Kapitel 72
Neel suchte die ganze Zeit mit den Augen nach Lethia, doch sie war aus ihrem Blick verschwunden. "Was treibt ihr denn dahinten?!", schrie Bjarki und drehte sich umständlich in dem engen Gewölbe um, doch der Schacht lag im Dunklen.
"Verfickter Dreck!", fluchte der große Mann säuerlich.
"Halt dich ja gut fest Kind, ich brauch jetzt beide Hände!", raunte er Neel zu, als er sie auf seinen Rücken verfrachtete.
Das Kind krallte sich mit den Händen in seinen Mantel, die Füße stemmte sie in seinen Gürtel. "Ja los! Schnell zu Lethia!", brüllte das Kind ihm ins Ohr.
Bjarki stürmte gebückt den niedrigen Gang entlang, fürchterlich fluchend und so schnell wie es die Enge ihm ermöglichte.
"Wir müssen ihm helfen?!", bestätigte Lethia ihre eigenen Zweifel und griff nach dem Messer in Maliks Geschirr, völlig vergessend, das sie selbiges nun im eigenen Gurt um die Hüfte trug.
Es dauerte keinen Atemzug, bis das kleine Gewicht fest in ihrer Hand ruhte und doch zu spät um dem Söldner noch zu retten.
Ein röchelndes Geräusch, wie ein ertrinkender, dann schmatzende Laute und ein summende Melodie, erzeugt von den Zischlauten der Wesen, welche bereits durch den schmalen Spalt drängten.
Maliks Muskeln waren zum zerreißen gespannt, seine Zähne gebleckt und mit seinem wuchtigen Körper versperrte er den Monstern den Weg zu seiner Freundin.
Bjarki eilte zurück, einer der Söldner folgte ihm auf dem Fuße mit einer Fackel, welche flackerndes Licht spendete.
"Was sind das den für Ausgeburten eines dunklen Arschlochs?", rief der Hüne über die Schulter dem blonden Zwerg mit dem Streithammer zu, der wachsam in jeden Schatten starrte.
"Greifer, Wezen die daz Licht zcheuen aber allez vertilgen waz ihr Reich, die Dunkelheit betritt.", antwortete er Rau und angestrengt, während er bewundernswerter Weise mit seinen viel kürzeren Beinen mit dem Hünen Schritt hielt.
Die Monster hatten Malik unterdessen erreicht, gewaltige Kiefer mit tödlichen Werkzeugen bestückt, schnappten in das Finster nach den Monstern und immer wieder hörte man das Brechen von Knochen gepaart mit einem matschigen laut.
Auch Lethia gab sich alle Mühe die wenigen, die Maliks todbringende Barriere überwanden, mit dem Jagdmesser von ihrem Leben fernzuhalten.
Durch die Lichtlosigkeit gestaltete sich dies aber zunehmend schwerer und auch das Zurückweichen war kaum hilfreich.
Endlich erreichte der wabernden Fackelschein die Steppenfrau, das jedoch zuerst in den Augen stach nach dieser völligen Finsternis.
"Lethia!", rief Neel unendlich erleichtert das ihre Freundin wohl auf war und auch Bjarki schnaubte erleichtert unter ihr.
Er war anscheinend auch froh das nichts Schlimmes geschehen war, noch nicht ...
Schlagartig zogen sich die Kreaturen zurück in die Schatten als das Licht die Enge um sie erfüllte. Die Monster, die nicht schnell genug wahren, schrien in einem hellen Ton auf, als das Licht ihre empfindliche Haut berührte.
Vor dem Raubtier hatte sich eine Spur voller leblosen Körper gebildet und sein Fell war über und über mit Blut verklebt.
Neel schauderte als sie die unheimlichen Kreaturen erblickte.
Sie waren nicht größer als Malik hatten lange dürre Glieder, mit langen schwarzen krallen bewährt. Die Haut war ekelhaft milchig, weiß durchscheinend.
Die Augen waren unglaublich groß pechschwarz und grausam, auch die langen spitzen zähen waren schwarz.
Lethia wich zurück bis sie an Bjarki stieß, die Augen immer Richtung Öffnung.
Der Gang ließ es nicht zu, dass der Hüne an ihr vorbei konnte.
"Ah da bist du ja Mädchen!" Grinste er auf Lethia herab, auch Neel musste trotz der Gefahr lächeln. Sie war einfach froh das Malik und Lethia in Ordnung waren.
"Last uns gehen!", flehte sie und versuchte Bjarki wieder zurückzudrängen, während sie doch unglaublich froh war, ihn erneut hinter sich zu wissen.
Sie hatte das Messer fest umschlossen, die Augen streiften Malik und Borten sich ins Dunkel.
"Aye los immer schön langsam, Schritt für Schritt zurück zu Beryllo und den Andern" Bjarki sprach erneut über die Schulter zu dem blonden Zwerg. "Und immer schön leuchten mein Freund!"
Auch dem Hauptmann war nun aufgefallen, dass er alleine mit dem letzten Söldner das Ende des Ganges erreicht hatte.
Er zögerte, wohl wissend, das er in der Enge des Raumes nichts für sie tun konnte.
"Bjarki?!", halte seine Stimme durch den Spalt, getragen von der schweren Hoffnung einer Antwort. Zweifel steigen in ihm auf, er hatte sie in diese Falle getrieben, während er versuchte über das Rauschen von Wasser eine Antwort zu erhaschen.
Langsam im Entenmarsch gingen die Gefährten rückwärts den Gang zurück, die Dunkelheit immer im Auge behaltend. Manchmal sah man die bleichen Arme ihrer Gegner im Fackelschein, aber sobald das Licht die Kreaturen traf, zogen sie sich zischend und vor Hass fauchend zurück.
Da der Hüne vor dem Söldner mit dem Licht lief, boten sich immer weder Schatten in welchen die Kreaturen ihr Glück versuchten.
Bjarki wehrte die Viecher mit der Axt ab, jedoch kamen nicht viele an der Hyäne vorbei.
Was in ihre mächtigen Kiefer geriet war dem Tode geweiht.
"Bin ich froh das dein haariger Freund auf unserer Seite ist!", murmelte Bjarki in den Kampfeslärm hinein.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Beryllo das Fackellicht entdeckte, welches um die letzte Kurve bog. "Zchnell", zischte er seinem Soldat zu und löste eine kleine Flasche aus seinem Gürtel. "Verteil daz Fackelöl im und um den Zpalt", drängte er und entkorkte sein Gefäß.
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