~ 14 ~
Starla
Auf dem Weg zum Direktor kam mir Gideon entgegen „Starla! Ist alles okay? Du sahst so besorgt aus, als du gegangen bist und ich wollte fragen, ob etwas passiert ist oder so?" fragte er und schaute mich besorgt an. „Es ist alles gut. Morgana und Taran haben nur Tarans Zimmer ein bisschen demoliert," erklärte ich ihm. „Läuft da eigentlich etwas zwischen Morgana und Taran?" Ich konnte mein Lachen gerade noch so unterdrücken. Anscheinend hatte ich Gideon nie gesagt, dass die Beiden meine Geschwister waren aber vielleicht war das auch besser so. Wenn man nämlich nicht wusste, dass Morgana und Taran verwandt waren, konnte man wirklich denken, dass zwischen den beiden etwas lief. Andererseits würde sowieso früher oder später heraus kommen, dass wir Drillinge waren. „Zwischen Morgana und Taran bestehen keinerlei Romantische Gefühle," sagte ich schließlich. Gideon nickte und ging dann gemeinsam mit mir zum Büro des Schulleiters. Ich konnte ihm auch zu einem besseren Zeitpunkt sagen, wer wir waren. „Wenn du willst kannst du auch wieder zurück zu den anderen gehen," sagte ich kurz bevor wir an der Tür waren. „Das macht mir keine Umstände," sagte er und lächelte mich an. In mir begann augenblicklich etwas zu kribbeln und war es die ganze Zeit schon so warm hier gewesen?
Nachdem wir an der Türe geklopft hatten, hörten wir die Stimme von Bonafila, das wir eintreten konnten. Wer zum Direktor wollte, musste zuerst ins Sekretariat, von dem aus eine weitere Türe zum Büro des Direktors führte. „Hallo Starla und Gideon. Was führt euch zu mir?" fragte sie und lächelte uns auf ihre freundliche und offene Art an. „Ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass in Tarans Zimmer ein paar Sachen kaputt gegangen sind," erklärte ich ihr „oh wie schlimm ist es denn?" fragte sie besorgt. „Das kann ich schlecht beurteilen. Zumindest ist die Türe zum Balkon kaputt gegangen. Ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass demnächst mal jemand vorbei kommt und sich den Schaden anschaut," sagte ich. „Okay, dann kümmre ich mich darum und Starla, dein Vater hat gerade vor einer Minute angerufen und redet im Moment mit meinem Mann. Wenn du willst kannst du auch kurz mit ihm reden," sagte sie und tippte dabei auf ihrem Computer herum.
Während ich bereits auf die Türe des Direktors zuging, verwickelte Bonafila Gideon in ein Gespräch „und wie geht es Vincent?" fragte sie ihn, als ich das Büro des Direktors betrat. Das Büro war ebenfalls mit dunkelbraunen Möbeln eingerichtet, weshalb der moderne Bildschirm auf dem Tisch des Direktors einen seltsamen Kontrast darstellte. Der Direktor selber saß auf einem Lederstuhl am Schreibtisch und Telefonierte. „Ich verabschiede mich dann mal und wir schauen einfach, ob wir uns irgendwann demnächst einmal treffen." Nachdem er dies gesagt hatte, reichte er das Telefon an mich weiter. „Hi Dad," begrüßte ich meinen Vater an der anderen Seite der Leitung. „Hallo Starla. Wie ich gehört habe, habt ihr euch schon gut eingelebt." „Ja. Es ist tatsächlich besser als erwartet. Ich habe schon neue Leute kennen gelernt und der Unterricht ist auch ganz gut," gab ich ihm eine Kurzform von den letzten Tagen. „Der Direktor hat erzählt, dass ihr vielleicht am diesjährigen Turnier der Akademien mitmachen werdet." „Ja aber soweit ich weiß ist das noch nicht sicher. Gibt es bei euch irgendwelche Neuigkeiten?" fragte ich, da ich hoffte, dass man zu Onkel Philipps Tod etwas neues herausgefunden hatte. „Bei uns gibt es immer Neuigkeiten aber ich glaube, dass es besser ist, wenn wir das besprechen, wenn ihr in den Ferien zu uns kommt," sagte er. „Sind wir über die Ferien dann bei Oma und Opa?" fragte ich. Unsere Eltern lebten seid dem Tod von Onkel Philipp im Schloss, da unser Vater nun der nächste König werden sollte. „Ja wie es scheint. Wenn ihr wollt könnt ihr aber auch für ein paar Tage auch nach Hause fahren, um dort eure Ruhe zu haben aber ich habe gleich einen Termin und muss jetzt auflege. Wenn irgendwas ist, könnt ihr uns ja immer erreichen," sagte Dad, woraufhin ich mich ebenfalls verabschiedete und das Telefon dann wieder dem Direktor zurückgab.
„Ich weiß noch nicht, ob es euch schon gesagt wurde aber es ist okay, wenn du und deine Geschwister, sowie Prinz Lorian am Turnier der Schulen im Frühling teilnehmen. Ich habe mit dem Wettkampfvorstand geredet und die haben mir bestätigt, dass es egal ist, wie alt die Teilnehmer sind," sagte der Direktor. Ich konnte meine Vorfreude nicht verstecken und grinste ihn an „Dankeschön," sagte ich. „Aber ich erwarte, dafür auch, dass unsere Schule dieses Jahr den ersten Platz belegt," sagte er und ich nickte daraufhin nur.
„Danke fürs warten," sagte ich als ich sah, dass Gideon die ganze Zeit über auf mich gewartet hatte. „Es ist immer wieder schön, mich mit Bonafila zu unterhalten," sagte er und nahm meine Hand in seine. Sofort wurde mir warm und ich lächelte zu ihm hoch.
Nachdem wir uns von Bonafila verabschiedet hatten, gingen wir. Gideon ging in die Richtung des Speisesaals, da es bald Abendessen geben würde und ich ging zurück zu Tarans Zimmer um zu schauen, ob bei meinen Geschwister so weit alles in Ordnung war. Mittlerweile war es im Raum noch kälter als zuvor allerdings war Lorian immer noch auf dem Balkon. „Ich habe schon einmal Bescheid gesagt, dass hier demnächst mal jemanden vorbei kommen soll. Sind die beiden immer noch am kämpfen?" fragte ich. „Nein, jetzt sitzen sie da und reden," sagte Lorian und deutete auf die Beiden Personen unten. Ich musterte Lorian von der Seite. Seine Gesichtszüge wirkten fast schon Unmenschlich perfekt. Die Gefühle in seinen Augen waren hingegen sehr menschlich. Einerseits war ich neugierig, was für eine Person er war und was er erlebt hatte, um so zu werden, wie er nun einmal war. Im Vergleich zu ihm war Gideon der perfekte Freund. Lorian war kalt, berechnend und unberechenbar. Gideon hingegen war Liebenswürdigkeit, freundlich und gefühlvoll. Wenn Gideon lächelte, wurde mir immer ganz warm und ich konnte mich in seinen leuchtend grünen Augen verlieren. Gerade als ich mich abwenden wollte, um zu Gideon in den Speisesaal zu gehrmen, räusperte Lorian sich:„ Ihr seid Drillinge oder?" fragte er, woraufhin ich mich umdrehte. „Wie bist du darauf gekommen, dass wir Drillinge sind?" fragte ich „Ich habe mal gelesen, dass sich die magischen Fähigkeiten von Zwillingen sowie auch die von Drillingen ergänzen. Sie sind ebenbürtig, was bedeutet, dass niemand den anderen besiegen kann. Ich dachte immer, dass Zwillinge immer die gleichen Fähigkeiten haben, was aber nur auf eineiige zutrifft.
Eure Fähigkeiten sind zwar alle anders aber ihr könnt alle die Gefühle anderer lesen. Dadurch bin ich eigentlich darauf gekommen und wenn man darauf achtet, seht ihr euch auch ähnlich," sagte er. „Du hast recht. Dadurch, dass wir ungefähr 9 Monate gemeinsam im Bauch unserer Mutter verbracht haben, musste es so sein, dass wir gleich viel Magie in uns tragen und sich später auch Ähnlichkeiten ausbilden." Lorian schaute mich aufmerksam an. Im Mutterleib besaß man schon Magie aber sie war noch nicht soweit ausgeprägt, dass die Mutter davon einen Schaden bekommen konnte. Allerdings konnte es passieren, dass sich die Kinder aus versehen gegenseitig im Mutterleib umbrachten wenn einer der stärkere war. Deshalb war es aus irgend einem Grund so, dass Zwillinge immer gleich starke Magie besaßen, die sich im Laufe der Zeit komplett unterschiedlich entwickeln konnte. „Ich habe noch nie von Drillingen mit eurem Ausmaß an Fähigkeiten gehört," sagte er. Es war tatsächlich so, dass Zwillinge mit Fähigkeiten schon als ziemlich selten galten. Drillinge waren hingegen nahezu unmöglich. „Ich ehrlich gesagt auch nicht," sagte ich schulterzuckend. „Wie ist es möglich, dass man noch nie von euch gehört hat?" fragte Lorian weiter. „Unsere Eltern haben uns komplett aus der Öffentlichkeit gehalten. In der Zeit, in der wir herausgefunden haben, was für Fähigkeiten wir haben, haben sie uns das Meiste beigebracht." Natürlich hatten wir dank unseren Großeltern auch viel mehr Möglichkeiten. Allerdings konnte ich ihm das nicht erzählen.
