Samira
Die Sonne ging auf, am Horizont küsste das Morgenrot das dunkle Blau der Nacht. Dort wo sie aufeinander trafen vermischen sich die Farben prachtvoll, grau, orange, gelb sie bildeten eine herrliche Symbiose um diesen schönen Tag einzuleiten.
Samira schritt durch das verwüstete Shahabiku Dorf.
Der Boden war getränkt mit Blut und gepflastert mit zerrissenen Körpern, der Gestank von geronnen Lebenssaft und Exkrementen nahm einen schier die Luft zum atmen.
Hier und da saßen überlebende apathisch zusammen, gekrümmt oder weinend und schluchzend.
Die Frau glit hoch erhobenen Hauptes durch das Chaos, ihr Haar und ihre Haut waren verklebt mit Blut, über Nacht hoch schwanger, deutlich zeichnete sich der pralle Bauch unter dem verdreckten Nachthemd ab.
Lächelnd bückte sie sich zu den Überlebenden, reichte ihnen ihre besudelte Hand, sie bot einen schauerlichen Anblick.
Sie sammelte die geschockten Menschen ein, trotz ihres Aussehens leistete niemand Widerstand. Die Frau umgab eine gelöste, unnatürliche Aura, ein beruhigende Ausstrahlung, die alle folgten ließ, sich bereitwillig aus dem zerstörten Dorf zu führen.
Ein glückliches lächeln schmückte ihr blutverschmierten Gesicht die gesamte zeit, was den anderen Menschen eisige Schauer den Rücken runter jagte, als sie die kleine Anhöhe erreicht hatten, wand sich Samira den fast dreißig verängstigten Menschen zu.
"Seht!„, sie machte eine Geste Richtung Dorf. "Die Götter haben uns bestraft! Wir waren Sünder! Wir waren faul! Wir waren fast 300 jetzt sind wir 30!„, machte sie eine Pause, viele der Dörfler waren zusammengesunken und weinten.
Andere starrten die Absurd wirkende Gestalt, wie eine überirdische Erscheinung an.
Die blutbesudelte Frau mit den leuchtend grünen Augen lächelte sanft und liebkoste den schwangeren Bauch. "Doch verzweifelt nicht! Nun hat die namenlose Krankheit die uns so schwer heimgesucht hat keine Macht mehr! Diese Nacht hat uns geläutert! Dies ist unser Neuanfang!„ Samira riss das Nachthemd von ihrem Körper und präsentierte den Shahabiku Kindern den prallen Bauch.
Wie ausgelaufene Schwärze zog sich ein dunkler Fleck über den Bauch zur Hüfte, den rechten Schenkel hinab bis zu dem schlanken Fuß.
Durch die Menge ging ein Raunen viele machten mit den Händen das Zeichen der Götter.
"Wie ist das Möglich?„ "Sie ist Schwanger!„ "Seht die Schwärze! Das Böse!„, die Worte erreichten erfüllten die Luft um den kleinen Platz.
Samira hob die Hände, die Menge verstummte augenblicklich als sie erneut begann.
"Rin lag diese Nacht bei mir! Er zeigte mir die Vision unserer Zukunft und unserer neuen Götter!
Seht!„, sie strich erneut über den Bauch.
"Dies ist der Beweis! Wir sind der Setzling, wir wurden auserwählt,
Rin gab uns die Möglichkeit unseren neuen Göttern zu dienen, ihnen den Weg in unsere Welt zu ebnen. Folgt mir wir müssen die Botschaft verkünden! Rin spricht durch mich und sein Kind wird den neuen Göttern vorausgehen!
Unser Volk wir neu entstehen. Ihr müsst mir nur folgen!„ Ihre Stimme strotze vor Überzeugungskraft, die grünen Augen strahlten fast unnatürlich hell vor Fanatismus, in dem blutverschmierten Gesicht.
"Was ist wenn das Böse das uns angegriffen hat von ihr Besitz ergriffen hat? „Schrie ein junger Mann namens Ko'hs mit überschlagener, heiserer Stimme. Seine Eltern waren vor seinen Augen zerrissen worden, die Bilder hatten sich eingebrannt wie glühendes Metall in frisches Fleisch. Niemals würde er verzeihen oder vergessen.
Langsam fast andächtig schritt Samira auf den Mann zu. "Sieh!„, hauchte sie die Stimme sanft wie Balsam, fasste sie seine Hand und legte sie auf den prallen Bauch. Ein Ruck ging durch Ko'hs Körper, er schnappte nach Luft steif wie eine Statue stand er da.
Die Menge verfolgte das Schauspiel mit Entsetzten.
Dann zog die Schwangere seine Hand fort, augenblicklich ging der junge Mann auf die Knie. Tröstend legte sie ihre Hände auf seine zitternden Schultern.
"Konntest du es sehen?„, wisperte sie süß.
Mit fiebrigen Augen blickte sich Ko'hs in der Menge um, als er sprach war seine Stimme belegt vor Emotionen. "Ja, ein Gott wohnt ihr Inne!„
Ein Raunen ging durch die Menge, viele begann erneut zu weinen. Konnte es sein das dieses Leid nicht umsonst geschehen war, dass die Götter sie auserwählt hatten? Sie alle wollten es glauben.
Die verzweifelten und geschockten Menschen, wollten nur von diesen Ort des Grauens fort, sie brauchten einen Grund zu Leben und nach diesem Wunder, wollten sie Samira glauben und folgten, was für eine Wahl hatten sie denn schon?
Viele schluchzten und schritten torkelnd auf die Auserwählte zu, mit zitternden Händen berührten den Bauch andächtig.
"Wir folgen dir, du bist von den Göttern erwählt!„
Einer nach den anderen berührten die, vor Wahnsinn lächelnde, nackte Frau.
Trog der Gerber, über Nacht fast zwanzig Jahre gealtert, legte Samira seine große Ziegenfellweste um die Schultern. "Wir werden dir folgen!„, und seine Stimme ließ keine Widerrede zu, was sein Gegenüber zum lächelte brachte und sie strich sanft über die Wange des Mannes.
"Nun gut, es ist beschlossen! Wir werden nur das Nötigste mitnehmen und dann wie wir Shahabiku es immer getan haben, werden wir durch die Lande ziehen und unsere Botschaft verbreiten! Und wehe dem der uns daran hindern will!„, rief sie und die Menge bestätigte mit lauten Ja rufen.
Der Samen des Schattens in Samira frohlockte und auch die Frau lachte irre, während sie ihr neues Volk betrachtete.
"Neubeginn...Neu...Neu...Neu .... blutroter Neubeginn...„, sang sie vollkommen glücklich.
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