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Kapitel 13 - Eindrücke

Das Dorf war anders als Aleada erwartet hatte. Der Nimrod hatte von einem Dorf gesprochen und deswegen hatte sie angenommen, dass sie nur ein paar Hütten finden würde, vielleicht auch ein Steinhaus, welches dem Bürgermeister gehörte.

Wieder hatte er sie angeschwindelt.

Das war hier kein Dorf, es war eine richtige kleine Stadt. Hütten gab es hier keine. Selbst die Ställe waren aus massivem Stein gebaut.

Verständlicherweise war es kein Vulkangestein, sondern eine Art Sandstein wie sie ihn von zu Hause her kannte. Allerdings so glatt wie Marmor und stabil wie Granit.

Aleada hätte gerne gewusst, was das für eine Steinart es war, aber sie vergaß es einfach. Es gab noch viel mehr zu sehen und zu staunen.

Sie hatte angenommen, dass alles sie irgendwie an das Mittelalter erinnern würde. Eben auch mit dem Dreck und dem Gestank. Aber dem war so nicht. Es gab zwar keine befestigten Straßen, aber die Erde war fest getreten worden, so dass sie steinhart war. Nirgendwo lag Abfall herum und es stank auch nicht. Es gab zwar Gerüche, aber sie waren nicht unangenehm, wenn man mal von der Gerberei absah. Aber die war etwas außerhalb des Dorfes angelegt worden. Genauso wie den Waschplatz und das öffentliches Badehaus.

Nun ritten sie gerade in die Mitte des Dorfes.

Aleada konnte sich nicht satt sehen. Der ganze Dorfmittelpunkt war ein riesiger Markt mit mobilen Ständen. Sie konnte verstehen, dass man die Stände schnell auf und abbauen musste, um so das Geheimnis zu bewahren, das die Dorfbewohner vor Utek verborgen hielten.

Sie stieg ab und führte Mira neben sich her. Sie wollte nichts verpassen!

Hier gab es Händler, die Gemüse und Obst anboten. Ein anderer war nahe am Dorfbrunnen und bot Milch und Milchspeisen an. Alles lagerte er in tontöpfe, die er im Brunnen kühlen konnte.

Es gab sogar einen Bäcker, der frisches Brot in seinem Stand hatte. Außerdem kleine Leckereien, auf die Aelada schon lange verzichtet hatte. Selbst in ihrem alten Leben hatte sie auf Gebäck verzichtet, weil Gerald ihr vorgeworfen hätte, sie würde sein Geld verprassen.

Sie kam an einem Imker vorbei, der ihr einen Löffel mit feinstem Honig anbot. Sie steckte den Löffel in den Mund und schloss verzückt die Augen.

„Hier gibt es den besten Honig zu kaufen, Frau! Du schmeckst selbst, dass ich ausgezeichnete Qualität anbiete!"

Sie nickte nur.

Natürlich war dieser Honig ausgezeichnet und sie hätte gerne eines der Tontöpfchen gekauft. Aber sie hatte ja kein Geld, um den Imker zu bezahlen.

Sie wollte gerade bedauernd den Kopf schütteln, als sie eine große Hand bemerkte, die dem Imker Geld zu steckte. Sie drehte sich um und sah, dass der Nimrod ihr gefolgt war.

„Ich...ich kann es dir nicht bezahlen! Ich habe immer noch nichts verdient!"

Er lächelte leicht.

„Sieh es als Geschenk an. Und das hier auch!"

Er reichte ihr einen kleinen Korb, in dem Leckereien vom Bäcker waren.

„Nimrod...das...das geht nicht!"

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich habe dich gestern mit meiner Antwort enttäuscht. Ich muss es doch irgendwie wieder gut machen!"

Sie sah ihn ernst an.

„Ich war zwar enttäuscht, aber nicht so sehr, dass du mich nun bestechen musst. Du kennst mich nicht! Mir ist selbst klar, dass du mir nicht alles erzählen willst!"

Er holte tief Luft, dann nahm er den kleinen Topf vom Imker entgegen und steckte ihn Mira in die Satteltasche, dann ging er weiter, wartete aber nach einiger Entfernung auf sie. Sie folgte ihm schnell. Die andern waren wohl schon voraus gegangen.

Sie schwiegen eine ganze Weile, doch dann senkte er den Kopf.

„Es liegt nicht daran, dass ich dich kaum kenne, Astrid!", murmelte er.

Sie wusste, dass er es nun ehrlich meinte. Immer wenn er die Wahrheit sagte, sprach er sie mit ihren richtigen Namen an.

„Nicht?", hakte sie nach.

Er schüttelte den Kopf.

„Es gibt nur einen Mann, der die ganze Wahrheit kennt. Es hat etwas mit meiner Herkunft zu tun! Manchmal bedeutet es, dass man Verantwortung übernehmen muss. Und dazu bin ich nicht bereit!"

Sie dachte eine Weile über das Gesagte nach.

„Du meinst also, dass deine Vergangenheit dich zu etwas zwingen wird, was du nicht willst?"

Er verzog leicht das Gesicht.

„Nicht ganz so extrem, aber im Prinzip schon. Es ist im Moment auch nicht möglich!"

Sie wollte nachfragen, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein, Astrid. Belasse es dabei! Ich kann es dir nicht erklären!"

Sie senkte den Kopf und er fluchte leise.

„Sei nicht wieder enttäuscht! Irgendwann werde ich dir alles erklären, aber im Moment ist es besser, wenn du Nichts weißt. Es ist sowieso schon gefährlich genug für dich!"

Sie schnaubte leise.

„Behandle mich nicht wie ein kleines Kind, Nimrod!"

Er kniff die Augen zusammen. Sie merkte sofort, dass es wieder in einem Streit ausarten würde. Die Bestätigung folgte sofort.

„Ich würde dich nicht wie ein Kind behandeln, wenn du dich nicht so bockig und stur wie eines verhalten würdest. Ich habe es dir erklärt!"

Sie schüttelte den Kopf.

„Nichts hast du! Du wirfst mir ein paar geheimnisvolle Brocken hin und meinst mich mit Kuchen und Honig besänftigen zu können!"

Er schnappte nach Luft.

„Das habe ich doch damit gar nicht damit beabsichtigt! Ich wollte dir eine Freude machen!"

Aelada musste sich beherrschen, dass sie nicht mit dem Fuß aufstampfte. Aber dann wurde ihr klar, dass sie sich wirklich im Moment kindisch verhielt. Sie senkte den Kopf.

„Danke schön!", antwortete sie trotzig.

Sie sah nicht, wie er grinste und sich ein Lachen verkniff.

„Weißt du was, Mädchen? Eines muss ich dir lassen! Langweilig wird es mit dir bestimmt nicht!"




Stellon, der Bürgermeister des Dorfes Otop, betrachtete die Reisende, die gerade auf ihn zukamen. Den Nimrod kannte und schätzte er, denn er behielt das Geheimnis dieser Stadt für sich.

Vor ein paar Jahren war er hier aufgetaucht und hatte sofort gewusst, woher der Reichtum kam. Aber er versprach Niemanden etwas zu verraten. Und daran hatte er sich bis heute gehalten.

Nun kam er mit drei anderen Leuten hier her. Stellon erkannte den Golem und die Elfe. Er wusste auch, dass sie zu Nimrods Gefolge gehörten. Aber die andere Frau war interessant. Er hatte nichts davon gehört, dass der Nimrod sich noch jemanden holte. Entweder folgte sie dem Nimrod erst seit kurzer Zeit oder sie verließ sich nur auf seinen Schutz.

Sie war interessant anzuschauen. Etwas klein und dünn vielleicht, aber ihr Gesicht war hübsch und sie war jung.

Er leckte sich leicht über die Lippen.

Seine Frau war vor einigen Wochen gestorben. Er würde mit dem Nimrod hart verhandeln müssen, aber er wollte diese Frau für sich haben.

Der Nimrod hatte ihn entdeckt und hob seine Hand zum Gruß, den Stellon erwiderte.

„Nimrod! Welche Ehre! Was führt dich in unser bescheidenes Dorf. Und auch noch in so netter Begleitung?"

Er sah zu der Frau, nahm ihre Hand und hauchte einen kleinen Kuss auf den Handrücken.

Sie lächelte ihn schüchtern an, zog aber dann entschieden die Hand weg.

Der Nimrod sah ihn böse an.

Oh je! Das würden sehr schwere Verhandlungen werden.

„Darf ich dich und deine Begleiter in mein Haus zum Essen einladen?"

Der Nimrod neigte seinen Kopf. Diese Geste wirkte hoheitsvoll wie immer. Für andere war sie vielleicht eindrucksvoll, doch Stellon wusste, dass der Nimrod ein Mann wie jeder andere auch war.

„Wir nehmen deine Einladung sehr gerne an. Vorher würden wir noch gerne das Badehaus aufsuchen und unsere Pferde versorgen!"

Stellon nickte.

„Ihr könnt mein Badehaus aufsuchen und die Pferde meinen Leuten überlassen! Sie werden gut für die Tiere sorgen!"

Der Nimrod verzog einen Moment das Gesicht.

„Ich werde meinen Hengst selbst versorgen. Nicht, dass ich deinen Leuten nicht traue, aber ich glaube nicht, dass sie mit Fodor klar kommen werden. Er ist sehr eigenartig, wenn es um Fremde geht!"

Stellon lächelte.

„Aber natürlich! Folgt meinen Leuten. Sie werden euch zum Stall bringen und danach ins Badehaus. Bis dahin werde ich alles vorbereiten lassen!"

Er lächelte die Frau noch einmal zuvorkommend an. Die anderen ignorierte er einfach.

„Heute Abend feiern wir ein Fest!"




„Hast du eigentlich bemerkt, wie Stellon Aleada angeschmachtet hat?"

Der Nimrod hatte das sehr wohl bemerkt und es hat ihm nicht gefallen.

Er lag mit Kasek in einem großen Badebottich und versuchte seinen Reiseschmutz weg zu bekommen. Naserümpfend betrachtete er seine Fingernägel. Sie hatte er erst wieder durch kräftiges Schrubben sauber bekommen.

„Ja.", war das Einzige, was er dazu sagen konnte.

Kasek war aus dem Bottich gestiegen und trocknete sich notdürftig ab.

„Und du sagst nichts dazu?"

Nimrod stand auf und wischte mit den bloßen Händen über seinen Körper.

„Aleada ist nicht mein Eigentum. Ich kann keinen Mann daran hindern, sie anzuschmachten!"

Kasek schnaubte, was Nimrod verwunderte.

Der Golem war eigentlich eine Frohnatur und zweifelte kaum ein Wort von ihm an.

„Du scheinst nicht meine Meinung zu teilen."

Kasek schnaubte erneut du schüttelte heftig den Kopf.

„Ich bin vielleicht nicht der Schlauste, aber ich habe Augen im Kopf, Nimrod!"

Dieser hob eine Augenbraue.

„Soll heißen?"

Kasek nahm aus seiner Satteltasche frische Kleidung und zog sich an.

„Warum hast du sie mitgenommen? Und warum hast du dich geweigert, sie Asiri zu bringen?"

Nimrod trocknete seinen Körper ab.

„Ich habe sie mitgenommen, wie sie hilflos war und bei Asiri ist sie einfach nicht sicher. Nicht sicher genug."

Kasek schmiss seine dreckige Kleidung in den Bottich und wusch sie notdürftig aus, bevor er sie Holzstange hängte, die zu dem Zweck von der Decke hing.

„Das ist Blödsinn und das weißt du selbst! Asiri hätte gewusst, wie sie Aleada hätte beschützen können."

Nimrod wusch selbst seine Kleidung.

„Willst du mir etwa damit sagen, dass ich andere Gründe hatte?"

Der Golem grinste ihn an.

„Oh ja! Du magst sie, auch wenn du das nie zugeben würdest."

Nimrod schnaubte, was Kasek ein lautes Lachen entlockte.

Der Golem hatte Recht. Er mochte diese fremde Frau. Von Anfang an hatte sie ihn beeindruckt. Er wusste nicht viel über sie.

Eigentlich wusste er so gut wie gar nichts. Allerdings hatte er auch nie länger als einige Minuten mit ihr gesprochen, ohne dass es in einen Streit ausgebrochen war. Sie hatte einmal erwähnt, dass sie auf der Welt, aus der sie stammte, nicht gut behandelt worden war. Aber er hatte nie nachgefragt. Er wusste auch so, dass sie sich hier wohler fühlte, als in ihrem eigentlichen Zuhause und dass sie diesen Freund vermisste. Das hatte er in ihren Augen gesehen, als er von dem Fremden gesprochen hatte, der aufgetaucht war. Sie waren voller Hoffnung gewesen. Warum sie die Hoffnung hatte, dass es ihr Freund war, der aufgetaucht ist, wusste er nicht.

Kasek hatte ihn lange beobachtet.

„Ich habe Recht, nicht wahr?"

Nimrod zuckte mit den Schultern.

„Das gibt mir trotzdem nicht das Recht, andere Männer zu Recht zuweisen, wenn sie Aleada ansehen."

Kasek lachte wieder.

„Aber es stört dich!"

Nimrod stöhnte auf.

„Können wir das Thema wechseln?"

Kasek kreuzte die Arme vor der Brust.

„Wenn du es unbedingt willst? Aber eines noch. Stellons Frau ist vor ein paar Wochen gestorben und er hockt nun mit seinen plärrenden Bälger alleine da." Nun horchte Nimrod auf.

„Ist das so?"

Kasek grinste ihn spöttisch an.

„Ja, ich habe das von seinen Bediensteten gehört. Er sucht händeringend eine Frau und so wie ich das heute beobachtet habe, ist sein Interesse an Aleada geweckt."

Nimrods Kopf schnellte nach oben.

„Bist du wirklich der Meinung, er würde so weit gehen, dass er eine wildfremde Frau nehmen würde? Nur, damit er seine Kinder los hat?"

Kasek hob eine Augenbraue.

„Du hast noch nicht so viel mit Kinder zu tun gehabt, oder?"

Nimrod schüttelte den Kopf.

„Eigentlich nicht. Wenn man aber davon absieht, glaube ich nicht, dass Stellon das wirklich machen würde. Er wäre ein schlechtes Vorbild."

Kasek zuckte mit den Schultern.

„Wir werden sehen!"




Aleada und Kulara wurden in einen Baderaum gebracht und von einer Bediensteten regelrecht mit Duftölen und Salben verwöhnt worden. Sie bekamen sogar Kleider aus feinsten Stoffen zurecht gelegt. Kulara rümpfte die Nase, was Aleada zum Lachen brachte. Mittlerweile wusste sie, dass Kulara Lederhosen und Tuniken bevorzugte. Aber beiden wurde versichert, dass das Abendessen sehr formell war und sie deswegen die Kleider anziehen sollten.

„Ein formelles Abendessen? Warum das?", fragte Aleada nach.

Kulara zuckte mit den Schultern.

„Wenn der Nimrod irgendwo auftaucht, wird immer so ein Getue um ihn gemacht. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Vielleicht liegt es an seinem Auftreten. Ist dir nicht aufgefallen, dass er eine natürliche Autorität an sich hat?"

Aleada war zwar so etwas aufgefallen, aber sie ließ sich meisten nicht davon beeindrucken.

Sie zog sich das Kleid über und strich es glatt. Der Stoff war angenehm auf der Haut. Sie fragte sich, ob sie überhaupt schon einmal so ein Kleid besessen hatte. Wahrscheinlich nicht, aber sie war jetzt auch nicht so erpicht darauf. Das Kleid eignete sich nicht zum Reiten. Es sah gut aus, war aber unpraktisch.

Die Bedienstete kam wieder zurück und begann ihnen die Haare zu frisieren. So langsam wurde es Aleada unangenehm und sie sah Kulara an, dass es ihr nicht anders ging.

Als sie endlich fertig waren, wurden sie in einen großen Raum geführt.

Der Nimrod und Kasek waren schon anwesend und redeten mit diesem Bürgermeister.

Aleada war er unangenehm. Sie hatte bemerkt, dass er sie bei der Begrüßung bevorzugt behandelt hatte. Das wäre bestimmt weiter gegangen, wenn sie nicht auf die Begleitung von Kulara bestanden hätte.

Als sie eintrafen, standen die Männer auf. Im Gegensatz zu ihnen hatten weder Kasek noch der Nimrod andere Kleidung als sonst an.

Dieser Bürgermeister kam zu ihr und streckte schon von weitem ihr seine Hände entgegen.

„Sehr geehrte Dame. Welch Glanz in meinem Haus!"

Sie verzog einen Moment ihr Gesicht. Sie war weder eine Dame, noch ein Glanz in einem Haus. Wieder beschlich sie ein unangenehme Gefühl. Sie sah zu hilfesuchend zum Nimrod hinüber. Eigentlich trug er immer eine neutrale Miene zur Schau, doch nun war sein Gesicht finster! Das war ungewöhnlich für ihn.

„Darf ich mich nun vorstellen. Am Mittag drehte sich das Gespräch ja leider nur um den Nimrod und mich. Mein Name ist Stellon und ich bin der Bürgermeister dieses herrlichen Dorfes."

Aleada nickte ihm kurz zu und wollte ihre Hände wieder von seinen lösen. Das ließ er allerdings nicht zu.

„Darf ich auch den Namen der Dame erfahren?"

Bevor Aleada antworten konnte, stand Nimrod auf und kam auf die beiden zu. Er legte seine Hand auf ihre Hüfte.

„Das ist Aleada, Stellon. Sie ist ein neues Mitglied meiner kleinen Familie."

Er betonte das Wort Familie.

Stellon war einen Moment verblüfft und Aleada hörte, wie Kasek und Kulara die Luft verblüfft ausstießen. Der Bürgermeister erholte sich einen Tick schneller als die beiden. Er sah auf Nimrods Hand, die immer noch auf Aleadas Hüfte lag und dann in ihr verblüfftes Gesicht. Er lächelte wissend.

„Nun gut! Dann lasst uns endlich essen!"

Er führte Aleada an den Tisch und überließ es Nimrod Kulara zu begleiten. Natürlich geleitete er sie zu dem Stuhl, der direkt neben seinem war.

Das ganze Essen lang behandelte er sie wie einen Ehrengast und nicht den Nimrod. Immer wieder erklärte er ihr seine Vorzüge und wie wohlgeraten seine Kinder doch seien, sich aber nach einer Mutter sehnen würden. Nimrods Gesicht wurde immer finsterer. Irgendwann wurde es ihm anscheinend zu viel.

Er räusperte sich, bis er die Aufmerksamkeit von Stellon endlich hatte. Es dauerte eine ganze Weile.

„Wie du es dir vorstellen kannst, führt uns ein Auftrag in diese Gegend."

Stellon nickte ernst und seine Aufmerksamkeit war erst einmal von Aleada abgelenkt.

„Kann ich dir dabei helfen?"

Nimrod nickte.

„Deswegen bin ich hauptsächlich hier! Dir entgeht nichts, was hier in der Umgebung geschieht."

Stellon war geschmeichelt. Er legte seine Hände über seinen beachtlichen Bauch.

„Das ist wohl wahr. Was oder wen suchst du?"

Der Nimrod beugte sich nach vorne.

„Hast du von einem Fremden gehrt? Er ist wahrscheinlich verwirrt, aber schlau genug um Uteks Leuten zu entfliehen."

Stellon bekam große Augen.

„Nein, von so jemand habe ich nichts gehört. Aber in Zotarna gibt es einen neuen Kämpfer. Er tauchte auf einmal auf und es scheint so, als ob er jeden Kampf gewinnen würde, den es gibt. Ich weiß jetzt nicht, ob es der Mann ist, den ihr sucht, aber es könnte sich vielleicht lohnen, ihn einmal aufzusuchen."

Der Nimrod nickte ruhig.

„Wie ist sein Name?"

Stellon nahm einen Schluck Wein.

„Man nennt ihn Ramnor. Ich würde aber vorsichtig sein. Eine Hexe hat ihn für sich beansprucht. Du weißt, wie die Hexen sind. Wenn sie einmal einen Mann in ihren Fängen haben, lassen sie ihn so schnell nicht mehr gehen."

Aleada wurde es abwechselnd heiß und kalt.

Ein Kämpfer, der jeden Kampf gewann. Ihr Atem ging schneller und Nimrod bemerkte es. Er hob seine Augenbrauen und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Sie wusste, was er ihr damit sagen wollte. Sie konnten sich nicht sicher sein, dass es Christian war. Vor allem, weil sich dieser Kerl Ramnor nannte.

Stellon schien ihre veränderte Haltung nicht bemerkt zu haben. Ganz im Gegenteil, er tätschelte ihre Hand und wandte sich wieder an Nimrod.

„Ich werde dafür sorgen, dass ihr für den Weg genug Proviant bekommt. Die Kosten werden sich wie immer im Rahmen halten. Aber ich habe noch eine Bitte! Nur um mein Wohlwollen aus zu drücken! Ich würde die Dame Aleada gerne hier behalten. Meiner Meinung nach ist die Reise für eine Dame etwas zu anstrengend. Ich würde dir auch keinen guten Preis für sie bezahlen!"

Nimrod richtete sie kerzengerade auf.

„Nein!", war seine einzige Antwort.

Doch Stellon schien sein schroffer Ton nicht zu beeindrucken.

„Ich würde dir raten, es dir noch einmal zu überlegen. Man kann sehen, dass Aleada nicht so robust wie Kulara ist. Ich denke, die Elfe in ihrem Blut kommt mehr durch als der Mensch!"

Nimrod stand ruckartig auf, gerade als Aleada aufspringen wollte. Der Stuhl schnarrte unangenehm auf dem Holzboden. Sie schnappte nach Luft. Das war eine bodenlose Frechheit. Sie wurde wie Ware oder eine Sklavin behandelt. Der Nimrod schien der gleichen Meinung zu sein.

„Nein! Meine Antwort wird immer die gleiche bleiben. Ich habe es schon einmal gesagt, dass Aleada ein Mitglied meiner Familie ist!" Er zeigte auf die anderen drei und schloss damit Aleada mit ein. „Außerdem hat sie Fähigkeiten, die ich benötige! Ich werde nicht mehr mit dir darüber verhandeln! Das war mein letztes Wort!"

Stellon hob begütigend beide Hände.

„Gut. Dann habe ich nichts gesagt. Bevor die gute Stimmung umkippt, sollten wir uns alle zu Bett begeben!"

Er rief nach seinen Dienern, die alle in ihre Zimmer bringen sollte. Aleada war froh, dass sie von diesem Mann weg kam. Sie nickte den anderen noch einmal zu und ging in ihr Zimmer.

Stellon wartete bis alle aus dem Essraum verschwunden waren. Dann setzte er sich wieder und nahm noch einen Schluck Wein.

Der Nimrod bestand also auf diese Frau und schien selbst an ihr interessiert zu sein, auch wenn er es nicht zugab.

Das würde Stellon aber nicht aufhalten. Der Nimrod mochte noch so verwegen und fast hoheitsvoll sein, aber er konnte Sicherheit bieten, die der Nimrod nicht hatte. Und er hatte ein gutes Heim zu bieten. Der Nimrod war ein Herumtreiber. Keine Frau würde sich mit ihm einlassen wollen. Zumindest nicht für ein ganzes Leben.

Er hatte sich schon gedacht, dass der Nimrod nicht mit einverstanden wäre. Vor allem als er gesehen hatte, wie Nimrod seine Hand auf die Hüfte der Schönheit gelegt hatte.

Stellon hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt. Diese Halbelfe würde ihm gehören! Er brauchte nur Geduld. Und die hatte er.

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