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~ 27 ~

Morgana

Am späten Nachmittag kam das Auto auf dem Platz vor dem Winteranwesen zum Stehen. Ich hatte auf der restlichen Fahrt noch meinen neuen Blog Beitrag komplett überarbeitet und schließlich veröffentlicht.
Von außen wurde mir die Türe geöffnet und ich stieg aus. Sofort bildete mein Atem Wolken. Wenn mich nicht alles täuschte, war hier sogar noch mehr Schnee, als bei der Akademie. Taran steckte neben mir seine Hände in die Taschen seines Mantels und musterte die Umgebung. Ich lies meinen Blick ebenfalls einmal in der Umgebung schweifen. Außer Schnee, Nebel und einzelnen Nadelbäumen war nicht viel zu sehen.

Im Eingangsbereich wurden uns unsere Mäntel abgenommen und anschließend wurden wir in das Wohnzimmer geführt.
Am Kamin saßen unsere Eltern gemeinsam mit dem Fürsten und der Fürstin. Als sie uns sahen, standen sie auf und umarmten uns zur Begrüßung „schön, euch zu sehen," sagte mein Vater „und geht es euch gut? Hattet ihr eine gute Fahrt?" fragte unsere Mutter, während sie mich fast zerquetschte. „Uns geht es gut und die Fahrt war auch gut," antwortete ich ihr lächelnd.
Anschließend gaben wir noch dem Fürsten und seiner Frau die Hand. „Es freut mich, dass ihr da seid," sagte Fürst Norvid freundlich. „Unsere Tochter Lilja ist bereits heute Morgen angekommen und die anderen beiden werden im Laufe des Tages noch kommen," erzählte die Fürstin Hedda uns. „Ich hätte vorgeschlagen, dass wir in einer halben Stunde zu Mittag essen und dann könnt ihr euch kennen lernen?" der Fürst lies dies wie eine Frage klingen, weshalb ich nickte. „Das hört sich gut an. Welche Zimmer haben wir?" fragte Taran.

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Wir saßen nun alle am großen Tisch im Esszimmer und warteten. „Ich habe ihr eigentlich gesagt, dass wir essen," sagte die Fürstin.

„Es tut mir schrecklich leid, dass ich zu spät bin," sagte ein Mädchen mit goldblonden Locken und kam auf uns zu. „Das macht nichts," sagte die Fürstin und lächelte ihrer Tochter zu. Taran und ich wechselten einen kurzen Blick, in dem ich den Unglauben und die Belustigung in seinen Augen sah. Uns beiden war klar, dass wenn einer von uns zu einem Essen mit anderen Leuten zu spät kommen würde, dann würden wir mindestens einen Kommentar zum Thema Pünktlichkeit von unserem Vater und einen tadelnden Blick von unserer Mutter bekommen. Diesbezüglich legten unsere Eltern nicht viel Wert darauf, uns vor anderen immer gut aussehen zu lassen. Wobei es auch schon Situationen gab, in denen wir erst im Nachhinein den Ärger bekommen haben. Allerdings war dies nicht oft der Fall.

„Da wir nun alle da sind, können wir anfangen," sagte Norvid.
Wie auf Kommando kamen zwei Köche und servierten uns Schüsseln  mit gedünstetem Gemüse, Reis und Fisch. Ich nahm mir von allem etwas. Dabei musterte mich Lilja „du bist Morgana und eure Schwester Starla konnte dieses Jahr  nicht mit kommen?" fragte sie mich. Da ich ihr gegenüber saß, konnte ich dem Gespräch wohl leider nicht aus dem Weg gehen.
Es war nichts persönliches. Ich mochte es nur mehr, während dem Essen nicht zu reden. „Ja ich bin Morgana und du bist Lilja stimmt's?" fragte ich die Gegenfrage. „Ja. Meine Geschwister kommen noch im Laufe des Abends. Es ist wirklich schade, dass ich meinen Freund nicht mitbringen konnte aber unsere Eltern wollten das so," sagte sie leicht verärgert.

„Wenn ihr Drillinge seid, werdet ihr dann einmal alle zu dritt regieren oder wie macht ihr das?" fragte sie mich neugierig. Ich musterte sie etwas verwirrt. Dachte sie etwa, dass wir genau gleichzeitig geboren waren und wie genau stellte sie sich das vor? Ich aß ein Stück Karotte, um ihr nicht direkt antworten zu müssen. „Ich fände es mega cool, gemeinsam mit meinen Geschwistern das Land zu regieren. Gemeinsam kann man nämlich so viel mehr erreichen," erzählte sie mir. Ich räusperte mich kurz. „Das Ding ist nur, dass wir hintereinander geboren sind und deshalb trotzdem eine Thronfolge besteht. Wir werden nicht alle zusammen regieren, sondern nur einer von uns drei," erklärte ich ihr.

Sie nickte daraufhin nur etwas abwesend und widmete sich dann ihrem Handy, auf dessen Display einige Nachrichten aufblinkten.
„Tut mir leid. Das ist wegen der Uni," sagte sie entschuldigend, während sie ihr Handy nahm und etwas eintippte. „Was studierst du?" fragte ich interessiert. „Ich studiere Kulturwissenschaft," sagte sie begeistert. „Das hört sich ja spannend an," sagte ich höflich. „Das ist es auch. Wir reisen ziemlich viel, um uns die unterschiedlichsten Kulturen anzuschauen und das macht mega spaß. Besonders interessant finde ich die Vermittlung zwischen Kulturen," erzählte sie Begeistert. „Sehr interessant," nickte ich. „Ja. Es ist so cool, Dinge über andere Länder zu lernen und später kann ich dann im Namen meiner Familie in andere Länder reisen und Verträge abschließen," redete sie weiter. „Das hört sich wirklich interessant an," sagte ich nickend.

Lilja nickte begeistert. „Gibt es denn einen kulturellen Unterschied zwischen Barvella und Akomien?" fragte ich sie interessiert. In ihren Augen sah ich zunächst leichte Verwirrung und schließlich kam sie auf eine Antwort. „An sich sind sich unsere Länder sehr ähnlich. Allerdings sind die Menschen in Akomien zurückhaltender und mehr auf die Höflichkeit fixiert, während es in Barvella mehr darum geht, direkt zum Punkt zu kommen," sagte Lilja und lächelte mich dabei an. Seit wann studierte sie das? Für mich hörte sich das an, als könnte man so eine Feststellung machen, nachdem man in beiden Ländern einmal in den Club gegangen war.

In Akomien flirten die Jungs länger mit einem und in Barvella kommt man einfach gleich zur Sache. Natürlich gibt es charakterliche Unterschiede in beiden Ländern aber Tendenzen kann man feststellen.

„Gehst du ab und zu feiern?" fragte ich sie neugierig. Daraufhin war sie nun komplett verwirrt. „Nein. Ich gehe nie feiern. Wenn mich jemand erkennen würde, wäre mein ganzer Ruf ruiniert," sagte sie empört. „Du warst noch nie in einem Club oder einer Bar?" fragte ich verständnislos. „Nicht einmal bei einem Geburtstag oder so?" fragte ich weiter. Lilja schüttelte nur weiter ihren Kopf. Ich wandte mich Taran zu. „Sie war noch nie in einem Club," sagte ich so leise wie möglich, damit er es verstand aber unsere Eltern nicht. Tarans Augen nahmen einen verwirrten und zugleich Belustigten Ausdruck an. „Wollen wir morgen einen Ausflug machen und zusammen feiern gehen?" fragte er.

Nun hatten wir auch die Aufmerksamkeit von unseren Eltern. Unsere Mutter schaute mich warnend an und unser Vater schaute etwas belustigt und neugierig zwischen uns hin und her. „Aber gibt es hier in der Nähe einen Club?" fragte ich. „Hier in der Nähe nicht aber der nächste Flughafen ist nur eine Stunde entfernt und von dort aus können wir überall hin," sagte Taran grinsend. In seinen Augen sah ich den Humor, was mir verriet, dass er dies mehr zum Spaß sagte. „Clubs sind gefährliche Orte, an denen Frauen ohne die Begleitung von einem Mann nicht hin gehen sollten," sagte Lilja ernst. Ich zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Stimmt. Ich erinnere mich, dass Taran mich mal zehn Minuten alleine gelassen hat und da haben mich zwei Typen in einen Nebenraum entführt und mich gezwungen, vor ihnen auf dem Tisch einen Striptease aufzuführen. Aber das kommt nicht so oft vor. Normalerweise passt Taran immer auf mich auf," sagte ich und lächelte sie süß an. Täuschte ich mich oder war sie leicht blass geworden.
„Ja und die Musik in Clubs ist nur da, um andere Geräusche zu übertönen und der Verkauf von Getränken ist nur Tarnung dafür, dass ganz viele Drogen gedealt werden," fügte Taran erklärend hinzu. Allerdings war die Ironie dabei unüberhörbar.

Unsere Eltern schauten uns zu, als wäre dies ein Sport Event, bei dem der Ball von der einen zur anderen Seite flog. „Die Drogen sind ein weiterer Grund, weshalb Taran immer auf mich aufpassen muss. Immerhin wird jede weibliche Person im Club heimlich mit Drogen zugedröhnt, damit die bösen Männer alles mit ihr machen können," fügte ich ernst hinzu. Taran nickte bestätigend. „Das passiert wirklich immer, wenn man keinen Aufpasser dabei hat." Ich nickte zustimmen. „Aber es macht trotzdem immer wieder Spaß, in den Club zu gehen. Du musst wissen, dass man auch schnell abhängig von den Drogen dort wird," erklärte ich ihr.

Unsere Eltern sahen mittlerweile etwas verwirrt aus. „Ich finde die Idee trotzdem mega, morgen in den Club zu gehen," sagte Taran schließlich begeistert. „Ja. Du kannst ja auf uns aufpassen," sagte ich und grinste ihn an. „Entschuldigt ihr mich kurz?" fragte Lilja. War ihr Gesicht leicht grün oder war dies nur das Licht. Unsere Eltern waren alle noch zu verwirrt, um irgendwie zu reagieren. „Mir geht es nicht so gut," sagte Lilja und rannte zur nächsten Toilette.

Einen Moment später hörte man würgende Geräusche.
Nun waren Taran und ich diejenigen, die sich verwirrt anschauten. War ihr wegen unserem Witz schlecht geworden? „Musste das sein?" fragte unsere Mutter streng. „Das war ein Witz," Verteidigte Taran sich. „Ein Witz, den Lilja offensichtlich nicht witzig fand," sagte unser Vater trocken. Allerdings erkannte ich in seinen Augen, dass er es zumindest ein bisschen witzig fand. „Dann geht zu ihr und helft ihr," sagte unsere Mutter. „Und entschuldigt euch," fügte unser Vater hinzu, während wir bereits aufstanden, um nach Lilja zu sehen.

Nach außen hin setzten wir eine entschuldigende Miene auf aber nach einem Blick in Tarans Augen sah ich, dass er sich ebenfalls das Lachen zurückhalten musste.
„Wir sind gemein," flüsterte er mir zu. „Und wir werden dafür noch ziemlichen Ärger bekommen," flüsterte ich ebenso leise. „Aber hat sie uns diesen Müll wirklich geklaubt?" fragte Taran halb belustigt und halb ungläubig. Ich nickte daraufhin nur grinsend.
Allein für den Moment würde ich so etwas jederzeit wiederholen. Selbst wenn dies ganz viel Ärger von unseren Eltern bedeutete.

Starla

Der schrille Wecker riss mich aus dem Schlaf. Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, wo ich war. Neben mir stand Saori gerade aus ihrem Bett auf. Am liebsten würde ich einfach weiterschlafen aber ich wollte nicht schon an meinem ersten Tag zu spät kommen.
Also raffte ich mich auf und stand auf.

„Gibt es hier irgendwo die Möglichkeit, zu duschen?" fragte ich Saori. „Ja, komm mit," sagte sie und verließ den Raum.Ich schnappte mir ein paar Kleidungsstücke aus meinem Koffer und folgte ihr.

Die einzelnen Duschen waren nur durch Vorhänge voneinander getrennt. Einige waren offensichtlich belegt aber es waren auch einige frei. Ich legte meine Sachen in ein dafür vorgesehenes Fach und zog mich dann aus, um zu duschen. Dabei fiel mir auf, dass sich über meinen rechten Oberarm und über die Schulter schwarze Muster zogen. Ich rubbelte darüber, um dieses Zeug ab zu bekommen.
Während dem Duschen versuchte ich weiter, die schwarze Farbe abzurubbeln, allerdings gelang es mir nicht. Abgesehen davon, dass meine Haut rot wurde, tat sich nichts.
Ich lies meinen Blick durch die Duschkabine schweifen.

Das Badezimmer stellte einen seltsamen Kontrast aus modernen Duschen und Altem Mosaik dar.
Mit dem offensichtlich ziemlich alten Mosaik an Boden und Wänden sah es ziemlich antik aus.
Die Mosaike stellten etwas dar, dass ich als Kampfszenen interpretierte, allerdings sah ich in meiner Duschkabine nur einen kleinen Abschnitt, weshalb ich mir nicht komplett sicher war. Außerdem waren einige Mosaiksteine im Laufe der Zeit abgefallen, womit das Kunstwerk einige Lücken hatte.
Plötzlich fiel mir das Kribbeln wieder ein, das ich gestern beziehungsweise heute Nacht bei dem Wesen gespürt hatte. Hatte dieses Wesen irgendwelche Fähigkeiten, um mich zu tätowieren, ohne das ich mehr als ein kribbeln spürte?

Als ich mit dem Duschen fertig war, trocknete ich mich ab und zog mir schnell meine Kleidung an. Die Kleidung bedeckte zum Glück das Tattoo, dass ich nun erst einmal hatte.

Kento, der Anführer der tanzenden Assasienen, hatte mir gestern noch einen Stapel Kleidung überreicht. Dabei war eine luftige Stoffhose und ein Luftiges Oberteil, das an den Handgelenken mit Leder verstärkt wurde. Als ich die braun- und beige- farbige Kleidung an hatte, merkte ich, wie bequem sie war.

„Hast du es endlich?" riss  Saori mich aus meinen Gedanken. Ich nickte daraufhin nur und folgte ihr. Wir machten einen kurzen Abstecher in unser Zimmer und gingen dann weiter.
Auf den Gängen waren schon ziemlich viele unterwegs. Obwohl die Sonne noch nicht einmal aufgegangen war und die Gänge noch in angenehme Kühle getaucht waren, schien jeder, der hier wohnte, bereits wach zu sein.

Die meisten hier hatten braunes oder schwarzes Haar und dunkle, mandelförmige Augen. Ich stach mit meinen blauen, Augen ziemlich aus der Masse heraus aber wenigstens hatte ich, genau wie die meisten hier, schwarzes Haar.
„Das hier ist der Speisesaal," sagte Saori, als wir in einen großen Raum traten, der gefüllt mit Menschen war. Alle hatten die gleiche Kleidung an, die ich auch trug.
Manche saßen in Gruppen zusammen und unterhielten sich, während sie aßen. Andere saßen alleine an den Tischen und aßen den Brei, den es hier zum Frühstück gab.

Nachdem Saori und ich uns jeweils eine Schüssel von diesem Brei geholt hatten, folgte ich Saori, die auf einen Jungen zusteuerte. Als sie sich setzte, begrüßte der Junge sie mit einer kurzen Umarmung. „Na gut geschlafen?" erkundigte sich Saori bei dem Jungen. „Ja. Wen hast du denn da mitgebracht?" fragte er und beäugte mich neugierig. „Das ist meine neue Zimmernachbarin. Wie heißt du nochmal?" fragte sie, woraufhin ich sie verwirrt anschaute. Hatte ich ihr meinen Namen wirklich noch nicht genannt oder hatte sie ihn sich einfach nicht gemerkt? „Ich heiße Starla," sagte ich und setzte mich neben die beiden. „Woher kommst du?" fragte der Junge mich neugierig. „Aus Barvella," sagte ich. „Ich kannte mal jemanden aus Iskariot. Er war vor ein paar Jahren hier aber ist dann wieder nach Iskariot zurück, weil er eine Anstellung am Königspalast dort bekommen hat." Seongli schien ein bisschen gesprächiger zu sein, als Saori. „Seid ihr beide eigentlich verwandt?" fragte ich und musterte die beiden. Sie sahen sich schon ähnlich allerdings sahen sich die Leute hier aus meiner Sicht alle ziemlich ähnlich. „Ja Saori ist meine kleine Schwester," sagte Seungli.

Als ich den ersten Löffel von meinem Brei nahm, hätte ich ihn fast wieder ausgespuckt. Es, was auch immer es war, schmeckte schleimig und irgendwie nach nichts. Saori und Seungli beobachteten mich und aßen ihren Brei ohne eine Miene zu verziehen.
Als ich den Brei von mir wegschieben wollte, erhob Saori das Wort:„Iss das Zeug auf." „Wie könnt ihr das nur essen?" fragte ich und schaute die beiden kritisch an. „Das gibts hier zweimal am Tag. Man gewöhnt sich dran," sagte Saori und zuckte mit den Schultern. „Ich sehe es einfach als Energiequelle, die ich zum Leben brauche," fügte Seungli hinzu.
Es kostete mich einiges an Überwindung, die Schleimpampe zu essen aber letztendlich war meine Schüssel leer.

„Am ersten Tag gehst du zu den Anfängern, die im Innenhof trainieren. Vielleicht sieht man sich ja dann beim Abendessen," sagte Seungli noch zum Abschied. Saori war schon vor einer Minute wortlos gegangen. Aus irgend einem Grund hatte ich das Gefühl, dass sie mich nicht sonderlich mochte.

Der Innenhof war nicht schwer zu finden, da er sich direkt in der Mitte dieses Komplexes befand. Er war unter freiem Himmel gelegen, wodurch man gerade die letzten Sterne verblassen sah. Der Himmel war wolkenlos und es schien wieder ein ziemlich warmer Tag zu werden.
Im Innenhof standen bereits ein paar Leute. Es war eine gemischte Gruppe aus jungen und alten, Frauen und Männern. Unter ihnen sah ich auch das Mädchen, dass ich kurz vor meiner Ankunft gesehen hatte. Sie hatte nicht aufgehört, den Typen voll zu quatschen, mit dem sie Wache gehalten hatte.

„Für die die neu sind, erkläre ich noch einmal die Regeln." Dabei schaute der Mann, der dies sagte mich an. „Es gibt bei mir im Training eigentlich nur eine Regel: Es ist nicht erlaubt zu sprechen. Das heißt, dass du keine Fragen stellen darfst, du darfst dich nicht über irgendetwas beschweren und du darfst nicht heulen, wenn es dir zu anstrengend wird." Er schaute mich dabei streng an und ich nickte nur. Für mich war es ziemlich ungewohnt, nicht zu sehen, was die Leute gerade fühlten. Ich trug den Ring mit dem Violetten Stein seit meiner Anreise an meinem Ringfinger. Als ich wieder zum Trainer schaute, fiel mir auf, dass er keinen Ring trug.
„Ansonsten stelle ich jedem hier frei, zu gehen, wann immer er will," fügte der Trainer in diesem Moment noch hinzu.
„Ihr habt fünf Minuten Zeit, um euch aufzuwärmen und zu dehnen." Alle begannen in Windeseile das zu tun, was er sagte.

Anschließend versank der Tag in Schweiß und Krafttraining. Dabei fragte ich mich die ganze Zeit, wann ich lernen würde, zu kämpfen. Die Tanzenden Assasienen waren schließlich dafür bekannt, zu kämpfen und nicht dafür, ein besonders guter Fitnessverein zu sein. Woher der Name der Tanzenden Assasienen kam, wusste ich noch nicht so genau.

„Ich bin Asami und du?" fragte das Mädchen von letzter Nacht mich in der Mittagspause. „Ich bin Starla," sagte ich und aß eine der Datteln, die es hier neben ein paar anderen Snacks zu essen gab. „Starla ist ein sehr außergewöhnlicher Name, den ich noch nie gehört habe. Woher kommst du?" fragte sie mich und schaute mich aus ihren, für die Verhältnisse hier, großen Augen an. „Ich komme aus einer relativ kleinen Stadt in Bavella," sagte ich und aß noch eine weitere Dattel. „Ich habe schon mein Leben lang in Garat gelebt aber ich bin erst vor zwei Tagen hier her gekommen," erzählte Asami mir. Sie schien wesentlich aufgeschlossener als Saori zu sein. „Ich bin noch so müde von letzter Nacht. Da musste ich Nachtwache halten. Musst du das auch heute Nacht?" redete sie weiter und stopfte sich dabei auch eine Dattel in den Mund. „woher weißt ich, wann ich Nachtwache habe?" fragte ich. „Das kann ich dir nach dem Training zeigen aber ich glaube, dass die Pause vorbei ist," sagte sie und zeigte dabei auf den Innenhof, in dem sich alle wieder versammelten.

Abgesehen von der Hitze, die mir zu schaffen machte, kam ich sogar relativ gut mit. Durch mein langjähriges Tanzt- und Kampfsport- Training waren mir die meisten Bewegungen bekannt. Andere in dieser Gruppe hatten wesentlich mehr Probleme bei dem ganzen hier. Ein Junge, der etwas jünger zu sein schien, schien fast zusammenzubrechen. Sein Kopf war rot vor Anstrengung und der Schweiß lief ihm über die Schläfen. Sein Atem ging auch in unregelmäßigen Abständen.
Als er eine kurze Pause machen wollte, schrie der Trainer ihn an, dass er entweder ganz gehen sollte oder weitermachen sollte.
Der Junge zog daraufhin nur den Kopf ein, biss die Zähne zusammen und machte weiter.
Wir machten keine weiteren Pausen, wodurch mir auch immer mehr der Schweiß lief. Mittlerweile war es nachmittag und die Sonne brannte immer noch vom Himmel. Ich hatte dazu noch Durst, allerdings nicht so stark, wie gestern. Zum Thema Wasser musste ich unbedingt noch Asami fragen, wo sich der richtige Brunnen befand. Schließlich wollte ich nicht jedes Mal zu diesem Wesen herunter steigen müssen, wenn ich Durst hatte. Ich fragte mich auch noch, was sich Saori dabei gedacht hatte, als sie mir den Weg zu dem Monster beschrieben hatte. War sie schon einmal dort unten?
Bevor ich noch weiterdenken konnte, gingen wir zu einer neuen Übung über und ich musste mich wieder auf die Bewegungen konzentrieren.

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„Du bist erst morgen Nacht mit einer Nachtwache dran," sagte Asami und deutete dabei auf eine Liste, die in dem Eingangsbereich aufgehängt war. „Hat man hier eigentlich jeden Tag training?" fragte ich sie. „Nein, wir haben den letzten Tag der Woche frei aber da trainieren die meisten trotzdem. Zumindest hat mir das meine Zimmernachbarin erzählt," sagte Asami und zuckte dabei mit den Schultern.
Mittlerweile war das Training zu Ende und es kamen immer wieder Leute durch den Haupteingang hier rein. „Wollen wir dann zum Abendessen gehen?" fragte Asami mich. Ich nickte nur gedankenverloren und folgte ihr.
Zum Abendessen gab es hier die gleiche Pampe, die es auch schon zum Frühstück gegeben hatte. Ohne groß zu überlegen, setzte ich mich wieder zu Seungli und Saori, die am gleichen Tisch saßen, wie beim Frühstück. „Du hast also schon eine Freundin gefunden?" fragte Seungli mich und musterte Asami dabei neugierig. „werdet nicht zu enge Freunde. Das wird nämlich nur gegen euch verwändet," mischte Saori sich nun auch ein. „Hört nicht auf sie. Ihr dürft euch im Training einfach nicht gegenseitig helfen. Sonst ist gegen Freundschaften hier nichts auszusetzen," erklärte Seungli und löffelte dabei seinen Brei.
Seungli und Asami schienen sich nach einiger Zeit ziemlich gut zu verstehen. Sie schienen sich über irgend etwas zu unterhalten, von dem ich nur die Hälfte verstand.

„Hast du den Brunnen eigentlich gefunden, den ich dir gestern beschrieben habe?" frage Saori mich neugierig. Seungli und Asami unterbrachen ihr Gespräch und schauten zu uns. „Ehrlich gesagt habe ich dort nur eine Türe gefunden, die in die Dunkelheit geführt hat. Da war nichts beleuchtet, weshalb ich dachte, dass dies nicht die richtige Türe sein kann. Zum Glück war dort in der Nähe aber ein Mann, der in der Küche arbeitet oder so. Er hat mir dann etwas zu trinken gegeben," sagte ich. Natürlich hätte ich ihr erzählt können, dass ich die Intelligenz hatte und dort runter gegangen bin und einen Deal mit einem Wesen abgeschlossen hatte, bei dem vielleicht sogar Menschen auf dem Speiseplan standen aber ich hielt es für klüger, diesen Teil für mich zu behalten.
Außerdem hatte dieses Wesen mich noch tätowiert und nicht einmal gefragt, ob ich mit dem Motiv überhaupt einverstanden war.
Aus dem erschrockenen Gesichtsausdruck von Seungli schloss ich, dass es das Richtige war nicht die Wahrheit gesagt zu haben. „Du hast ihr gesagt, dass der Brunnen sich DORT befindet?" fragte er und starrte seine Schwester schockiert an. „Ich hätte gerne einmal gewusst, ob die Gerüchte wirklich stimmen und dort ein Monster lebt," sagte sie schulterzuckend. „Was hättest du gemacht, wenn ich nicht mehr zurück gekommen wäre?" fragte ich sie. „Ich hätte gewusst, dass dort ein Menschenfressendes Monster lebt," sagte sie schulterzuckend. Daraufhin erntete sie drei Schockierte Augenpaare, die auf sie gerichtet waren. „Du weißt schon, was du da gerade sagst oder?" fragte Asami sie etwas verwirrt. Saori zuckte daraufhin nur gleichgültig die Achseln und aß ihren Brei ungerührt weiter. Seungli schaute mich kurz entschuldigend an und wandte sich dann auch wieder seinem Brei zu.
War das einfach Saoris Charakter oder zählte das Leben eines Menschen hier wirklich so wenig?

10.3.2021
1.9.2022

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