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Pan-hórama

Viele lieben einen Panorama-Blick, richtig? Ich nahm es an. Außerdem dachte ich, es würde die meisten begeistern.

Hier werden Sie alles bestaunen können aus jedweden Winkel – garantiert das beste Panorama!‹

So oder so ähnlich könnte ich mir eine hübsche Werbetafel vorstellen und eine Schar von Menschen würde Schlange stehen. Das Bild zeigt einen wahnsinnig schönen See mit wundervollem blauen Wasser, im Hintergrund ein saftiggrüner Gipfel. Die Strahlen der Sonne blinzeln durch und erwärmt einen allein durch den Blick auf die Werbung, sodass es nur noch in diese Richtung gehen kann.

Warum auch nicht, wenn alles zu sehen ist mit grandiosen Perspektiven?! Ein Rundumblick auf diese tolle Aussicht.

Doch offensichtlich gilt das tatsächlich lediglich für die Bewunderung der Landschaft. Ich habe mich an einem Transfer gewagt und missglückte kläglich.

Ob das im Endeffekt gut oder schlecht ist?

~~~

»Bist du anders?«

Wieso nur? Warum hat sie das gefragt?

»Bist du anders?«

Ja, verdammt! Und gleichzeitig auch Nein! Warum fragst du das? Das hätte ich gerne rausgeschrien. Doch mein Mund blieb zu. Als wäre er mit Sekundenkleber versiegelt worden. Ich wollte ihn öffnen, ihn aufreißen, doch ich konnte nicht. Vielleicht aber auch, weil wir auf dem Rasen hinter unserer Schule saßen.

»Bist du anders?«

Mit dieser Frage hat sie alles verändert. Diesen Moment. Alles, was bis dahin war. Zwischen uns. In mir. Meinen Blick zu ihr.

»Bist du anders?«

Mein Verstand musste die Worte erst einmal angeln; zu greifen bekommen. Nie hatte ich damit gerechnet, diese Art von Erwiderung zu erhalten. Von ihr. Gerade von ihr.

»Bist du anders?«

Ich verfiel in eine Starre. Wie ein Eisklumpen verharrte ich vor ihr. Die Wärme, die kurz vorher noch durch mich floss, versiegte nicht nur. Sie gefror augenblicklich. Zu einem Klotz.

»Bist du anders?«

Dann ruckte und zuckte es. Mein Innerstes wurde erfasst von den heftigsten Wellen, von denen ich nie gedacht hätte, dass es sie geben könnte. Sie schwemmten in mich hinein, zerrten an allem in mir drin. Meine Augen brannten, doch das wollte ich nicht zulassen. Ich hoffte vielmehr, dass die tosende Kraft mich fortspülen würde.

»Bist du anders?«

Ihr anklagender Ton ... und ihre Betroffenheit. Weil ich womöglich mehr in ihr sah als nur eine sehr gute Freundin. Was für ein Gedanke ... Als wäre ich, von mir nichts dir nichts, wer anders.

»Bist du anders?«

Eine langjährige Freundin war in diesem Augenblick verloren gegangen. Eine Freundin, der ich mich anvertrauen wollte. Wieso nur? Was ist daran so schwer oder gar so schlimm? Ihre Betroffenheit ... Dass sie verletzt zu sein schien ... und noch viel mehr, ... was ich nicht einordnen konnte ... Das war das Schlimmste.

»Bist du anders?«

Sie traf mich mit diesen Worten so tief, wie es sonst wohl nur ein geübter Mensch mit Pfeil und Bogen schaffen würde. Und es war nicht so ein schöner Pfeil von Amor oder so etwas in der Art. Ein unbändiger ekliger Schmerz zog durch meine Venen und noch viel tiefer. So tief, dass ich ihm kaum noch nachgehen konnte. Er drückte und quetschte sich auf meine Organe. Ich wusste nicht, wie lange ich noch aushalten konnte.

»Bist du anders?«

In dem Moment schrie meine Lunge nach Atem; mein Körper nach einem Versteck; mein Geist nach ... einer für sie zufriedenstellenden Antwort.

»Bist du anders?«

Wie oft ging mir ihre Frage durch den Kopf, bis mein Körper den Kampf mit meinem Geist gewonnen hat? Er handelte automatisch, stand auf, setzte sich in Bewegung, achtete nicht mehr auf sie. Vielleicht handelten Körper und Geist auch im Einklang. Genau erklären kann ich es nicht.

»Bist du anders?«

Nur diese Frage und ich. Mehr war da nicht mehr. Auf der Flucht vor ihr. Auf der Flucht vor den Blicken. Auf der Flucht vor diesem Moment.

