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Kapitel 3 - Koma

"Gerald Sommer?"

Die Polizisten standen vor Gerald und sahen ihn ernst an. Gerald schluckte hart. Hatte ihn dieses Miststück nun angezeigt? Er hätte ihr doch hinterherrennen sollen, als sie vor ihm geflohen war, doch dann hätte jeder in der Gemeinde gesehen, was für ein Tyrann er sein konnte. Das konnte er natürlich nicht riskieren, auch wenn sie an allem selbst schuld war.

"Ja! Ich bin Gerald Sommer. Was kann ich für sie tun, meine Herren?"

Einer der Polizisten räusperte sich.

"Nun, es hat ein Unglück gegeben. Die Konrad-Brücke ist eingestürzt!"

Gerald atmete innerlich erleichtert auf. Also hatte seine Frau es doch nicht gewagt. Das hätte er ihr auch gar nicht zugetraut. Dafür war sie viel zu ängstlich und leicht von ihm zu manipulieren.

Er nahm einen betretenen Gesichtsausdruck an.

"Das ist ja furchtbar!"

Die Männer vor ihm nickten.

"Ja! Es hat viele Tote und Verletzte gegeben."

Gerald nickte. Das konnte er sich lebhaft vorstellen. Die Brücke war direkt über dem Elendsviertel und der Müllhalde gebaut worden. Schon seit Jahren forderte man eine Sanierung, aber bisher hatte sich niemand dafür verantwortlich gefühlt.

"Und was habe ich damit zu tun?"

Dieses Mal antwortete der andere Polizist.

"Wir vermuten ihre Frau unter den Verletzten."

Gerald riss die Augen auf. Das wäre ja fantastisch. Wenn sie auf der Brücke gewesen war, konnte sie schwer verletzt oder sogar tot sein.

Er unterdrückte seine Freude darüber, Astrid endlich los zu sein.

"Meine Frau? Wie kommen sie darauf?", fragte er gespielt betroffen.

Der Ältere nahm einen Notizblock.

"Sie konnte noch weglaufen, doch ein schwerer Gesteinsbrocken hat sie erwischt. Ist ihre Frau ungefähr 1,65 Meter groß? Blondes Haar? Eine Brandnarbe am Oberarm?"

Gerald nickte. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht schadenfroh grinste. Oh ja, das war Astrid. Die Brandnarbe hatte er ihr selbst zugefügt. Doch dann fiel ihm ein, was die Bullen ihm gesagt hatten. Sie war nur verletzt! Dann hatte dieses Miststück es nicht einmal hinbekommen zu sterben. Verdammte Scheiße!

"Es hört sich nach meiner Frau an, aber es gibt ja viele Frauen, auf die eine solche Beschreibung passen würden."

Die Polizisten nickten wieder.

"Deswegen sind wir hier. Wir möchten sie bitten mit uns ins Krankenhaus zu fahren. Sie könnten dort die Frau identifizieren. Und vielleicht kennen sie auch den Mann, den man bei ihr gefunden hat."

Gerald kochte vor Wut. Ein anderer Mann? Das wurde ja immer schöner. Er unterdrückte nur mühsam seine Wut.

"Das werde ich machen. Warten sie bitte einen Augenblick."

Er ging noch einmal ins Haus. Dort suchte er die Küche auf und schlug erst einmal gegen die Wand.

Mist!

Sie lebte also noch. Er atmete einmal tief durch. Nur nicht den Kopf verlieren. Erst einmal musste er sehen, wie es um sie stand. Dann konnte er weitersehen.

Er wusch sich schnell das Gesicht an der Spüle und gurgelte etwas Mundwasser, damit man den Alkohol nicht mehr so stark roch. Dann schnappte er sich seine Jacke und die Handtasche seiner Frau.

"Gut! Wir können los."

Er tat so erschüttert wie nur möglich, aber es fiel ihm verdammt schwer. Schweigend brachten ihn die Polizisten zum Krankenhaus. Man merkte ganz deutlich, dass es ein Unglück gegeben hatte. Schon in der Eingangshalle herrschte Hektik und Chaos. Menschen standen an der Information um etwas über den Verbleib ihrer Angehörigen zu erfahren. Meistens sah man am Kopfschütteln der Schwestern, das sie selbst weder ein noch aus wussten.

