Schulter schob, nur um dann auf meine nackte Schulter mehrere kleine Küsse zu hauchen.
Wieder einmal legte sich dabei ein verträumter Ausdruck auf mein Gesicht, „Wieso kann es nicht immer so sein?", fragte ich leise und legte meinen Kopf etwas schief. Seine Lippen wanderten von meiner Schulter zu meinem Hals und wieder runter.
Sein warmer Atem kitzelte mich in meinem Nacken als er mir antwortete: „Wie kann es nicht immer sein, mein Engel?".
Dieser Schuft!
Er wusste ganz genau was ich meinte, aber er wollte Spielen... Gut. Dieses Spiel spielt man, wenn schon dann zu zweit.
Mit Bedacht wählte ich meine nächsten Worte, als ich gleichzeitig meinen Po an seiner Mitte minimal kreisen ließ: „Du und ich, Lucius. Alleine... in Ruhe...zusammen...".
Zwischen jedem einzelnem Wort, musste ich tief durchatmen.
Lucius hatte mit seinen Lippen nämlich wieder den Weg zu meinem Hals gefunden und küsste mich nicht nur, sondern saugte auch immer wieder an einigen Stellen.
„Ich wünschte ich könnte dir das sagen Liebes. Ich sehne mich danach dir das zu geben, was du dir wünschst. Leider ist mir das im Moment nicht möglich. Aber ich werde mich um alles kümmern. Nichts wird mich dabei aufhalten können.", teilte er mir leise mit.
Allerdings hörte es sich für mich eher so an, als würde er es mir versprechen und jemanden anderen damit drohen.
Als wir dann schon eine Weile da standen, wurde mir zunehmend kälter und ohne weiter Umschweife, zog Lucius sein Jackett aus und legte es mir um die Schultern.
Wir beiden wollten noch nicht wieder rein. Elena ließ uns gar nicht mehr in Ruhe. Andauernd wollte sie wissen ob ich denn schon schwanger bin – ganz besonders bei diesem Thema, verspannte ich mich immer wieder – oder was denn die letzten Tage mit mir passiert war.
Lucius war wie meistens, ein wahrer Gentleman.
Er lenkte Elena mit unbedeutenden Fragen über ihre Zukunft und die von Harry ab. Natürlich war diese nur allzu gern dazu bereit, Lucius alles Mögliche zu erzählen.
„Du musst bald zurück.", ließ er mich wissen, was mir ein enttäuschtes Seufzten entlockte. „Bringst du nächsten Sonntag ein Kleid für die Hochzeit mit? Ich überlasse dir gerne die Wahl.", fragte ich als wir uns der Tür zuwandten um wieder rein zugehen.
„Natürlich, hast du einen beson...", „Oh, Verzeihung. Ich wollte Sie wirklich nicht stören.", unterbrach ihn niemand anderes als meine ehemalige Hauslehrerin. „Professor.", begrüßte ich sie schlicht und wollte mit Lucius weiterziehen. Ein weiteres Gespräch mit den Beiden würde ich jetzt nicht überleben, dass im Krankenflügel – welches ich mit angehört hatte – reichte mir vollkommen.
Außerdem würde ich mich nur wieder aufregen und Madam Pomfrey hatte gesagt, ich sollte das eben nicht tun. Zum Wohl des Babys.
Leider wurden meine Wünsche, bezüglich dessen, nicht wahrgenommen. Noch bevor ich mit Lucius durch die Tür ins Innere des Manors verschwindet konnte, erhob McGonagall wieder ihre Stimme: „Bitte warten Sie!".
Daraufhin blieben wir doch tatsächlich stehen, „Ich wollte mit Ihnen beiden reden. Es dauert nicht lange.", sagte sie und Lucius blickte zu mir. Allem Anschein nach um stumm zu fragen, ob es für mich in Ordnung war und daher nickte ich leicht.
Ich war mir nicht sicher; was die Direktorin wollte. Aber ehrlich gesagt, sah sie nicht so aus, als ob sie uns jetzt wieder irgendwelche neuen Steine in den Weg legen wollte.
„2 Minuten! Sie haben 2 Minuten!", teile Lucius ihr wenig höflich mit. Es dauerte nicht lange, da begann die Professorin schon: „Ich möchte mich bei Ihnen beiden aufrichtig entschuldigen. Ich habe die ganze Situation falsch eingeschätzt und habe wohl auch schlimmen Schaden angerichtet. Ich werde mich in Zukunft zurückhalten. Sie beide scheinen miteinander glücklich zu sein und egal wie schwer es mir fällt das zu zugeben, wünsche ich Ihnen auch nichts anderes als das. Ich möchte das Sie wissen Miss Gran...", - hier wurde sie mehr als rüde von Lucius unterbrochen: „Mrs. Malfoy.". – „Natürlich, Mrs. Malfoy. Ich möchte, dass Sie wissen, dass es Ihre eigene Entscheidung ist, wo Sie ihre Ferien verbringen. Weder ich, noch der Orden oder das Ministerium werden Sie dahingehend aufhalten. Wir drohen Ihnen beiden auch nicht mit anderen Dingen. Allerdings konnte ich den Minister nicht überreden, das Verbot, das über Ihnen liegt Mr. Malfoy, aufzuheben. Daher bitte ich Sie, nicht das Land zu verlassen. Denn dann werde ich nichts mehr tun können. Ich hoffe auch, ich werde es nicht bereuen. Ich habe mich beim Minister verbürgt, dass Sie mit alldem nichts zu tun haben.".