„Gibt es nicht demnächst essen?" fragte Lorian mich nach einem Moment des Schweigens. „Ja gibt es," sagte ich und ging zum Geländer.
So laut ich konnte rief ich:„Kommt endlich wieder rein. Es gibt gleich Abendessen und bei der Kälte hier werdet ihr noch krank." Taran und Morgana schauten daraufhin zu mir hoch, zeigten mir einen Daumen nach oben und machten sich auf den Weg ins Innere des Gebäudes.
Im Speisesaal setzte ich mich wie gewohnt zu meinen Freunden. Taran und Morgana mussten sich erst einmal duschen und sich dann darum kümmern, wo Taran schlafen sollte, während sein Zimmer ein riesengroßer Kühlschrank war. Was genau der Auslöser für ihren Streit war, wusste ich nicht allerdings gingen mich ihre Angelegenheiten auch nichts an.
Morgana
Da heute Samstag war, fand heute wieder eine Party in der Hütte im Wald statt. Zuerst ging ich zu der Minibar, hinter der wieder der Mix Typ stand. Mittlerweile hatte ich erfahren, dass er Robert hieß. „Hey Morgana stimmt's?" begrüße er mich. Ich nickte daraufhin nur. „Willst du mir wieder dein Spezialgetränk machen?" fragte ich ihn. „Natürlich doch," sagte er und begann, die verschiedenen Zutaten miteinander zu mischen. Währenddessen lies ich meinen Blick über die Anwesenden gleiten. Etwas weiter hinten entdeckte ich Rhyan, der mit einem Mädchen redete. Um genauer zu sein, machte sich das Mädchen an Rhyan ran. Gerade klimperte sie mit ihren Wimpern, als Rhyan mich sah. In seinen Augen sah ich das Verlangen aufblitzen allerdings musste ich mich abwenden, da mein Drink fertig war.
Als ich mich mit meinem Drink wieder umdrehte, sah ich Rhyan, der auf mich zukam. Das Mädchen warf mir hingegen böse Blicke zu. „Wer ist das?" fragte ich neugierig. „Eifersüchtig?" erwiderte Rhyan daraufhin nur „nein. Nur neugierig," stellte ich klar. „Das war Cindy, die kleine Schwester von Josephine. Sie wollte mit mir tanzen" sagte er. „Warum hast du nein gesagt," fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Getränk. „Ich habe gesagt, dass ich schon jemanden habe," sagte er und zwinkerte mir zu. Ich schaute ihn gespielt ahnungslos an. „Ach ja?" fragte ich und war mir dabei bewusst, dass das Verlangen in seinen Augen größer wurde. Ich genoss es wenn andere mich so anschauten. Dies gab mir die Bestätigung, dass ich genug war, dass ich etwas wert war. „Du siehst ziemlich heiß aus Morgana," sagte Rhyan nah an meinem Ohr. Ich schaute in seine braunen Augen und lächelte leicht. „Danke. Wollen wir tanzen oder gleich zum richtigen Spaß übergehen?" fragte Ich ohne den Augenkontakt zu Rhyan zu unterbrechen. „Ich könnte ein bisschen Ablenkung echt gebrauchen," sagte er und wollte schon in Richtung des Kellers gehen. Allerdings hielt ich ihn zurück „gibt es hier eigentlich noch gemütlichere Orte? Wie du weißt habe ich mir das letzte Mal den Kopf an einem Regal gestoßen," erklärte ich ihm. „Die Schlafzimmer sind nicht besonders schalldicht aber in der Bibliothek gibt es ein paar gemütliche Ecken," überlegte er. „Aber die Bibliothek ist abgeschlossen," fügte er hinzu. „Das ist kein Problem," sagte ich und trank meinen Drink leer.
Auf dem Weg von der Hütte zur Schule unterhielten wir uns über unsere letzte Woche. Wir hatten uns im Speisesaal ab und zu gesehen aber geredet hatten wir nicht wirklich.
Ich öffnete die Türen der Bibliothek problemlos und Rhyan führte mich die Treppe nach oben zu einigen gemütlich aussehenden Sitzgelegenheiten.
Sanft aber bestimmt stieß er mich gegen ein Regal und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und half ihm, sein T-Shirt aus zu ziehen.
Außer Atem lag ich auf einem der Sofas. Rhyan lag neben mir und seine Atmung ging genau so schnell wie meine. Ich fühlte mich, als hätte ich gerade den Morgenlauf durch den Wald hinter mir nur, dass ich um einiges befriedigter war. Rhyan setzte sich auf und suchte seine Kleider zusammen. Ich blieb noch kurz liegen, bevor ich es ihm gleich tat.
17.1.2021
17.6.2022
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro