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»Ana, Antonio, es gibt Essen!«, rief mit einem mal eine Frauenstimme und riss mich aus meinen Träumen. Ich schlug eilig die Augen auf, und musste erst einmal kurz überlegen wo ich genau war und was ich hier machte. Doch dann fiel es mir wieder ein und ich atmete erleichtert aus - denn ich wusste, mir ging es gut und ich war in Sicherheit. 

Ich stand auf und sah mich um; ich befand mich immer noch in Anas Zimmer. Dann schlug ich heftig mit den Flügeln und setzte mich auf Antonios Schulter ab, weshalb er schmunzelnd den Kopf schüttelte - ich konnte ihn aber echt verstehen. Was dachte er wohl, was ich für ein komischer Vogel war. 

Antonio und seine Schwester liefen aus Anas Zimmer heraus und in das gegenüberliegende gleich wieder hinein. Dieser Raum entpuppte sich als kleine Küche, in der eine freundlich wirkende Frau stand und das Essen auf den Tisch stellte. Als ihr Blick auf mich fiel, sah sie verständnislos und irritiert drein. 

»Was ist denn das für eine Taube?«, fragte sie leicht erschrocken.

»Die habe ich im Park getroffen, ...«, und so erzählte Antonio auch seiner Mutter die ganze Geschichte über unsere Begegnung. 

Was mich aber wunderte war, dass die drei nur zu dritt wohnten, also ohne Vater. Deshalb hatte ich auch so das Gefühl, dass Antonio hier etwas die Vaterrolle übernahm und seiner Mutter wann immer nötig unter die Arme griff. Wenn die nette Frau alleine einen ganzen Haushalt machen musste, sich um zwei Kinder kümmern und dann noch Geld verdienen müsste, dann war sie die ganze Zeit beschäftigt. Irgendwie taten mir die beiden Geschwister leid, dass sie kaum Geld für genügend Essen und sowas hatten. Aber eigentlich wusste ich, dass ich kein Mitleid verspüren sollte, denn für mich tat das auch niemand - und mir ging es noch schlechter. 

»Der Vogel darf aber nicht für immer bleiben, das wisst ihr?!«, riss mich die Frau wieder aus meinen Gedanken. 

Ana und ihr Bruder sahen beide gleichzeitig zu Boden und antworteten im Chor: »Ja, Mamá.«

»Gut. Lasst sie am besten Morgen frei.«

Nun öffnete Ana wieder den Mund und sah traurig drein. »Aber, ich habe ihr schon einen Namen gegeben! Kann Niña nicht noch etwas länger bleiben? Bitte!«

Sie hatte mich Niña genannt?! Na toll, richtig kreativer Name, auch wenn ich Bonita hieß.

»Ana, du weißt doch, dass das nicht geht, mein Schatz«, antwortete ihre Mutter sanft.

»Aber Mamá! Jetzt, wo Papa schon über zwei Jahre tot ist, da können wir doch einen Vogel haben!«, stieß Ana aus.

»Nein können wir nicht! Papa ist nur gestorben, weil er ausgerechnet einem Tier das Leben retten musste! Das weißt du genau! Ich dulde hier keine verdammten Tiere mehr als eine Nacht, denn Papa hat uns alle wegen so einem Viech alleine gelassen! Und wo sind wir jetzt?!«, schrie ihre Mutter schluchzend. Antonio sprang sofort vom Stuhl auf und nahm seine Mutter in den Arm.

Jetzt konnte ich verstehen, warum sie keine Tiere haben wollte ...

»Dass ... dass tut mir leid ... Mamá!«, heulte Ana los und ich musste zusehen wir dem zerbrechlichen, kleinem Mädchen die Tränen über die Wangen rollten. Ich flog ohne groß zu überlegen auf und setzte mich auf ihre Schulter. Langsam und mit zittrigen Händen streichelte sie mir übers Gefieder.

»Schon gut, mein Schatz«, erklärte die Frau, jedoch brach ihre Stimme. Ich konnte das hier einfach alles nicht mehr ertragen, denn irgendwie war ich ja an diesem Gefühlschaos und den Tränen schuld. Ich, eine unschuldige Taube ...

In dem Moment erkannte ich, dass das Fenster offen stand. Ohne groß zu überlegen, schnappte ich mir einen Brotkrumen der auf dem Tisch lag und flog geradewegs durchs Fenster. Jetzt hassten die drei mich sicher, aber wiedersehen würden sie mich sowieso nie wieder. Ich flog durch die engen Gassen und landete auf einem warmen, schwarzen Dach, denn es war nun etwas frischer geworden, und das Dach auf dem ich saß, gab noch ein bisschen wärme ab. Ich begann nun, das Stücken Brot aufzupicken, was auch nicht viel Zeit in Anspruch nahm. Dann flog ich weiter in die Mitte des Daches und verwandelte mich dort zurück in einen Menschen.

Es war schön, wieder ein Mensch zu sein, aber es wurde schon recht schnell dunkel und ich musste mir einen Schlafplatz suchen. Gedankenverloren rannte ich von Dach zu Dach, bis ich bei einem nicht mehr bewohnten haus ankam. Dort kletterte ich durch eine Luke im Dach hinein, und befand mich so in einer Wohnung, die nicht ganz leer stand, aber auch nicht mehr bewohnt war. Mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht sah ich mich um. Die Möbel waren zwar echt verschlissen aber immer noch besser als gar nicht. Denn ich wusste nicht wie lange es schon her war, dass ich auf einem Sofa geschlafen oder gelegen hatte. Ich sah mich noch ein wenig in der kleinen Wohnung um, und zu meinem großen Glück, funktionierte die Dusche noch, weshalb ich sofort duschen ging und meinen dreck verkrusteten Körper reinigte.

Nur in Unterwäsche legte ich mich dann auf das kaputte Sofa und genoss das Gefühl der Sauberkeit. Meine Klamotten, aus denen der Dreck nur so raus quoll, hatte ich auch einer Dusche unterzogen, denn es war schon ewig her dass ich sie mal gewaschen hatte. Morgen würde ich endlich mal wieder wie ein ordentliches Mädchen aussehen, welches nicht auf der Straße lebte und kein zuhause hatte. Die Tür der Wohnung hatte ich, man weiß ja nie, einfach mal komplett verriegelt und ein Regal davor gestellt. Vor die Fenster hatte ich den roten Vorhang wieder davor gezogen, und ich fragte mich, warum hier keiner mehr drin wohnte. Ja klar, die Decke sah runtergekommen aus und die Dusche war verrostet und alt. Von außen hätte das Haus auch eine Sanierung notwendig. Aber für uns Straßenkinder war das doch hier perfekt ...

Entspannt schloss ich die Augen und atmete meinen frischen Geruch wohlwollend ein. 

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Ich hoffe euch gefällt mein Buch immer noch :)

Lasst doch gerne Kommis und Votes da. Über Einschätzungen und Verbesserungsvorschläge bin ich immer glücklich und froh!

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