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Chapter 15

Chapter 15

Eigentlich hatte ich mich schon auf Nachsitzen gefreut – so sehr man sich eben auf so etwas freuen konnte. Immerhin war diesmal wieder Lee bei mir, und obwohl wir die ganze Mittagspause damit verbrachten, nebeneinanderzusitzen und in unseren Büchern zu lesen, sah ich allem doch sehr optimistisch entgegen. Naja, solange zumindest, bis plötzlich ein königlicher Wächter in der Tür des Nachsitzraums stand.

Mein Herz rutschte tiefer, als es eigentlich möglich sein sollte und alles begann, sich vor meinen Augen zu drehen. Beinahe wäre ich vor der gesamten Nachsitzgruppe in Ohnmacht gefallen, doch ich konnte mich gerade noch zusammenreißen.

„Sama“, sagte der Wächter und bestätigte damit meine schlimmsten Befürchtungen. „Du wirst vor den König gebeten.“

Von der ganzen Gruppe (mit Ausnahme Lee) angestarrt, als wäre ich ein Alien, erhob ich mich langsam, griff mir mit zitternden Händen meine Sachen und lief, bemüht, nicht allzu sehr zu schwanken, in Richtung Tür.

Das war’s!, dachte ich mir. Jetzt ist es endgültig aus. Sie Knasten meine Mutter ein und dann noch mich gleich hinterher! Ich bin geliefert, ich … ich hab versagt. Hätte ich bloß schon früher angefangen, den wahren Täter ausfindig zu machen …

Mit jedem Schritt bleicher werdend stolperte ich hinter dem Wächter her, nicht ganz sicher, wie lange es noch dauernd würde, bis ich in Ohnmacht fiel. Nur noch eine Frage der Zeit, so viel war sicher.

„Geht es dir gut?“, fragte mein Begleiter vorsichtig, offensichtlich nicht ganz sicher, wie er mit der Situation umgehen sollte.

„Mir?“, krächzte ich und räusperte mich hastig. „Geht schon.“ Dass das eine glatte Lüge war, musste wohl auch er durchschauen, aber ich sah keinen Sinn darin, die Wahrheit zu sagen. Außerdem war es nicht schwer zu sehen, dass ich gleich zusammenbrechen würde.

„So, da wären wir“, meinte er kurz darauf unsicher, was mir auch schon aufgefallen war. Nie würde ich diese große, Angst einflößende Flügeltür vergessen. Sie war sicher dafür konzipiert, Leuten wie mir den letzten Nerv zu rauben. Nur gut, dass ich gar keinen mehr hatte! Mit einem irren Grinsen betrat ich den königlichen Saal und fiel prompt in Ohnmacht, als mir wieder einfiel, warum ich eigentlich hier war.

Wie immer schwächte mich das Anti-Ohnmachtsmittel noch mehr, obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein dürfte.

„Ich nehme an, du weißt, warum ich dich gerufen habe“, fing der König an, nachdem ich dank Phil, der wohl während ich in Ohnmacht war, erschienen sein musste, wieder auf den Beinen stand.

„Habe ich recht?“

„Vermutlich“, murmelte ich, immer noch damit beschäftigt, meine Beine in die richtige Haltung zu bringen.

„Selbstverständlich verzeihe ich dir angesichts der Umstände, dass du dich nicht vor mir verneigst“, fuhr der König kalt fort.

„Das war nicht so praktisch, eure Majestät“, bemerkte Phil vorsichtig, als ich wieder zu mir kam.

„Diese Person hat keinen Respekt!“

Diese nun wirklich unnötige Ohnmacht schrieb ich der Tatsache zu, dass ich noch gar nicht richtig aus der zweiten erwacht war. Trotzdem – langsam wurde es ein wenig peinlich, da ich inzwischen wegen jeder Kleinigkeit wegkippte.

„Fahren wir besser fort“, sagte der König leicht genervt und positionierte seine Hände auf der Armlehne. „Es wurde ein weiteres Beweisstück bei dir gefunden. Du weißt, was das für rechtliche Folgen hat?“ Sofort wurde ich kreidebleich und Phil hielt mich vorsorglich schon einmal fest. Doch diesmal schaffte ich es, bei Bewusstsein zu bleiben – wenn auch nur knapp.

„Deine Mutter ist bereits inhaftiert, du darfst nur noch einmal – unter Aufsicht – mit ihr sprechen. Wenn du eine abgemilderte Strafe für dich und deine Mutter willst, sollte das Schwert innerhalb der nächsten fünf Tage hier sein, sagen wir … diesen Tag mitgerechnet. Schließlich könntest du es ja auch heute schon vorbeibringen. Nach Ablaufen dieser Frist werden wir dich ebenfalls verhaften müssen“, informierte mich der König sachlich. „Noch Fragen?“

Mein Kopf war leergefegt. Nicht der geringste Schimmer einer Frage zeigte sich, obwohl ich jetzt schon wusste, dass ich später bereuen würde, nicht gefragt zu haben. Gab es nicht irgendetwas …?

„Und wir stellen dir genug Geld zur Verfügung, dass du diese Zeit alleine überlebst“, fügte er hinzu. Ah!, dachte ich und versuchte, mein Gehirn wieder anzukurbeln.

„Danke“, kam es langsam über meine Lippen. Ich fühlte mich bleischwer.

„Du musst natürlich weiterhin in die Schule.“

„Natürlich.“

„Weitere Beweise oder ein Fluchtversuch führen zur verfrühten Festnahme.“

Komischerweise löste diese endgültige Besiegelung meines Schicksals keine Gefühle mehr bei mir aus. Ich war leer, nur noch meine Hülle stand dort, schwach nickend. Meine Mutter im Gefängnis. Wegen mir. Und ich könnte mich eigentlich gleich dazu setzten! Langsam begann eine Wut wie ich sie noch nie erlebt hatte aus den Tiefen meines Körpers hervorzukriechen. Mein ganzes Leben umsonst! Wofür das alles? Warum hatte ich überhaupt jemals Zukunftspläne gemacht? Warum??

„Also keine Fragen mehr?“

„Nein“, antwortete ich mit eiskalter Stimme. „Ich glaube, ich gehe jetzt und nutze meine verbleibende Zeit.“ Warum höflich bleiben, wenn es eh alles nicht mehr zählte? Vielleicht würde ich doch abhauen …

„Ich bringe dich vorher noch zu deiner Mutter.“ Neben Phil herlaufend fühlte ich mich plötzlich nicht mehr ganz so groß und unabhängig, eher klein und verloren in dieser großen Welt. Und der stechende Blick des Königs, der sich in meinen Nacken bohrte, trug seinen Teil dazu bei.

Am liebsten wäre ich „Mama!“ rufend zu ihr gerannt, aber angesichts der Tatsache, dass zwei Wächter hinter mir standen, zügelte ich mich.

„Sama!“, wisperte sie mir ins Ohr, kaum, dass ich sie erreicht hatte, und schloss mich in die Arme.

„Geht es dir gut?“

„Mir?“, fragte ich leicht verwirrt zurück. „Aber du … du bist die, um die ich mir Sorgen machen muss.“

„Du musst dir keine Sorgen machen. Aber … warum hast du mir nie erzählt, dass du auch immer verhört wurdest?“

„Oh“, war alles, was ich dazu zu sagen hatte. Ich hatte mit Lee so manches Mal darüber geredet, aber meine eigene Mutter hatte ich glatt vergessen. Sofort stieg mir Röte ins Gesicht und ich senkte den Kopf.

„Hatte ich vergessen. Es war so anstrengend in den letzten Tagen.“

„Kann ich verstehen.“ Sie seufzte. „Sicher, dass du alleine klarkommst?“

„Ich hole dich hier raus“, versprach ich ihr, noch bevor mir bewusst wurde, wie das in den Ohren der beiden Aufpasser klingen musste.

Also fügte ich schnell noch hinzu: „Ich finde heraus, wer es wirklich war, und dann bist du wieder frei, ja?“

„Ach, Sama. Stell keinen Unfug an. Nicht, dass sie noch einen richtigen Grund bekommen, dich zu verhaften.“

„Keine Angst.“ Ich überlegte mir, ob spionieren und Eindringen in Häuser vielleicht gegen das Gesetz verstieß. Denn genau das hatte ich in den nächsten Tagen vor.

„Aber du hast wirklich nichts mit der Sache zu tun, oder?“ Der Zweifel, der für einen winzigen Moment in ihren Augen aufblitze, war schmerzhafter als alles zuvor.

„Natürlich nicht!“, entgegnete ich, bemüht, den gequälten Unterton aus meiner Stimme zu verdrängen.

„Ich musste es einfach noch einmal aus deinem Mund hören“, sagte meine Mutter sanft und nahm mich noch ein letztes Mal in den Arm, dann wurde sie in die eine, ich in die andere Richtung davongeführt.

Möglichst aufrecht und ohne tränennasse, blitzende Augen machte ich mich auf den Nachhauseweg, doch meine Bemühungen, nicht allzu kläglich auszusehen, hielten nur so lange stand, bis ich in unserem Haus angekommen war, dann hielt ich es nicht mehr aus.

Mit einem verzweifelten Schrei fiel ich auf den Teppich und begann hemmungslos zu schluchzen. Beschuldigt zu werden, das königliche Schwert gestohlen zu haben war schon mehr als genug, aber das war einfach nur noch viel zu viel für mich!

Eine Stunde später lag ich, immer noch leise schluchzend, wo ich hingefallen war, mein Körper zu ausgetrocknet, um auch nur eine einzige weitere Träne herauszudrücken.

Wäre da nur jemand gewesen, der mich hätte trösten können! Jemand, der mir Mut zu gesprochen hätte, aber ich war allein. Endgültig. Meinen Vater würden sie nicht zurücklassen, und meine Mutter würde ich auch nur noch mit Glück durch Gitterstäbe hindurch sehen können!

Sofort fing ich wieder heftiger an zu schluchzen, aber ich war viel zu erschöpft, um noch einmal wirklich zu weinen. Es klang eher wie ein klägliches Hicksen.

Dieses Geräusch verstärkte den plötzlichen Hass, den ich auf mich empfand, und mit immer noch roten, verquollenen Augen richtete ich mich auf. Meine Mutter war zu unrecht eingesperrt, und alles, was ich tun konnte, war auf dem Teppich liegen und heulen! Ich durfte jetzt nicht aufgeben, wenn schon nicht wegen mir, dann wenigstens wegen ihr!

Schwankend betrat ich die Küche, wo ich als erstes ein paar große Gläser Wasser in mich hineinkippte, wobei ich fast die Hälfte davon aufgrund gelegentlicher Schluchzer auf dem Fußboden verschüttete. Dann griff ich mir eine alte Brotkante, die ich aus lauter Frust pur in mich hineinfutterte. In die steinharte Kruste zu beißen tat gut.

„So!“, knurrte ich, den ersten Bissen immer noch im Mund. „Noch ein Beweis kommt mir nicht mehr ins Haus, darauf kannst du Gift nehmen!“ Ich wusste selbst nicht so genau, mit wem ich da sprach, aber das kümmerte mich im Moment herzlich wenig.

Zuerst errichtete ich die alte Wassereimerfalle wieder über der Tür (mit halb unter der Fußmatte versteckter Zeitung untendrunter), dann schnappte ich mir alle Nägel und Bretter, die ich auftreiben konnte, und nagelte schonungslos alle verbleibenden Fenster und Türen zu.

Schließlich durchwühlte ich das ganze Haus von oben bis unten, und erst als klar war, dass es keine auch nur annähernd potenzielle Beweise gab, ließ ich mich langsam sinken und erlaubte mir eine Pause.

Doch ich saß nicht einmal fünf Minuten, als mein Blick eher zufällig die Uhr streifte und ich zusammenzuckte. Nur noch eine Stunde, bis die Schule anfing, an Schlafen war also nicht mehr zu denken.

Na gut!, dachte ich finster und erhob mich langsam, obwohl meine Beine unter der Belastung leicht zitterten. Mein Kopf hingegen fühlte sich inzwischen wieder wie neu – die schlimmste Zeit war vorbei.

„Diesmal komme ich aber nicht zu spät zur Schule!“, versprach ich mir selbst und verschwand in der Küche, um mir eine ordentliche Mahlzeit einzuflößen. Viel zu hungrig, um noch lange zu trauern, stopfte ich mich so lange voll, bis ich beinahe platze.

„Ich muss schließlich genug Kraft haben, heute wird kein leichter Tag“, rechtfertigte ich mich und lief in mein Zimmer, um meine Schultasche zu packen. Doch jetzt, wo ich nicht mehr so beschäftigt mit Essen war, holten mich die Schuldgefühle wieder ein und ich fragte mich, was meine Mutter wohl zum Frühstück bekommen hatte. Brot und Wasser? Nein, sicherlich nicht, so schlimm war es im Gefängnis nun auch wieder nicht! Aber … so viel wie ich, hatte sie bestimmt nicht gehabt.

Kurz darauf wankte ich auf zitternden Beinen und mit Bauchschmerzen, die garantiert nicht nur vom Essen kamen, die Treppe hinunter, wobei ich leise vor mich hinmurmelte. Die Selbstgespräche, die ich früher nur selten geführt hatte, häuften sich bedenklich.

„Egal!“, knurrte ich und wurde leicht rot, als ich mich schon wieder dabei ertappte.

Heute kam ich sogar ein bisschen zu früh bei der Schule an, wobei mir die Blicke, die mir die Torwächter zugeworfen hatten, nicht besonders gefielen. Vielleicht hätte ich doch besser in den Spiegel gucken sollen, bevor ich das Haus verlassen hatte.

Ivon, das Gegenteil der Freundlichkeit in Person, half mir, meine Vermutung zu bestätigen.

„So ausgeschlafen habe ich dich aber schon lange nicht mehr gesehen“, teilte er mir in dem sarkastischten Tonfall mit, den er zustande bringen konnte. „Und wie hast du es geschafft, pünktlich zu sein? Das müssen wir feiern!“

„Ich feier bald was ganz anderes!“, knurrte ich missgelaunt und fügte so leise, dass keiner es hören konnte, hinzu: „Und das wird deine Verhaftung sein, du sadistisches Monster!“

„Naja, wirklich in Feierstimmung scheinst du ja nicht zu sein“, gab Ivon zu bedenken. „Oder rühren die dunkelblauen Ringe unter deinen Augen von deinem neuen Make-Up her?“

Es war erst gar nicht erwähnenswert, das ich überhaupt keins benutze, also schenkte ich ihm nur ein bemitleidendes Lächeln und ging zu Cora und Jake, die gerade in diesem Moment eintrafen.

„Habt ihr heute Nachmittag Zeit?“, fragte ich sie, sobald ich bei ihnen angekommen war. „Ich würde mich gerne mal wieder mit euch treffen.“

„Muss das heute sein?“, fragte Cora leicht verlegen. „Meine Eltern wollen mich heute Nachmittag zu irgendeiner Veranstaltung mitnehmen.“

„Es muss heute sein!“ Meine Stimme klang beinahe eisern, als ich das sagte, obwohl ich spürte, wie mein Herz sank. Bloß nicht schwach werden!, dachte ich mir und blinzelte schnell ein paar verstohlene Tränen weg, die schon wieder hochkommen wollten.

„Also, ich kann heute“, sagte Jake und rettete somit den Moment. Mein Herz stieg wieder ein Stück. „Dann treffen eben nur wir uns heute.“

„Hey, vielleicht kann ich meine Eltern überreden, dass wir den Termin verschieben!“, beeilte sich Cora zu sagen, jedoch nicht, ohne mir einen äußerst besorgten Blick zuzuschießen.

„Gibt das nicht Ärger?“, fragte ich. Ich wollte nicht, dass sie sich über mich Sorgen machte. Nicht hier. Nicht jetzt. Lieber besprach ich mit ihr ihre eigenen Schwierigkeiten.

„Ach, so wichtig ist das gar nicht. Nur meine lästige Tante besuchen. Ich sage einfach, ich wäre aus schulischen Gründen verhindert.“

„Nett ausgedrückt!“, scherzte Jake, jedoch brachte ihn mein kühler Blick wieder auf den Boden der Tatsachen.

„Ach, ich sag einfach, wir müssten kurzfristig ein Referat oder so halten. Das klappt schon.“

„Hoffentlich“, murmelte ich und wünschte schon im nächsten Augenblick, diesen Satz rückgängig machen zu können. Schließlich war es ja nicht Coras Schuld, wenn ihre Eltern heute einen Termin hatten. Aber ich brachte nicht mal eine schwache Entschuldigung über die Lippen – anstatt dessen lehnte ich mich nur erschöpft gegen die Wand und wartete, bis unser Lehrer kam.

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