Kapitel 73
"Wir haben'z gezchafft!", rief der blonde Zwerg den Gefährten zu.
Erleichterung machte sich in Bjarki breit, sein Arm wurde müde und auch das tapfere Raubtier blutete aus zahlreichen Wunden und Erschöpfung machte die Bewegung des muskulösen Körpers langsamer.
Beryllo und sein Begleiter erhellten den Spalt so gut es ging, um die Monster nicht durch zulassen. Maliks Kiefer schlossen sich ein letztes Mal um das kühle Fleisch, er zog das Wesen mit, in das Orange der Flammen, als er aus dem Gang trat.
Der Hauptmann zögerte nicht und warf die Fackel in den mit Öl getränkten Spalt, keinen Herzschlag später züngelten helle, heiße Flammen daraus empor und griffen gierig nach allem was in ihrer Nähe war.
Lethia erschrak, Verwirrung und Anstrengung ließen sie stolpern und sie landete unsanft in einer kühlen Wasserlache, die Augen ängstlich auf das Geschehen gerichtet.
Langsam breitete sich der Geruch nach verbrannter Haut aus, qualvolle schreie hallten durch die endlosen Gänge und Windungen, bis ins Mark der Gefährten und immer wieder kletterte ein Feuerball aus dem Inferno hervor, um dann mit einem erstickenden Todesschrei zu Boden zu fallen. Das Geräusch aufplatzender Haut und das Knacken, mischte sich mit dem Rauschen hinter ihnen, währen die Schreie alles durchdrangen
"Lethia!Malik!" Neel ließ sich von den rücken des Hünen zu Boden fallen und rannte zu ihrer Gefährtin.
Sie hatte nur Augen für ihre Freunde und sah nicht zu den elenden Kreaturen die verbrannten und kreischten.
Erleichtert schlang sie die Arme um Lethias Hals, ihr kleines Herz raste immer noch und ihre Hände schmerzten von dem krampfhaften festhalten, doch das war ihr in diesem Moment egal, sie presste ihre Stirn an Lethias schmale Schulter.
Auch Lethias Atmung ging rau und schnell, das Herz pumpte das Blut unaufhörlich in ihren Körper. Ihre Muskeln bebten noch immer vor Angst wie Anstrengung und erst Neel Berührung, die vertraute Stimme, ließen sie sich beruhigen.
Zitternd drehte sie sich um und schloss das Kind in ihre Arme. "Ist dir was passiert?", fragte sie besorgt, ihre Stimme bebte.
Neel schüttelte den Kopf.
Langsam löste sie sich und sah Lethia ins Gesicht, sie war verschwitzt ihr Haar war nass.
"Nein mir geht's gut, Bärenaffe hat auf mich aufgepasst!", antwortete das Mädchen mit leichten schmunzeln.
"Gut!", Lethia war sichtlich erleichtert und dachte im selben Atemzug an Malik.
Das gewaltige Tier stand zitternd neben den Zwergen, das orangene Licht ließ sein feuchtes Fell glänzen, sein Blick noch immer in den Spalt gerichtet.
Beryllo löste sich vom Eingang, sicher das vorerst keines der Viecher durch das Inferno brechen würde.
Mit der letzten Fackel, die der Zwerg hinter Bjarki fest umschlossen hatte, entzündete er eine weitere Nische, erneut wanderten die Spiralen über Wände und Decke und eröffnete ihnen die gewaltige Höhle in der sie sich nun befanden.
Sie standen auf einem Plato, glatt und eben mäßig, jedoch brach das Gestein ab und es klaffte ein Abgrund vor den Gefährten wie das Maul eines Ungeheuers.
Im Schein des Feuer konnte man aber den Pfad erahnen der in den Fels gehauen war und hinab in die Schwärze führte.
Die Luft war hier feucht, in der Ferne konnte man seltsames grünes Leuchten ausmachen, und der Schein der Flammenspiralen funkelte auf der rauschenden Oberfläche eines monströsen Wasserfalls, dessen Getöse die Luft erfüllte.
"Bei Björnkis verflucht schrumpeligen Eiern! Hier ist aber was los für eine stillgelegte Miene!", schnaufte Bjarki der seine zweischneidige Streitaxt mit einem Tuch vom Greiferblut befreite.
"Apatito und Achato?", senkte einer der Söldner seinen Blick.
"Hier zollten wir vorerzt zicher zein, und dort...." Er deutete in die weite Höhle auf den gewaltigen Wasserfall, dessen Quelle wie auch sein Ende in der Tiefe nicht zu erahnen war.
"Liegt unser Ziel." Tröstend hatte er eine Hand auf die Schulter seines Kollegen gelegt während er sprach.
"Die Viecher waren nicht normal... Ich spürte eine Präsenz... als würden sie gesteuert von etwas jenseits des Schleiers", flüsterte Su-Su den drei Gefährten zu die sich um Malik versammelt hatten. Neel und Lethias begutachten gerade die Wunden ihres Freundes, als das raue Flüstern der Mädchenstimme aus dem Schädel drang.
Malik hatte eine Menge abbekommen, sein Gesicht und Hals waren zerkratzt, Blut mischte sich mit dem zähen Lebenssaft seiner Gegner, seine Flanke bebte unter Schmerz und Anstrengung die bernsteinfarbenen Augen waren matt und müde.
Lethia vergrub ihre schmutzigen Finger im drahtigen Fell, die schwere der Wunden war kaum zu erkennen unter all dem verklumten Blut, doch bei Sus Worten zogen sich die Ketten um ihr Herz noch enger, wurden sie bereits wieder gejagt?
"Ich will nicht unhöflich zein, aber ewig wird daz nicht halten." Beryllos Stimme klang ernst als er Sprach.
"Wir zollten den Vorzprung auzbauen zo lange ez noch geht." Die Schritte seiner schweren Stiefel zogen sich in die Dunkelheit, als er voran Schritt, die nun geschrumpfte Gruppe erbarmungslos antreibend.
Die Stunden zogen sich wie Tage, Beryllo führte sie den steilen, rutschigen Weg, der sich in Serpentinen die Klippen entlang schlängelte hinab.
Mit jeder Stunde rückten die Wassermassen näher, die Luft wurde noch feuchter und das tosen Lauter. .
Alles war in grünliches Licht getaucht, denn in den zerklüfteten Felsspalten wuchs ein seltsames Moosgewächs welches grün leuchtete, es schimmerte auf dem nassen Fels und den Gesichtern der Reisenden und lies deren Haut kränklich wirken.
Immer wieder wurde das Rauschen vom Gezische und Gekreische der Greifer zerrissen und verfolgte die Gefährten, trieb sie weiter voran trotz Trauer und Erschöpfung.
Lethia hatte ihre Hand fest im Geschirr des Freundes, die Andere umschloss die Kinderhand, als der feuchte Gichtnebel sie einhüllte.
Das Rauschen schwoll zu einem Ohrenbetäubenden Getöse an.
Sie hatten den Wasserfall erreicht ein schmaler, rutschiger Pfad über Jahrtausende ausgewaschen, sein direkt in das tosende Wasser zu führen.
Doch als Lethia näher heran trat erkannte die den Felvorsprung über den sich der Wasserfall ergoss , und wie ein Tunnel lag der schmale Weg vor der Gruppe.
"Wir müzzen einzeln drüber" dirigierte der Hauptmann, über das Getöse brüllend das letzte Feuer in Händen.
Bjarki nahm die Fackel aus den Händen des Zwerges um den Anderen zu leuchten.
Die Gicht nahmen einen schier die Luft zum atmen, schon jetzt klebte sein Haar ihm Nass im Gesicht, mit ein fahrigen Bewegung strich Bjarki die Locken aus der Stirn.
Das Feuer in seiner Hand vermischte sich zu einen schimmernden Tanz mit dem grünen Schein des Moses, in den schwarzen Wassermassen die unaufhörlich an ihnen vorbei in die Finsternis stürzten.
Der Blonde Zwerg ging voraus Beryllo deutete auf Lethia.
"Und nun du Mädchen!"
Die Füße der Steppenfrau suchten halt auf dem glitschigen Untergrund, der Nebel hüllte sie ein, als sie hindurch auf die andere Seite schritt.
Der Söldner reichte ihr die Hand um die letzten Meter gefahrlos überwinden zu können, zumal das Licht im Inneren fast nicht mehr vorhanden war.
Der Fackelschein strahlte wie Sterne aus einer anderen Welt durch die Wassermassen, glitzerte und funkelten, bevor er in nächsten Moment wieder verschwand.
"Bist du schon da Lethia?", schrie Neel in das Tosen des vorbei rauschenden Wassers.
Die Gicht hatte das Kind schon benetzt, das Wasser perlte an Su-Sus Schädel und tropfte dem Kind ins Gesicht. "Bäh ich hasse es nass zu sein!", fauchte Susumu angewidert aber kaum hörbar.
"Jaaa!", rief Lethia über das Getöse kaum zu vernehmen.
Das Wasser hatte breite Pfützen auf dem alten Stein hinterlassen und der Nebel sie vollkommen durchnässt.
Bjarki vernahm den Ruf, darauf hin ging er vor Malik in dir Knie und sah in die schlauen bernsteinfarbenen Augen. "So mein haariger Freund... Ich weiß du bist müde und verletzt, doch du kannst besser im dunklen sehen und deine Pfoten finden halt.
Also musst du die Kleine sicher rüber bringen..." Beryllo sah den Hünen verwundert an, doch Bjarki kam sich keineswegs albern vor das er mit einem Tier sprach, er wusste das Malik verstehen würde.
Die Hyäne schüttelte sich kräftig um Blut und Wasser aus dem Fell zu vertreiben, dann stellte er sich bereitwillig, wartend vor Neel, seine Augen fest auf den schmalen Grat zwischen der Felswand und den Wassermassen gerichtet.
Der Hauptmann kam um ein Schmunzeln nicht herum, als er Begriff wie wenig er dem Tier zugetraut hatte.
Bjarki nickte zufrieden, schnell setzte er Neel auf den rücken der Hyäne. "Gut festhalten Kind!"
Das Kind nickte und krallte sich in das Geschirr.
Sie war voller Dankbarkeit gegenüber dem großen Raubtier.
"Danke Malik sobald wir Pause machen, heile ich dich!", versprach das Mädchen und klopfte ihren Freund auf den muskulösen Hals, als Zeichen das es losgehen konnte.
Der Gefährte antwortete mit einem rauen Kicherlaut, bevor er sich schwer fällig in Bewegung setzte. Diesseits der Wassermassen vollführe das orangene Licht einen skurrilen Tanz auf den herabfallenden Elementen, spielte mit den Schatten und Gestein bevor er von der endlosen Schwärze unter ihnen verschlungen wurde.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro