Ein Familienessen, aber nicht ohne Chaos!
Sonne strahlte mir ins Gesicht, Lucius hatte die Vorhänge am Abend nicht zugezogen.
Ich wollte mich etwas strecken, besann mich dann aber eines Besseren. Das letzte Mal nach wildem, heißem, animalischem, unbeschreiblichem guten Sex hatte ich ziemliche Schmerzen zwischen meinen Beinen.
Jetzt würde das bestimmt nicht anders sein, vor allem da wir noch nie so viel Sex in einer Nacht hatten und auch nicht so harten Sex.
Einige Male war es doch schon sehr an der Schmerzensgrenze gewesen, aber es war unglaublich. Auf jeden Fall würde ich es wieder tun.
Vielleicht nicht sofort, aber sicher bald wieder. Auf dieses Spielchen zwischen Lucius und mir wollte ich nicht verzichten. Ich lag wirklich sehr bequem hier, mein Kopf ruhte noch immer auf seiner Brust und das Heben und Senken seines Brustkorbes verriet mir, dass er noch schlief.
Ich war etwas gewandert im Schlaf, mein Oberkörper lag nämlich auch teilweise auf Lucius, mein linkes Bein hatte ich über seine Hüften gelegt und meine linke Hand ebenfalls.
Ich klammerte mich praktisch an ihn, die Decke war etwas runtergerutscht von unseren Körpern und so waren wir ab der Hüfte aufwärts beide nackt.
Ich liebte ihn... ich liebte seinen Körper.
Er strahle so vieles aus, Dominanz – Arroganz nicht zu vergessen – Männlichkeit... wie konnte Narzissa ihn nur verlassen?
Er war... wie würde man sagen... ein Prachtexemplar eines Mannes! Reich – was für mich nicht wirklich wichtig war – gutaussehend, intelligent und gebildet, durchaus charmant.
Beim besten Willen, ich verstand Narzissa nicht. Aber ich war jetzt auch irgendwie dankbar. Wenn sie ihn nicht verlassen hätte, dann hätte ich ihn vielleicht nie kennengelernt.
Auch das Gesetz hatte mir dahingehend eigentlich einen Gefallen getan, trotzdem hieß ich es nicht gut. Es war menschenverachtend, was das Ministerium tat, ich hoffte nur, der Orden würde etwas dagegen unternehmen. Leider hatte ich ja keine Kenntnisse darüber, sie trauten mir nicht mehr.
Wahrscheinlich wäre ich jetzt entweder mit Ron zusammen oder immer noch Jungfrau und alleine, wenn das alles nicht passiert wäre.
Ein Murmeln von Lucius holte mich aus meinen wirren Gedanken: „Hermine... mein... Engel, nur du... lie..."
Ich konnte gar nicht anders als zu lächeln, diese kleinen Worte, wenn auch teilweise nicht vollständig, berührten mich zutiefst. Er hatte in den letzten Monaten viel für mich getan, stand an meiner Seite und erfüllte mir – wenn ich ihn bitten würde – jeden Wunsch, den ich hatte.
Diese fürsorgliche Art, vor allem von einem Malfoy, war ich keinesfalls gewohnt.
Natürlich liebten meine Eltern mich und ich liebte sie, aber auch sie kamen mit der Magie in mir nicht immer zurecht.
Manchmal hatte ich sogar das Gefühl gehabt, dass sie Angst vor mir hatten. Kein Wunder, als es angefangen hat mit den Ausbrüchen meiner Magie, wusste noch keiner von uns, was mit mir los war. Erst als eine Woche nach meinem elften Geburtstag Professor McGonagall kam und alles erklärte, machte auch es auf einmal Sinn.
Die merkwürdigen Dinge, die um mich herum immer geschehen waren, alles hatte Sinn ergeben und ich war so aufgeregt gewesen, endlich nach Hogwarts zu kommen.
Ich weiß gar nicht wie lange ich hier lag, als Lucius sich regte.
Brummige Geräusche kamen aus seinen Lippen, die mich kichern ließen und sein Arm – der auf meinem Bauch lag – zog mich näher an ihn.
„Von deinem Kichern aufzuwachen ist genauso schön wie von deinen Küssen, Liebling.", schläfrig, leise und ein wenig rau hörte sich seine Stimme an. Ich wandte mein Gesicht ihm zu und konnte dem Drang nicht widerstehen, ihm kleine Küsse auf seine Brust zu hauchen.
Als er wieder brummte – fast wie ein Bär – kicherte ich wieder. „Lachen Sie mich aus, Mrs. Malfoy?", fragte er da und auch ohne ihn anzusehen, wusste ich, dass er ein Lächeln auf seinen Lippen trug.
„Vielleicht, Mr. Malfoy." „Hexe.", zischte er und plötzlich fand ich mich unter ihm wieder.
Das Lächeln war verschwunden und hatte Platz für ein hinterhältiges Grinsen gemacht. „Wenn dem so ist, Mrs. Malfoy, sollte ich Ihnen vielleicht zeigen, dass Sie ihren Ehemann nicht auslachen zu haben." „Ja, vielleicht sollten Sie das Ihrer Frau zeigen, Mr. Malfoy."
Hungrig legten sich seine Lippen auf meine, meine Hände krallten sich in sein zerzaustes Haar und ich zog etwas dran, ein Knurren als Antwort signalisierte mir, dass er mehr als bereit für ein bisschen Morgensport war.
Der Umstand seines harten Gliedes, das sich gegen mein Bein drückte, bestätige das noch zusätzlich.
Auf einmal wurden seine Küsse zärtlicher, sanfter. Seine Lippen glitten an meinen Lippen vorbei zu meinem Kiefer und weiter runter zu meinem Hals.
Dort verharrte er, bedeckte meinen entblößten Hals mit kleinen Küssen, bis er weiter runter wanderte und mein Schlüsselbein, ebenso verwöhnte.
„Lucius...", stöhnte ich auf, seine Hände fanden meine Brüste, die noch von der vergangenen Nacht sehr empfindlich waren.
Aber er war so sanft und zärtlich, es fühlte sich alles so viel intensiver an als zuvor. Jede seiner Berührungen durchzuckte mich wie ein Blitz, sendete kleine Schauer über meinen Körper, die ich sehr willkommen hieß.
„Mmm... bitte.", flüsterte ich, seine eine Hand hatte meinen Venushügel gefunden und stimulierte diesen mit einem Finger. Ich zuckte unter ihm bei jeder Bewegung seinerseits.
Ein schmerzhaftes Wimmern entkam mir, als einer seiner langen Finger in mich eindrang. „Sch...", hauchte er in mein Ohr und küsste mich dann wieder auf meine Lippen.
Lucius erhob sich etwas und drehte uns dann gemeinsam um, sodass ich wieder oben war. Dann wurde ich von ihm angehoben und er senkte mich langsam auf sich hinab.
Sein Penis stand hart von ihm ab und ich war – tropfend – nass, sodass er leicht in mich glitt. Trotzdem konnte ich ein Wimmern und Zischen, durch den leichten Schmerz nicht unterdrücken. Ich war mehr als nur ein bisschen wund, ich würde heute mir Sicherheit bei jedem Schritt, den ich machte, spüren, was er alles in der Nacht mit mir angestellt hatte.
„So... eng Hermine...", raunte er, wenn er diese tiefe Stimme benutzte, erregte es mich ungemein. Sogar wenn er eine ziemlich vulgäre Sprache wählte, machte mich das an. Seine Hände holten mich zurück in die Realität.
Diese hatten nämlich eine Brust gepackt und kneteten sie, diesmal war er nicht ganz so sanft, aber der Rhythmus, den Lucius und ich einschlugen, war langsam. Es war sinnlich und es fühlte sich gut an, ihn auch so zu spüren.
Er war der perfekte Liebhaber... leidenschaftlich, sinnlich, zärtlich, manchmal dominant, wild, animalisch... er war von allem ein bisschen.
„OH... mm... Lucius...", stöhnte ich auf, als er sich aufsetzte und den Winkel veränderte, meine Arme schlangen sich um seinen Nacken und ich legte meine Lippen auf seine. Zog seine Lippen zwischen meine Zähne, seine Hände wiederum legten sich auf meinen Po und hoben mich immer wieder an, jedoch veränderte er den Rhythmus nicht.
Langsame, aber gezielte Stöße, die einen tiefer als die anderen, langsam brachte er mich immer näher zum Höhepunkt. „Ich liebe dich, Lucius.", wisperte ich gegen seine Lippen. „Ich weiß, meine Prinzessin... meine wunderschöne Prinzessin...", hauchte er zurück und damit stieß er mich über die Klippe.
Lucius jedoch wurde der Höhepunkt verwehrt, denn genau da, als ich meinen Höhepunkt mit einem Schrei erreichte, stürmte ein schlecht gelaunter Abraxas in Lucius Schlafzimmer.
„So langsam reicht es! Die ganze NACHT hab ich KEIN Auge zugemacht! Zum Teufel nochmal, ihr seid Zauberer, nutzt eure Magie und legt einen Stillezauber über das Zimmer!", schrie er uns an.
Lucius und ich verharrten in unseren Bewegungen, allerdings klammerte ich mich noch mehr an ihn. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, ich schämte mich.
Das hier war ja noch schlimmer als das Debakel mit den Weasley Zwillingen und Severus. Die hatten zumindest nichts gesehen, ich saß hier aber nackt. NACKT!
Nackt auf Lucius Penis saß ich hier.
Meine Kehrseite entblößt vor Abraxas, Lucius Hände auf meinem Po...
Ein frustriertes Seufzen entkam meinem Mann, seine Hände verließen meinen Körper und griffen nach der Decke, er legte sie wie ein Gentleman über mich.
Er hob mich dann von sich, wobei ich wieder etwas zusammenzuckte. Ich half ihm, stützte mich auf seinen breiten Schultern ab, krabbelte praktisch über das Bett und setzte mich hinter ihn, versuchte mich vor Abraxas Blicken zu schützen.
Sein Blick lag nämlich voll auf mir, genau wie bei Lucius sonst immer verdunkelten sich seine Augen, als er sie über mich schweifen ließ. „Vater, ich würde es sehr begrüßen, wenn du deine Augen von meiner Frau nehmen würdest.", zischte Lucius kalt.
Aha, ihm schien der Blick seines Vaters ebenfalls nicht entgangen zu sein und es schien ihm auch überhaupt nicht zu passen, dass Abraxas mich so ansah. Abraxas schüttelte daraufhin sein Haupt leicht, wahrscheinlich um sich wieder zur Ordnung zu rufen.
Erst da fiel mir auf, dass er fast nackt war.
Also, oberkörperfrei. Er trug eine schwarze seidene Hose, diese saß locker auf seinen Hüften. Er war genauso groß wie Lucius, zwar nicht so muskulös, aber dennoch war er für sein Alter ziemlich gutaussehend. Kein Wunder, dass Lucius so gut aussah, eindeutig die Gene der Familie Malfoy.
„Ein durchaus exquisiter Anblick, mein Sohn.", kommentierte Abraxas. „Wie dem auch sei, ich wäre euch beiden sehr verbunden, wenn ihr das nächste Mal einen Zauber über eure Räume sprechen würdet." „Du hättest genauso gut einen über dein Zimmer sprechen können, Vater. Wenn es das dann war, wir sehen uns beim Frühstück.", wollte Lucius ihn loswerden.
Verständlich, ich hatte noch meine Erlösung bekommen, Lucius jedoch nicht. „Natürlich.", zügig verließ er Lucius Räume.
„Er weiß einfach nie, wann es genug ist!", zischte Lucius weiterhin kalt. „Lass es mich gut machen, Lucius...", flüsterte ich von hinten in sein Ohr. Meine Hände fuhren von seinen Schultern runter zu seiner Brust. „Lass mich dir helfen..."
Ich hüpfte – nachdem ich Lucius etwas zur Hand gegangen war – unter die Dusche, ich war total verschwitzt und roch nach Schweiß.
Eine anstrengende Nacht lag hinter mir und ein anstrengender Tag vor mir. Also war eine kurze Dusche genau das, was ich brauchte. Lucius wollte auch duschen, aber mir war danach, etwas alleine zu sein.
Meine Gefühle und Reaktionen bezüglich der letzten Nacht hatten mich überrannt.
Als ich den Saal betrat, stand noch immer der riesige Tannenbaum dort, der Tisch war diesmal aber nur mit einem weißen Leinentuch bedeckt. Viele Leckereien standen bereits dort, allerdings war außer mir nur noch einer anwesend.
Abraxas!
Ich hatte gehofft, ich würde ihm nach eben, nicht alleine begegnen und jetzt löste sich meine Hoffnung in Luft aus.
Als ich die Tür hinter mir schloss, blickte Abraxas sich direkt um, stand sogar auf und kam mir entgegen.
Mit Argusaugen beobachtete ich das Ganze, seltsames Verhalten. Noch seltsamer als sonst.
„Guten Morgen, Hermine.", begrüßte er mich mit einem Lächeln, meine Augenbrauen zogen sich bei seiner freundlichen Stimme misstrauisch zusammen.
Was wurde hier gespielt?
„Morgen, Abraxas." „Willst du dich nicht setzen? Komm.", legte er seine Hand auf meinen Rücken und schob mich leicht Richtung Tisch. „Ich bin durchaus noch in der Lage, alleine zugehen.", teilte ich ihm mit.
„Ich war mir nicht ganz sicher, Hermine, deine nächtlichen Aktivitäten deuten darauf hin, dass du eventuell Probleme haben könntest.", natürlich würde er mich darauf ansprechen und natürlich wurde ich rot.
„Zusammenreißen, Hermine!", ermahnte ich mich selbst. „Man könnte meinen, Abraxas, du wärst eifersüchtig. Zum Glück weiß ich es besser." „Ha, eifersüchtig? Auf was denn?" „Ich glaube, wir hatten ein ähnliches Gespräch schon einmal, Abraxas.", erinnerte ich mich zurück.
Nachdenklich legte er den Kopf schief. „Ja, ich erinnere mich." „Also Abraxas, bist du auf Lucius eifersüchtig?", fragte ich ihn direkt.
Wir standen uns direkt gegenüber und so von Nahem sah man die Ähnlichkeit, die Lucius und er teilten, sehr viel deutlicher. Markante Gesichtszüge und das gleiche belustigende Funkeln in den Augen.
Wenn mich nicht alles täuschte, hatten sie sogar die gleiche Nasenform. Plötzlich war seine Hand nicht mehr auf meinem Rücken, er hatte die eine auf meine Hüfte gelegt und mit der anderen strich er mir eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht.
„Vielleicht bin ich das...", murmelte er. Ich konnte mich nicht rühren, was meinte er jetzt schon wieder? Das konnte doch nicht sein Ernst sein.
Was wollte er mir damit sagen?
„Ehm... was?", stotterte ich. „Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr viel bedeutet hat. Nur deswegen lebst du noch, Hermine.", flüsterte er weiter. Seine Hand massierte mit ihren Daumen leicht meine Hüfte durch den Stoff meines Shirts durch. Die andere Hand wanderte zur anderen Seite meiner Hüfte.
„Abraxas... was mach...?" „Sch...", brachte er mich zum Schweigen, dann bekam ich doch etwas Angst, er beugte sich einfach zu mir runter und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
Von draußen – vor der Tür – hörten wir Stimmen, ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Schon allein wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte oder mich ihm jetzt gegenüber verhalten sollte. Ich erinnerte ihn an jemanden und dann noch an jemanden, der ihm sehr viel bedeutet hat.
Der Grund warum ich nicht schon tot bin.
Tröstlich.
Er trat einen Schritt zurück, genau zur richtigen Zeit. Lucius kam rein. „Morgen.", sagte er und musterte seinen Vater und mich mit argwöhnischem Blick.
Bei mir jedoch verblieb er etwas länger, ich schloss meine Augen, um mich zu sammeln und trat dann weiter auf den Tisch zu, setzte mich und griff direkt nach meinem Tee.
Abraxas beobachtete mich dabei mit einem Grinsen, Lucius Blicke konnte ich aber nicht deuten. Trotzdem setzten sich beide auf ihre Plätze, ohne weiter etwas zu sagen.
Abraxas trank gemütlich seinen schwarzen Kaffee und Lucius blätterte im Tagespropheten, von Melinda und Draco war noch keine Spur.
„Ich hoffe doch, dass du dich heute zurückhältst, Vater.", sprach Lucius ohne von der Zeitung aufzusehen. „Ich habe es mir vorgenommen." „Keine Pläne mit Narzissa!" „Ich werde mich daran halten, mein Sohn."
Wenn die beiden miteinander redeten, war es irgendwie immer kalt. Als wären sie gar nicht Vater und Sohn, bei Lucius und Draco war das nicht so, manchmal konnte man durchaus sehen, dass sie für einander etwas empfanden.
„Was hast du heute noch vor, Liebes?", fragte Lucius jetzt mich, während ich mir, ein Brötchen mit Käse gönnte. „Eigentlich wollte ich in die Bibliothek, etwas lesen, es sei denn, du hast andere Pläne?" „Ich würde Hermine gerne etwas zeigen, wenn du erlaubst, Lucius.", mischte sich Abraxas mit ein.
Jetzt blickte auch Lucius von seiner Zeitung auf, ich wusste jedoch nicht, ob es mir so genehm war, mit Abraxas alleine zu sein.
Allerdings sah ich auch an Lucius Blick, dass er zustimmen würde. Er hatte wohl was zu tun und er hatte mir einmal gesagt, dass er es nicht so gerne hat, wenn ich alleine bin.
