Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

~ 54 ~

Starla

Diese Nacht wachte ich unzählige Male auf. Jedes Mal klopfte mein Herz so stark, als würde es gleich herausfallen und jedes Mal war Lorian für mich da. Er stellte keine Fragen. Eigentlich redeten wir überhaupt nicht sondern saßen einfach nur nebeneinander bis ich mich wieder erholt hatte.

Als ich gegen Morgengrauen erneut aufwachte, musste ich mich erneut übergeben. Ich hasste dieses Gefühl aber ich konnte die Bilder von Kaito einfach nicht vergessen und das Gefühl von seinem Blut auf meinen Händen würde mich wohl auch noch eine Weile begleiten. Obwohl nichts an meinen Händen war, wusch ich sie erneut.

Anschließend hatte ich keine Lust mehr zu schlafen und setzte mich mit meinem Handy auf den Sessel und begann Morganas Schulblock zu lesen.

In ihren ersten Posts hatte sie noch über den Winterball geschrieben. Natürlich war mein plötzliches Verschwinden auch ein interessantes Thema, zu dem die Kommentare noch interessanter waren. Als das Thema um den Winterball allmählich langweilig wurde, kam wieder der übliche Klatsch über die Familien dazu.

Besonders interessant war die Neuigkeit, dass der Kronprinz von Bavella angekündigt hatte, seine Kinder der Öffentlichkeit vorzustellen.
Ursprünglich war geplant, dass wir am ersten vom nächsten Jahr vorgestellt wurden, was an unserem achtzehnten Geburtstag gewesen wäre aber nun gab es Gerüchte, das dies vorgeschoben wurde.

Nun wurde heiß spekuliert, wie alt die Kinder wohl waren.
Es war unterhaltsam dies zu lesen und dabei zu wissen, das Morgen alles geschrieben hatte.

Über Lorian wurde natürlich auch einiges geschrieben. Allerdings waren die Berichte nicht mehr ganz so negativ. Taran hatte offensichtlich einen guten Einfluss auf ihn vermuteten einige in den Kommentaren.
Anscheinend war Taran ziemlich beliebt geworden. Er schrieb gute Noten, sah gut aus und hatte gute Manieren. Außerdem war er bereits auf einigen Dates mit Emily gesichtet worden und zwischen den beiden schienen eindeutig die Funken zu fliegen. Ich hatte Emily nicht wirklich gekannt, weshalb ich sehr gespannt war, sie kennen zu lernen.

Ich las den Blogbeitrag noch weiter wobei ich mich ausführlich auf den Tratsch über die Leute, die ich kannte, konzentrierte.

Cindy Cardona soll auf der Toilette gesagt haben »Bei Stellas Aussehen kann sie jeden haben. Sie könnte Prinzen und Könige bekommen und entscheidet sich für einen Niemand.« Mein Tipp an dieser Stelle ist, dass man zunächst einmal prüfen soll ob nicht noch jemand auf der Toilette ist aber zurück zum Thema:
Entschuldigen wir Cindys Worte einfach einmal damit, dass sie gerade auf der Suche nach einem Freund ist. Immerhin macht sie Gideon auch schon seit Starlas Verschwinden schöne Augen. Stella hat in der Hinsicht anscheinend mehr Glück. Sie und Brandon sind letztens Händchen haltend im Wald gesichtet worden und sehen zusammen sehr glücklich aus. Meinen Segen haben die beiden falls meine Meinung hier gefragt ist...

In Morganas Block standen auch noch sämtliche Dinge über andere Schüler und Lehrer allerdings fand ich dies eher uninteressant.

Da ich nicht wusste was ich bis zum Frühstück machen sollte, zog ich mir Sportsachen an, die ich mitgenommen hatte aber in der Wüste nie angezogen hatte und ging anschließend ins Fitnessstudio, das einige Etagen höher war.

Es überraschte mich, wie gut ich in Form war, obwohl ich in letzter Zeit nicht viel Sport gemacht hatte. Bei den Wüstentänzern hatte ich viel an meiner Ausdauer gearbeitet und generell viel Sport gemacht aber da ich seit fast einem Monat keinen Sport mehr gemacht hatte, dachte ich, dass meine Ausdauer auch weg wäre. Aber ich lief jetzt schon seit geraumer Zeit auf dem Laufband und es war nicht wirklich anstrengend. Es entspannte mich auch irgendwie und lies mich an nichts anderes außer meine Bewegungen denken.

