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Mr. Monk und der Baum im Park

»Nun kommen Sie schon.« Sharona redete schon seit geschlagenen dreiunddreißig Minuten auf Adrian – Mister Sturkopf – Monk ein. Durch Monks Küchenfenster betrachtete sie, wie der Sturm mit jeder verstrichenen Minute an Fahrt aufnahm.

»Nein«, erwiderte er erneut – wie auch die mittlerweile vergangenen vierunddreißig Minuten.

Pattsituation. Sharona riss ihren Blick vom Küchenfenster weg hinzu Monk, der an seinem Küchentisch saß und seine Eingangspost der Umschlagsgröße nach sortierte. Sie selbst verharrte am Türrahmen – zwischen Küche und Flur – und seufzte auf. Womit habe ich das nur verdient?! Eine stets wiederkehrende Frage.

»Mister Monk?« Eine junge Stimme erklang hinter ihnen. Dass Monk sich unmittelbar erschrak, bewies nicht nur sein Schreien, sondern auch der runtersegelnde Brief, den er gerade in seinen Händen begutachtet hatte.

»Benjy ist hier?«, fragte er zum Tisch gewandt. Noch war nicht die Zeit für eine Antwort. Zunächst galt es, den fallengelassenen Umschlag zu retten. Sharona bedeutete Benjy zu warten, der die Macken des Bosses seiner Mom selbst bereits nur zu gut kannte. Mutter und Sohn betrachteten Monk dabei, wie er mit sich kämpfte. Das Kuvert bekam vermutlich einen Schaden ab, den nur Monk wahrzunehmen vermochte – sonst keiner. Mit erheblichen Widerwillen legte Adrian den Brief auf den zugehörigen Stapel ab.

»Adrian, ich habe Ihnen gesagt, dass ich Benjy heute mitnehmen muss. Heute ist mein freier Tag. Sie wollten, dass ich dennoch komme.« Warum auch immer. Immerhin gab es bisher noch nichts für sie zu tun, außer ihm bei seinem Wahnsinn zuzuschauen. Monk nickte ihr zu und ließ den Blick zu Benjy gleiten.

»Können Sie mir erklären, woran man merkt, dass man verliebt ist?«, stellte Benjy – die Augen auf Monk fokussiert – seine Frage.

Monks Mund klappte auf. Ein Laut entkam seiner Kehle nicht. Dafür wurden seine Gliedmaßen beunruhigend in Bewegung gesetzt, dazu schnappten seine Schultern hoch, als würden sie seinen Kopf einfangen und schützen wollen. Überforderung und Unwohlsein.

»In den Park«, er suchte eine Ausflucht, »wollten wir.« Sein Blick flehte seine Assistentin an. »Sharona?!«

~

»Benjy, du wartest im Wagen. Adrian und ich gehen zu Santiago Uvas einen Baum besorgen. Okay?« Sharona zeigte auf den Weg hinter dem Parkeingang.

»Klar.« Ein fröhliches Grinsen zierte sein Gesicht.

Sharona stellte den Wagen aus, ließ das Radio für ihn an und stieg dann hinaus in die kühle Abendluft. Ihre Haare wurden durch die Böen unmittelbar in die Höhe geschleudert. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer.

»Kommen Sie, Adrian«, wandte sich Sharona an ihn, der am Eingang des Parks stehen blieb. »Es sind nur ein paar Meter.« Sie setzte die ersten Schritte hinein.

»Nur ...«, wiederholte er, wobei er seinen Kopf leicht hin und her wackelte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht. Vor allem, da das Licht nur spärlich war. Zögerlich folgte er ihr. Stets darauf bedacht, dass seine Füße keine Fugen – oder schlimmer noch: Risse – auf den Gehwegplatten berührten.