Sowohl Lucius als auch ich waren mehr als erstaunt, „Ehm... wie bitte?", fragte ich mehr als unintelligent, wo hingegen Lucius mehr als nur misstrauisch die Professorin vor uns musterte.
„Moment! Heißt das, dass wenn ich die Ferien bei Lucius verbringen will, Sie und der Orden ihn nicht nach Askaban bringen werden?", fragte ich dann nochmal, denn genau das hatte sie doch gerade gesagt, oder?
„Ja, so ist es Mis... Mrs. Malfoy. Wir werden nichts tun.", sagte sie noch einmal und mir war es, als würde mir ein riesen Stein vom Herzen fallen.
Lucius räusperte sich, bevor er selbst auch sprach: „Was hat Ihren angeblichen Sinneswandel herbei geführt? Wenn Sie die Frage erlauben.".
Direkt schlug meine Stimmung wieder um. Er hatte durchaus recht mit seinem Misstrauen. Noch gestern hatte sie uns beiden, beziehungsweise Lucius, gedroht.
Also war die Frage von Lucius durchaus berechtigt. Außerdem interessierte es mich selber auch, warum sie sich auf einmal entschuldigte und uns sogar half.
„Ich habe Sie beide gestern gesehen, nachdem Severus und ich gegangen sind. Ich kam noch einmal wieder um nach Ihnen zu gucken Mrs. Malfoy. Aber Sie waren nicht allein und... sagen wir einfach, das was ich gesehen habe, hat mir gezeigt, dass ich falsch lag.", erklärte sie.
Sie hatte uns also gestern beobachtet. Das musste da gewesen sein, als ich gesagt hatte, dass ich nicht zulassen würde, dass Lucius noch einmal nach Askaban geht.
Lucius und ich verabschiedeten uns von Camilla und Professor Snape. Dieser würde erst am Montag wieder nach Hogwarts kommen und ich beneidete ihn um diesen Umstand.
Gerne hätte ich die Nacht in Lucius Armen verbracht, um auch noch das letzte bisschen an den Vorfall zu vergessen.
Elena hatten wir – zur Freude von Lucius – nicht noch einmal getroffen. Aber Harry wartete im Eingangsbereich auf mich und neben ihm stand Professor McGonagall.
Sie würde gemeinsam mit Harry und mir zurück nach Hogwarts apparieren und das hieß, dass ich mich jetzt und hier von Lucius verabschieden musste.
Wie Draco wieder zurück zum Schloss kam, wusste ich nicht. Ich hoffte nicht alleine. Sicher haben die Todesser, die bei Lucius waren und seine Hilfe wollten, nicht sonderlich gut darauf reagiert, als er die Hilfe verweigert hat.
Daher könnte auch Draco in Gefahr sein. Er sollte also lieber auch nicht allein durch die Welt apparieren.
„Liebes?", „Mmm... was ist denn?", „Alles okay? Ich habe dich schon mehrere Male angesprochen.", erläuterte er. Oh, Mist. Ich hatte ihn nicht gehört, „Ja... ich war nur in Gedanken.", sagte ich schnell und blickte jetzt zu ihm hoch.
„Wir sehen uns am Sonntag. Ich werde versuchen, etwas früher zu kommen.", versprach er mir und ich schmiss mich in seine Arme. Wie von selbst, legten sich seine Arme um mich und ich bekam kleine, sanfte Küsse auf mein Haar.
„Es ist nur eine Woche und danach sind doch schon Ferien, Hermine. Wir werden jeden Tag zusammen sein. Ich werde etwas Besonderes für dich planen, mein Engel.", wisperte er gegen mein Haar.
„Ich möchte nur bei dir sein. Mehr nicht, Lucius.", „Ich weiß, mein Engel. Ich weiß...", hauchte er und ich befreite mich etwas von ihm, streckte mich und drückte sanft meine Lippen auf seinen Mund.
Wie nicht anderes zu erwarten, erwiderte er den Kuss genauso sanft, wie ich ihn begonnen hatte. Aber er vertiefte ihn nicht. Er hielt sich mit Absicht zurück. Wahrscheinlich wegen dem Vorfall mit Ron.
Als wir uns dann voneinander lösten, legte er seine Stirn an meine. Seine Hände umfingen sanft mein Gesicht und sein Atem – der etwas nach Whisky roch, aber durchaus angenehm war – streifte über meine Lippen.
„Ich liebe dich...", flüsterte ich ganz leise und dabei berührten unsere Lippen sich. „Ich weiß Liebes.", flüsterte er zurück.
Nachdem ich mich auch vom Professor und Camilla verabschiedet hatte, folgte ich Harry und Professor McGonagall nach draußen und von da aus apparierten wir zurück nach Hogwarts.
„Ich wünsche Ihnen beiden eine gute Nacht. Ich sehe Sie dann beim Frühstück.", verabschiedete die Schulleiterin sich von uns und verschwand hinter einer Ecke in einen anderen Gang.
„Es tut mir Leid wegen heute, Mine. Elena war... tut mir Leid.", sagte Harry, als wir den Weg Richtung unserer Schlafräume einschlugen.
Ich lachte leise. Schließlich wollte ich nicht die anderen Schüler wecken. „Schon gut, Harry. Es hat Lucius mehr gestört als mich. Sie kann ziemlich nerven, wenn sie denn will.", beruhigte ich ihn.
Elena war anders als ich ursprünglich gedacht habe, gar nicht so zurückhaltend. Eher war sie meist hibbelig und aufbrausend. Ihr Temperament ging manchmal mit ihr durch und sie liebte das Extravagante.
Aber sie liebte, genau wie ich, auch Bücher und wenn wir uns trafen, hatten wir auch gelegentlich Zeit über Bücher zu reden.
„Na wenn das so ist, bin ich froh das sie den Al... Lucius etwas ärgern konnte.", „Gut gerettet Harry.", lachte ich auf, als ihm fast wieder der Spitzname für Lucius rausgerutscht ist.
„Hast du morgen schon was vor, Mine?", fragte er als wir die letzten Stufen hinter uns ließen, „Ich wollte Neville bei seinem Aufsatz für Zaubertränke helfen. Außerdem muss ich meinen auch noch fertig machen. Wieso?", „Oh! Kannst du mir auch helfen?", fragte er etwas schüchtern.
Harry würde seine Sachen lieber allein erledigen und meist war es ihm etwas unangenehm, mich um Hilfe zu bitten. „Aber sicher. Neville und ich wollten uns gegen drei Uhr in der Bibliothek treffen. Komm doch einfach auch, Harry. Neville wird bestimmt nichts dagegen haben.", teilte ich ihm fröhlich mit.
Ein bisschen Zeit mit Harry zu verbringen, würde mir bestimmt gut tun. Es war auch schon einige Zeit her, dass wir was alleine gemacht haben. Früher, als Ron noch mit uns befreundet war, haben Harry und ich auch manchmal etwas alleine gemacht.
Nun aber litt diese Zeit etwas unter den ganzen Hochzeiten und den Zwischenprüfungen, die wir ab Mittwoch schreiben würden.
„Super! Ich werde dann mit Neville kommen, Mine. Gute Nacht, schlaf gut.", freute er sich und zog mich in eine kurze Umarmung, ehe unsere Wege sich trennten.
- Sonntag -
Ungeduldig wartete ich bereits seit 10 Minuten auf Neville und Harry. Ich hatte schon die passenden Bücher für die Beiden rausgesucht und hatte auch schon selbst damit begonnen, meinen eigenen Aufsatz zu schreiben.
„Hey Mine, du hast ja schon ohne uns angefangen!", schimpfte Harry mit einem Grinsen auf dem Gesicht, während Neville sich leise auf den Stuhl mir gegenüber setzte.
„Ihr seid auch reichlich spät, Harry.", antwortete ich und blickte dann von meinem Pergament auf.
Auch Harry ließ sich auf einem Stuhl nieder und sowohl er, als auch Neville holten Feder, Pergament und ihr Buch für Zaubertränke heraus.
Den Aufsatz, den wir schreiben sollten, handelte um einen Zaubertrank. Den Trank des Friedens.
„Habt ihr euch schon mit dem Trank des Friedens beschäftigt?", fragte ich beiläufig. Neville schien noch die richtige Seite in seinem Buch zu suchen und Harry schaute abwesend durch die Bibliothek.
Neville war der Erste der sprach: „Ja. Also der Trank hilft gegen Ängste, Anspannung und gegen Aufgeregtheit. Aber er kann auch tödlich enden, wenn man zu viel davon einnimmt.".
Ich lächelte ihm zu. Das war schon einmal richtig und im Grunde das Wesentliche.