~~~

Hallo D.

Nach wochenlanger Überlegung wage ich mich an diesen Brief. Immerhin schulde ich dir noch eine Antwort. Obwohl ... Schulde ich es dir? Oder doch eher mir? Ich tue das für mich.

»Bist du anders?«

Das hast du mich gefragt und heute werde ich dir mittels dieses Briefes antworten.

Sieh es als feige an, dass ich dir schriftlich antworte oder aber sieh es als das an, was es ist. Eine Antwort auf deine gestellte Frage.

Was ist ›anders‹? Anders als wer? Anders als du? Anders als irgendwelche Menschen? Anders als Person X? Anders als wer?

Ich bin anders. Weil du und andere mich dazu machen. Andere Menschen – vielmehr die augenscheinliche Mehrheit – bestimmt, was anders ist.

Wenn wir mal ehrlich wären – wir alle –, sind wir dann nicht alle anders? Weichen wir dann nicht alle in irgendeinem Aspekt von den sogenannten menschengemachten Normen ab? Und wären wir dann nicht wiederum in gewisser Weise wieder gleich? Weil wir etwas gemeinsam hätten, nämlich, dass wir in einem – irgendeinem – Aspekt anders wären. Wäre es dann nicht völlig gleichgültig?

Was ist anders? Kann mir jemand mal eine vernünftige Antwort darauf geben? Ich meine das verdammt ehrlich! Das ist keine rhetorische Frage. Was ist anders?

Du bist ein Mensch, ich bin ein Mensch. Du magst Menschen, ich mag Menschen. Wo ist der Unterschied? Wir sind Menschen und mögen Menschen.

Ich bin nicht anders.

Leben und leben lassen. Akzeptieren.

Mir wurde etwas bewusst. Wir alle sind nicht gleich und doch haben wir etwas gemeinsam: Wir sind alle anders. Aber ist das nicht eigentlich völlig unerheblich? Können wir nicht einfach die Dinge wertschätzen, die wir an unseren Mitmenschen mögen?

Ich bin nicht anders und doch nicht wie jeder andere. Wir sind alle anders. Ich bin ich.

Warum können die meisten Menschen etwas mit einem Pan-hórama anfangen – ja sogar eigentlich mit allen möglichen Begrifflichkeiten, welche die Vorsilbe ›Pan‹ haben –, aber nichts mit Pan-Sexualität? Bei Sex hört es auf? Obwohl ... Nein, mit Sex können Menschen sehr wohl etwas anfangen. Manchmal zu viel ... Aber zusammen mit Pan nicht. Was ist das nur für ein Quatsch.

Viele lieben einen Panorama-Blick – ich denke, damit liege ich nach wie vor richtig. Sowohl als auch ... Doch der Rundumblick bleibt dir verwehrt ... Zumindest noch ... Pan-hórama ... 

Mit meiner Einschätzung bezüglich dir – meiner ehemals sehr guten Freundin – lag ich leider daneben.

Ob das im Endeffekt gut oder schlecht ist? Das werden wir beide für uns getrennt herausfinden müssen.

Ich bin nicht anders und doch nicht wie jeder andere. Wir sind alle anders. Ich bin ich. Und das ist genau so gut!

Machs gut.

V.


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Beitrag zum LGBTQ+ Contest 2023 von 
WattpadYoungAdultDE, WattpadRomantikDEWattpadAfterDarkDE 

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