Sharona ging unbeirrt weiter. Endlich einen Weihnachtsbaum kaufen! Doch etwas war merkwürdig. Müsste nicht schon längst etwas mehr Licht zu ihnen durchdringen? Lediglich alle paar – eher einige viele – Schritte wurde der Pfad durch eine Laterne am Rand bescheiden beleuchtet. Es tanzten mehr Schatten um sie herum, als ihr lieb war. Dazu die von hintenkommenden grummelnden Geräusche von Adrian, die sich in die klagende Melodie des eisigen Windes einreihten. Wieso hatte sie ihn nur dazu überreden wollen? Weil ich es Benjy versprochen habe ... Sie zog ihren Wollschal enger und schlang ihre Arme um ihren Körper, um sich besser vor der Kälte zu schützen. Heute war es – neben dem extremen Wind – auch noch untypisch kalt.

Vorheriges Jahr befand sich der Verkauf ›Santiagos Beste Tannen‹ noch näher am Eingang, oder nicht? Waren sie bereits vorbeigelaufen? Sie drehte sich um. Ein Lachen musste sie beim Anblick von Adrian unterdrücken, der mit dem Gehweg zu kämpfen hatte. Nach einigen Momenten der Unterhaltung schaute sie weiter, bis ihr Blick an etwas haften blieb. Etwas, das ihr Blut mehr gefrieren ließ, als es der eisige Windzug jemals schaffen könnte.

»Adrian!«, rief sie erschrocken aus.

~

Ein Mann lag auf dem Boden. Unter einem Baum. Ein paar Meter vom Weg entfernt. Der äußere Lichtkegel der Laterne fing das Bild gerade so noch ein. Grotesk.

»Wir müssen ihm helfen!«, schrie Sharona panisch los.

Monk pirschte seinerseits über den Gehweg vor. »Nicht Sharona. Warten Sie«, erwiderte Adrian währenddessen.

»Wir müssen ... ihm helfen«, wiederholte sie verwirrt.

Adrian schloss auf. »Sharona«, er zeigte mit seinem Finger zu dem Mann, »er ist tot.«

»Das können Sie jetzt schon von hier aus sagen?« Trotzig pampte Sharona zurück, es wurde ihr zu bunt, daher setzte sie den ersten Schritt.

»Nicht«, rief er deutlicher aus, was sie innehalten ließ.

»Wie Sie meinen. Dann rufe ich den Notarzt«, verkündete sie.

»Nein!« Er schüttelte den Kopf, was sie auf die Palme bringen könnte. Denn das ist nur wieder ein Zeichen dafür, dass er sie für unwissend hielt – zumindest war das ihr Gefühl.

Er folgte ihr das kleine Stück und stand nah bei ihr. »Das ist ein Tatort«, flüsterte er beinahe, und doch war es ein Ton, der keinen Zweifel duldete.

»Ein Tatort? Der arme Mann ...«, Verwunderung war aus ihren Worten zu hören, »er wurde von einem Baum erschlagen. Wegen des Sturms. Wollen Sie den jetzt schon verhaften lassen?« Zum Ende nahm ihre Stimmfarbe eher Ironie an.

Und obwohl sie komplett anderer Meinung war, kam sie ins Wanken. Was, wenn er recht behielt? Dann wäre es fatal, wenn sie sich dem näherte. Sie könnte mögliche Spuren verwischen. Und Monk hatte – innerlich seufzte sie – so gut wie immer recht ... Vor allem, wenn er so dastand. Überzeugt, lauernd, wie Monk eben. Widerwillig blieb sie stehen. Mit einer ausschweifenden Handbewegung – ein lautes Seufzen konnte sie nun nicht mehr unterdrücken – ließ sie ihm den Vortritt und damit seinen Moment.

Er näherte sich der Stelle vorsichtig. Mit beiden Armen seitlich in der Luft ausgestreckt – als würde er balancieren –, schritt er voran und umkreiste wie ein Adler das Opfer, um sich der Stelle immer mehr zu nähern. Dabei begutachtete er jedes kleinste Detail, was ihm nur so ins Auge sprang; anderen meist nicht einmal nach langem Betrachten auffallen würde.

»Gucken Sie«, sprach er irgendwann in die Stille hinein.

Sie sah nicht, was er meinte, aber sie konnte sich denken, dass noch etwas folgte. »Das war nicht die Todesursache. Sehen Sie das denn nicht?«

»Was?«, hakte sie ungeduldig nach.

»Gucken Sie sich doch mal genau um. Wie die anderen Bäume stehen; wie auch dieser Baum gestanden haben muss. Wäre der Baum umgefallen, wäre er nicht in diese Richtung gestürzt.«

Sharona gab ihm gedanklich recht, so ungern sie das auch machte. Doch Monk war eben Monk, was sie an ihm ja auch bestaunte – dazu ihn auszuhalten machte mit all seinen Macken ... Obwohl auch diese ihn ein Stückweit bewundernswert erschienen ließen, wie sie zugeben musste. Er war, wie er war und kämpfte sich durch.

So albern es manchmal auch aussehen mochte, wenn er einen Tatort inspizierte – wie er dabei seine beinahe tänzerischen, balanceartigen Bewegungen vollführte, als würde in seinem Geiste das Szenario ein vollkommen anderes sein –, so spektakulär waren seine Ergebnisse: ziel- und treffsicher.

»Und dazu«, begann er, unterbrach sich jedoch selbst, um aus seiner schrägen – im doppelten Sinne – Beobachtungsposition herauszugelangen. »Es sieht so aus, als wollte das Opfer uns noch etwas mitteilen«, teilte er ihr mit, als er sich in eine für ihn akkurate Haltung fügen konnte.

»Wie kommen Sie denn nun darauf?« Sharona entdeckte dafür keinen Hinweis, ihre Neugier war jedoch auch entflammt. Meinen Urlaub kann ich nun vergessen.

»Haben Sie schon Leland angerufen?«

»Ich sollte doch nicht anrufen«, reagierte sie empört.

»Sharona«, Adrian schüttelte mit dem Kopf, »ich meinte damit den Notarzt, aber doch nicht den Captain.«

Sharona zückte ihr Mobiltelefon und blickte auf die Anzeige. ›Kein Netz‹. Na prima. Sie hob das Teil an und signalisierte Monk, dass sie etwas weiter weggehen müsse, um Empfang zu bekommen.

Nach nur ein paar Schritten wählte sie die Nummer von Captain Stottlemeyer aus. Es tutete.

»Wu-ah«, hörte sie im Hintergrund den bekannten Klang ihres Bosses, was sie gepflegt ignorierte.

Der Captain ging ans Telefon. Nach der Begrüßung klärte sie ihn auf.

»Sharona?«, unterbrach Monk sie gerade beim wichtigsten Teil der Geschichte. Sie winkte ab.

»Sharona!«, kreischte er nun.

Was ist denn jetzt los? In dem leichten Licht konnte sie keine Ursache seiner zig Phobien erkennen. Kurz darauf wurde sie jedoch Zeugin, wie Adrian rückwärts von dem Tatort weichte, hinter sich einen Ast übersah und ins Stolpern geriet. Mit seinen Händen konnte er sich noch abfangen. »Sha-ro-na!«

»Ja?«, fragte sie – als ob sie nichts mitbekommen hätte.

»Tuch«, er wedelte mit der Hand, »Tuch«, wiederholte er hektisch.

Sie klemmte ihr Mobiltelefon zwischen Schulter und Ohr, um mit Leland noch die letzten Informationen auszutauschen, während sie gleichzeitig in ihrer Tasche nach den Tüchern kramte. Das Handy wieder verstaut, wollte sie Monk das Tuch reichen. Da erschrak sie.

»Adrian!«, rief sie aus. »Was schleichen Sie sich so heran?«

»Da – da ist was.«

Sharona blickte in Richtung Tatort. Da sie nichts sah, ging sie ein Stück näher heran. Adrian griff nach dem Tuch aus ihrer Hand, bevor sie außer Reichweite war. »Sie meinen die Maus?« Natürlich meint er die Maus.

»Sie bleiben da stehen und passen auf. Ich von hier«, bestimmte Monk und zeigte überdeutlich auf seine Stelle.

Sharona nickte es sarkastisch mit einem angedeuteten Salut ab.

~

Am nächsten Morgen hielt Lieutenant Randy Disher ihnen – Monk und Sharona – die Tür mit einem überbreiten Grinsen und einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf zum Besprechungsraum auf.

»Tja, Monk, wie immer hatten Sie recht«, begann Captain Leland Stottlemeyer prompt die Unterredung und ließ die Akte auf den Tisch fallen.

Monk grinste zufrieden und stolz vor sich hin, während Sharona mit überkreuzten Armen auf mehr Details hoffte.

»Das wars?«, fragte sie nach, da die auf sich warten ließen.

»Ich dachte, Sie sind im Urlaub?«

»Ja, ich auch«, antwortete sie. »Aber der lässt mir doch sowieso keine Ruhe, wenn wir den Fall nicht annehmen. Also?«

Leland nahm einen kräftigen Schluck Kaffee aus seinem Pappbecher, indes Randy freudig seinen Kopf hin und her wiegte, wobei kleine Glöckchen an seiner Mütze einsetzten. Wie nervig.

»Randy. Wir haben es mitbekommen. Bald ist Weihnachten«, wandte sich der Captain an ihn.

»Und zwar in«, er bewegte seinen Kopf überdeutlich vier weitere Male.

»Wir haben es verstanden und nun Schluss damit«, unterbindete Leland das nervige Klirren. Randys Lächeln schwand, aber seine Mütze behielt er auf.

Was die Polizei bisher herausgefunden hatte, war, dass Monk mit seinen bisherigen Beobachtungen natürlich recht hatte. Auch was seine Aussage anging, dass das Opfer womöglich noch eine Botschaft überbringen wollte. Das Opfer – das laut seinem Ausweis Vince Simmens hieß – hat sich selbst kurz vor dem Tod ein Zeichen auf den Arm gemalt. Das ist die bisherige Annahme, da der passende Stift auf dem Boden unter Blättern gefunden wurde.

Die Zeichnung bestand aus einem größeren ›U‹, in dem ein ›S‹ geschrieben war. Was das heißen sollte, wissen sie alle nicht.

»Ist man sich sicher, dass es ein ›U‹ ist?«, fragte Monk nach.

»Ziemlich. Wieso?« Leland guckte ihn erwartungsvoll an, doch Monk schnalzte bloß.

»Also könnte es rein theoretisch auch ein ›C‹ sein oder ein ähnlich aussehender Buchstabe?«, hakte stattdessen Sharona nach.

Sharona fuhr Monk nach Hause. Bevor er ausstieg, drehte sie sich zu ihm. »Adrian, dafür werden wir nach dem Fall, spätestens einen Tag vor Weihnachten, gemeinsam einen Baum kaufen gehen!«

»Was?« Er guckte sie schockiert an. »Auf keinen Fall.«

»In Ordnung, dann nehme ich doch meinen Urlaub. Den haben Sie ja schon genehmigt«, sprach sie voller Genuss aus. Sie wandte ihren Kopf ab, als würde sie darauf warten, dass er aussteigt.

Er zögerte und zögerte, schaute zur Tür. »Okay. Sharona.«

Sie ignorierte ihn.

»Sharona!«

Sie wandte sich ihm zu und hob eine Augenbraue.

»In Ordnung.«

»Was?«

»Nach dem Fall«, er schüttelte sich, »gehe ich einen Baum mit Ihnen holen.«

»Spätestens einen Tag vor Weihnachten.«

»Mmhm.«

»Gut«, das war bei ihm ein Ja, »dann sehen wir uns später.« Monks Miene verrutschte, er schien fassungslos zu sein. »Ich muss mich jetzt erst einmal noch um Benjys Betreuung kümmern.«

~

»Verraten Sie mir nun, wieso wir so schnell wieder hier sind?« Sharona kam sich vor, als hätten sie die Rollen miteinander vertauscht. Obendrauf – doch das würde sie nie vor ihm zugeben – wurde sie von Scham durchflutet. Falschen Parkeingang gestern erwischt.

»Wir werden mit Santiago sprechen«, ließ Adrian lediglich verlauten, woraufhin er sich einen Weg durch den Dschungel aus Tannen vorwärts zum offensichtlichen Händler bahnte.