„Harry?", „Ehm... ich weiß nur, dass man sehr konzentriert bei der Zubereitung sein muss. Denn ein noch so kleiner Fehler könnte fatale Folgen haben. So wie in der fünften Klasse, als wir den Trank schon einmal gebraut haben.", erklärte er, „Ja, ich erinnere mich, Harry. Du hast vergessen den Nieswurzsirup hinzuzufügen.", lachte ich leise und auch Neville lachte jetzt.
Neville hatte sich nach dem Krieg auch verändert. Er war nicht mehr ganz so schüchtern wie vorher, es sei denn, es ging um Snape!
„Das ist doch schon Mal ein Anfang. Wir sollten damit beginnen, erst einmal aufzuschreiben, aus was der Trank besteht und auf was man besonderes achten muss, wenn man ihn braut. Was meint ihr?", erläuterte ich den Zweien meine Idee.
„Das klingt gut. Können wir das einfach so aus dem Buch übernehmen, Hermine?", „Klar Neville. Aber ein bisschen umschreiben, solltet ihr es noch. Professor Snape wird es sonst merken. Stell dir einfach vor, du schreibst einen für Kräuterkunde, Neville. Du schreibst einfach was man beachten muss bei den Zutaten und mit Kräutern kennst du dich doch aus.", versuchte ich ihn zu motivieren.
„Hey! Werde ich auch motiviert?", rief Harry da aus, „Sch... willst du das Madam Prince uns rauswirft?", Nein, aber...", „Harry du hattest fast ein ganzes Jahr lang Snapes Zaubertrankbuch. Du wirst doch noch irgendwas davon behalten haben, oder?", fragte ich ihn.
Er hatte das Buch schließlich überall hin mitgenommen und davon geschwärmt, was für ein Genie der Halbblutprinz doch war.
„Ich...", „Ja?", hakte ich nach, „Die meisten Sachen da drin, waren dunkle Magie, Mine.", sagte er leise, „Und?", hakte ich zum wiederholten Male nach.
„Dunkle Magie ist böse Mine, komm schon... du weißt was ich meine.", versuchte er zu erklären, „Dunkle Magie, Harry, ist nicht böse!", „Aber Hermine, was redest du denn da? Natürlich ist sie das. Hast du etwa vergessen, was die Todesser und alle anderen dunklen Zauberer damit angerichtet haben?", wagte auch Neville sich jetzt zu sagen.
„Nein, ich habe das nicht vergessen, Neville. Aber ehrlich, es gibt keine dunkle Magie und helle Magie. Es kommt immer drauf, an wie man sie verwendet. Sicher, die unverzeihlichen Flüche sind was anderes. Aber schaut doch mal. Selbst den Alohomora kann man für böse Zwecke einsetzen. Nehmen wir doch mal an, ich will irgendwo einbrechen. Dann benutze ich diesen Zauber und ich kann problemlos in das Haus eindringen. Ist der Zauber deswegen jetzt auch dunkle Magie?", führte ich weiter aus und versuchte den beiden meinen Standpunkt deutlich zu machen.
Sie schienen nun beide über meine Worte nachzudenken. Neville war der Erste, der antwortete: „Du hast Recht. Es ist ziemlich logisch. Ich meine, wenn man es so betrachtet.".
„Ja, stimmt. Ich habe das so noch nie gesehen. Die Absicht die man hat, macht den Zauber dunkel oder hell.", stimmte mir dann auch Harry zu.
Mit einem Lächeln an die beiden, wechselte ich jetzt das Thema: „Da wir das nun geklärt haben, fangt an Jungs. Wir haben nicht den ganzen Abend Zeit. Ich muss noch Verwandlung und Geschichte der Zauberei von Freitag nachholen.".
Eilig begannen die beiden nun die ersten Sätze ihres Aufsatzes zu schreiben und auch ich schrieb meinen weiter.
- Freitagnachmittag -
Puh, auch die letzte Zwischenprüfung war geschafft. Alle an drei Tagen zu schreiben, war sogar für mich anstrengend. Aber ich hatte ein gutes Gefühl.
Zwar war mir gestern in der Prüfung für Zaubertränke etwas übel geworden als ich die verschiedenen Aromen des Trankes wahrnahm, konnte es aber gut unterdrücken.
Bald würde es wohl auch anfangen, die Morgenübelkeit.
Ich hoffte, dass ich dafür noch eine Menge Zeit hätte. Sonst würde es schwer werden, es so lange wie möglich geheim zu halten.
Vor allem vor Snape. Denn wenn er es wüsste, würde er es direkt Lucius erzählen und ich wollte es ihm an Heiligabend sagen.
„Wie war die Prüfung in Geschichte der Zauberei?", „Gut und bei dir, Draco?", „Ich denke auch gut. Ist bei dir alles in Ordnung? In letzter Zeit siehst du etwas müde aus.", fragte er dann. Super, er hatte es bemerkt.
Albträume plagten mich. Aber sobald ich wach war, konnte ich mich nicht mehr erinnern, um was es sich in diesen drehte.