Ich nahm ihm dann die Entscheidung ab: „Das würde mich freuen, Abraxas. Es gibt eine Menge, das ich dich fragen möchte."
Mit einem falschen Lächeln kaute ich auf meinem Brötchen. „Gut, ich werde dich aufsuchen, bevor die anderen kommen, Liebes. Ich muss noch einen kleinen Abstecher in die Firma machen.", erklärte Lucius, legte jetzt endgültig die Zeitung bei Seite und trank seinen Kaffee, ein kleiner Schuss Milch und zwei Löffel Zucker folgten vorher noch.
Ein Kichern ließ uns drei zur Tür schauen. „Guten Morgen.", trällerte Dracos Stimme fröhlich durch den Saal, das Kichern von Melinda kam direkt danach lauter durch den Raum schallend.
„Morgen." „Guten Morgen.", grüßte ich die beiden zurück, mit schnellen Schritten waren sie am Tisch und begannen zu essen.
Melinda stopfte sich wieder voll. „Gott, ich halte das nicht aus. Vater, Großvater, Hermine. Melinda und ich, wir..." „Draco!" „Nein, ich kann das nicht für mich behalten, Meli. Wir bekommen ein Baby!", sagte Draco stolz.
Melinda verzog etwas missmutig das Gesicht, wollte es anscheinend noch nicht sagen. Da fiel mir ein, Lucius und ich hatten gar nicht darüber gesprochen, ob wir es den anderen sagen.
Wir hatten... nun ja.... andere Dinge getan, nachdem ich es ihm gesagt habe.
„Scheint so, als würde ich Urgroßvater werden. Bei Salazar, ich bin alt.", stöhnte Abraxas wehleidig auf, Lucius lächelte zufrieden.
„Das freut mich wirklich, mein Sohn." „Das bedeutet mir viel, Vater.", hörte ich die beiden im Flüsterton austauschen. Das warme Lächeln auf Lucius Lippen zeigte mir, dass er es sogar ehrlich meinte. Dann schaute er aber plötzlich zu mir und ein durch und durch liebevoller Blick von ihm wurde mir geschenkt.
Unter diesem begann ich zu glühen. „Begleitest du mich zur Tür, Liebes?", erkundigte er sich, obwohl es mehr wie eine Bitte klang und nicht wie eine Frage. „Gerne, Lucius."
Nachdem ich mich von Lucius verabschiedet habe und Abraxas mich – auf dem Weg in mein Zimmer – abgefangen hatte, folgte ich ihm jetzt in einen Teil des Manors, in dem ich noch nicht gewesen bin.
„Keine Angst, ich werde dich schon nicht umbringen oder sonst was tun. Ich möchte dir nur etwas zeigen." Als könnte er spüren, dass ich misstrauisch war und Angst verspürte.
Ich antwortete nicht, sondern folgte ihm weiter, zumindest gingen wir nicht in die Kerker.
Vor einer alten schwarzen Tür mit goldenen Verzierungen blieb er stehen. „Ich will, dass du meine Abneigung deiner Rasse verstehst." „Meiner Rasse? Ich bin kein Tier, Abraxas, ich bin eine Hexe!", schimpfte ich verärgert.
Tier! Rasse! Das würde ich mir nicht gefallen lassen.
„Ich drücke mich vielleicht umständlich aus, ich rede von meiner Abneigung gegen Muggelgeborene.", verbesserte er sich, öffnete die Tür und streckte mir dann die Hand aus. Er wollte anscheinend, dass ich sie ergriff.
Resigniert schüttelt er den Kopf, mit sanfter Stimme sagte er dann: „Ich werde nicht beißen, jetzt komm schon."
Schüchtern und mit äußerster Vorsicht ergriff ich dann seine ausgestreckte Hand, sie war rauer als Lucius, aber genauso groß wie seine. Er zog mich sanft, aber bestimmt hinter ihm her in den Raum rein.
Licht erhellte den Raum, als ich mit ihm eintrat. Der Raum war außergewöhnlich, damit meine ich, dass die Wände in einem hellen Rot waren, die Decke war weiß, aber mit goldenen Schnörkeln versehen und goldene Vorhänge hingen vor dem großen Fenster.
Ein großes Bett aus hellem Holz stand in der Mitte des Raumes und ein Gemälde von einer jungen Frau hing direkt daneben.
Die Frau lächelte, aber es war kein magisches Bild, es bewegte sich nicht. Die Frau hatte lange, braune Haare, die in Wellen runter flossen, braune Augen und ein sehr feminines Gesicht.
Rosige Wangen und leicht rote Lippen zierten ihr Gesicht.
„Das ist Sofia, sie war eine Muggelgeborene, genau wie du. Sie war meine... meine Geliebte, als ich mit Lucius Mutter verheiratet war. Du erinnerst mich an sie, kein Wunder, ihr seht euch sehr ähnlich. Aber das ist es nicht, es ist deine Art, nicht klein bei zu geben, wenn ich mit dir rede und dein Drang nach Wissen. Gleichzeitig verachte ich dich dafür, dass du dich in meine Familie geschlichen hast, meinen Sohn um den Finger wickeln konntest und dich aufführst, als würde dir das alles gehören. Dass du eine Muggelgeborene bist, macht es nicht besser.", erklärte er.
„Aber, sie war deine Geliebte. Ich... ich versteh nicht, warum du dann..." „Warum ich die Muggelgeborenen verachte?" „Ja.", genau das war meine Frage.
Wie er von ihr sprach, ließ darauf schließen, dass er sie sehr mochte, vielleicht sogar geliebt hatte. Wieso also verachtete er Muggelgeborene wie mich?
Er führte mich weiter, setzte sich aufs Bett und zog mich mit sich, sodass ich neben ihm auf dem Bett zum Sitzen kam.
„Sie hat mich hintergangen, ich wollte alles für sie aufgeben. Meine Ehe, meine Familie, mein Geld, meinen Namen, einfach alles. Dann erwischte ich sie mit einem anderen! Mir wurde schon vorher beigebracht, dass Muggel und Muggelgeborene minderwertig sind, dennoch habe ich mich auf Sofia eingelassen. Habe sie mit Juwelen überschüttelt, ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen und doch hat sie mich mit einem Muggel betrogen. Sie hatte mich benutzt!" „Du hast sie geliebt.", stellte ich fest.
„Das habe ich, nie habe ich eine andere... Es ist auch egal, du erinnerst mich an sie und ich werde nicht zusehen, wie du meinem Sohn das Gleiche antust. Er hat das nicht verdient.", stellte er klar und sandte mir einen kalten Blick zu.
Ich versuchte mich davon nicht einschüchtern zu lassen, sondern wollte auf ihn zugehen. Ich nahm seine Hände in meine, lächelte zu ihm hoch und sprach leise zu ihm: „Ich verstehe dich, Abraxas, wirklich, das tue ich. Aber ich bin nicht sie, vielleicht... vielleicht kannst du das auch irgendwann verstehen. Ich liebe Lucius und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mehr Angst davor, dass ich verletzt werde, als andersrum. Es ist mir wirklich wichtig, Abraxas, dass wir einen Weg finden, gemeinsam miteinander umzugehen. Es mag nicht so aussehen, aber ich weiß, dass du Lucius viel bedeutest, er ist dir sehr ähnlich. Mir fallen immer wieder kleine Dinge an euch auf, die identisch sind."
Er sagte nichts, wir saßen bestimmt einige Minuten in völliger Stille auf dem Bett. Dann regte er sich, blickte mich an. „Ich werde es versuchen, aber ich werde nichts versprechen, Hermine. Ich traue dir nicht." „Vielleicht wenn ich dir etwas erzähle, Abraxas, könntest du ein wenig Rücksicht nehmen?", fragte ich ihn.
„Das kommt ganz drauf an.", sagte er grinsend. „Alter Sack...", murmelte ich. „Wie war das?" „Nichts!" „Was willst du mir sagen?", „Ich... erzähl es nicht Lucius, dass du es weißt! Ich bin schwanger.", gestand ich leise.
Wieder herrschte Stille, ich hoffte damit könnte ich ihm zeigen, dass ich es ernst meinte, dass ich wollte, dass wir gemeinsam klar kommen. Mir war klar, dass er sich in Chester nicht besonders wohlfühlte, so alleine wie er da war. Nun gut, zurzeit war er das ja nicht.
„Du solltest das Haus nicht alleine verlassen, Hermine. Sieh das als Zeichen meines guten Willens und ich werde mich nicht mit Narzissa gegen dich verbünden. Wie ich bereits mit dem Tagebuch deutlich gemacht habe, werde ich darauf warten, dass du mir zeigst, dass du würdig bist.", sagte er.
Er warnte mich, also planten die Todesser etwas und er wusste davon.
Abraxas blieb nicht länger sitzen, sondern stand auf, seine Hände glitten aus meinen. „Ich wäre dir verbunden, wenn das hier unter uns bleiben würde." „Natürlich, ich danke dir, dass du mir das erzählt hast.", lächelte ich und erhob mich auch.
Er wollte gerade gehen, da fiel mir etwas ein: „Abraxas! Könntest... das Manor ist so groß, ich... wollte in die Bibliothek, aber ich weiß nicht, wie ich von hier da hinkomme." „Ich begleite dich.", sagte er und reichte mir seinen Arm.
Wieder eine Ähnlichkeit, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
In der Bibliothek angekommen ließ Abraxas mich zurück.
Bevor er jedoch meine Hand freigab, hauchte er mir einen Handkuss auf den Handrücken. Wirklich seltsam...
Ich hoffte, das, was er mir erzählt hatte und sein plötzlicher Wandel, war kein Scherz. Trotzdem würde ich in nächster Zeit meine Augen offen halten, vorsichtig genug kann man nie sein.
Wie das letzte Mal machte ich es mir in einer der Sitzecken bequem, das Tagebuch von Morina lag immer noch da, wo ich es gelassen habe.
Ich las weiter, wo ich aufgehört hatte. Da fiel mir eine weitere Ähnlichkeit auf, anscheinend hatten einige Malfoys einen weichen Kern, wenn es um Muggelgeborene ging.
Dieser Louis mit Morina, Abraxas mit Sofia und auch Lucius mit mir, Draco ebenfalls mit Melinda. War das etwa ein wohlgehütetes Geheimnis der Malfoys?
Muggelgeborene als Geliebte zu haben? Naja, Melinda und ich waren keine Geliebten, wir waren die Ehefrauen, aber trotzdem. Abraxas und Louis hatten eine Muggelgeborene als Geliebte, das konnte doch alles kein Zufall sein.
Die nächsten Einträge waren nicht sehr interessant, erzählten nur von ihrer Arbeit im Manor und wie sie Lord Louis beobachtete, dann zeigte sich dennoch was Interessantes...
England, 17. September 1442
Der Festsaal war herrlich geschmückt und ich passte in meinem einfachen Kleid nicht hier rein.
Aber wieso auch?
Ich war nur das Dienstmädchen, schrecklich... blanke Wut und Eifersucht schwappten in mir hoch, als ich sah, wie die ganzen aufgetakelten Schnepfen hinter Lord Louis herliefen.
Unmöglich, diese Frauen, an denen war doch nichts. Gut, eine war schöner als die andere, aber innerlich...
Innerlich waren sie alle gleich, sie wollten nur sein Geld und seinen Namen, den Ruhm, den dieser mit sich brachte. Sie wollten ihn nicht um seinetwillen.
England, 20. September 1442
Ich fühlte mich seit dem Fest beobachtet, aber das konnte nicht sein.
Außer den beiden Lords war nur noch die Lady Malfoy hier. Keiner von denen würde mich beachten, zumindest glaubte ich das.
Aber heute änderte sich meine Meinung, ich hatte ein Tablett mit verschiedenen Früchten vorbereitet und war auf dem Weg zum Salon der Lady. Jeden Tag erwartete sie, dass ich frisches Obst dort hinbringe, falls sie unerwarteten Besuch bekommt.
Dann stieß ich mit ihm zusammen, das Tablett landete lautstark auf den Boden, aber bevor ich auch auf den Boden stürzen konnte, hielten mich zwei starke Arme fest.
Ich blickte hoch in diese Augen, sie verzauberten mich und ich hielt unbewusst die Luft an.
Seine samtige Stimme fragte mich, ob alles in Ordnung sei, bei Merlin. Das war doch nicht normal, allein durch seine Stimme wurde mir am ganzen Körper heiß.
Ich spürte sogar eine verräterische Feuchte zwischen meinen Beinen und war mehr als dankbar, dass ich ein langes Kleid trug.
Direkt schämte ich mich, mein Kleid war etwas dreckig vom Saft der Früchte, mein Haar war total durcheinander und meine Wangen glühten.
Er war wunderschön, wie konnte ein Mann nur so aussehen, wie ein gefallener Engel blickte er auf mich hinab.
Noch immer hallten – jetzt am Abend – seine Worte durch meinen Kopf: „Sie sollten besser aufpassen, Morina, es wäre schade, wenn ich sie nicht mehr jeden Tag sehen könnte."
Es wäre schade...
Scheint so, als wäre dieser Lord Louis auch nicht unbeeindruckt von Morina gewesen.
„Hermine! Bist du hier?", rief jemand durch die Bibliothek und ich verstaute schnell das Buch auf dem kleinen Tisch neben mir und erhob mich dann.
Ich blickte über das kleine Geländer, da sah ich die beiden: „Harry, Elena! Ihr seid schon da!", rief ich runter und machte mich dann auf den Weg zu den zwei.
Eine kleine Treppe musste ich überwinden und dann lag ich schon in einer herzlichen Umarmung in Harrys Armen. „Frohe Weihnachten, Mine.", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Darf ich auch mal?", fragte Elena ironisch und zog mich einfach von Harry direkt in ihre Arme. „Ich habe dich ja so vermisst, Hermine, du musst mir unbedingt alles erzählen." „Ehm... was soll ich?" „Na, Harry hat es mir erzählt. Das ist ja unglaublich, du wirst die erste von uns sein."
Er hatte ihr... oh nein!
„HARRY JAMES POTTER!", schrie ich da, er sollte es doch niemandem erzählen. „Hermine, es tut mir leid, aber sie wollte unbedingt wissen, was mit dir los ist. Jetzt komm schon, du hast es ihm doch bestimmt schon gesagt." „Wir erzählen es niemanden, Hermine, aber du musst mir alles erzählen.", sagte Elena.
Ergeben schloss ich meine Augen und nickte. „Ihr seid früh.", stellte ich fest und bedeutete ihnen, mir zu folgen, eine gute Gelegenheit meinen Salon zu benutzen.
„Harry hat es nicht mehr bei meinen Eltern ausgehalten. Sie haben ihn nur so mit Fragen gelöchert.", lachte sie, aber Harry schien das gar nicht witzig zu finden.
Das schloss ich aus seinen gemurmelten Worten: „Vor allem dein Vater."
Unterwegs zu meinen Salon fiel Harry es als erstes auf: „Sag mal Mine, die alten Malfoys lassen dich ohne Schuhe hier rumlaufen?"
„Wie sie sehen, Mr. Potter, tun wir das.", kam eine Stimme aus einer dunklen Ecke, erschrocken drehten Harry und Elena sich um. „Wer..." „Abraxas, würdest du bitte nicht unsere Gäste verschrecken.", bat ich ihn und er trat aus dem Dunklen hervor.
„Es kommt ganz drauf an, was ich dafür bekomme.", grinste er, och nein... bitte nicht jetzt seine Spielchen.
„Mine, was meint er damit?" „Harry, nicht so unhöflich. Lord Malfoy, welch eine Ehre sie wiederzusehen.", schaltete Elena sich ein. Harry verzog grimmig das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hielt mich dezent zurück.
„Mrs. Potter, nehme ich an. Die Ehre ist ganz auf meiner Seite noch eine hübsche Frau in meinem Haus willkommen zu heißen.", beugte sich Abraxas leicht vor und schenkte Elena ein charmantes Lächeln.
„Ist das nicht das Haus ihres Sohnes?", fragte Harry provokant und Elena sandte ihm – genau wie ich – einen mahnenden Blick, den er aber vollkommen ignorierte.
„Wo wollten denn die Damen hin?", ignorierte er Harry einfach. „Wir wollten in meinen Salon, Abraxas, aber bitte, wir wollten dich nicht stören." „Aber, aber, ich begleite euch. Man weiß ja nie, was hier passieren kann.", sagte er und trat auf mich zu.
Erst hatte ich gedacht, er würde Elena anvisieren, aber nein. Er tat das bei mir, ergebend hakte ich mich also bei ihm unter – in den dargebotenen Arm – und Elena machte das gleiche bei Harry.
Allerdings hatte er ihr nicht den Arm angeboten, sein Blick war nämlich auf meine Handgelenke gerichtet.
Verdammter Mist! Ich hatte extra ein langes Shirt angezogen und jetzt war es hochgerutscht.
Man konnte die Spuren von der letzten Nacht sehen, Harry schaute mich gleichzeitig besorgt und wütend an.
Obwohl ich annahm, das die Wut eher jemanden anderen betraf. Wenigstens hielt er sich jetzt zurück, aber ich war mir sicher, dass, sobald wir alleine waren, er mich damit konfrontieren würde. Abraxas jedoch ließ sich nicht beirren, er führte mich wie selbstverständlich zu meinem Salon.
Im Salon zog sich Abraxas dann ziemlich schnell zurück und ließ mich mit Harry und Elena alleine. „Tee?", fragte ich die beiden. „Sehr gerne, Hermine.", antwortete Elena. „Harry?" „Ja, ja.", gereizt schien er zu sein.
Ich freute mich gar nicht darauf, mit ihm alleine zu sein, ich müsste mich rechtfertigen. Ich hoffte nur, Lucius würde nicht kommen, bevor ich das mit Harry regeln konnte. „Kreach.", rief ich und er tauchte direkt auf. „Mistress, was kann Kreach für euch tun?" „Wir hätten gerne etwas Tee und wenn ihr noch habt, vielleicht ein paar von den leckeren Keksen." „Natürlich Mistress, Kreach kümmert sich.", sagte er eilig und verschwand wieder.
Es herrschte unangenehme Stille, bis Kreach wieder mit einem Tablett auf dem Tee und Kekse standen, kam. Er stellte alles auf dem Tisch vor uns ab und verschwand mit einer Verbeugung wieder.
„Wie war euer Weihnachten?", wollte ich die Stimmung auflockern. „Es war wirklich schön, Harry hat mir eine eigene Eule geschenkt, jetzt muss ich nicht die von meinen Eltern benutzen, um ihm Briefe nach Hogwarts zu schicken. Wir haben gemütlich mit meinen Eltern zusammen gegessen und dann haben wir noch einen kleinen Spaziergang am Abend gemacht, es war wirklich schön.", schwärmte Elena und ich lächelte sie an.
Offenbar war ihr Weihnachten ohne weitere Eskalationen von statten gegangen.
„Und wie war deins, Hermine? Es muss komisch sein, hier zu sein, nicht?" „Ja, es ist schon komisch. Alles ist so groß und manchmal verlaufe ich mich auch, aber Kreach oder einer der anderen Elfen helfen mir, wenn ich sie brauche. Naja und Weihnachten war... es war ehrlich besser, als ich gehofft hatte. Auch wenn ich einen kleinen Streit mit Abraxas während des Essens hatte und ihn ziemlich übel angeschrien habe." „Da müssen die Hormone mit dir durchgegangen sein. Bestimmt passiert das noch öfters.", lachte Elena und Harry blieb weiterhin still.
Ich lachte auch – aber mehr gezwungen – und sprach weiter mit Elena: „Ich hoffe nicht, das wird Lucius in den Wahnsinn treiben, genau wie Abraxas. Und erst Severus, wenn ich wieder zur Schule muss."
Ein Klopfen riss uns dann aus dem Gespräch. „Kann ich auch reinkommen?", das musste Melinda sein. „Melinda, sicher, komm rein.", sprach ich laut genug, damit sie das hörte.
Als sie rein kam, trug sie bereits eine Tasse Tee. „Kommt Draco auch?", fragte Elena. „Oh nein, er ist mit Lucius in die Firma gegangen. Sie müssten beide bald wiederkommen." „Wieso hast du mir denn nichts gesagt, Melinda, wir hätten was zusammen machen können?", sprach ich zu ihr, sie setzte sich neben Elena auf das kleine Sofa.
„Ich hatte das total vergessen, außerdem war ich total müde. Ich hab mich noch ein wenig hingelegt. Du warst mit Abraxas weg, nicht? Was hat er dir zeigen wollen?", hakte sie direkt nach.
„Also... es... ach, es war nichts Besonderes.", lenkte ich schnell ab.
Ich würde ihnen nicht erzählen, was zwischen mir und Abraxas gewesen ist, es kam mir wie eine Art Waffenstillstand vor und den wollte ich jetzt nicht riskieren.
„Ich habe auf jeden Fall schön geschlafen.", lächelte sie, „Ich hätte mich auch gerne noch einmal hingelegt, bevor wir hier hingekommen sind.", jammerte Elena, was Melinda und mich lachen ließ.
„Hermine.", sprach dann auch endlich einmal Harry. „Ja?" „Hast du einen Moment, alleine?", wollt er wissen und hatte sich schon erhoben.
„Ehm... klar, ihr entschuldigt uns.", wandte ich mich noch einmal an die beiden Frauen und ging dann voraus, raus dem Salon.
Hier müsste irgendwo noch ein Zimmer sein, wo wir ungestört wären. „Hier rein, Harry.", sagte ich und öffnete eine Tür. Genau, hier war das kleine Kaminzimmer.
Ich setzte mich direkt auf einen der Sessel, es brannte kein Feuer im Kamin, aber trotzdem war es sehr hell im Raum.
„Was hat er mit dir gemacht, Hermine?", wollte Harry da auch schon wissen, einfach gerade heraus, nicht lange drum rum reden.
Er setzte sich noch nicht einmal, er stand vor mir, Arme vor der Brust verschränkt. „Hermine! Ich kann doch sehen, das was passiert ist. Erzähl schon!", forderte er weiter.
„Es ist nichts, Ha..." „Sag mir nicht, dass nichts ist! Du hast Verletzungen an deinen Handgelenken, es sieht aus, als hätte er dich gefesselt. Außerdem gehst du so komisch, auch als du dich hingesetzt hast. Dir tut was weh!", stellte er korrekt fest.
„Harry, ich glaube nicht, dass du...", wieder unterbrach er mich: „Sag mir jetzt nicht, was ich will, Hermine. Ich habe dich gefragt, also antworte auch!"
Ich war mir jetzt sicher, dass er die Frage gleich bereuen würde. „Harry, Lucius und ich, wir hatten nur Sex!", sagte ich schlicht.
Seine Haltung verlor an Spannung und sein Mund öffnete sich zu einem Stummen O.
„Was?" „Sex, Harry, ich denke doch, dass du und Elena das auch machen. Ich hatte Sex mit ihm und ja, das hier – ich zeigte auf meine Handgelenke – stammt davon, aber ich wollte es und ehrlich, es geht dich nichts an, Harry."
Er vergrub das Gesicht in seine Hände und ließ sich auf den zweiten Sessel plumpsen. „Sex...", murmelte er.
„Dir gefällt sowas also?", schüchtern hörte sich seine Frage an und ich war nicht sicher, ob er eine Antwort darauf wollte: „Willst du wirklich darüber reden, was ich mag und was nicht?" „Nein, nicht wirklich."
Ich lächelte ihm jetzt zu. „Ist jetzt alles wieder gut, Harry? Mein Tag war gestern schon anstrengend genug und heute kommen auch noch Narzissa und Ron." „Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, Mine, das war das erste Weihnachten, dass wir nicht zusammen verbracht haben, seit der Dunkle Lord damals wiedergekehrt ist." „Ich weiß, Harry, aber bitte. Lucius würde mir nichts tun. Ich bin hier sicher.", versicherte ich ihm.
Ich hatte Harry und Elena mit Melinda gehen lassen, sie brachte die zwei in ein Gästezimmer, dort konnten sie sich umziehen.
Camilla und Severus würden auch bald kommen, Lucius und Draco waren noch nicht da, komisch, Lucius hatte gesagt, er würde nicht lange brauchen. Nun gut, ich würde mich trotzdem fertig machen und dann die Gastgeberin geben, wenn Lucius noch nicht da war.
Nur hoffentlich würde er kommen, bevor Narzissa mit Ron hier eintraf.
In meinem Ankleidezimmer musste ich mich für ein Kleid entscheiden, ich hatte das von Elena schon gesehen, Blau mit einem tiefen Herzausschnitt und viel Glitzer. Ein langer Schnitt in der Mitte betonte ihre Beine und der aufbauschende Stoff, war meiner Meinung nach, zu viel.
Insgesamt also kein Kleid für mich!
Langsam schlich ich durch mein Ankleidezimmer, was sollte ich nur anziehen? Eher was schlichtes oder doch lieber was auffälligeres?
Die Abdrücke an meiner Hand könnte ich vielleicht mit einem Abdeckzauber verstecken, aber jetzt einen Zauber in der Nähe meines Bauches zu sprechen, war mir nicht ganz geheuer, also keine tiefen Rückenausschnitte oder welche an der Seite.
Wir wollen Harry ja nicht noch einen Schock bescheren.
Die Farbwahl war auch nicht gerade leicht, hell oder dunkel. Einfarbig oder bunt. Sollte das jetzt immer so sein? Ich war normalerweise nicht eine dieser Frauen, die Stunden vor dem Spiegel verbrachten oder vor ihren Kleiderschrank, in Geschäften oder ähnlichem.
Vielleicht wäre was Helles gut, gestern hatte ich ein dunkelblaues Kleid an und etwas Abwechslung wäre nicht schlecht.
Da war es, hinter einem anderen Kleid, hellgelb ohne Ärmel und bodenlang. Es war aus feinem Chiffon und hatte ein dickes Band um die Hüfte genäht, der obere Teil war mit Perlenstickereien dekoriert. Es wirkte frisch und eigentlich handelte es sich wohl eher um ein Kleid für den Frühling, dennoch holte ich dieses raus und schlüpfte dann hinein.
Die Haare würde ich offen lassen und so ließ ich sie über meinen Rücken in großen Locken fallen. Lucius hatte mir einmal gesagt, dass er es besser fand, wenn ich sie offen ließ. Früher hätte ich lachend darüber den Kopf geschüttelt.