»Santiago?«, murmelte Sharona fragend, blieb jedoch unerhört. Seufzend trottete sie ihm nach, hielt dann aber einen gewissen Abstand.

»Mister Santiago?«, sprach Monk diesen an, der mit dem Rücken zu ihnen stand.

»No, nada ... Ich heiße Santiago Uvas«, klärte er – noch immer mit dem Gesicht abgewandt – sofort auf.

Adrian ließ sich nicht beirren. »Guten Tag Mister Uvas. Mein Name ist–«

»Sie sind Monk!«, Santiago drehte sich derweil zu ihm um, schlug sich begeistert in die Hände, als hätte er nur auf diesen Moment gewartet, »das weiß doch jeder. Als würde ich Sie nicht erkennen.« Der andere Kunde scheint vergessen, Santiago deutete bereits auf die noch zu verkaufenden Bäume, die er Monk präsentieren möchte.

»Deswegen bin ich nicht hier«, entgegnete Adrian.

»Ein Versuch war es wert«, Santiago schmunzelte, »aber dann nehme ich mal an, dass Sie wegen letzter Nacht hier sind?«

»Das hat ja schnell die Runde gemacht«, mischte sich Sharona ein. Santiago lächelte ihr zu. »Warst du letzte Nacht zufällig Holz hacken?« Sie hob eine Augenbraue, fixierte ihn gleichermaßen mit einem Blick, der keine Ausflüchte duldete.

~

»Was nun?«, fragte Captain Stottlemeyer in die Trauerkloß-Runde. Auch Randys Glöckchenspiel am Kopf – oder gerade die – erhellte die Gruppe nicht.

»Wie wäre es, wenn Sie uns auf den aktuellen Stand bringen?«, bellte Sharona ihn harscher an als gewollt.

Obwohl der Name zu der Zeichnung passte, stellte sich der Tannenbaum-Händler als Finte heraus. Holz hackte er nicht im gleichen Park und ein ziemlich gutes Alibi zur Tatzeit hatte er ebenso. Er zockte im Casino der Nachbarschaft unter der Aufsicht mehrerer Kameras.

Viel Neues hatte die Polizei allerdings nicht zu erzählen. Die Todesursache war stumpfe Gewalteinwirkung am Kopf. Hinten an der rechten Seite. Vermutlich ausgeübt worden mit dem – beziehungsweise einem Teil des Baumes. Doch dazu scheint es bereits vorher vereinzelte Schnittwunden gegeben zu haben, die derzeit untersucht werden würden. Leland musste Randy, während er Sharona und Monk berichtete, immer wieder anherrschen, seinen Kopf stillzuhalten oder er würde ihm die Mütze abreißen. Nahe Angehörige hatte das Opfer nicht oder sind ihnen zu dem Moment noch nicht bekannt. In der Wohnung schien alles unauffällig zu sein. Das Einzige, was sie noch nicht zuordnen konnten, waren wenige Blutspritzer, die nicht vom Opfer stammten. Eventuell eine Spur zum unbekannten Täter.

»Ah«, rief Randy aus. »Mist!«

Alle Augen richteten sich auf ihn. Außer die von Monk, wie Sharona kurz darauf auffiel. Seine fixierten die Konturen, als würde er sie im Geiste nachzeichnen.

»Randy, können Sie nicht einmal aufpassen?!«, motzte Stottlemeyer ihn an und wollte schon die Notizen von der Pinnwand abnehmen. Doch Monk hob eine Hand.

Erst da wurde den anderen bewusst, dass ihm etwas aufgefallen war und für ihn gerade die vielbesagten stockenden Zahnräder ineinandergreifen würden.

Das wissende sowie breite Grinsen unterstrich diese Vermutung.

~

»Clever sind Sie, aber uns können Sie nicht reinlegen«, sprach Leland weiter zu dem Verdächtigen, ungeachtet der schaulustigen Menschen um sie herum.