Seelsorger standen herum um Menschen zu trösten, aber im Moment wurden sie offenbar noch nicht gebraucht.

Gerald entdeckte den Pastor seiner eigenen Gemeinde und winkte ihm zu. Der Pastor eilte zu ihm.

"Gerald! Gütiger Gott. Ist jemand unter den Opfern, den du kennst?"

Gerald versuchte zerknirscht auszusehen.

"Ich bin mir noch nicht sicher, aber man vermutet, dass Astrid vielleicht unter den Opfern sein könnte. Ich soll eine Frau identifizieren."

Der Pastor legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.

"Ich werde dich begleiten!"

Gerald hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschrien, dass es ihm egal war, was mit Astrid passiert war. Hauptsache, sie würde ihn nicht mehr nerven. Am Besten wäre es auch, wenn sie sterben würde. Er hatte keine Lust mehr zu heucheln und jedem eine heile Familie vor zu spielen.

Was niemand wusste, war, dass er schon seit einiger Zeit eine Geliebte hatte. Aber eine Scheidung konnte er sich nicht leisten. Weder finanziell noch gesellschaftlich. Eine Scheidung würde das Aus für ihn bedeuten. Vielleicht brauchte er sich darüber bald keine Gedanken mehr machen.

Sie gingen zu den Fahrstühlen und warteten, bis sich die Tür öffnete. Es dauerte sehr lange und Gerald biss sich vor Ungeduld auf die Innenseite der Wange. Endlich öffnete sich die Tür und sie stiegen in den Aufzug.

Die Fahrt dauerte nicht lange. Die Polizisten brachten Gerald und den Pastor zu einer Schwester. Diese brachte sie in ein Wartezimmer und sprach vor der Tür leise mit den Polizisten. Gerald ärgerte sich, dass die Schwester offenbar etwas zu sagen hatte, was er nicht hören durfte. Hatte Astrid ihr erzählt, dass er sie geschlagen hatte?

Es dauerte eine Weile, dann kam ein Arzt in das Wartezimmer. Er schloss die Tür und setzte sich zu Gerald.

"Herr Sommer? Mein Name ist Dr. Kaysa! Ich betreue die Komapatienten hier."

Gerald wurde hellhörig.

"Komapatienten?"

Der Arzt nickte.

"Ich werde sie nun zu den zwei Patienten bringen, von denen eine ihre Frau sein könnte."

Er stand auf und ging voran. Gerald hatte Mühe ihm zu folgen.

Vor einem der vielen Zimmer blieb er stehen und öffnete die Tür. Er bat Gerald und den Pastor leise hinein und Gerald trat an das Bett, auf das der Arzt zeigte.

Er sah auf die Person herab und erkannte Astrid sofort. Sie sah aus wie ein schlafender Engel. Das blonde Haar lag ordentlich auf dem Kissen. Die Augen hatte sie geschlossen. Sie sah aus, als ob sie nur schliefe und bald wieder aufwachen würde.

"Ich...die Polizei...", er räusperte sich leise. "Man sagte mir, ein Brocken hätte sie erwischt?"

Der Arzt nickte.

"Das ist korrekt. Man sieht es jetzt nicht, denn nur der Hinterkopf war betroffen. Äußerlich ist kaum eine Veränderung aus zu machen, aber wir denken, dass das Hirn angeschwollen ist. Auch ist die Schulter gebrochen, was aber nicht so tragisch war. Aber ich entnehme ihrer Frage, dass diese Frau wirklich ihre Ehefrau ist?"

Gerald nickte.

Dr. Kaysa wandte sich an das andere Bett.

"Könnten sie sich diesen Patienten auch ansehen? Er wurde in der Nähe ihrer Frau gefunden. Vielleicht erkennen sie ihn auch."

Gerald ging an das andere Bett. Natürlich erkannte er Christian, den Penner, den seine Frau immer wieder anschleifte. Er sagte aber nichts, sondern schüttelte nur den Kopf. Er wollte nicht, dass er in den Zusammenhang mit Christian gebracht wurde. Dafür antwortete der Pastor.

"Das ist Christian. Er ist ein Obdachloser und wohnt in den Slums. Besser gesagt, er lebte ab und zu unter der Brücke."

Dr. Kaysa verzog das Gesicht.

"Dann ist er wohl nicht versichert?"

Der Pastor hob die Hand.

"Er ist es doch. Mein Kollege, der Pastor in den Slums, hat ihm seine Adresse zur Verfügung gestellt. Christian hatte nur viel Pech in den letzten Jahren. Er war früher ein angesehener Anwalt, aber sie wissen ja, wie alles passieren kann. Er ist schlau. Egal ob er hungern musste, aber Geld hat er der Krankenkasse bezahlt. Sie müssen sich nur an Pastor Krämer wenden."

Der Arzt notierte sich den Namen. Er schien erleichtert zu sein.

"Gut, dann werde ich mich mit Pastor Krämer in Verbindung setzen."

Er verabschiedete sich kurz und ging aus dem Zimmer. Der Pastor schnalzte missbilligend mit der Zunge.

"Er kann es ja kaum abwarten, dass er der Verwaltung die frohe Botschaft verkünden kann."

Gerald zuckte mit den Schultern. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Astrid. Um den Anschein zu wahren, nahm er ihre Hand und drückte sie fest. Sie rührte sich nicht.

"Irgendwie kann ich es verstehen. Einen Penner behandelt man nicht gerne. Auch wenn er mal Anwalt war!"

Nun missbilligte der Pastor Geralds Aussage.

"Das mag sein, aber es sind auch Gottes Kinder."

Er beugte sich zu Astrid und strich ihr das Kreuzzeichen über die Stirn.

"Deine Frau war wohl sehr mildtätig?"

Gerald lachte innerlich. Na klar! Der Jugendfreund seiner Frau war ihm schon immer ein Dorn im Auge. Wie oft hatte er ihn bei sich zu Hause erwischt. Astrid hatte ihn oft eingeladen, wenn sie glaubte, dass Gerald später nach Hause kam. Sie hatte ihm Essen gegeben und ihn duschen lassen. Also hatte sie sein Geld für einen Penner ausgegeben.

Gerald wusste nicht, wie oft sie es schon getan hatte, bevor er es bemerkte. Als es so weit war und er einmal früher nach Hause gekommen war, hatte er den Penner freundlich verabschiedet und Astrid danach die Seele aus dem Leib geprügelt. Doch das schien sie nicht abzuhalten. Dreimal hatte er sie dann noch einmal erwischt, bevor er endlich einen Riegel vorschieben konnte.

Er hatte diesen Christian vor der Haustür abgepasst und ihm erklärt, was er Astrid alles antun würde, wenn er nicht von ihr fern bliebe. Es wirkte. Auf jeden Fall erwischte Gerald diesen Penner nicht mehr in der Nähe seines Hauses.

Chantal, seine Geliebte, hatte ihn aus geschimpft. Sie war der Meinung, dass die beiden bestimmt eine Affäre miteinander hätten und dass es für Gerald doch nur zum Vorteil gereicht hätte, wenn er die beiden inflagranti erwischt hätte.

Eigentlich hätte er ihr Recht geben müssen, aber allein der Gedanke gefiel ihm nicht. Niemand sollte seine Frau anrühren. Das war schließlich nur ihm vorbehalten. Aber diese Schlampe hatte ihn nie ran gelassen! Ihr Aussehen war auch Programm. Unschuldig wie ein Engel!

Erst jetzt bemerkte Gerald, dass er dem Pastor keine Antwort gegeben hatte.

"Ja, sie war sehr mildtätig. Ich hoffe nur, dass Gott sie mir noch eine Zeit lang lässt!"

Der Pastor legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Gottes Wege sind für uns nicht immer zu verstehen, mein Sohn. Wer weiß, wo ihre Seele jetzt im Moment ist?"

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