Aber jetzt? Meine Haare waren nicht mehr so schrecklich filzig und durcheinander wie vorher.
Mit schnellen Schritten eilte ich die Treppe runter, Camilla und Severus kamen gerade und sowohl Lucius, als auch Draco waren noch nicht da.
Irgendwas musste in der Firma passiert sein, ich meine, heute war ein Feiertag und eigentlich war es von Lucius auch gar nicht geplant gewesen, heute dort hin zu apparieren.
Nun gut, die Elfen hatten mir Bescheid gegeben, dass die beiden kamen, also Severus und Camilla.
Das war der einzige Grund, warum ich so schnell die Treppen runter eilte.
„Hermine!", rief Camilla da, als ich gerade die letzten Stufen hinter mir ließ. „Tut mir leid, der Weg war doch länger als ich gedacht hatte.", entschuldigte ich mich direkt.
„Sie hätten auch apparieren können, Hermine.", erklärte mir Severus in typischer Lehrermanier. Aber natürlich, das hatte ich total vergessen.
„Ist doch jetzt egal, wie geht es dir?" „Danke, alles bestens, und euch?" „Auch alles super.", sagte Camilla. Sie hatte wieder eins ihrer bunten Kleider an.
Es war auch ärmellos und hatte ein Blumenmuster, wenn mich nicht alles täuschte. Es war schön, aber nicht wirklich mein Geschmack.
„Lucius ist nicht da.", stellte mein Professor fest. „Nein, er und Draco sind in die Firma gerufen worden. Sie kommen sicher bald.", erklärte ich.
„Wollt ihr euch so lange im Salo..." „Severus, schön dich zu sehen.", erklang wieder die Stimme meines Schwiegervaters hinter mir. Machte er das etwa mit Absicht?
Schon den ganzen Tag war er irgendwie immer in meiner Nähe und unterbrach mich.
„Abraxas, darf ich dir meine Frau vorstellen: Camilla." „Freut mich außerordentlich, Mrs. Snape." „Nur Camilla. Es freut mich auch." Höflichkeiten wurden von den dreien ausgetauscht.
Still stand ich wieder einmal daneben, ließ Abraxas die beiden in den großen Salon führen. Da tauchte plötzlich Elena auf, direkt hinter ihr Melinda, Draco und Harry.
Harry und Draco schienen sich besser zu verstehen als früher, das freute mich wirklich. Beide waren mir wichtig, Harry schon immer, aber auch Draco wuchs mir immer mehr ans Herz.
Schweigend wollte ich den anderen in den Salon folgen, als ein Ploppen direkt neben mir mich so erschreckte, dass ich auf meinem Po landete.
„Man... aua.", schimpfte ich leise vor mich hin. „Liebes, alles okay? Ich habe nicht dran gedacht, dass jemand hier stehen könnte." - Lucius.
Er war wieder da, ich blickte hoch und er hielt mir schon seine Hand hin. „Schon okay, ich sollte nicht hier unten rumlungern." „Hast du dir weggetan?" „Naja, mein Po tut schon ein wenig weh.", gab ich leise wieder.
„Ich werde ihn heute Abend eincremen.", flüsterte er leise, rot zierte jetzt wieder meine Wangen. „Es sind schon fast alle da außer Narzissa und Ron.", lenkte ich ihn vom Thema ab. Er half mir wieder auf die Beine und dann fand ich mich schon in seinen Armen wieder und bekam einen stürmischen Kuss.
Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, bis uns ein Räuspern auseinander fahren ließ. „Ich wollte nicht stören, aber da hat jemand geklopft.", deutete Draco auf die Tür.
Das mussten dann Narzissa und Ron sein. „Geh schon zu den anderen, ich mach das hier, Liebling." „Okay.", flüsterte ich und ging gemeinsam mit Draco zu den anderen in den Salon.
Noch ein paar Minuten Ruhe und dann würde es soweit sein, das Familienessen.
Es dauerte auch gar nicht lange, da kam Narzissa rein stolziert als würde ihr hier noch immer alles gehören.
Sie trug ein enganliegendes goldenes Kleid, vorne sah es zum Teil so aus als wäre es durchsichtig und Himmel, natürlich hatte sie eins gewählt das rückenfrei war.
„Abraxas, welch Freude, dich zu sehen.", lächelte sie charmant und ging zielstrebig auf ihren Ex-Schwiegervater zu. Kurz nach ihr kam Lucius rein und dann auch Ron, dieser schaute grimmig durch die Gegend.
Man merkte sofort, dass er nicht hier sein wollte.
Lucius bemühte sich nicht einmal, freundlich zu gucken, allerdings beachtete er Ron auch nicht sonderlich, sondern kam direkt zu mir. Legte mir seine Hand auf den Rücken und beobachtete Narzissas Schauspiel.
„Cissi, es ist auch schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?", fragte Abraxas und wandte sich ihr ganz zu, Severus gesellte sich ebenfalls zu Lucius und mir, genau wie Draco. Elena, Melinda und Camilla standen etwas abseits und unterhielten sich aufgeregt. Wahrscheinlich erzählte Melinda ihnen gerade, dass sie schwanger ist.
Harry war unbemerkt von mir neben Draco getreten und auch die beiden unterhielten sich leise. Giftige Blicke wurden Ron immer wieder zugesandt von denen.
„Wie soll es mir schon gehen, Abraxas? Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, mit diesem Abschaum zu wohnen.", dann huschte ihr Blick zu mir. „Naja, vielleicht doch. Wie ich sehe, ist der Dreck immer noch im Haus.", sagte sie weiter.
Abraxas jedoch ließ sich nicht beirren, es erstaunte mich sogar etwas, was er dann sagte: „In der Tat, den Dreck, den du ins Haus gebracht hast, Cissi, der hätte auch vor der Tür warten können."
Severus und Lucius mussten sich beide ein überdeutliches Grinsen verkneifen, Harry und Draco lachten leise – hielten aber ihre Hand vor dem Mund – und Ron glühte wie eine Tomate.
„Den einzigen Dreck, den ich hier sehe...." „Sei Still! Niemanden interessiert, was du zu sagen hast!", unterbrach Narzissa ihren neuen Ehemann gereizt.
Wandte sich dann wieder Abraxas zu: „Wie erging es dir denn? Ich kann mir vorstellen, Weihnachten ist nicht zu deinem Vergnügen verlaufen."
„Eigentlich, Narzissa, hatte ich großes Vergnügen, erst heute Morgen hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit meiner Schwiegertochter." „Aber Abraxas, ich war doch gar nicht...", brach sie ab, als sie feststellte, dass er damit keineswegs sie gemeint hatte.
Ehrlich gesagt war es ziemlich lustig, wie sie schaute. Total verwirrt und auch sauer und wenn mich nicht alles täuschte, war sie auch eifersüchtig.
Nach diesem kurzen Gespräch zwischen Narzissa und Abraxas, was nicht wirklich zu Narzissas Laune beitrug, ergriff Lucius das Wort: „Da wir nun alle vollzählig sind, könnten wir uns doch in den Saal begeben, um gemeinsam zu speisen."
Seine Hand lag immer noch auf meinem Rücken, aber eine zweite gesellte sich dazu. Überrascht schaute ich zur anderen Seite, genau wie Lucius. Abraxas hatte sich während Lucius Worten von Narzissa entfernt und sich neben mich gestellt.
Was sollte das schon wieder?
Okay, wir hatten einen Waffenstillstand, aber deswegen musste er doch nicht anfangen, mich zu betatschen. Lucius ließ das aber kommentarlos zu, wahrscheinlich wollte er jede Art von Ärger und Streit heute vermeiden und so ergab ich mich den beiden Malfoys.
Lies mich von beiden – der eine zu meiner Rechten, der andere zu meiner Linken – mit sanftem Druck aus dem Salon führen.
Dicht gefolgt von Severus, der Camilla an seiner Hand hatte, Harry und Elena, die sich aneinander klammerten und Melinda und Draco.
Narzissa blieb erst einmal etwas verunsichert – wie es mir schien – stehen, bis sie dann auf Ron zuging und einfach seinen Arm anhob, sodass sie sich bei ihm einhaken konnte.
Mit einem Schmunzeln nahm ich dies zur Kenntnis. „Dich scheint Cissis Verhalten zu amüsieren.", stellte Abraxas richtig fest. „In der Tat, Abraxas, in der Tat."
„Das freut mich.", flüsterte er mir ins Ohr. „Vater, würdest du damit aufhören.", mischte sich Lucius ein. „Womit denn, Lucius? Darf ich mich denn nicht mit meiner Schwiegertochter unterhalten?" „Natürlich, aber deswegen musst du nicht so nah an sie ran treten." „Eifersüchtig, mein Sohn?"
OH NEIN!
Das ist doch wohl ein Scherz, oder? Die beiden würden sich doch jetzt nicht wegen mir streiten?!
„Habt ihr auch so einen riesen Hunger wie ich?", fragte ich laut und hörte sowohl Draco, als auch Harry samt Begleitung lachen.
Die beiden Malfoys an meiner Seite schauten mich perplex an, schüttelten ihren Kopf synchron und blieben den restlichen Weg zum Saal still.
Ablenkungsmanöver gelungen!
Beide, sowohl Lucius, als auch Abraxas, rückten für mich den Stuhl zurecht.
Das blieb natürlich nicht unbemerkt, Severus zog seine Augenbrauen zusammen, Harry verschränkte argwöhnisch die Arme vor der Brust, Draco konnte sich ein lüsternes Grinsen nicht verkneifen, Ron schien fast zu explodieren und Narzissa machte ihrem Unmut direkt Luft: „Sagt mal, was soll das werden? Hat sie euch jetzt beide um den Finger gewickelt?"
Wieder hielten beide in der Bewegung inne, Lucius fing sich als erster wieder, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht zurück hinter mein Ohr und setzte sich dann am Ende des Tisches hin.
Ich saß auf meinem üblichen Platz, neben mir ließ sich jetzt auch Abraxas nieder und wie gewöhnlich saßen Draco und Melinda mir und Abraxas gegenüber.
Neben Melinda saß Elena und dann kam Harry, zum Missfallen von diesem saß Ron neben ihm und zum noch größeren Missfallen saß Narzissa direkt neben ihrem Gatten. Diese war alles andere als begeistert, dass sie so weit weg von Lucius und Abraxas Platznehmen musste.
Neben diesem saßen Camilla und Severus. Vermutlich saß er schon damals immer dort.
„Ich erwarte eine Antwort!", stieß Narzissa in hoher Stimme aus, weil immer noch keiner der zwei auf ihre Frage geantwortet hatte.
Ein Seufzen von Lucius ließ mich wieder zu ihm blicken, jedoch antwortete nicht er. „Wahrscheinlich wärmt sie das Bett von beiden."
Super! Noch nicht einmal zehn Minuten und es begann schon, Ron konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. „Nimm das zurück!", zischte Harry neben ihm direkt. „Niemals!", seine Arme verschränkte er vor sich und lehnte sich selbstgefällig in dem Holzstuhl zurück.
„Draco, ich hoffe, du bist wenigstens vernünftig und hast dich nicht von ihr einwickeln lassen.", sprach sie jetzt ihren Sohn an. „Mutter, Hermine und ich kommen sehr gut miteinander aus. Und ich versichere dir, ich habe kein sexuelles Interesse an ihr. Melinda ist durchaus..." „Draco! Das geht niemanden etwas an!", zischte jetzt Melinda.
Sie redete nicht gerne über Sex und anderes, aber logisch. Ich würde auch nicht mit Rosaria darüber reden, geschweige denn vor Narzissa.
„Ich glaube das einfach nicht!" „Wenn du mit deinem Gezicke fertig bist, könnten wir dann endlich Essen?", unterbrach Lucius die mehr als unangebrachte – kleine – Diskussion zwischen ihnen.
Erstaunlicherweise verlief der Rest des Essens ruhig. Narzissa unterhielt sich nur mit Abraxas und Lucius, sowie mit Draco. Wenn man das überhaupt unterhalten nennen konnte.
Ich erfreute mich an dem vorzüglichen Essen, den Mittag hatte ich heute ausgelassen und Harry unterhielt sich mit allen außer Ron.
Ron war eh etwas still, zu still, wenn man mich fragte. Die ganze Zeit blickte er mich außerdem an... mir war das nicht ganz geheuer. Bis jetzt verspürte ich keine Angst, was durchaus verständlich gewesen wäre, wenn man bedenkt, dass er versucht hatte, mich zu vergewaltigen.
Dennoch, irgendwas war an ihm anders als sonst.
„Alles okay, Liebes?", Lucius leise Stimme brachte mich dazu, dass ich mich an meinem Stück Ente verschluckte. „Lucius, du willst sie doch nicht etwa umbringen?", hörte ich Abraxas entsetzt sagen und dann klopfte er mir auf den Rücken.
„Schade, dass es nicht geklappt hat.", höhnte Narzissa und bekam von Lucius einen Blick zugeschickt, der sie zum Schweigen brachte.
Der Todesserblick war es wohl gewesen, den sie bekommen hatte.
„Severus, wie läuft es in der Schule?", wechselte diesmal Lucius das Thema. „Da fragst du den Falschen, ich verbringe die Ferien nicht im Schloss. Ich denke aber, McGonagall hat alles unter Kontrolle."
„Was ist mit dem Orden? Haben sie schon einen Verdacht?", jetzt wurde ich aber hellhörig, vor allem, weil nicht Lucius gefragt hat, sondern Harry.
So wie Harry mir erzählt hatte, wurde er zu den Treffen des Ordens nicht mehr eingeladen. Traurig, bei allem, was er für sie getan hatte. Er hatte sein Leben für alle riskiert und jetzt schlossen sie ihn aus und das war eigentlich meine Schuld.
Nein, ich konnte nichts dafür.
Ich hatte das Beste aus meiner Situation gemacht, genau wie Lucius und jetzt, weil ich mit ihm verheiratet war, trauten sie mir nicht mehr. Als wäre ich auf die Seite des Bösen gewechselt oder hätte mich Voldemort höchstpersönlich angeschlossen. Absurd!
„Wie unwahrscheinlich es auch klingen mag, Mr. Potter, der Orden hat keinerlei Ahnung, wer hinter all dem steckt. Noch ahnen sie, wo die ausgebrochenen Todesser sich momentan aufhalten. Scheint als würde jemand die Spuren sehr gut verstecken.", erkläre Severus und schaute dann Abraxas neben sich an.
Harrys Blick ging daraufhin auch dort hin und Erkenntnis blitzte ihn seinen grünen Augen auf. Super! Jetzt wusste Harry auch noch, dass Abraxas was damit zu tun hatte. „Sie helfen denen also?", aufgebracht und wirklich wütend klang die Stimme von Harry, gerade wollte ich was erwidern, aber Lucius legte mir seine Hand auf meinen Oberschenkel und schüttelte sachte den Kopf, als ich zu ihm schaute.
„Mr. Potter, das ist weder der geeignete Ort, noch die richtige Zeit, um über sowas zu reden.", mischte sich Severus noch einmal ein. „Ach ist das so, Professor? Hermine, sag doch was. Wusstest du das?" „Harry, ich..." „Sie wusste es nicht, Mr. Potter und seien sie unbesorgt, von mir droht ihr keine Gefahr." Abraxas hatte das Wort ergriffen.
Von ihm drohte keine Gefahr! Ganz klar, was er damit meinte, er würde nichts tun, aber die anderen Todesser würden es, wenn sie die Gelegenheit dazu bekamen.
Das Essen war dann doch anstrengender als ich gedacht hatte, ich fühlte mich nicht sonderlich gut. Ich war müde und erschöpft. „Willst du dich hinlegen, Liebes?", erkundigte sich Lucius, als wir alle auf den Weg in den großen Salon – Lucius Salon – waren.
Dort sollten, wie gestern auch, die Geschenke ausgetauscht werden.
„Nein, es geht schon. Es wird sicher nicht allzu lange dauern.", lächelte ich. „Sicher nicht.", er zog mich mehr an sich und drückte mir einen Kuss auf mein Haupt.
Wieder einmal wurde das von Narzissa mit einem Schnauben kommentiert und Ron brummte irgendwas von „kleine Hure", was ich nicht weiter beachtete.
Wie auch gestern setzte ich mich auf den Sessel von Lucius, er stellte sich wieder neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter.
Abraxas nahm auch wieder seinen Platz von gestern ein, Draco und Melinda machten sich es zusammen mit Elena und Harry auf dem kleinen Sofa gemütlich. Narzissa bezog neben Ron Stellung, der übelgelaunt an einer Wand stand. Camilla ließ sich auf einem Stuhl nieder, den Severus für sie herbei gezaubert hatte.
„Wer beginnt?", fragte Elena gut gelaunt, an ihr prallte aber auch wirklich alles ab. Sie hatte fast immer gute Laune, genau wie jetzt. Narzissa trat vor und reichte Draco ein großes Packet. „Danke, Mutter.", kam es automatisch von ihm.
Er öffnete es und zum Vorschein kam ein grünes Hemd, es schien gute Qualität zu sein, wahrscheinlich Seide. Danach reichte sie auch Lucius einen kleinen Umschlag, als er den öffnete glaubte ich, ich sehe nicht richtig.
Dort war ein Bild von ihr und Lucius drin, auf der Rückseite war etwas geschrieben:
Geliebter Lucius,
erinnere dich an die Zeit, die wir hatten. Vermisst du es nicht auch? Wir zusammen? Jeder hat uns beneidet, wenn wir erschienen sind.
Jeder hat dich beneidet, weil du mich an deiner Seite hattest, und jetzt?
