Nur ein paar Worte, die ich loswerden musste. Worte über den Irrsinn einer Liebe. Surreale Gedanken, die entstehen, wenn man sich Dinge einredet.

Nur ein Mädchen, das meinte, einen Jungen zu lieben.

Was vor einem Jahr noch richtig schien...

Wenn du wüsstest, was wir schon alles gemeinsam erlebt haben, was wir zusammen gemeistert haben...

Ich wünschte, ich könnte diese Zeilen schreiben, ohne bereits zu wissen, dass du sie niemals lesen, geschweige denn, davon erfahren wirst! Aber in dem Augenblick, in dem ich mir Stift und Papier nahm, fühlte es sich einfach richtig an.

Auch wenn du die einzige Person bist, der ich jemals meine Gefühle gestanden habe, die tatsächlich Bescheid weiß, gibt es noch so viel, das ich dir erzählen möchte, das du wissen sollst. Seit du auf diese Weise in mein Leben getreten bist, wie du in meinen Augen immer bleiben wirst, fällt mir so vieles auf. Ich sehe dich, wo du nicht bist.

Überall begegnet mir dein Lieblingspullover, und auch, wenn sich beinahe jedes Mal herausstellt, dass dieser ganz anders aussieht, bleibst du in meinem Kopf präsent. In meinem Kopf, dessen Gedanken du sowieso größtenteils schon eingenommen hast.

Du glaubst gar nicht auf welche Entfernungen ich schon erkenne, dass du auf mich zukommst. Selbst wenn dein Vorrübergehen an mir meist kein langes Gespräch mit sich bringt, bin ich den Rest des Tages umgeben von einer Wolke, einer Seifenblase, die immer und immer wieder die Bruchteile von Sekunden abspielt, in denen du mich fest anblickst und Hallo sagst.

Keiner kann mich so nachhaltig mit nur einem Wort und einem Blick verwirren und beeinflussen wie du. Ich kann deinem Bruder nicht mehr zuhören ohne mir vorzustellen, dass du mit mir sprichst, etwas, von dem ich mir so sehr wünsche, dass du es endlich lernst!

Wenn man bedenkt, wie alt du bist und wie viel Leben du noch vor dir hast, muss man zugeben, dass du schon viel erreicht hast. Mich hast du erreicht. Zu allererst mit deinen dunklen Augen. Ich weiß nicht, was ich früher in dir gesehen habe oder besser: wie ich dich früher habe übersehen können. Denjenigen, der du heute für mich bist.

Auch wenn es traurig klingt, alles, das ich dir gesagt habe, entspricht der Wahrheit bis auf zwei Dinge. Eines solltest du dir für jede Frau in deinem Leben merken: glaube ihr niemals, wenn sie sagt, dass etwas egal ist! Einzigartiger noch ist das zweite, obwohl ich für dich hoffe, dass du es nochmal hören darfst: als ich sagte, dass ich mich in dich verliebt habe, meinte ich, dass ich dich liebe. Niemand wird je fähig sein, das anzuzweifeln, und auch ich selbst bin mir erst später darüber klar geworden.

Trotz aller gestellten Beine habe ich mich dir komplett anvertraut. Womit ich beim Thema Vertrauen wäre. Ich kannte dich im Grunde nicht und tue es noch immer nicht, aber ich habe dir so viel von mir gezeigt, wie ich es noch niemanden gezeigt habe. Ohne zu wissen, ob du meine Naivität ausnutzen wirst.

Wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen und es dir nicht erzählen, aber nicht etwa, weil du mir einen Grund gegeben hast, dir nie wieder zu vertrauen! Vielmehr, um mein Gesicht vor mir selbst zu wahren.

Bis zu dem Zeitpunkt, als du unmoralisch wurdest, habe ich mich dir überlegen gefühlt - vielleicht ohnehin keine gute Grundvoraussetzung - und kurze Zeit danach ging alles in mir kaputt. Aber der Wille, dich weiterhin zu lieben, war größer und wenn man so möchte, hast du mich wieder aufgebaut.

Der einzigen Person, bei der ich mir zuvor geschworen hatte, dass ich sie immer lieben werde, bist du gefährlich nahe gekommen - du wirst ihn niemals überholen. Ihr, und meine Beziehungen zu jedem einzelnen von euch, seid zu verschieden. Das ist letztendlich auch das, was uns nicht hat eins werden lassen. Aber das ist nicht schlimm, eigentlich sogar sehr gut. Denn du bist nur zum Teil perfekt für mich und alles, das dich betrifft, tut mir nicht gut. Dich, damit meine ich, wer du tatsächlich bist, nicht, wen ich gerne in dir gefunden hätte.

Trotzdem. Irgendwie werde ich dich immer lieben und darauf bin ich stolz, darauf solltest du stolz sein.

Wenn du wüsstest...

[18.01.2014]