„Ich hab nur schlecht geschlafen Draco. Kein Grund zur Sorge.", lächelte ich leicht, „Sicher? Es sieht dir gar nicht ähnlich Hermine. Du hast heute auch noch nichts gegessen.", stichelte er weiter, „Mist!", dachte ich mir nur.
Wieso nur, fiel ihm das alles auf? „Ich hatte keinen Hunger. Analysierst du jetzt immer meinen Tag?", wollte ich wissen und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Nein. Ich wollte nur sicher gehen, dass alles in Ordnung mit dir ist.", sagte er abwehrend. „Mr. Malfoy. Könnte ich kurz allein mit Mrs. Malfoy reden?", Snapes Stimme durchschnitt die Stille zwischen mir und Draco. „Natürlich Sir.", sagte dieser und wandte sich zum Gehen.
„Folgen Sie mir Mrs. Malfoy.", befahl er und drehte sich mit einem hinter sich aufbauschenden Umhang um und rauschte schnellen Schrittes Richtung Kerker.
Nun saß ich auf einem Holzstuhl vor seinem Schreibtisch und wartete darauf, dass er sein Anliegen offenbarte.
Ich war nervös denn das letzte Gespräch was wir miteinander hier unten führten, war schon etwas her gewesen. Jedoch hatte er die letzte Woche immer mal wieder im Krankenflügel nach mir gesehen, wenn Lucius nicht da war.
„Hermine...", nannte er mich bei meinem Vornamen. Aber nicht das war es was mich erstaunte, sondern eher wie er ihn gesagt hatte.
Die Betonung und die Stimmlage erinnerten mich unweigerlich an Lucius. Die beiden waren sich sehr ähnlich, wenn man das Äußere einmal außer Acht lässt. Zwar war Snape nicht so sozial eingebunden wie Lucius, dennoch waren beide sehr intelligent. Auf ihre eigene Art und Weise waren beide sehr mysteriöse und arrogante Männer – der eine mehr als der andere – und beide haben ein überdimensional großes Ego.
„Sir?", brachte ich nur heraus. Sein Schweigen, nachdem er meinen Namen gesagt hatte, machte mich ziemlich nervös.
„Wenn wir allein sind, dürfen Sie mich Severus nennen. Aber nur dann! Haben Sie das verstanden?", er bat mir doch tatsächlich das Du an. „Severus...", sagte ich einmal in Gedanken. Es war ungewohnt ihn so zu nennen.
Aber der Name hatte was...
„Ich habe verstanden.", teilte ich ihm mit. Er stand von seinem Stuhl auf, kam um seinen Schreibtisch herum und lehnte sich dann mit verschränkten Armen vor der Brust, an seinen Schreibtisch.
„Der Schulleiterin und mir wurde vom Rest des Ordens verboten mit Ihnen darüber zu reden. Dennoch fühle ich mich verpflichtet es zu tun. Heute Morgen war eine Sitzung. Der Orden, oder eher gesagt unser Minister, hat entschieden Sie und Lucius unter besondere Beobachtung zu stellen. Die Einwände der Direktorin wurden dabei einfach übergangen und auf meine Meinung legt keiner sonderlich großen Wert. Außerdem werden heute Abend einige Auroren kommen. Diese wünschen mit Ihnen zu reden und ich muss Sie wohl nicht daran erinnern Hermine, dass sie mit Bedacht auf jede Frage antworten sollten. Das Ministerium wird alles verwenden, was es kann, um Lucius zu schaden.", offenbarte er mir.
Die wollten mit mir reden? Aber Sna... Severus, hatte Recht. Ich müsste genau aufpassen, was ich sagte. Sicher würden sie versuchen, mir meine Worte im Mund umzudrehen und dann alles zu deren Vorteil auszulegen.
„Was soll das heißen, wir stehen unter besonderer Beobachtung?", wollte ich wissen, „Was genau Kingsley sich darunter vorstellt, hatte er dem Orden nicht mitgeteilt. Jedoch glaube ich, dass Lucius ab heute unter ständiger Beobachtung steht.", „Haben Sie es ihm gesagt?", „Hermine, Lucius merkt durchaus wenn ihm jemand folgt. Dennoch habe ich es ihm gesagt.", meinte er amüsiert.
Meine Gedanken schweiften ein wenig ab. Was könnten die Auroren fragen und was sollte ich ihnen sagen?
„Sie sollten sich nicht aufregen. Das schadet Ihnen nur, Hermine.", sagte er genauso sanft, wie letzte Woche im Krankenflügel. „Ehm... wie meinen Sie das, Severus?", benutzte ich zum ersten Mal heute seinen Namen.
„Ihr Zustand. Ich nehme an, Sie haben es Lucius noch nicht gesagt.", stellte er fest. OH NEIN! „Woher wissen Sie es?", fragte ich leise. Man konnte noch nichts sehen und ich wüsste nicht, wie er es hätte erfahren können.
„Ich habe die Tränke für Sie hergestellt Hermine. Madam Pomfrey musste es mir sagen. Ich musste die Tränke anpassen.", erklärte er sachlich. „Oh...", entschlüpfte es mir, „Bitte sagen Sie es Lucius nicht... ich will es ihm selbst sagen.", „Gewiss, ich werde schweigen.", versprach er und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, „Sie können gehen. Passen Sie nachher auf, wenn die Sie befragen, Hermine.", sagte er noch und wandte sich zu seinem Labor um.
Kurz vor der Tür hielt ich noch einmal inne: „Danke, Severus.".
Merlin. So nervös war ich schon lange nicht mehr. Die Auroren, darunter auch niemand anderes als Lee Jordan, hatten mich in ein leeres Klassenzimmer geführt.
Als wäre es nicht schon genug das zu tun, haben sie mich direkt beim Abendessen aus der großen Halle geholt.
Und so wurde ich unter den skeptischen, schadenfrohen und besorgten Blicken meiner Mitschüler fast schon hinaus gezerrt.
Lee Jordan, eigentlich war er einer der besten Freunde der Twins, wollte mehr als nur in deren Laden arbeiten und hatte angefangen, eine Ausbildung zum Auror zu machen. Erstaunlicherweise, hatte er sogar die dazu benötigten Noten gehabt und war jetzt in seinem ersten Jahr als Auror in Ausbildung.
Wie gesagt, ich war nervös und fummelte daher am Saum meines Rockes rum. Ich hatte noch immer meine Schuluniform an. Der Chefauror saß mir gegenüber und musterte mich nur.
Ich versuchte mich innerlich zur Ruhe zu zwingen. Sicher würde es nicht gut aussehen, wenn ich so nervös wirkte. Eher würde man glauben, dass ich was zu verbergen hätte.
„Mrs. Hermine Jane Malfoy, haben Sie Kontakt zu Todessern gehabt?", war die erste Frage, die mir gestellt wurde.
Lee schaute besorgt zu mir rüber. Es schien so, als würde es ihm nicht passen, dass ich hier saß. Er war allerdings auch Mitglied des Ordens. Die Twins vertrauten ihm... also sollte ich ihm auch vertrauen können, oder nicht?
„Ich hatte keinen Kontakt zu den ausgebrochenen Todessern und zu welchen, die sich seit dem Fall von Voldemort auf der Flucht befinden.", antwortete ich trocken.
Hätte ich nein gesagt, wäre das eine glatte Lüge gewesen. Einige von Lucius Freunden, wie Crabbe und Goyle Senior, waren schließlich Todesser gewesen und die hatte ich nun einmal getroffen.
„Können sie das weiter ausführen?", fragte der Chefauror wieder und ein anderer führte noch weiter aus: „Sie geben also zu, Kontakt mit anderen Todessern gehabt zu haben?".
„Ich gebe lediglich zu, dass ich Kontakt zu welchen hatten, die das Ministerium nach dem Krieg freigesprochen hat.", erklärte ich weiter, aber das schien denen nicht zu passen. „Hat Ihr Mann, Lucius Abraxas Malfoy, Kontakt zu Todessern gehabt?", war die nächste Frage, „Ich bin die meiste Zeit in Hogwarts, Sir. Wie soll ich also wissen, mit wem mein Mann sich trifft und mit wem nicht?", „Beantworten Sie einfach die Frage, Mrs. Malfoy!", wurde ich rüde von dem einen Auror aufgefordert.
„Soweit ich weiß, hat mein Mann keinen Kontakt zu denen gehabt. Natürlich pflegt er immer noch seine Freundschaften zu seinen anderen Freunden.", „Was soll das heißen?", wollte der Chefauror wissen.
Sehr unhöflich. Sie hatten sich nicht einmal vorgestellt. „Er trifft sich hin und wieder mit Professor Snape, Mr. Crabbe und Mr. Goyle Senior soweit, ich informiert bin. Aber wenn Sie mehr wissen wollen, sollten Sie vielleicht meinen Mann fragen.", führte ich weiter aus.
Plötzlich legte sich ein Grinsen auf die Lippen des Aurors, als er weiter fragte: „Was ist mit ihrem Schwiegervater? Hat Abraxas Hyperion Malfoy Kontakt zu Todessern gehabt?".
Die Frage traf wohl ins Schwarze. Was sollte ich den jetzt nur darauf antworten?
Sollte ich Abraxas ans Messer liefern?
Er war immerhin Lucius Vater. „Abraxas lebt in Chester. Wenn Sie zu ihm etwas wissen wollen, sollten Sie ihn selbst fragen.", entschied ich mich, Abraxas nicht an die Auroren auszuliefern.
Schließlich war auch er jetzt irgendwie meine Familie. „Sie sind sicher, dass das ihre Antwort ist, Mrs. Malfoy? Wir haben Beweise, dass Abraxas Malfoy in Kontakt mit den auf der Flucht befindlichen Lestrange Brüdern hatte.", „Wenn das wirklich stimmen würde, Sir, dann hätten Sie ihn schon längst verhaftet.", gab ich ernst zurück.
„Sie sind nicht sehr kooperativ Mrs. Malfoy.", teilte mir der Auror neben Lee mit. Ein grimmiger Ausdruck hatte sich auf die Gesichter der Männer gelegt. Lee schien hin und her gerissen zu sein, ob er dem Beispiel der Männer folgen sollte oder lieber mir zur Seite stehen sollte.
„Was glauben Sie denn? Sie beschuldigen meinen Mann! Sicherlich werde ich Ihnen nicht helfen, ihn wegen eines Verbrechens, dass er nicht begangen hat, zu verhaften. Das gleiche gilt im Übrigen auch für meinen Schwiegervater.", sagte ich wenig freundlich.
„Das heißt, Sie würden sich für die beiden verbürgen?", stellte er mir nun die Frage und ich schluckte.
Ja, für Lucius würde ich das ohne lange nachzudenken tun. Aber für seinen Vater? Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich für Lucius bürge, aber nicht für Abraxas... Merlin, dass würde schlecht aussehen.
„Mrs. Malfoy, Was ist jetzt? Würden Sie für ihren Mann und ihren Schwiegervater bürgen, dass keiner von beiden etwas mit dem Ausbruch zu tun hatte und keinen Kontakt zu den Geflohen pflegte?", fragte er noch einmal.
„Tief durchatmen Hermine.", ermahnte ich mich selbst in Gedanken, bevor ich es dann auch laut aussprach: „Ich verbürge mich für beide, Sir.".
„Auf Ihre Verantwortung hin, Mrs. Malfoy.", „Ich hoffe Ihnen ist klar, dass wenn einer der beiden doch in so etwas verwickelt ist, Sie ebenfalls dafür vor das Zaubergamot müssen.", sagten die zwei Auroren hinter ihrem Chef.
Dann erhob sich der Chefauror, „Vielen Dank für Ihre Zeit, Mrs. Malfoy. Falls wir noch weitere Fragen haben, werden wir uns an Sie wenden.", damit verabschiedete sie sich.
Als die vier Auroren den Raum verlassen hatten, blieb Lee noch eben zurück und flüsterte mir etwas zu: „Sie werden welche schicken, um zu sehen, ob deine Ehe auch vor dem Gesetz weiterhin standhält. Pass auf dich auf.".
Dann war er auch schon verschwunden...
Sie würden kontrollieren, ob unsere Ehe vor dem Gesetz noch standhält... Was bei Salazar Slytherin sollte das schon wieder bedeuten?
- Sonntagmorgen -
„NEIN!", schrie ich und wachte schweißgebadet auf.
Senkrecht um genau zu sein. Mein Shirt und meine Hose klebten an meinem Körper und mein Haar klebte an meinem Gesicht und Nacken.
Diese Albträume würden mich noch fertig machen. Vielleicht sollte ich mit Madam Pomfrey oder mit Severus reden.
Severus wäre wohl die bessere Wahl. Er könnte mir vielleicht auch einen kleinen Trank geben, der dem Baby nicht schaden würde.
Neun Uhr... wann wollte Lucius nochmal kommen?
Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Wer das sein könnte? Harry wohl nicht. Der war mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt.
Langsam setzte ich mich auf. Ich hatte vollkommen vergessen, wie ich aussah. Etwas zog mich förmlich magisch zur Tür.
„Guten Morgen, Liebes.", bekam ich von dem blonden Mann zur Begrüßung, als ich die Tür öffnete. Auf einmal war mir mein Erscheinungsbild mehr als peinlich.
Gott, wie ich aussehen musste.
„Ehm... Morgen Lucius.", flüsterte ich. Mein Blick war dabei auf meine Füße gerichtet. „Ist alles okay mit dir? Du siehst krank aus.", fragte er als er an mir vorbei in mein Zimmer kam.
„Hermine?", fragte er wieder. Er legte zwei große Kleidersäcke auf einen der Sessel ab. Wahrscheinlich das Kleid, was er mir mitbringen sollte und sein Anzug.
Er drehte sich zu mir um. Ich spürte seine Augen auf mir ruhen. „Was ist passiert?", hakte er noch einmal nach. „Ich habe nur schlecht geträumt...", „Du siehst aus, als hättest du Todesangst gehabt. Komm, du solltest duschen, Liebling.", sagte er sanft, umfing mein Handgelenk und zog mich dann Richtung Badezimmer.
Dort angekommen, ließ er mich los und zog mir dann langsam mein Shirt über den Kopf. Ich trug keinen BH und so hatte er einen perfekten Blick auf meine entblößten Brüste.
Diese waren, genau wie der Rest meines Körpers, übersät mit Schweiß.
Danach ging er vor mir auf die Knie und zog meine Hose, samt, meines Höschen runter. Nackt stand ich nun vor ihm.
„Willst du mit duschen, Lucius?", fragte ich leise. Ich wollte jetzt keinen Sex. Ich wollte nur, dass er in meiner Nähe war.
Er antwortete nicht, sondern begann sich ebenfalls zu entkleiden und zog mich dann mit unter die Dusche.
Er stellte das Wasser an und weil es anfangs so kalt war, klammerte ich mich an seinen Körper um von dort Wärme zu bekommen. Zärtlich strichen seine Hände mein Haar aus meinem Gesicht. „Willst du darüber reden?", durchbrach seine Stimme das Rauschen des Wassers.
„Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich geträumt habe. Aber ich habe diese Träume jetzt schon seit einigen Tagen.", „Du solltest mit Severus reden, er könnte dir was geben, Liebes.", schlug er mir vor. Seine Hände nahmen etwas von dem Himbeerduschgel und seiften meinen Rücken damit ein.
Er wusch mich und küsste mich zwischendurch auf meine Wange, auf meine Stirn und auch auf meinen Mund.
Ich genoss seine sanfte Behandlung und es dauerte auch gar nicht lange, da fühlte ich mich wie neu geboren. Jedes schlechte Gefühl, was der Albtraum hinterlassen hatte, war verschwunden und wurde durch Geborgenheit ersetzt.
Frisch umgezogen, begleitete Lucius mich nach Hogsmeade. Die Große Halle war heute Tabu, da dort später die Hochzeit abgehalten werden würde.
So entschied Lucius, dass er mich in das kleine Café von unserem ersten Treffen ausführte und dort genoss ich gemeinsam mit ihm ein leckeres Frühstück.
Auf dem Weg zurück, begann ich dann von Freitagabend zu erzählen: „Die Auroren waren Freitagabend hier. Sie haben mir Fragen gestellt, Lucius. Fragen über dich und mich! Sie wollten wissen ob ich Kontakt zu Todessern hatte oder ob du welchen hattest. Ich teilte ihnen mit, dass ich nicht wüsste mit wem du dich triffst und sie dich doch selbst Fragen sollen, wenn es sie interessiert. Aber ich habe auch gesagt, dass du dich natürlich mit alten Freunden triffst. Wie Severus und Crabbe und Goyle Senior zum Beispiel. Dann wollten sie wissen was mit deinem Vater ist. Erst habe ich ihnen gesagt, dass er in Chester lebt und er dort sicher für sie erreichbar ist. Aber sie haben nicht aufgehört zu fragen und ich wusste nicht was ich ihnen sagen sollte. Ich habe deinen Vater nicht verraten Lucius. Ich meine er ist dein Vater und selbst wenn er mich nicht leiden kann, wünsche ich nicht, dass er nach Askaban kommt. Allerdings solltest du vielleicht mit ihm reden, denn wenn er dabei erwischt wird, wie er Kontakt zu denen aufnimmt, habe ich ein Problem.".
Lucius hörte mir aufmerksam zu bis ich zu Ende gesprochen hatte und dann fragte er natürlich nach: „Was meinst du damit, wenn du sagst, dass du dann ein Problem hast?". „Sie wollten, dass ich für euch bürge... ich... ich konnte doch nicht nur für dich bürgen. Das wäre auffällig gewesen. Also habe ich für euch beide gebürgt. Sie haben gesagt, dass wenn sie herausfinden, dass einer von euch etwas damit zu tun hat, auch ich vor das Zaubergamot treten müsste.", erklärte ich.
„Das hättest du nicht tun sollen, Hermine. Ich kann meinen Vater nicht davon abhalten, etwas zu tun.", er schien etwas sauer zu sein, „Es tut mir leid Lucius, aber es wäre zu auffällig gewesen, hätte ich nur für dich gebürgt und nicht auch für Abraxas.", „Ich weiß.", sagte er und seufzte dann leise.
„Ich weiß, Liebling...", sagte er noch einmal, „Ich rede mit ihm.", versprach er mir, „Danke.", sagte ich und küsste ihn auf die Wange.
„Lucius, sie werden uns auch kontrollieren, um zugucken, ob unsere Ehe vor dem Gesetz standhält.", teilte ich ihm noch mit, „Siewerden nichts finden. Wir führen eine echte Ehe und wir halten uns an dieVorgaben vom Ministerium. Sie können uns also nichts, mein Liebling. Mach dirkeine Sorgen.", beruhigte er mich.
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