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16. Someone



|Once upon a Time,
an Angel laid dying in the main,
while a Demon knelt over him
and smiled|



"Saiko! Gott sei Dank!"
Ausdruckslos sah ich zu, wie mein Bruder mit einem erleichterten Lächeln auf mich zugelaufen kam.
Doch schon nach ein paar Schritten blieb er stehen und seine Augen wurden groß vor Panik.
"Oh mein Gott... W-Was ist passiert?!", fragte er leise und mit zitternder Stimme.
Ich konnte sein Entsetzen verstehen.
Mein Körper war von oben bis unten mit Blut besudelt und ich schleifte mein ebenso blutiges Katana über den Boden hinter mir her.
"Es geht mir gut", meinte ich monoton und wandte den Blick ab, wobei dieser den des jungen Uchihas traf, welcher neben Akito stand.
Mein Herz blieb einen Moment stehen.
In den dunklen Augen lag nackte Angst gemischt mit purem Hass.
Es fühlte sich an, als würde mein Herz innerhalb von Sekunden in unzählige kleine Stücke zerfetzt werden.
"Sasuke..."
Ich ließ langsam meine Waffe fallen und ging ein paar Schritte auf den Jungen zu. Dieser wich jedoch augenblicklich zurück und zog blitzschnell ein Kunai, welches er verteidigend vor sich hielt. Seine Sharingan Augen leuchteten gefährlich.
"Komm bloß nicht näher!", zischte er und ich konnte sehen, dass er zitterte.
Dieser Blick, voller Wut und Schmerz... Er war nicht für mich bestimmt.
"Sasuke, beruhige dich, ich-"
"Nein!", fauchte der Schwarzhaarige und ich zuckte zusammen.
"Du hast sie getötet! Meine ganze Familie! Du... Du... Ich werde sie rächen! Vater, Mutter und alle anderen!"
Hass stieg in mir auf, als ich beinahe die selben Worte hörte, die mein Vater mir ebenfalls an den Kopf geworfen hatte und mein Verstand befahl mir, diesem Bastard augeblicklich die Kehle zu durchtrennen, aber ich riss mich zusammen und ging etwas schneller auf ihn zu.
"Sasuke, beruhige dich!"
"Bleib weg von mir! Ich hasse dich!"
"Sasuke!!"
Ich machte einen Satz nach vorne, schlang meine Arme um ihn und Sasuke stieß zu.
Ein heftiger Schmerz breitete sich von meiner linken Seite aus durch meinen ganzen Körper aus, als die scharfe Waffe sich tief hinein bohrte, doch ich ließ nicht locker und drückte den Jungen fest an mich während Tränen über mein Gesicht rannen.
"Ich bin es, Sasuke... Es ist alles in Ordnung... Es wird alles gut, versprochen", flüsterte ich mit erstickter Stimme, während er wie erstarrt da stand und dann begann heftig zu zittern.
Nach ein paar Sekunden schien ihm plötzlich bewusst zu werden, was grade geschah, denn er befreite sich aus meinem Griff und taumelte ein paar Schritte rückwärts, wobei sich das Kunai aus meinem Körper zog und ein Schwall Blut folgte.
Ich bedachte Sasuke mit einem traurigen Lächeln während er mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und seine Waffe fallen ließ.
"I-Ich... Das... Das wollte ich nicht... Ich dachte, du wärst...", stammelte er, brach ab und schluckte.
"Ist schon in Ordnung. Das verheilt wieder", meinte ich und versuchte dabei, so beiläufig wie möglich zu klingen während immer noch Blut zwischen meinen Fingern hervor sickerte, die ich auf die frische Wunde gepresst hatte.
Eine kurze Zeit standen wir uns so gegenüber und vermieden jeglichen Blickkontakt, bis mir plötzlich etwas einfiel und ich mich suchend umsah.
"Wo ist denn Aki-"
Noch bevor ich den Satz beenden konnte, durchschnitt ein erschrockener Schrei die Luft und ich wirbelte herum.
"Das kam aus dem Haus", bemerkte Sasuke nervös und meine Augen weiteten sich.
Oh nein...
Ohne auf den Uchiha zu warten, rannte ich los, den Schmerz ignorierend, der mich bei jedem Schritt aufkeuchen ließ.
Nein...
Er wird doch nicht...
Verdammt!
So schnell wie möglich humpelte ich durch die Tür, den Flur entlang bis in den hellen Raum, wo ich augenblicklich wie angewurzelt stehen blieb.
Fast sofort tauchte Sasuke neben mir auf und starrte erschrocken auf die Szene, die sich vor ihm abspielte.
Akito kniete zitternd vor dem kaum noch zu erkennenden Körper unseres Vaters und hatte sich die Hände gegen die Schläfen gepresst. Ein wimmernder laut drang unaufhörlich aus seiner Kehle.
Mein Blick wurde kalt und Verachtung stieg in mir auf, als ich dieses jämmerliche Bild betrachtete.
Menschen sind doch solche Schwächlinge...
"Du... hast du das... getan?", fragte mein Bruder leise und als er sich langsam zu mir umdrehte, lag in seinen Augen nichts als pures Entsetzen.
"Das hättest du nicht sehen sollen, Bruder", antwortete ich mit kalter Stimme und mein Blick schweifte kurz über das Massaker hinweg.
"Das da... Ist das....", murmelte mein er und deutete auf irgendetwas an mir.
"Das?"
Fragend sah ich an mir herunter.
"Ach, du meinst das Blut. Ja, das ist seins", meinte ich mit einem finsteren Lächeln und betrachtete meine Hand, an der das meiste Blut schon zu einer rauen Schicht getrocknet war.
Ein paar Sekunden lang starrte Akito mich mit ungläubig geweiteten Augen an, dann sprang er plötzlich auf, packte meine Arme und stieß mich mit voller Wucht gegen die Wand.
"Wie konntest du nur?", fauchte er, Wut und Verzweiflung lagen in seiner Stimme und Tränen rannen ihm das Gesicht herunter.
"Wie konntest du das nur tun?! Er war mein Vater, unser Vater! Warum..."
Seine Stimme versagte und sein keuchender Atem streifte mein Gesicht.
"Mein ganzes Leben lang hab ich nach dir gesucht, weil... Weil ich dachte, dass dann alles gut wird und du... Warum, Onee-san, sag mir warum!"
Mit kalten Augen sah ich auf diesen jammernden, verzweifelten Schwächling herunter.
"Du willst wissen warum? Dann sag mir, Nii-san... Warum ist diese Welt so verflucht? Warum hat mich jeder verlassen und verraten, dem ich je vertraut habe? Warum bin ich solch ein Dämon? Warum existiere ich überhaupt, warum bin ich am Leben? Sag es mir, Nii-san und vielleicht werde ich dir dann erklären, warum Menschen wie unser Vater es nicht verdient haben, zu Leben."
Akitos Hände lösten sich zitternd von meinen Armen. Seine blauen Augen sahen mich voller Ungläubigkeit an, bevor er leicht taumelte und dann vor mir auf die Knie sackte.
Ein paar Sekunden lang sah ich noch auf ihn herab, dann ging ich ohne ein weiteres Wort an meinen Bruder vorbei zur Tür.
"Komm, Sasuke", forderte ich den Jungen auf, der dort gewartet hatte. Dieser nickte nur, tappte stumm hinter mir her durch den dunklen Flur und aus der Hütte ins Freie.
Der Himmel wurde allmählich dunkel und ich genoss kurz mit geschlossenen Augen die kalten Windstöße, die mir das Haar ins Gesicht wirbelten.
Sasuke trat neben mich, er schien zu warten, sagte jedoch nichts, wofür ich ihm allemal dankbar war.
Nach ein paar Augenblicken ging ich in Richtung Wald und hörte, dass der Junge mir folgte.               
Meine Gedanken schweiften ab, drehten sich um blutige Bilder, vergossene Tränen und gebrochene Versprechen, bis sie schließlich in der Dunkelheit versanken.
Mit leeren Augen starrte ich auf den Weg, welcher sich vor in den Schatten der Bäume verlor.