Willst du das nicht wieder haben?
Ich weiß, dass du alles regeln könntest, wir könnten wieder zusammen sein.
In Liebe,
deine Frau Narzissa
Das war jetzt nicht ihr Ernst, oder? Wie dreist war das denn?
Dann schrieb sie auch noch „deine Frau"! Was bildete die sich ein, Wut stieg in mir hoch. Glaubte sie, ich würde mir das gefallen lassen?
Hatte ich ihr das letzte Mal nicht schon gezeigt, was ich davon hielt?
„Narzissa, du solltest deine Worte an jemanden richten, den sie interessieren. Du vergeudest deine Zeit mit mir, ich habe nicht vor, dich an meine Seite zurückzuholen. Hermine ist alles, was ich brauche und will.", informierte Lucius sie und auch alle anderen.
Und dann, dann schmiss er das Bild von ihnen beiden einfach in den Kamin. Bedrückendes Schweigen stellte sich bei allen ein bis Camilla, Lucius und mir ein kleines Packet überreichte.
„Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen.", lächelte sie und als ich es aufmachte, musste ich tatsächlich etwas lachen.
Severus musste das gemacht haben, es waren Cremen gegen Wunden und wunde Stellen, Tränke gegen Übelkeit und Kopfschmerzen. „Vielen Dank, Camilla und dir auch Severus.", bedankte ich mich und Lucius reichte den beiden den Umschlag mit dem Gutschein für ein Wochenende in Paris.
Severus würde von alleine nie so etwas planen, Lucius sagte mir, dass Severus in Punkto Romantik eine Niete war. Deswegen hatten wir die Idee mit dem Wochenende, Camilla würde sich sicherlich darüber freuen.
„Oh Merlin! Ich danke euch! Severus, Paris! Kannst du das glauben?", freute sie sich wirklich und küsste Severus vor uns versammelten auf den Mund. Wieder trat dann dieser sanfte Ausdruck auf sein Gesicht, wie damals, als ich Camilla das erste Mal traf.
„Hey! Bekomme ich nichts?", meldete sich Elena ungeduldig zu Wort. „Natürlich, das hier ist für dich und das für Harry.", sagte ich ihr mit einem Lächeln.
Aufgeregt zerriss sie das goldene Geschenkpapier. „OH MEIN GOTT! Hermine, die sind einfach... wow!", staunte sie nicht schlecht, also hatte ich mit den Schuhen – die Lucius ausgesucht hatte – genau ins Schwarze getroffen.
Harry lächelte verliebt zu Elena. „Mach deins auf, Harry!", forderte sie immer noch aufgeregt. „Hermine, das..." „Du solltest dich bei Lucius bedanken, er hat sie ausgesucht und bezahlt.", unterbrach ich ihn.
Denn ich hatte keine Ahnung von Quidditch. „Vielen Dank, Lucius.", sagte Harry dann resigniert, die beiden würden einfach nicht warm miteinander werden.
„So, jetzt wir, Hermine, Harry und ich haben zwei Dinge für euch. Das hier ist das erste, damit werdet ihr bestimmt viel Spaß haben.", zwinkerte sie mir zu.
Bei Merlin, was hatte sie ausgesucht, nervös öffnete ich das Päckchen, ein frustriertes Seufzen folgte von mir und von Lucius ein kurzes Lachen.
Vor mir lag ein schwarzer Hauch von Nichts, ein Babydoll mit einem passenden Slip. Sicher hat nur Elena dieses hier ausgesucht. „Ehm... ich danke dir, Elena.", sagte ich schüchtern und mit roten Wangen. „Was ist es denn?", wollte Abraxas neugierig wissen. „Etwas was wir sicher nutzen werden, Vater.", grinste Lucius. „Vielen Dank, Elena."
War klar, dass Lucius das gut finden würde. Typisch Männer!
„Harry hat das andere ausgesucht.", teilte Elena uns mit und Harry zog was aus seiner Hosentasche. Es war klein, aber mit einem Wink seines Zauberstabes erlangte es wieder seine ursprüngliche Größe.
„Frohe Weihnachten, Mine.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Lucius und ich gingen beide in die Mitte und ich überließ es Lucius, es aufzumachen, kaum zeigte sich, was es war, brach auch schon das Chaos aus.
„NEIN! HERMINE, DU HAST DICH DOCH NICHT ETWA VON DIESEM MISTKERL SCHWÄNGERN LASSEN?" „LUCIUS SAG, DASS DAS NICHT WAHR IST! DU HAST EIN SCHLAMMBLUT GESCHWÄNGERT?", das Geschrei von dem frisch verheirateten Ehepaar war groß, Harry neben mir beugte sich zu mir: „Tut mir leid, Mine, ich hab nicht dran gedacht, dass die beiden es schlecht aufnehmen."
„Schon gut, Harry, es ist nicht deine Schuld.", beruhigte ich ihn.
Narzissa zog ihren Zauberstab und sprach einen dunklen Fluch auf das Geschenk von Harry, entsetzt musste ich zusehen, wie es in Flammen stand.
Doch dann erloschen die Flammen einfach und nicht war passiert, die grau-weiße Babywiege war vollkommen intakt.
„Ein Schutzzauber.", murmelte Elena. „Ich freue mich für euch, auch wenn es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, um zu gratulieren." „Danke, Elena."
Narzissa schrie wie eine Verrückte, Lucius und Severus machten kurzen Prozess, packten sie jeweils rechts und links an ihren Armen und zogen sie aus dem Salon.
Zurück blieben wir Frauen mit Abraxas, Draco und Harry, naja, und natürlich Ron.
„Du widerst mich an, Hermine! Wie kannst du nur? Reicht es nicht, dass du in sein Bett hüpfst, jetzt hast du dir noch die Teufelsbrut einpflanzen lassen! Du bist nichts weiter als eine dreckige Hure!", schimpfte und beleidigte er mich.
Ich konnte mich gar nicht richtig zu Wehr setzen, denn zwei Männer kamen zu meiner Rettung. „Hüte deine Zunge, Wiesel!" „Pass auf, was du sagst, Ron, nur weil wir Freunde waren, werde ich nicht anfangen, Rücksicht auf dich zu nehmen.", Draco und Harry verteidigten mich, dass es mir das Herz erwärmte.
„Du bist nicht besser, Harry. Sitzt hier, als wäre nie was gewesen, Hermine wurde hier gefoltert, die haben versucht, uns umzubringen und du...hast du das etwa alles vergessen?" „Ich habe nichts vergessen, Ron. Aber der Krieg ist vorbei und Malfoy und Hermine sind glücklich, kannst du das nicht sehen, Ron? Wir drei waren die besten Freunde, Ron, hast du etwa alles vergessen? Hermine hat so viel für uns beide getan und du... du machst das hier alles! Bei Merlin, Ron, du hast versucht, sie zu vergewaltigen!", schrie auch Harry aufgebracht.
Mir wurde das alles zu viel, mir war ein bisschen schwindlig, ich musste mich setzen. Meine Hand griff nach der Lehne des Sessels, um mich abzustützen, leider griff ich daneben und kam ins Wanken.
„Vorsicht.", rief jemand und zwei Arme stützten mich. „Komm, setz dich.", wies mich die Stimme an. „Lucius?", fragte ich daher etwas verwirrt, meine Augen waren geschlossen.
So versuchte ich das Schwindelgefühl los zu werden. „Nein, ich bin es, Abraxas. Setz dich, Hermine." Abraxas also, er dirigierte mich zum Sessel und ich ließ mich darauf nieder.
Camilla kam auch direkt zu mir, schubste Abraxas praktisch fast ins Feuer, noch immer stritten sich Harry und Ron lautstark, aber ich bekam nicht mit, was die beiden sagten.
„Hermine, alles okay? Was hast du?", Camillas Stimme klang besorgt und aufgeregt. „Ich... mir ist schwindlig und... mein Kopf... er pocht." „Sie braucht Wasser und Ruhe!", wandte sie sich an jemanden anderen. „Hermine, der Arzt, hat der was gesagt zu dir, als du bei ihm warst?", wollte sie wissen und ich versuchte mich stark daran zu erinnern, was Madam Pomfrey und Dr. Curt gesagt hatten.
„Ich soll... kein Stress...", stöhnte ich aus. „Hier, trink das!", forderte Camilla streng. „Sie sollte sich hinlegen, Lord Malfoy, wo können wir sie hinlegen?" „Draco, nimm sie und folge mir!", Abraxas Stimme klang auch irgendwie anders.
„Du musst noch etwas wach bleiben, Hermine! Hörst du, nicht einschlafen!" Die Stimme war schon weit weg, ich wusste nicht einmal, wer das gesagt hatte.
Ich spürte noch, wie etwas Kühles über meine Lippen strich und ich dann vorsichtig hochgehoben wurde, wieder dieses Geschrei...
„Was ist mit ihr?" Wer war das nur? So viele Stimmen...
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