Durch Randys Fauxpas – er rutschte mit dem Stift auf der Pinnwand aus, wodurch ein vertikaler Strich auf der Zeichnung des Opfers entstand, genau durch das ›S‹ – erhielten sie die entscheidenden Hinweise. Als Belohnung durfte Randy ein paar Mal mit seinem Kopf bimmeln. Weder ein ›U‹ noch ein ›S‹ sollte dargestellt werden.

Ein Sack mit Geld – einem unfertigen Dollarzeichen – wurde vielmehr zum Ausdruck gebracht. Daraufhin haben sie sich mit dem zuständigen Raubdezernat in Verbindung gesetzt und Videoaufzeichnungen der in der jüngsten Vergangenheit verübten Raubüberfälle mit ihrem Opfer verglichen. Tada! Nicht nur ihr Opfer Vince war zu sehen – ebenso ein Mittäter.

Ein Plan der beiden Dezernats wurde geschmiedet und in diesem Moment ausgeführt. Das Raubdezernat stellte dem Verdächtigen eine Falle, in die er tappte. Nun ›verhörten‹ Leland und Adrian ihn.

»Chavez«, Adrian trat einen Schritt näher, »Ihr Blut ist am Tatort.«

»Dazu alles weitere ...«, sprach Leland direkt weiter. Beabsichtigt wartete er nicht ab, ob er reagierte. Der Captain machte eine ausschweifende Handbewegung, als würde vor ihm allerhand liegen. »Ihr Messer. Was glauben Sie? Passt es zu den Schnittwunden von Vince?« Leland hob eine Augenbraue. »Schön, Sie wollen nicht reden, dann nicht. Dann warten wir einfach die DNA Analyse ab. Das reicht mir auch.«

»Ey, ey«, rief Chavez stockend aus. »Ich war da, aber ich habe ihn nicht platt gemacht.« Sein Blick glitt zu Adrian.

»Was ist passiert, Chavez?«, hakte dieser nach.

»Sie haben sich gestritten, vielleicht gekämpft? Dann kam Ihr Messer zum Einsatz? Oder wie war es?«, fragte Stottlemeyer locker nach, als würden sie über das Wetter plaudern.

»Ja, genau.« Chavez nickte eifrig. »Aber dann bin ich gegangen. Keine Ahnung, was dann passiert ist.« Chavez hob die Arme hoch.

»Tja, da hab ich schlechte Neuigkeiten für Sie«, merkte Adrian grinsend an.

Leland holte die Akte hervor. »Wir dachten auch zuerst, dass die Wunden vorher entstanden. Aber in diesem Bericht steht ... Warten Sie, ich habe die Stelle gleich. Ah ja. Die Schnitte wurden post mortem zugefügt.«

Ein langer lauter Seufzer entstand.

»Möchten Sie noch etwas hinzufügen, Chavez?«, hakte Leland nach.

»No.« Er verschränkte seine Arme. »Außer, dass er das bekam, was er verdient hat.«

»Touché. Frohe Weihnachten.« Daraufhin nickte Stottlemeyer den anderen Beamten zu, die den Verdächtigen festnahmen, und schlenderte mit Adrian gemeinsam fort. »Ihnen auch, Monk. Schöne Weihnachten.«

Sie lächelten sich gegenseitig zu.

~

»Kommen Sie schon!« Ein Déjà-vu!

»Sharona ...« Weiter sprach Monk nicht.

Er hatte es versprochen. Sobald der Fall beendet war, würden sie gemeinsam einen Baum kaufen gehen. Hinter sich hörte sie, wie die Autotür zuschlug. Sie musste grinsen, dieses Mal trottete er ihr nach.

»Hey Santiago!«, begrüßte Sharona ihn.

Er lächelte sie fröhlich an, sah dann an ihr vorbei und musste auflachen. »Ich wusste es, dass Sie doch noch herkommen. Kommen Sie, ich zeige Ihnen eine meiner besten Tannen ...« 


It's a jungle out there ... ♪

↪ Gewinnergeschichte beim Winter Crime Award
von _MaryWinters_ mit Co-Organisator AllanRexword
↪ Cover/Kapitelbild von _MaryWinters_ – Vielen Dank!

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