Bald ist es vorbei...
Ein Mal noch.
Nur noch ein einziges Mal...

Der Schrei einer Nachtigall erklang laut in der sonst so stillen Nacht.
Der fast volle Mond stand am wolkenfreien Himmel und beleuchtete den dunklen Boden, welcher viele Meter unter meinen Füßen lag, die ich gedankenverloren über den Rand der Klippe baumeln ließ.
Sasuke und ich hatten uns in einer Höhle, welche hoch oben in einer steilen Felswand lag, für die Nacht niedergelassen, aber der Schlaf ließ mich heute im Stich.
Also saß ich auf dem kleinen Vorsprung vor dem schattigen Höhleneingang und versuchte mit aller Kraft, nicht über den vergangenen Tag nachzudenken, was die Gedanken daran jedoch nur noch stärker werden ließ.
Mein Gewissen war hin- und hergerissen.
Es war nicht richtig gewesen, Kusuke zu töten... oder?
Er hatte mich beleidigt und verflucht, obwohl er doch keine Ahnung hatte, wer ich bin.
Ich bin nicht Yumi Takara, die kleine Tochter eines reichen Clanoberhaupts.
Ich bin Saiko.
'Eine S-Rang Kriminelle mit einem ausgeprägten Hang zum töten.'
Das hatte Pain einmal zu mir gesagt und ich finde, es passt ganz gut.
Ich ließ den Kopf ein wenig sinken und ein finsteres Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus.
Es ist besser so.
Vielleicht...

"Komm, kleines Kätzchen mit blutbefleckten Kralln' "

Mein Kopf schoss herum und ich stand blitzschnell auf, als eine leise, helle Melodie an meine Ohren drang.

"Hell funkeln deine Augen im trüben Mondesschein"

Mein Blick zuckte nervös hin und her und suchte die Quelle der Stimme, die da so unbeschwert sang.
Dieses Lied...

"Leise wie ein Schatten, laufen deine Pfoten..."

Nein, das kann nicht sein...

"...über all die Leichen."

Ich kannte es. Ganz sicher.
Die Melodie...
Es war als hätte ich mein ganzes Leben lang nichts anderes gehört.

"Schau, armes kleines Kätzchen. All deine Freunde, sie liegen dir sterbend zu Füßen."

Mein Blick richtete sich nach oben.
Weit über mir, auf dem Rand des Steinwalls, konnte ich eine Art weißen Schimmer erkennen.
Ich schluckte, umschloss fest den Griff meines Katanas und begann schnell und leise die Mauer hinaufzulaufen.

"Tränen glitzern wie silberne Diamanten."

Mit einem weiten Satz landete ich einige Meter hinter dem Abgrund und drehte mich um, während ich langsam das Schwert aus der Scheide zog.

"Dein liebevolles Herz ist längst erloschen."

Die Stimme verhallte und ließ eine drückende Stille zurück.
Aus irgendeinem Grund spürte ich einen traurigen Stich im Herzen.
Warum sang sie nicht weiter?
Ich schüttelte leicht den Kopf, verdrängte dieses Gefühl und ging auf das Mädchen zu, die Waffe auf ihren Kopf gerichtet.
"Wer bist du?"
Wie in Zeitlupe wandte sie den Kopf, wobei ihre langen, silbrig-weißen Haare in der nächtlichen Brise wehten.
Meine Augen wurden groß und meine Hand began leicht zu zittern.
Sie sah mich mit einem freudigen Lächeln an, stand dann auf und drehte sich zu mir um, wobei ihre Füße kleine Steinchen von der Klippe lösten, die leise klackend im dunklen Abgrund verschwanden.
"Du bist gekommen, wie schön", begrüßte sich mich und kicherte leicht.
Ich versuchte ruhig zu bleiben und hob ein wenig den Kopf um selbstbewusster zu wirken.
"Was ist das für ein Lied, was du da gesungen hast?"
Sie blinzelte mich belustigt mit ihren dunklen Augen an.
"Du hast es also erkannt? Das habe ich erwartet, Saiko. Erinnerst du dich an sie?"
"An wen?", fragte ich verwirrt und ignorierte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte.
Erneutes Kichern.
"Na, an deine Mutter natürlich!"
Ich keuchte überrascht auf, dann verengten sich meine Augen misstrauisch und musterten dieses Mädchen genau.
Sie hatte ungewöhnlich helle Haut, was sie irgendwie geisterhaft erschienen und die langen, weißen Haare verstärkten dies noch.
Merkwürdigerweise trug sie jedoch ganz gewöhnliche Kleidung, eine kurze, dunkelblaue Hose mit einem grauen Top, schwarzen Armstulpen und einer Waffentasche um den rechten Oberschenkel.
"Wer bist du", wiederholte ich meine Frage, "und woher kennst du mich oder meine Mutter?"
Das Mädchen antwortete nicht, sondern sah nur hoch zum Sternenhimmel und begann wieder zu singen.

"Hier, einsames kaltes Kätzchen, der See aus Blut wird nicht verschwinden.
Schließ' deine weinenden Augen und vergiss das Leid in dieser Welt.

Die Nacht wird dich bitter verschlingen. Lass sie uns gemeinsam überstehen.
Lass uns gemeinsam
in einen neuen Morgen
schreiten."

Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein.
Ich wollte etwas sagen, doch es kam kein Laut aus meiner Kehle.
Schließlich drehte das Mädchen ihren Kopf leicht und bedachte mich über die Schulter mit einem ernstem Blick.
"Du willst wissen wer ich bin? Nun, ich bin einfach nur jemand, der dich wohl besser kennt, als du denkst. Und ich bin einfach nur jemand, der dich und deine Gefühle besser versteht, als sonst irgendwer. Aber..."
Ihr Gesicht veränderte sich plötzlich, ihre Lippen formten ein diabolisches Grinsen und ihre Augen fixierten mich, wie ein Raubtier es mit seiner Beute tat.
"Vertraue niemals einer Katze, wenn sie sagt, sie wolle nur spielen.
Wir werden uns wiedersehen, Saiko."
"Warte, ich-"
"Saiko?"
Eine dritte Stimme ertönte plötzlich hinter mir und ich wandte mich überrascht um.
"Akito?"
Mein Bruder stand ein paar Schritte hinter mir, sah mich nervös an und wandte dann den Blick ab.
"Was machst du hier?", wollte ich in kühlem Ton wissen.
"Naja, ich... Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich versteh dich ja... Irgendwie... Und die bist meine Schwester, außer dich habe ich niemanden mehr, also dachte ich..."
Er schluckte und lächelte mich an.
"...dass ich bei dir bleiben will, falls das für dich in Ordnung ist."
Ich konnte nicht antworten, das kam viel zu plötzlich und ich war noch völlig verwirrt von dem Gespräch mit diesem Mädchen...
Oh, verdammt!
Schnell wirbelte ich wieder herum, nur um zu sehen, dass sie verschwunden war.
So ein Mist...
"Saiko? Was ist los?"
Ich starrte noch ein paar Sekunden auf die Stelle, wo sie grade eben noch stand, dann schüttelte ich leicht den Kopf und wandte mich meinem Bruder zu.
"Nichts, alles gut...
Warum bist du zurückgekommen?"
"Naja, mir ist irgendwie klar geworden, dass meine ganzen Bemühungen und so, dass das Alles völlig umsonst gewesen wäre und außerdem... am Ende bist du immer noch meine Schwester, nicht wahr?"
Ich nickte abwesend, doch dann riss ich erschrocken die Augen auf, als Akito mich plötzlich umarmte.
"Ich hab dich lieb, Onee-san", murmelte er leise und ein unangenehmer Schauer lief mir über den Rücken.
"Äh... j-ja... l-lass mich bitte los..."
Sofort ließ er von mir ab und ich atmete erleichtert aus.
Meinem Bruder schien das ganze irgendwie peinlich zu sein, denn er vermied Blickkontakt und lachte nervös.
Ich seuftzte.
"Na schön... Lass uns schlafen gehen, okay?"
Er nickte und wir machten uns an den Abstieg, wieder zurück zur Höhle.
Ironischerweise schlief ich ziemlich bald ein, doch dieses Mädchen spukte selbst in der tiefsten Dunkelheit meiner Träume herum.
"Wir werden uns wiedersehen, Saiko."

-

Sasuke nahm es zum Glück relativ gelassen auf, dass Akito uns jetzt doch wieder begeleite.
Aber mal ehrlich, so langsam tat der Junge mir irgendwie leid, dass er den ganzen Mist hier miterleben musste, obwohl er ja eigentlich nur mit mir gekommen war um stärker zu werden und seinen Bruder zu finden.
Doch obwohl er noch so jung war, beschwerte er sich nie sondern ließ einfach alles schweigend über sich ergehen.
Nachdem wir unsere Sachen am nächsten Morgen zusammengepackt hatten, machten wir uns zu dritt auf den Weg.
"Wohin gehen wir überhaupt?", fragte Akito, als wir gegen die Mittagszeit auf einer schmalen Straße zwischen großen Getreidefeldern unterwegs waren.
"Wohin?"
Ich richtete den Blick nach vorne, wo in einiger Entfernung große Hügel über das Land ragten und ihre Schatten nach uns ausstreckten.
Ja, wohin?
Wohin wollte ich überhaupt gehen?
"Ich... weiß es nicht", antwortete ich leise und begann darüber nachzudenken, nach was ich eigentlich suchte.
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, Itachi aufzusuchen, aber irgendwie...
Irgendwie schien es noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.
Außerdem musste ich, was Itachi anging, auch auf Sasuke Rücksicht nehmen.
Also, was war mein Ziel?
Ich wusste es selber nicht.
Eine leise Melodie riss mich brutal aus meinen Gedanken und meine Augen weiteten sich ungläubig.
Das konnte doch nicht sein...
Binnen einer Sekunde war ich losgesprungen und rannte so schnell wie ich konnte auf die Baumreihe am Ende des Weges zu, aus der das Lied kam.
"Saiko! H-Hey, warte mal!"
Ich ignorierte die überraschten Rufe meiner Begleiter und lief einfach weiter.
Diese Stimme...
Das war sie, eindeutig.
Meine Augen verengten sich und landete mit einem Satz auf den Ästen eines Baumes, wo ich wie angewurzelt stehen blieb.
Direkt unter mir tappte sie gemächlich auf dem Weg entlang und summte dieses Lied vor sich hin, doch irgendwas an ihr war anders als gestern. Ein langer, schwarzer Mantel war um ihre Schultern gelegt, aber das war es nicht.
Sie wirkte einfach so... normal.
Dieser mysteriöse Schimmer, der sie umgeben hatte, war völlig verschwunden und hätte ich sie nicht schon einmal getroffen, hätte ich sie vermutlich nicht einmal eines Blickes gewürdigt.
Und dennoch war ich mir sicher, dass sie es war.
Also huschte ich den Stamm hinab und stellte mich ihr in den Weg.
"Warte."
Sie sah mich überrascht an, dann legte misstrauisch den Kopf schief.
"Was soll das? Was willst du von mir? Und wer bist du überhaupt?"
Ich blinzelte ungläubig.
"Du... Du weißt nicht, wer ich bin?"
Ein abwertendes Schnauben drang an meine Ohren.
"Sollte ich das etwa? Bist du irgendein Promi oder sowas? Naja, ist mir auch egal, ich hab's eilig, also..."
Sie machte Anstalten, an mir vorbeizugehen, doch ich ließ sie nicht, woraufhin sie mir einen wütenden Blick zuwarf.
"Was-"
"Wie heißt du?"
Die Weißhaarige verschränkte mit einem verschmitzten Grinsen die Arme.
"Warum sollte ich das so einer Wildfremden wie dir einfach sagen?"
Meine Hand legte sich um den Griff meines Schwertes, doch ich blieb ruhig.
"Sag es mir einfach. Es ist wirklich wichtig."
Das Mädchen seuftzte genervt.
"Na schön, wenn du mich dann endlich in Ruhe lässt. Mein Name ist Maru. Zufrieden?"
Ich rührte mich nicht und betrachtete sie genau.
Maru also...
"Was ist, kann ich jetzt ge-"
"Schließ dich uns an", brach es aus mir heraus, ohne dass ich wirklich darüber nachdachte.
Maru sah mich an, als hätte ich ihr grade gebeichtet, dass ich der Shinigami höchstpersönlich wäre.
"Anschließen? Wem, dir? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!"
Sie begann lauthals zu lachen und ich runzelte wütend die Stirn.
Ich musste sie irgendwie dazu kriegen, mich zu begeleiten.
Irgendwie...
Plötzlich kam mir ein Gedanke.
"Ich führe eine Organisation, die aus Ninjas besteht, welche keinem Dorf angehören und wie ich sehe, trägst du kein Stirnband. Alleine in dieser Welt zu überleben ist schwer, also arbeite doch mit uns zusammen."
Erst nachdem ich diese Worte gesprochen hatte, fiel mir auf, wie bescheuert das eigentlich war.
Eine Organisation, die aus einer Verrückten, ihrem kleinen Bruder und einem unreifen Konoha-Bengel bestand?
Ganz großes Kino!
Aber anscheinend schien Maru wirklich darüber nachzudenken.
Nach kurzem Schweigen setzte sie ein bösartiges Grinsen auf.
"Na schön, aber ich muss dich warnen. Auch die süßesten Kätzchen haben scharfe Krallen."
Ich zuckte leicht zusammen.
In ihrer Stimme lag etwas Unheimliches, doch ich versuchte, es zu ignorieren.
"Also gut. Der Rest meiner... Leute wartet dort hinten. Aber ich muss dich ebenfalls warnen."
Diesmal war ich es, die die Lippen sadistisch verzog.
"In dieser verrückten Welt, ist niemand wer er zu sein scheint, also vertraue niemals einer Katze, wenn sie sagt, sie wolle nur spielen."
Maru sah mich überrascht an, dann streckte sie mir lächelnd die Hand entgegen.
"Nun denn, auf eine gute Zusammenarbeit..."
"Saiko. Mein Name ist Saiko."
"Ja, auf eine gute Zusammenarbeit..."
Ihre Hand legte sich kühl um meine und ihre Augen funkelten gefährlich.
"...Saiko"

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