21. Invasion
|I'm a loaded Gun,
an only Son,
but I'm nobody's Hero|
"Suigetsu."
"Hm?"
"Suigetsu Hōzuki."
"Huh? Was ist los?"
Völlig verwirrt blinzelte ich Nakise an, welcher genervt die Augen verdrehte und mit einem Blatt Papier vor meinem Gesicht herumwedelte.
"Hast du mir überhaupt zugehört? Puhh, warum bist du momentan eigentlich immer so abwesend?"
Ich zuckte nur mit den Schultern und starrte an die helle Holzwand.
Der Kampf mit Konoha war nun schon ungefähr einen Monat her und mittlerweile hatte Arashi endlich ein Hauptquartier gefunden, damit wir nicht ständig von Höhle zu Höhle ziehen mussten. Die Wahl war auf eine verlassene Bauernscheune in der Größe eines normalen Hauses gefallen, welche auf einem kleinen Hügel inmitten eines Laubwaldes stand.
Anfangs gab es etwas Streit, da das Haus für einige 'nicht sicher genug' war, aber letztendlich hatten wir uns zwischen den Strohballen und Heuböden gut eingerichtet.
"Hallohoo? Erde an Saiko!"
Plötzlich tippte mir jemand, oder besser etwas, gegen die Schläfe und ich fuhr erschrocken zusammen, dann warf ich Nakise einen wütenden Blick zu, doch er kicherte nur während seine Hand wieder sichtbar wurde.
"Ich kann es nicht leiden, wenn du das machst! Außerdem ist das schon irgendwie eklig", murrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Nakise Fähigkeit war zwar praktisch im Kampf, nur benutzte er sie auch gerne, um uns zu erschrecken und zu ärgern.
Der Junge konnte nähmlich einzelne Körperteile abtrennen, welche dann unsichtbar wurden und sie mental steuern wie er wollte, was man gut für einen Hinterhalt oder Ähnlichem benutzen konnte.
"Also, was ist jetzt?", fragte ich und versuchte meine Gedanken erstmal zu verdrängen und dem Grauhaarigen zu zuhören.
"Da ist so ein Typ, sein Name ist Suigetsu Hōzuki, er ist ein Nachfahre von dem zweiten Mizukage Gengetsu Hōzuki und beherrscht, ebenso wie dieser, das Suika no Jutsu. Er sieht zwar etwas merkwürdig aus, könnte aber gut in unsere Gruppe passen, oder?", meinte Nakise und überreichte mir ein Informationsblatt, wo ein Foto von einem grinsenden Typen mit weißen Haaren und spitzen Zähnen drauf war.
Nachdenklich musterte ich das Papier.
"Woher genau hast du das?"
Nakise kicherte und schnippte mit den Fingern.
"Wenn's um's Spionieren oder Informationen beschaffen geht, kann keiner mich schlagen, Taichō!"
Ich zog belustigt eine Augenbraue hoch und gab ihm den Zettel zurück.
"Da steht, dass sein momentaner Aufenthaltsort unbekannt ist, also wie sollen wir an ihn rankommen?"
"Du unterschätzt mich!", maulte Nakise gespielt beleidigt und verschränkte grinsend die Arme.
"Ich weiß, wo er ist. Es könnte allerdings trotzdem ein Problem werden, ihn herzuholen..."
"Jetzt sag schon, Idiot!", schimpfte ich und verdrehte genervt die Augen.
"Ist ja gut, ist ja gut. Er ist ein Gefangener bei diesem gruseligen Orochimaru."
Ich blinzelte verwirrt.
"Orochimaru?"
Irgendwoher kam mir dieser Name bekannt vor, auch wenn ich ihn nicht zuordnen konnte. Trotzdem machte ein ungutes Gefühl sich in mir bemerkbar.
"Hä? Kennst du den etwa nicht? Orochimaru, dieser Schlangentyp? Einer der drei Sannin von Konoha?", fragte Nakise verdattert, aber ich schüttelte nur den Kopf.
"Ist der berühmt oder so?"
Ein Schweißtropfen bildete sich an Nakises Hinterkopf.
"So kann man das auch sagen."
"Redet ihr von Orochimaru?", fragte auf einmal eine überraschte Stimme und ich wandte mich zu Sasuke um, der mit eindringlichem Blick hinter mir stand. Er trug jetzt ein schwarzes Shirt mit seinem Clanwappen und die Haare hingen ihm frei in die Stirn, da er bei dem Kampf mit Naruto wohl sein Stirnband verloren hatte.
"Ja, kennst du ihn?"
Man könnte meinen, dass die Augen des Uchihas kurz davor waren, vor Wut Funken zu sprühen. Verwirrt blinzelte ich ihn an und zwang mir dann ein Lächeln auf. Sasuke drehte den Kopf zur Seite und zog leicht die Schultern hoch, seine Miene war düster.
"Er hat vor einiger Zeit unser Dorf angegriffen und den Sandaime Hokage getötet. Und ich..."
Er brach ab und ballte die Hände zu Fäusten.
"Was... was ist denn?", fragte ich leise, aber der Uchiha wandte sich nur um und verschwand mit einem grimmigen 'Nichts' auf einen der Heuböden unter der Decke. Während Nakise neben mir seufzte, blickte ich ihm nachdenklich hinterher..
"Was hat der Idiot denn jetzt schon wieder? Meine Güte, ist der Typ anstrengend...", murmelte der Grauhaarige vor sich hin.
Ich ignorierte ihn jedoch und knirschte abwesend mit den Zähnen.
Dann wanderte mein Blick wieder zu Nakise und ich räusperte mich leise.
"Wie auch immer, wie kommen wir an diesen Suigetsu ran, wenn er da gefangen ist? Ich gehe mal recht in der Annahme, dass du weißt wo Orochimarus Versteck ist, oder?"
"Na klar!", flötete er, platzierte eine Landkarte vor uns auf dem Boden und tippte mit dem Finger auf einen sehr südlich liegenden Bereich.
"Ungefähr hier."
"Das ist ja garnicht Mal so weit weg", bemerkte sich und nickte zufrieden.
"Wir sollten uns mit den Anderen eine Strategie überlegen, um da reinzukommen, das dürfte nämlich garnicht Mal so einfach werden", meinte Nakise locker und ich nickte.
"Maru, Akito, Sasuke!"
Als unser Team versammelt war, erklärte Nakise noch einmal kurz die Situation und nach einer ganzen Weile, und einigen Streits, hatten wir letztendlich einen nahezu perfekten Plan. Am nächsten Morgen sollte es dann so früh wie möglich losgehen.
-
"Was ist denn an diesem Typen so besonders, den wir jetzt da rausholen?", fragte Maru mich neugierig, als wir nebeneinander durch die Bäume eines dichten Waldes sprangen. Wir waren schon eine Weile unterwegs und müssten eigentlich bald an unserem Ziel angekommen sein.
"Er ist anscheinend ein Nachkomme vom Nidaime Mizukage und kann, laut Nakise, irgendein besonderes Suiton Jutsu", erklärte ich kurz, "aber er ist wohl auch noch sehr jung, fast im selben Alter wie Sasuke."
"Oh je, ich komm' mir ja bald richtig alt vor!", meinte Maru gespielt besorgt und kicherte leise.
"Da hast du recht", stimmte ich ihr mit einem Grinsen zu und warf einen Blick zurück, wo Nakise und Sasuke sich, ein paar Meter von uns entfernt, mal wieder in irgendwas zofften, mein Bruder bildete die Nachhut.
Maru schien meinem Blick gefolgt zu sein.
"Es muss schön sein, jemanden bei sich zu haben, mit dem man so eng verbunden ist, obwohl ihr euch so lange nicht gesehen habt."
Verwundert wandte ich mich ihr zu und sie lächelte traurig, ohne mich anzusehen.
"Ich hatte auch Mal einen Bruder, weißt du. Wir hatten eine unglaublich gute geschwisterliche Beziehung zu einander, vermutlich, weil wir Zwillinge waren. Es war wie in Geschichten, wenn es einem schlecht ging, hat der andere das sofort gemerkt, selbst wenn wir von einander getrennt waren. Aber..."
Sie brach ab und ich war mir sicher
Trauer, Bitterkeit und Wut in ihrem Gesicht erkennen zu können.
"Er ist gestorben. Damals waren wir grade einmal 15 oder so, ich weiß es nicht mehr so genau... Ich habe versucht, diese Erinnerungen so gut wie möglich zu verdrängen, aber so etwas löscht sich nicht einfach so aus dem Gedächtnis. Ich... Ich vermisse ihn heute noch..."
"Das... tut mir wirklich leid", murmelte ich leise und betrachtete dann schweigend Marus Gesicht, überrascht darüber, dass sie mir so etwas erzählte. Sie hatte noch nie irgendetwas persönliches von ihr preisggegeben oder hatte wirklich Emotionen gezeigt und doch klang ihre Stimme jetzt traurig und ihre Augen schienen in eine Ferne zu blicken, die niemand sonst jemals erreichen könnte. Ohne ein weiteres Wort richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg.
Sie würde vermutlich immer ein Rätsel für mich bleiben.
"Da vorne ist es."
Nakise tauchte auf meiner rechten Seite auf und deutete in den Wald, doch ich konnte durch die Bäume nichts Besonderes erkennen.
"Wo?"
Nach ein paar weiteren Metern hielt Nakise auf einem tief liegenden Ast an und ich kam neben ihm zu stehen, die anderen gesellten sich ebenfalls zu uns.
"Siehst du diesen Deckel neben dem Gebüsch da?"
Ich suchte mit den Augen den Boden ab, bis ich endlich das fand, wovon der Junge sprach und ungläubig eine Augenbraue hochzog.
"Das soll der Eingang zu einem Versteck sein?"
Es war ein rundes Loch im Boden mit einem einfachen Holzdeckel darauf und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich es für einen einfachen Abflussschacht gehalten.
"Bist du dir sicher?"
"Hundertprozentig!"
Ich seufzte.
"Na schön, dann legen wir mal los."
Ich hab mit den Fingern ein Zeichen und lautlos wie Schatten bewegten wir uns über den Boden zu der Luke, in die wir nacheinander hineinschlüpften.
Über eine Leiter kletterte ich den engen, dunklen und steilen Gang hinab, bis meine Füße endlich festen Boden berührten.
Sofort zog ich mein Schwert, darauf vorbereitet, sofort zu kämpfen, falls irgendjemand uns angreifen sollte, doch es war weit und breit niemand zu sehen. Dennoch behielt ich das Schwert in der Hand und sah mich um.
Braune, fein verzierte Wände und Böden wurden von den flackernden Fackeln in ein unheimliches Licht getaucht und direkt vor uns teilte der Gang sich in zwei Einzelne.
"Sieht aus, als wären wir allein", bemerkte Maru und ich nickte langsam, bevor ich mich meinem Team zuwandte.
"Wir machen es wie besprochen. Sasuke, Nakise und Akito, ihr nehmt den rechten Gang, Maru und ich den linken. Falls irgendwas sein sollte, Maru schickt euch ein paar Glühwürmchen mit, die uns dann Bescheid geben. In Ordnung? Los!"
Seite an Seite mit der Weißhaarigen lief ich den schmalen Gang entlang, unsere Füße machten leise Geräusche auf dem Holzboden. In regelmäßigen Abständen erschien immer Mal wieder große braune Türen auf der rechten Seite, in die wir immer vorsichtig einen Blick warfen, doch meistens fanden wir nur ein kleines, leerstehendes Zimmer vor.
Ich wusste nicht, wie lange wir uns so durch diese schier endlosen Flure bewegten, aber es kam mir schon vor wie eine halbe Ewigkeit, als wir zum ungefähr tausendsten Mal eine Tür öffneten und einen großen, kaum beleuchten Raum voller Schläuche und Kabel vorfanden. An der Rückwand stand ein hoher Behälter, der ungesund bläulich schimmerte und in dem es hin und wieder Mal ein wenig blubberte.
"Was ist das denn?", fragte Maru neugierig und drückte sich an mir vorbei in das Zimmer.
"Warte!", zischte ich, aber sie ließ sich nicht beirren und schlenderte gradewegs auf das Gefäß zu. Mit einem Seufzen schüttelt ich den Kopf, schloss die Tür hinter mir und folgte Maru, bis ich neben ihr stand und mit erhobenen Augenbrauen das Behältnis betrachtete.
"Uuuuund was genau soll da drin sein?", fragte meine Begleiterin aber ich zuckte nur mit den Schultern.
"Was weiß ich. Vielleicht ist es leer. Lass uns lieber weitersu-"
"Ahaa, wen haben wir denn - huh?"
Grade, als ich wieder gehen wollte, erklang eine gedämpfte Stimme hinter mir und ich blickte über die Schulter zurück. In dem Wasser waren Kopf und Brust eines weißhaarigen Jungen erschienen, der uns verwundert mit violetten Augen musterte.
"Euch kenne ich aber nicht", stellte er mit misstrauischer Stimme fest und ich erkannte in ihm den Jungen von dem Foto, welches Nakise mir gegen hatte.
"Bist du Suigetsu Hōzuki?", fragte ich um sicher zu gehen und seine funkelnden Augen trafen auf meine.
"Wer will das wissen und warum?"
"Wir kommen von der Organisation Arashi und wir sind hier um dich mit uns zu nehmen", erklärte Maru knapp und ich nickte zustimmend.
"Arashi? Nie gehört", meinte der Junge mit den spitzen Zähnen desinteressiert aber ich beachtete ihn nicht sondern zog mein Katana und mit einer schnellen Bewegung hatte ich die dicke Scheibe des Behälters zerschnitten.
Wasser begann auf den Boden zu fließ und Suigetsu verschwand mit einem freudigen grinsen, nur um als Kopf vor uns auf dem Boden wieder aufzutauchen.
"Na endlich! Das war ganz schön ungemütlich da drinnen", jammerte er und 'schwamm' ein wenig hin und her.
"Komm mit uns", sagte ich knapp und es war mehr ein Befehl als eine Bitte.
"Huh? Wieso sollte ich? Jetzt, wo ich frei bin, kann ich doch tun und lassen was immer ich will. Außerdem kenne ich euch doch garnicht", bemerkte Suigetsu und deutete grinsend mit dem Finger auf mich.
"Und du bist echt gruselig, also vergesst es!"
Und damit war er im Wasser verschwunden.
"Nicht schon wieder einer von der Sorte", seufzte Maru und hielt sich mit einem genervten Kopfschütteln die Hand an die Stirn. Ich aber blinzelte nur ruhig, ging in die Hocke und sprach zu dem Wasser, auch wenn ich mir dabei etwas komisch vorkam.
"Gibt es irgendetwas, was du dir wünscht? Jemanden bestimmten tot zu sehen oder so?"
Nach ein paar Sekunden stille tauchte erneut ein Kopf auf und musterte mich eindringlich.
"Ich will ein bestimmtes Schwert haben. Warum fragst du?"
"Na gut, eigentlich wollte ich das nicht machen, aber... Wenn du mitkommst, verspreche ich dir, dass wir dieses Schwert für dich besorgen, okay?", antwortete ich und wandte den Blick ab, weil ich mir so unglaublich lächerlich vorkam.
"Du weißt aber schon, dass das Erpressung ist, oder?", maulte Suigetsu, sah aber nicht ganz uninteressiert aus.
"Wenn man es genau betrachtet, ist es eher eine Bitte mit Extra... irgendwie...", murmelte Maru vor sich hin und ich musste etwas grinsen.
Suigetsu schien über mein Angebot nachzudenken, dann entblößte er mit einem Grinsen seine spitzen Zähne.
"Na schön! Aber nur wenn du es mir versprichst, okay?"
Ich nickte und lächelte dabei.
"Versprochen."
"Saiko!"
Grade als Suigetsu langsam aus dem Wasser aufstand, erhob Maru auf einmal ihre Stimme.
"Was ist?"
Sie hielt zwei Finger vor ihre Brust und schien sich auf etwas zu konzentrieren, dann riss die Augen auf und sah mich unsicher an.
"Es gibt Ärger!"
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