Kapitel 74
Maliks Pfoten suchten auf dem schmalen, unbeständigen Pfad halt als die Gicht Neel ebenso einhüllte wie Lethia zuvor.
Stellenweise war die Feuchtigkeit so dicht, das die kühlen Tropfen das Atmen erschwerten und das Kind die Augen zukneifen musste, doch Maliks Blick bohrte sich in sein Ziel und er trug seine Fracht voller Verantwortung ans andere Ende.
Als die muskulöse Gestalt sich aus dem Nebel schälte, machte Lethias Herz einen Sprung, schnell eilte sie den Beiden zu Hilfe, nahm das Kind von seinem Rücken und ging vor ihrem Freund in die Hocke.
"Danke", kuschelte sie sein nasses Fell, in dem Wissen wie angeschlagen ihr Freund war.
Neel zitterte durch die Nässe.
Das Moos verströmte ein grünliches Zwielicht, es roch modrig und feucht und nach nassem Stein.
Aus dem Wasserfall kam Beryllo die tropfen perlten an seiner prächtigen Rüstung ab und hinterließ nur einen feuchten Schimmer.
Bjarki kam schließlich auch durch den Vorhang tosenden Wassers.
"Aber wo ist denn jetzt die Fackel?", fragte Neel in dir Runde, während sie gedankenverloren Maliks Hals kraulte.
"Auz", berichtete Beryllo knapp, als er in die mit grünem Zwielicht erhellte Tiefe des vor ihnen liegenden Ganges sah.
Seid dem Angriff der Greifer war alle Nettigkeit verschwunden und er hatte einen Knappen, Befehlston bekommen.
Auch das Lächeln mit den Grübchen, welches ihn so Sympathisch gemacht hatte, war einem ernsten Ausdruck ohne Mimik gewichen.
Seine Stiefel ließen das Wasser unkontrolliert davon spritzen als er los lief, seines Zieles anscheinend sicher. "Loz, wir zind gleich da."
Bjarki half erst Lethias auf die Füße dann Neel.
Sobald er die nasse Kinderhand berührte, ging ein Ruck durch das Mädchen.
Sie riss die hellgrauen Augen auf, das grüne Licht warf unheimliche Schatten auf den Tierschädel mit dem abgebrochenen Horn.
"Hörst du das auch?", wisperte das Kind.
Bjarki kniff die dunklen Augen skeptisch zusammen.
"Kann sie tatsächlich den Berg hören?„, schoss es ihm durch den Kopf "Aye! Rauschendes Wasser ! Nun komm Kind! „ erwiderte er jedoch gedankenverloren.
Der Weg führte schnurgerade in den Berg, wie ein Pfeil der sich durch das Herz bohrt, matt erleuchtet von den einmaligen Gewächsen die immer dichter wurden. "Kommt ihr?", fragte Lethia besorgt.
Sie hatte nichts von der Kommunikation der Beiden mitbekommen und war schon eine Mannslängen voraus geschritten, Malik dicht bei ihr.
"Aye! Wir kommen.", rief Bjarki und zu Neel gewandt. "Ich muss dir was erzählen wenn wir rasten, einverstanden?"
Das Kind runzelte die Stirn, nickte jedoch zögerlich.
Gemeinsam folgten sie der nun deutlich geschrumpften Gruppe.
Neel war es mulmig zu mute sie fand es das erste Mal gruselig und das grüne leuchten half auch nicht, ihr das flaue Gefühl zu nehmen.
Die Gefährten folgten den Gang noch eine ganze Weile, nur noch von dem Geräusch ihrer Stiefel begleitet, als Beryllo sie ihn einen hohen Raum führte.
Da das Moos die einzige Beleuchtung war, um den Fels zu erhellen, konnte keiner von ihnen Abschätzen wie hoch die Decke sein mochte.
Das Ende war jedoch schemenhaft zu erahnen, im grün getaucht gab das Licht eine alte, mehrere mannshohe Tür frei, immer noch weit genug entfernt, um sie nur mit einem gekonnten Steinwurf zu erreichen.
"Wir zind da", lies der Hauptmann sich an der Wand nieder und begann in seinem Beutel zu fischen.
Lethia war müde und erschöpft, was die Bewunderung für diesen Ort in Grenzen hielt.
Auch Neel war todmüde, Malik ließ sich zu Boden plumpsen und begann sich zu putzen.
Neel schleppte ihre schweren Glieder zu der Hyäne und ließ sich neben dem Tier nieder.
"Lethia hilfst du mir? Ich heile ihn aber das wird schwierig..."
Die Steppenfrau erinnerte sich an die Male zuvor, die das Kind auf wundersame weiße ihre und auch Maliks Wunden geheilt hatte.
Ihre ehrlichen Augen ruhten auf dem Mädchen, als sie voller sorge zustimmte.
Unterdessen schlugen die Zwerge das Lager auf, eine Rast war unausweichlich, sie waren alle am Ende ihrer Kräfte.
Neel untersuchte die Verletzungen ihres tapferen Freundes.
Maliks Kopf und Hals hatte viele Kratzwunden, der Körper war von dem Gepäck, das er umgeschnallt hatte, geschützt worden, dafür waren viele der Taschen in Mitleidenschaft gezogen.
"Es sind viele Verletzungen.... Und die drei", das Kind deutete auf besonders schlimme Wunden an der Kehle und seitlich des muskulösen Halses.
"Sind tief vielleicht wieder bis zum Muskel....", erklärte sie Lethias müde.
Die Steppenfrau nickte und sah sich die Wunden an.
Als sie das nasse, verklebte Fell, mit zitternden Fingern bei Seite schob, sickerte bereits frisches Blut hervor und tropfte auf den Stein unter ihnen. Malik zuckte zusammen, bei dem Schmerz den diese Berührung ausgelöst haben musste, doch er murrte nicht.
Stattdessen beobachtete er seine Gefährten durch müde Augen.
"Ja, die sind wirklich schlimm", bestätigte die Frau traurig und um ihr Herz legte sich eine schwere Last.
"Was soll ich tun?", bat sie dann um Anweisung, fest entschlossen ihrem Freund zu helfen und voller Dank dafür das, dass Schicksal dem Kind diese Gabe zugeteilt hatte.
"Ich brauch das Messer wie immer und ich muss weinen... Wir brauchen Tränen...", murmelte Neel und streckte die Hand nach dem Messer aus.
Lethia hatte die Klinge noch immer Fest in ihrer Hand, aus Angst die Greifer könnten einen zweiten Angriff starten.
Schnell Wichte sie die Waffe an ihrer Kleidung sauber, das Blut hinterließ eine schmierige Spur auf ihrem Oberteil, bevor sie Neel diese reichte, unwohl bei dem Gedanken das, dass Kind sich wieder selber Verletzen würde.
"Gibt es keinen anderen Weg?, fragte sie, das Messer immer noch umschlossen.
In ihre Gedanken drängte sich das Bild der unzähligen Narben auf Neels Armen und sie fühlte sich schuldig so etwas von dem Kind zu verlangen.
Das Mädchen schüttelte den Kopf das grüne Licht warf tiefe Schatten auf das kleine, müde Gesicht. "Nein... Aber ich muss auch weinen.... Aber ich kann das jetzt nicht einfach so! Zieh mir an den Haaren da muss ich immer weinen!", sagte Neel und deutete auf ihre Schläfe wo es besonders schmerzhaft war, wenn jemand ab den Haaren zog.
Oft hatte sie sich mit den Dorfkindern gestritten und geprügelt, Goku hatte Neel immer an den Haaren gezogen und alle hatten gelacht wenn das Mädchen in Tränen ausgebrochen war.
"Das kann ich nicht!," gab Lethia müde zu und ihr Herz wurde immer schwerer.
Die Söldner und Bjarki beobachteten das Schauspiel immer wieder skeptisch.
Bjarki hatte mit Beryllo die Lage besprochen und seinem Freund sein Beileid ausgesprochen immerhin hatte der Hauptmann der Wache zwei Männer verloren.
Im Augenwinkel sah er wie Lethia dem Kind das Messer reichte
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