„Es freut mich dass es dir gut geht," ertönte eine Stimme hinter mir. Vor Schreck wäre ich fast vom Laufband gefallen.

Als ich mich umdrehte, schaute ich in die schwarzen Augen von Kento. Er hatte exakt die gleichen Augen wie sein Bruder Kaito, den ich umgebracht hatte. War er wegen seinem Bruder hier? Die Panik überkam mich, als ich an das Blut an meinen Händen dachte. Der Anführer der Wüstentänzer musterte mich. Dabei stand er so reglos da, dass man daran zweifeln könnte, dass er überhaupt atmete.

„Keine Sorge du hast die Prüfung bestanden. Es war eigentlich nicht das Ziel, dass er stirbt aber verändern kann man es nun nicht mehr," sagte er ohne jegliche Emotion in den Augen.
„Es tut mir leid," sagte ich. Wegen mir hatte er seinen Bruder verloren. „Du hast dich verteidigt und deine Schatten haben dir dabei geholfen." Ich schaute überrascht auf. Woher wusste er das? „Meine Großmutter hat mir davon erzählt, dass die Schatten dich mögen," erzählte er weiter. Nun war ich absolut verwirrt. Seine Großmutter? Er musste meine Verwirrung gespürt haben da er begann, es zu erklären:„Wie du weißt, ist es eine Tradition in meiner Familie, die Wüstenkämpfer anzuführen. Während seiner Ausbildung hat sich mein Großvater also mit dem Wesen, das in dem Berg wohnt, angefreundet und irgendwann ist mein Vater entstanden. Mein Vater hat schließlich meine Mutter kennen gelernt und die beiden haben mich, meinen Bruder und meine Schwester bekommen." Er durchbohrte mich mit seinen Augen. „Warum erzählen Sie mir das?" fragte ich etwas verständnislos. Ich war zwar etwas geschockt davon, dass dieses Wesen tatsächlich die Großmutter von Kaito war. Allerdings hatte er auch keinen Grund, mir dies zu erzählen.

„Weil ich deine Hilfe brauche," sagte er schließlich. „Meine Hilfe?" fragte ich kritisch. Er war der Anführte der Wüstenkämpfer. Er befehligte die gefährlichsten Menschen in diesem Land. Wobei brauchte er ausgerechnet die Hilfe von mir?
„Es war zugegebenermaßen schwierig, etwas über dich herauszufinden aber nichts ist unmöglich. Ich hoffe du hast einen Moment Zeit für mich Prinzessin Starla?" fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Es überraschte mich nur wenig, dass er wusste, wer ich war. „Was genau ist Ihre Bitte an mich?" fragte ich erneut. „Es geht um die Söhne von meiner Schwester. Der ältere, Naoki, ist der rechtmäßige Thronerbe von Garat. Ich weiß dass beide noch leben aber ich brauche handfeste Beweise. Diese sind vor allem im Palast von Garat aber auch in Iscariot. Am besten wäre ein offizielles Geständnis von Seiten des Königs von Garat," sagte Kento.

„Wieso?" fragte ich mit schief gelegtem Kopf. „Wieso was?" fragte er. „Wieso wollen sie gerade jetzt einen anderen König?" fragte ich ihn. Er seufzte „Habe ich dir nicht schon genug gesagt?" fragte er. „Ich brauche schließlich auch einen guten Grund, um das zu machen," sagte ich achselzuckend. „Nein, du bist einfach nur neugierig was meine Hintergedanken sind," widersprach Kento mir. Ich zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Mehr Informationen konnten nie schaden.

Resigniert begann Kento zu reden:„Damals bevor der Unfall geschah hatte ich ein gutes Verhältnis zu meinen Geschwistern. Meine Schwester war eine der nettesten und aufrichtigsten Personen. Wirklich jeder hat sie geliebt. Als ich herausgefunden habe, dass der jüngere Bruder von ihrem Ehemann plant, das Königspaar zu töten, konnte ich es erst gar nicht glauben. Ich habe meine Schwester gewarnt und obwohl sie es nicht geglaubt hat, hat sie mich versprechen lassen, dass ich ihre Kinder in Sicherheit bringe wenn ihr und ihrem Mann etwas zustoßen sollte. Mein Bruder hat dann über irgendwelche Kontakte herausgefunden, dass der König von Iscariot dem Bruder ihres Mannes seine Unterstützung zugesagt hat. Die beiden haben bis heute noch ein gutes Verhältnis zueinander." Kento sagte dies so abfällig, wie ich es ihm nicht zugetraut hätte.

„Auf jeden Fall konnten weder mein Bruder noch ich herausfinden, wie, wann und wo der Überfall stattfinden sollte. Deshalb haben wir uns abgewechselt und somit unsere Schwester und ihre beiden Söhne immer beobachtet. Als der Unfall geschah, war mein Bruder an der Reihe, sie zu bewachen. Sie waren auf dem Weg zum Flughafen und mein Bruder hat mich sofort kontaktiert aber als ich dann kam war unsere Schwester tot. Sie hatte es irgendwie fertig gebracht, mit ihrem Körper ihre kleinen Söhne zu beschützen, wodurch beide unverletzt waren während meine Schwester..." Er stockte in seiner Erzählung. „Nun, es war der Traurigste Anblick, den ich je in meinem Leben hatte. Mein Bruder war komplett aufgelöst und hat sich die Schuld für ihren Tod gegeben. Aber trotz allem standen wir dann mit dem vierjährigem Naoki und seinem kleinen Bruder Akio da. Es glich einem Wunder, dass die beiden unverletzt waren allerdings ist es auch Teil unserer Gene wegen meiner Großmutter, dass wir nicht so schnell sterben.
Letztendlich haben wir die Jungs dann erst einmal bei einer guten Freundin der Familie untergebracht während wir überlegt haben wie wir weiter vorgehen wollen. Naoki haben wir schließlich zu einer entfernten Cousine in ein anderes Land geschickt, deren Mann war Soldat wodurch Naoki früh kämpfen gelernt hat. Natürlich hat er auch einen neuen Namen bekommen aber hatte von da an eine gute Kindheit. Allerdings ist bereits nach einigen Jahren sein Quasi Adoptivvater bei einem Einsatz gestorben und seine Adoptivmutter ist kurz danach an einer Krankheit gestorben. Zu seinem Glück war er schon immer ein begabter Junge und hatte das Glück die richtigen Freunde zu finden. Sein bester Freund ist schließlich mit zehn Jahren auf ein Internat gekommen und die Mutter dieses Freundes hat sich dafür eingesetzt, dass er ebenfalls auf diese Schule kann. Ich bin regelmäßig dort hin gereist um zu schauen wie er sich entwickelt aber als er dann tatsächlich eines Tages in der Festung der Wüstenkämpfer aufgetaucht ist, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Sein Bruder ist unterdessen in einem Waisenhaus in Garat aufgewachsen aber kam ebenfalls vor einiger Zeit zu den Wüstenkämpfern.

Bis dahin hatte ich geglaubt dass beide komplett instabil und emotional kaputt sein mussten angesichts dessen, was die beiden unabhängig voneinander durchgemacht hatten und das beide nicht wussten wer sie in Wirklichkeit waren. Allerdings waren sie die besten Kämpfer, die ich seit langer Zeit gesehen hatte und obwohl sie mehr durchgemacht hatten als ein Großteil der anderen, strahlten beide die gleiche Stärke aus, wie ihre Mutter es getan hatte. Die beiden waren nicht gleichzeitig bei mir sondern versetzt zueinander aber in den Wochen, in denen beide da waren habe ich angefangen zu überlegen, was meine Schwester wohl für die beiden wollen würde und als schließlich der älteste Sohn vom König vor mir stand und unter zittern gesagt hatte, dass er seine Ausbildung abbrechen möchte, war mir klar, dass ich alles daran setzen muss um Naoki auf den Thron zu bekommen und Akio das Leben zu ermöglichen, das er verdient hat."

Kento war so in seine Gedanken vertieft, wodurch er nicht sofort reagiert als ich ihn etwas fragte:
„Was für eine Rolle hat Ihr Bruder gespielt?" Ich wiederholte meine Frage und dann reagierte er. „Er ist nach dem Tod unserer Schwester in eine Drogenabhängigkeit geraten und hat irgendwann Kontakt zu Akio aufgebaut aber als ich gemerkt habe wie stark er den Jungen für seine Zwecke benutzt, habe ich eingegriffen." Kento schaute mich fragend an. „Wissen die beiden mittlerweile wer sie sind?" fragte ich. Kento schüttelte nur den Kopf „Ich habe es überlegt aber mich dagegen entschieden. Es könnte sie beide in Gefahr bringen," sagte er. Ich nickte verstehend.

„Also hilfst du mir jetzt?" fragte er nach einem Moment des Schweigens. „Was springt für Sie raus wenn es funktioniert?" fragte ich. Er konnte es nicht nur aus reiner Nächstenliebe machen. So war er nicht. „Mein persönlicher Seelenfrieden. Der König ahnt schon seit dem Unfall, dass ich etwas mit dem Verschwinden der beiden zu tun habe aber weil ich die Wüstenkämpfer befehlige, hat er sich bis jetzt nie getraut, etwas zu unternehmen. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit bis die Wüstenkämpfer nicht mehr unter meinem Befehl sind. Ich glaube, dass der König von Iscariot ihm dabei helfen wird und als Dankeschön darf er die Wüstenkämpfer dann für einige Zeit benutzen," sagte Kento. „Sagen Sie das um mich zu überzeugen?" fragte ich mit gerunzelter Stirn. „Nein ich informiere dich über das, was ich am wahrscheinlichsten halte," sagte er.

Es machte tatsächlich Sinn und es konnte mir nicht schaden, wenn ich ein bisschen Nachforschungen in diese Richtung betrieb. „Okay, ich kann schauen, was sich machen lässt wie heißen die beiden mittlerweile?" Kento lächelte. Das war vermutlich das erste Mal, dass ich ihn lächeln sah und zu meinem Erstaunen war es kein angsteinflößendes, sondern ein warmes Lächeln.

~~~~

Bevor Kento sich umdrehte um zu gehen fragte ich:„ Was hat Ihre Großmutter damit gemeint, dass die Schatten mich mögen? Ist es nicht einfach meine Gabe, sie zu beherrschen?" fragte ich.
Er zog eine Augenbraue hoch:„Beherrschst du die Schatten oder folgen die Schatten deinen Bitten. Befielst du den Schatten, sich um dich zu legen und dich zu schützen, wenn du in Gefahr bist oder machen sie das auch, wenn du nicht in der Lage bist, sie zu befehligen?" Ich runzelte die Stirn:„Aber so funktioniert die Magie doch nicht."
„Manches ist sehr viel weniger kompliziert als wir oft denken, Prinzessin."
Mit diesen Worten verschwand er durch den Eingang durch den er gekommen war.

Als mein Blick auf die Uhr fiel, bemerkte ich, dass bereits mehr Zeit vergangen war als ich angenommen hatte. Kento hatte sich länger mit mir unterhalten, als es sich angefühlt hatte.
~~~~
In Lorians Augen war Erleichterung zu sehen, als ich ins Zimmer kam. Sein Blick verdüsterte sich, als sein Blick auf meine Hand fiel. „Wieso hast du einen Dolch dabei?" fragte er verwirrt und besorgt. Den Dolch hatte ich bei dem ganzen Gespräch mit Kaito komplett vergessen:„Ich habe die Abschlussprüfung der Wüstenkämpfer bestanden," sagte ich und konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern.
„Herzlichen Glückwunsch nehme ich an?" sagte Lorian und lies es mehr wie eine Frage klingen. Ich lächelte nur leicht:„Danke."

Als sein Handy aufleuchtete, richtete er seinen Blick auf den kleinen Bildschirm. Ich ging unterdessen duschen.

„Seungli hat geschrieben, dass sie in ungefähr einer Stunde hier sein werden," sagte er, als ich frisch geduscht aus dem Badezimmer kam.
Was die anderen wohl zu mir sagen werden? Schließlich hatte ich versagt. Eigentlich hatte ich nichts dazu beigetragen, dass wir die Prüfung bestanden hatten.

„Hast du Hunger?" fragte Lorian mich. „Ich habe unseren Rückflug übrigens gebucht. Übermorgen Nachmittag passt hoffentlich für dich," sagte er und schaute mich fragend an. „Nach Skogen?" fragte ich, woraufhin er nickte. „Das ist am neutralsten," erklärte er. „Das passt. Ich gehe dann einfach mal an einem Wochenende nach Hause... Wegen mir können wir jetzt etwas essen gehen," ging ich noch auf seine vorherige Frage ein.

Genau wie am Tag zuvor setzten wir uns in eine hintere Ecke des Speisesaals und bestellten uns etwas zu essen.

„Du musst wirklich mehr essen," sagte Lorian als ich bereits nach wenigen Bissen aufgehört hatte zu essen. „Ich habe keinen Hunger," behauptete ich obwohl ich einfach keine Lust hatte, alles wieder raus zu kotzen. Lorian warf mir noch einen besorgten Blick zu, sagte aber nichts mehr.

Nach dem Essen gingen wir zu dem Treffpunkt, an dem wir die anderen treffen wollten.
Es war der Park bei dem Hotel, in dem wir gestern schon waren.
Ich sah die vier unverwechselbaren Gestalten bereits von weiten. „Starla!" rief Seungli und kam auf uns zu. Hintereinander umarmte jeder mich einmal und versicherte mir, wie schön es war, mich wieder zu sehen.

„Es tut mir leid, dass ich so eine Last für euch war," brachte ich schließlich hervor. „Du warst keine Last," sagte Sib und die anderen nickten zustimmend. „Jeder von uns hätte geschnappt worden sein," fügte Asami hinzu.

„Schau mal, was wir dir mitgebracht haben," sagte Seungli und hielt eine Art Lederbeutel hoch. Als ich ihn öffnete sah ich darin meine Messer, die ich im Laufe meiner Zeit bei den Wüstentänzern bekommen habe. „Kento hat mir vorhin das letzte gebracht," sagte ich und betrachtete während dessen die vier anderen. „Er ist hier her gekommen?" fragte Saori überrascht. Ich nickte „Ja er hat mir meinen letzten Dolch gebracht," sagte ich. „Ich dachte immer, dass er die Festung der Wüstenkämpfer nie verlässt," sagte Seungli. Ich zuckte nur mit den Schulteen. Ich wollte ihnen nicht erzählen, was der wahre Grund war. Schließlich müsste ich ihnen dann alles erzählt und dies wollte ich erst wenn ich mehr wusste.

Ich betrachtete die Dolche eingehender. „Was sind das eigentlich für Symbole auf den Klingen?" fragte ich. „Es ist die alte Schrift aber wir kennen niemandem, der sie lesen oder übersetzen kann," sagte Asami etwas ratlos. „Wie wäre er mit dem Wesen?" fragte ich, woraufhin die anderen nickten. Anscheinend hatten sie noch nicht daran gedacht. „Okay Ich mache dann einfach ein Bild von deinern Klingen und wenn wir die Bedeutung haben, schicke ich es dir so bald wie möglich," sagte Asami und machte daraufhin ein Bild von der Schrift auf dem Dolch.

„Was machen wir jetzt noch bis ihr abreist?" fragte Seungli und schaute fragend in die Runde. „Ich bringe erst einmal die Dolche zurück ins Hotel. Immerhin will ich sie nicht verlieren," sagte ich. „Habt ihr die ganze Zeit im selben Zimmer geschlafen?" fragte Asami mich mit einem Funkeln in den Augen. Ich nickte daraufhin nur. „Also ist das dein Freund?" fragte sie mich etwas leiser. Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu. „Hat er sich nicht vorgestellt?" fragte ich, woraufhin sie den Kopf schüttelte. „Wieso hast du dich nicht vorgestellt Lorian?" fragte ich Lorian, der sich ein paar Schritte vor mir mit Sib unterhielt. „Ich dachte, ihr wisst alle, wer ich bin," antwortete er daraufhin. Der Einzige, der zu wissen schien, wer Lorian war, war Sib. „Also ich bin Prinz Lorian von Iscariot und gehe auf die gleiche Schule wie Starla," stellte er sich vor.
Daraufhin schaute Seungli mich verwirrt an. „Aber er ist nicht dein Freund oder?" Ich schüttelte meinen Kopf: „Er ist der Prinz von Iscariot."

Außerdem liebte ich Gideon.

Wie es wohl sein würde, ihn wieder zu sehen, in die Arme zu schließen und ihn zu küssen. „Weiß dein Freund, dass Lorian hier mit dir ist?" fragte Asami stirnrunzelnd. Ich schüttelte den Kopf „Gideon wäre grundlos eifersüchtig." „Bis jetzt wissen nicht einmal ihre Geschwister, dass ich hier bin," fügte Lorian hinzu. Ich schaute ihn überrascht an „was denken die, wo du bist?" fragte ich. „Ich bin relativ spontan gegangen und habe Taran im Nachhinein geschrieben, dass es einen Notfall gab und er das den Lehrern ausrichten soll. Ich bin der Prinz von Iscariot. Da stellt man keine Fragen."

Nachdem ich die Dolche ins Hotelzimmer gebracht hatte, gingen wir in die Innenstadt. Saori und Seungli sind hier aufgewachsen und kannten sich deshalb ziemlich gut aus. Sie zeigten uns die wichtigsten Orte in dieser Stadt und führten uns in ihre Lieblingsläden.

Als es mir gegen Abend ziemlich viel mit den ganzen Menschen, dem Lärm und dem Trubel wurde, verabschieden wir uns von einander. Seungli und Saori wollten ihre Familie nach langer Zeit einmal wieder besuchen, allerdings schienen sie sich darüber nicht sonderlich zu freuen und Asami und Sib hatten sich irgendwo ein Hotelzimmer gemietet.

„Willst du eigentlich ein eigenes Zimmer haben?" fragte Lorian mich im Aufzug auf dem Weg nach oben. Er musterte mich ernst und ich wusste irgendwo in mir, dass er sofort zur Rezeption gehen würde und mir ein eigenes Zimmer buchen würde, wenn ich diesen Wunsch äußern würde aber ich hatte auch Angst davor, irgendwann in der Nacht aufzuwachen und niemanden da zu haben. „Ne, passt schon wenn es für dich auch in Ordnung ist," sagte ich während wir aus dem Aufzug stiegen. „Es ist mir eine Ehre Prinzessin," sagte er und grinste mich schief an. „Dir ist schon klar, dass sich dein Verhalten überhaupt nicht für einen Prinzen geziemt," fragte ich gespielt tadelnd. „Ach ist dem so?" fragte er gespielt ernst, woraufhin ich nur nickte.
In seine Augen trat ein Ausdruck von Freude, Erleichterung und Überraschung. „Was ist?" fragte ich. „Mir ist gerade nur aufgefallen, dass du gerade zum ersten mal wirklich gelacht hast, seid du weißt schon," sagte er.

Als er es erwähnte viel mir auf, dass ich wirklich seit längerem nicht mehr ehrlich gelacht hatte und auch keine Freude am Leben verspürt hatte.

„Am Tag ist es ziemlich leicht, sich abzulenken aber nachts kommen die Erinnerungen dann wie auf einem Schlag," sagte ich in Gedanken versunken und lies mich aufs Bett fallen. „Ich weiß," sagte er nach einer Weile. „Einige sind in der Zeit gestorben, als ich meine Fähigkeiten entdeckt habe und ich noch nicht damit umgehen konnte aber viel mehr sind durch die Herrschaft meines Vaters umgekommen und sterben immer noch. Besonders wenn ich nicht einschlafen kann, dann kommen die Gedanken was wäre wenn. Und natürlich habe ich vor, es eines Tages besser zu machen aber was heißt das konkret?" Lorian redete sich alles von der Seele und holte daraufhin Luft „tut mir leid, dass ich dich jetzt auch noch mit meinen Problemen belaste," fügte er hinzu. „Ist okay. Ich finde es eigentlich ziemlich beruhigend, dass es nicht nur mir schlecht geht. Geteiltes Leid ist schließlich nur halbes Leid," sagte ich.

„Weißt du eigentlich wie es weiter gehen wird, wenn du wieder zur Schule gehst?" fragte Lorian schließlich in die entstandene Stille. „Nein."
Ich wünschte mir zwar, da weiter zu machen, wo ich aufgehört hatte. Ich wünschte mir ein normales Schulleben aber ich wusste auch ganz genau, dass es nicht so sein wird, wie es einmal war. Schließlich war ich auch nicht mehr die, die ich einmal war. Ich hatte mich irgendwie verändert. Allerdings musste ich noch herausfinden, in wie fern ich mich verändert hatte.

~~~~~~~~~~

8.7.21
23.12.22

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro