
~ 48 ~
Starla
Als ich langsam zu mir kam war das erste, was ich bemerkte, dass ich in einem Bett lag. Mein Körper fühlte sich noch etwas betäubt an und ich war generell etwas benebelt, denn ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich blinzelte mehrmals und hoffte, so wieder klarer im Kopf zu werden.
Das letzte, woran ich mich erinnern konnte, war dass Kaito mir eine Spritze verabreicht hatte aber ich hatte keine Ahnung, wo ich nun war und wie viel Zeit verstrichen war. Eine Haarsträhne fiel mir schon die ganze Zeit ins Gesicht aber als ich sie wegstreichen wollte, musste ich feststellen, dass meine Handgelenke von lila schimmernden Ketten links und rechts an die Bettpfosten gefesselt waren und ich sie nicht mehr als zehn Zentimeter bewegen konnte.
Als mein Blick weiter an mir herunter glitt, erlebte ich den Schock meines Lebens. Irgendwer hatte mich ausgezogen und in schwarze Unterwäsche gesteckt, die man am besten als Hauch von nichts bezeichnen konnte. Der Bh war komplett durchsichtig und die Unterhose verdeckte nur das nötigste.
Meine Fußgelenke waren ebenfalls an die Betpfosten gefesselt.
Was war bitte in dieser Spritze gewesen?
„Du bist wach," stellte eine weibliche Stimme hinter mir fest und eine Frau mit strengen Gesichtszügen trat in mein Sichtfeld. Sie trug ein Gewand, das auf mich wie ein Morgenmantel wirkte. Zudem war sie sportlich gebaut und an ihrer Figur erkannte ich, dass sie nicht einfach nur eine hübsche Dekoration darstellte sondern sich auch sehr gut verteidigen konnte. „Ich werde mich um dich kümmern... Ansonsten entscheidet der Boss über dich," sagte die Frau und schaute mir dabei in die Augen. Die Gefühle darin waren nur schwach zu erkennen. Ich versuchte, in den Schatten zu verschwinden, allerdings hielt mich etwas zurück.
„Das Material deiner Fesseln verhindert, dass du jegliche Fähigkeiten anwenden kannst," sagte die Frau und deutete auf die violetten, breiten Armreifen um meine Handgelenke und Fußgelenke, an denen die Ketten eingehakt wurden. „Wozu?" fragte ich, woraufhin die Frau ihre Augenbraue hob. „Wozu was?" fragte sie. „Wozu bin ich hier?" fragte ich. „Du bist nicht hier, um Fragen zu stellen," sagte die Frau und ging dann auf die Zimmertür zu. „Wie lange bleibe ich hier?" fragte ich bevor sie gehen konnte. „Ein paar Wochen. Höchstens drei Monate würde ich sagen," gab sie Achselzuckend von sich und ging dann aus meinem Zimmer.
Ohne es zu wissen, war ich also in die Sklaverei gekommen. Seufzend lies ich meinen Kopf in die Kissen fallen, auf denen ich lag. Im Moment konnte ich nichts anderes tun, als darauf zu warten, dass mein Team mich hier raus holte. Ich musste nur einen kühlen Kopf bewahren und durfte nicht komplett durchdrehen.
~~~~~
!Triggerwarnung!
Im Folgenden Abschnitt spielt das Thema der Vergewaltigung eine Rolle. Solltest du dies nicht lesen wollen, kannst du die Folgenden Abschnitte bis zu dem kursiv geschrieben Teil überspringen. Dadurch sollte man keinen Nachteil haben, die Handlung zu verstehen.
~~~~~
Als das Schloss an der Tür klickte und sich die Türe öffnete, schaute ich von meinen Kissen auf.
„Wie schön, dass du wach bist," Kaito betrat den Raum und musterte jeden Zentimeter von meiner Haut. Sofort versteifte ich mich. Er ging mit langsamen Schritten auf das Bett zu und bei seiner Musterung wurde mir schlecht.
„Mein Arzt hat festgestellt, dass du in komplett gesunder Verfassung bist," sagte er und begann, mit seinen Fingern über meinen Körper zu fahren. „Wieso bist du denn so angespannt?" fragte er etwas sanfter, was mich allerdings nur noch mehr zum Zittern brachte. Da ich nicht antwortete, stand er auf und ging zu einem Schrank neben der Türe und holte eine Spritze heraus.
Als die Spritze an meinem Arm ansetzte, begann ich noch mehr zu zittern. „Das ist nichts schlimmes. Es wird nur dafür sorgen, dass du dich etwas entspannst und es vielleicht auch etwas genießen kannst, sagte er und verpasste mir die Spritze. Anschließend klebte er noch ein Pflaster darüber.
Danach wusch er sich noch einmal eingehend die Hände und kam dann wieder an mein Bett. Ich war mittlerweile etwas müder geworden und meine Sinne wirkten benebelt. Sofort begann er, wieder, mit seinen Händen über meinen Körper zu fahren. Mit der Zeit empfand ich jede Berührung intensiver und mein Körper entspannte sich, was mir ganz und gar nicht gefiel.
Ich verlor die Kontrolle. In meinem Gehirn konnte ich allmählich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mit der Zeit wurde auch Kaitos Gesicht verschwommener. Allerdings spürte ich weiterhin jede seiner Berührungen. Irgendwann fuhr er mit seinen Fingern unter meinen Bh, wodurch sich eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper bildete oder bildete ich mir das nur ein?
Allmählich fuhren seine Hände tiefer über meinen Bauch und zwischen meine Beine. „Komm schon süße. Mach die Beine nur noch ein Stückchen weiter auseinander, damit ich es nicht ganz so schwer habe," sagte er mit etwas gepresster Stimme. Mein Verstand war mittlerweile so benebelt und meine Muskeln so schwach, dass ich mich wunderte, wie ich ihn überhaupt noch wahrnehmen konnte.
Er zwang meine Beine mit Gewalt auseinander. Dabei brachte ich ihm auch nicht wirklich Widerstand entgegen, da ich kaum Kontrolle über meinen Körper hatte.
Ich wollte protestieren, wollte mich wehren aber dies alles gelang mir nicht. Ich war wie gelähmt. Er begann dann noch, die Stelle zwischen meinen Beinen mit einer Hand zu massieren und allmählich begann es dort zu pochen.
Ich wollte mich bewegen aber die Ketten an meinen Armen und Beinen schränkten jegliche Bewegung ein. „Na gefällt dir das?" fragte Kaito.
Ich wollte meine Beine um irgendwas schlingen, um das Gefühl zwischen ihnen zu lindern aber Kaito lies nichts zu.
Als ich dachte, er wäre fertig, begann er an meinem Hals und meiner Schulter, zu saugen. So arbeitete sich über meine Brüste, und meinen Bauch bis hin zu meinen Beinen. Dazwischen ließ er sich Zeit.
Mittlerweile war ich so fertig. Sowohl körperlich, als auch psychisch, dass ich jedes Gefühl verlor und alles schwarz wurde.
~~~
In der einen Welt werden sie „die vom Schicksal verstoßenen" genannt und in der anderen Welt werden sie schlichtweg als sex Sklaven bezeichnet.
Es ist traurig
Aber die meisten schauen weg.
Es ist traurig
Aber weltweit sind Millionen betroffenen.
Es ist traurig
Aber wahr!
Durch das Wort „Sklave" degradiert,
wird mit dem Wort nichts persönliches assoziiert.
Stattdessen wird mitleidig auf sie hinabgeschaut.
Wieso sollte es mich auch persönlich kümmern?
Durch Grenzen sind sie ja von mir getrennt.
Dabei sind es vor allem ihre Geschichten, die niemand kennt
Und Millionen von unterschiedlichen Namen, die man nicht benennt.
Ab und zu hört man Wörter wie „Ausgebeutete" „Sklaven" oder „Opfer von Gewalt" in Nachrichtensendern.
Wenn man dieses Wort hört, denken die meisten an andere Zeiten, weit entfernte Orte und an dunkle Räume, auf die man keinen Einfluss nehmen kann.
Somit entzieht man sich der Verantwortung, die man in seiner Welt tragen könnte und übersieht dabei die Frau, die in der Wohnung nebenan wohnt und von Tag zu tag müder aussieht und beim Anblick ihres geliebten Ehemannes zu zittern beginnt.
Man übersieht die Klassenkameradin, die auch im Sommer lange Kleidung trägt. Und dies nicht aufgrund von persönlichen Überzeugungen. Schließlich will sie nur ungern die Aufmerksamkeit auf die Blauen Flecken lenken.
Dies alles soll nun kein Vorwurf sein an dich.
Dies soll vielmehr die Erinnerung sein an MICH!
Die Erinnerung, hinzuschauen,
Zu den Millionen von Frauen,
Die tagtägliche in Angst aufwachen und sich nicht getrauen, abzuhauen.
Die Erinnerung daran, das es mich kümmern soll, was in dieser Welt passiert, die sich nun doch als meine Heimat herausstellt.
————————
30.6.21
2.12.22
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro