16| Flugzeugabsturz ✔
Schnell wischte ich mir die Träne von der Wange, während ich mich auch stark dazu zwang, nicht noch eine zu verlieren. Ich wischte mir ein paar Male über meine Augen, sodass ich irgendwie aufhörte zu weinen.
>>Ich glaube der Kerl birgt ein Geheimnis.<<, hörte ich plötzlich Michelles noch immer irgendwie emotionslose Stimme neben mir, wobei sie währenddessen einfach auf die Menge der Schüler schaute. >>Ein Geheimnis?<<, fragte ich nach mehreren Momenten leise nach, wobei ich erst die Vermutung hatte, dass die Musik meine Worte übertönt hätte. Jedoch war dies nicht so, da Michelle neben mir schweigend nickte, während sie mich noch immer nicht anschaute, sondern einfach irgendeinen Punkt in der Menge fixierte.
>>Mal ist er da, dann rennt er wieder weg. Er verschwindet andauernd und kommt erst irgendwann wieder.<<, erklärte sie schulterzuckend und schaute mich dann endlich an, wobei ich sie auch schweigend anschaute.
Ja, er hat ein Geheimnis. Er ist dieser mysteriöse Kerl im blauroten Strampelanzug, der hier durch Queens fliegt und gute Dinge verrichtet. Wahrscheinlich ist er genau jetzt auch irgendwo unterwegs, weil dies ja wichtiger ist als ein Schulball...
Ich nickte nur und starrte dann auf meine Turnschuhe, die ich anstatt meiner Schuhe mit Absätzen angezogen hatte, worüber ich gerade auch ehrlich froh war.
>>Weißt du was, ich glaube, ich gehe frische Luft schnappen. Hier ist es ganz schön stickig drin.<<, murmelte ich in der Lautstärke, dass es nicht laut war, sie es aber dennoch gegen die Musik hören könnte. Ich stand auf und rückte einmal mein Kleid zurecht, bevor ich dann langsam die Treppen bei der Tribüne runter lief und dann in Richtung Ausgang lief. Die anderen Schüler um mich herum, die freudig mit ihren Partnern tanzten und lachten, blendete ich dabei einfach aus. Ich wollte wirklich nur noch raus.
Draußen angekommen lehnte ich mich gegen die Steinwand der Turnhalle und atmete tief durch. >>Ich hatte mir diesen Abend eigentlich ganz anders vorgestellt.<<, murmelte ich zu mir selbst, wobei ich auch darauf achtete, dass niemand um mich herum stand, der es hätte hören können. Plötzlich bemerkte ich, wie ein silberner Audi direkt vor der Turnhalle parkte, wobei ich direkt erkannte, dass es Flash mit irgendeinem blonden Mädchen war, welches weniger amüsiert aussah. Sie stiegen aus und liefen zum Eingang neben mir, wobei Flash stehen blieb und hinterhältig grinste, als er mich an der Wand sah. >>Hey, wo ist denn Penis Parker?<<, rief er zu mir rüber, wobei wir nur zehn Meter voneinander entfernt standen. Ich sah ihn nur unbeeindruckt an und zuckte mit den Schultern, worauf er nur kurz lachte, bevor er mit dem Mädchen in die Turnhalle lief. Kann dieser Abend eigentlich noch schlechter werden?
Ich stand noch eine lange Weile vor dem Eingang und schaute in den Himmel, wobei man heute die Sterne durch die ganzen Lichter der Stadt nicht erkennen konnte, was irgendwie schade war, da ich die Sterne immer als sehr beruhigend empfand.
Nach einiger Zeit entschloss ich mich dann dazu, einfach den Weg nach Hause einzuschlagen, wobei ich gerade froh darüber war, dass unsere Wohnung nicht weit von der Schule entfernt war. Ich verließ also das Grundstück und lief meinen gewohnten Weg nach Hause.
Bei ungefähr der Hälft der Strecke klingelte dann plötzlich mein Handy, welches ich dann aus meiner Tasche kramte.
Anruf von Peter ♥
Ich schaute für mehrere Sekunden einfach auf den Bildschirm und überlegte, ob ich wirklich rangehen sollte. Irgendetwas in mir überredete mich dann allerdings doch dazu, da ich Peter irgendwie sagen musste, dass sein Verhalten sehr grausam war.
Ich nahm also ab und hielt mir dann mein Handy ans Ohr, während ich langsam weiter lief.
>>Hallo?<<, fing ich mit einer beabsichtigt bedrückten Stimme das Gespräch an.
>>Bev? I-Ich muss mit dir re- hör zu, dieser Geierker-<<,
>>Peter, hättest du nicht wenigstens etwas anderes sagen können? Du bist einfach abgehauen, obwohl wir gerade erst dort angekommen waren!<<, unterbrach ich ihn, da ich durch seine Stimme gerade Zorn in mir spürte, der zwar nicht groß war, aber dennoch vorhanden war.
>>Bev, es tut mir Leid, aber-<<
>>Nein ehrlich, du hättest mich nicht einladen müssen, wenn du sowieso sofort wieder verschwindest. Wahrscheinlich ist deine Spider-Man-Aktivität gerade wichtiger, oder?<<, unterbrach ich ihn erneut, wobei ich fast schon Mitleid mit ihm hatte, da ich wirklich grob klang. Jedoch war dies nur die Wahrheit. Klar, er war Spider-Man und hatte deswegen seine Aufgaben, die er erfüllen musste, aber konnte ihm dies nicht vorher einfallen?!
>>Ja... Nein, warte! Das war-<<,
>>Kümmer dich um den Verbrecher, nicht um mich.<<, sagte ich nur kalt, bevor ich dann einfach auflegte und mein Handy wieder in die Tasche steckte. Wow, war ich gerade wirklich so kaltherzig gewesen? Normalerweise war ich sonst nie so... Na ja, normalerweise werde ich auch nicht so enttäuscht, wenn ich mich auf etwas sehr freute.
Ich kam an unserer Wohnung an, wobei ich das letzte Stück nach Hause wirklich viele verschiedene Gefühle in mir hatte. Ich war teilweise enttäuscht und traurig und irgendwie wieder kurz davor zu weinen, aber andererseits war ich auch total wütend und zornig.
Als ich vor unserer Wohnungstür stand und mein Vater diese öffnete, schaute er mich mit großen, rätselnden Augen an, bevor er mich eintreten ließ und die Tür wieder schloss. Drinnen schaute er mich weiterhin so an, da er wohl nicht vermutet hatte, dass ich so früh wieder zuhause sein würde.
>>Warum bist du schon wieder hier? Wo ist Peter? Ist was passiert?!<<, bombardierte er mich sofort mit Fragen, wobei er Peters Namen irgendwie grob aussprach.
Ich hingegen schlüpfte aus meinen Turnschuhen und legte meine Tasche ab, bevor ich ihn überhaupt erst ansah. >>Peter ist einfach gegangen.<<, sagte ich knapp und lief in mein Zimmer, wobei mein Dad mir natürlich sofort hinterher lief und im Türrahmen stehen blieb.
>>Wie "einfach gegangen"? Hat er dich da einfach sitzen lassen?!<<, fragte er mit Entsetzen, wobei er gleichzeitig auch sehr wütend aussah. Wow, hatte ich gerade meinen Dad auf Peter aufgehetzt? Ups.
>>Das ist kompliziert. Ihm ist was dazwischen gekommen, also könntest du mich eventuell alleine lassen? Wobei- ... kannst du Buddy hierher bringen?<<, antwortete ich etwas abweisend, da ich gerade nicht an einem Gespräch interessiert war. Mein Dad, der mich erst weiterhin entsetzt anschaute, nickte dann verständlich, pfiff Buddy zu sich, ließ ihn in mein Zimmer und schloss dann mit einem letzten, bemitleidenden Blick die Zimmertür.
Buddy hingegen stürzt sich auf mich, worauf ich mit ihm auf dem Zimmerboden lag und ihn streichelte. >>Bud', dein Spider-Man Idol ist ein Blödmann.<<, murmelte ich leise, sodass mein Dad es nicht aus Versehen irgendwie mitbekommen konnte. Buddy legte seinen Kopf auf meinen Bauch und fiepte nur ein wenig, worauf ich ihn anlächelte. >>Keine Sorge, du wirst niemals ein Blödmann sein, Kleiner.<<, flüsterte ich schon beinahe und starrte daraufhin an meine Zimmerdecke.
* * *
Nachdem ich geduscht hatte, setzte ich mich neben meinem Dad im Wohnzimmer auf das Sofa, wo wir Fernsehen schauten. Nebenbei war ich noch mit meinem Handy beschäftigt, wobei ich keine neuen Anrufe oder Nachrichten von Peter bekommen hatte. Eine ganze Weile schauten wir einfach schweigend den Film, bis dann in der Werbung eine Sonder-Durchsage kam.
>>Hier eine Eilmeldung: In Queens, einem Stadtteil von New York, kam es zu einem gefährlichen Flugzeugabsturz. Hierbei handelt es sich zum Glück nicht um ein Passagierflugzeug, sondern um einen Transport von Gegenständen. Das Flugzeug ist soeben an der Beach abgestürzt und sorgte dafür, dass viele Wrackteile Feuer fingen und nun der Strand in Flammen steht. Wir bitten jeden, sich von diesem Ort fern zu halten!<<, erklang die Reporterstimme, wobei einzelne Videoaufnahmen, die wahrscheinlich per Handykamera aufgenommen wurden, gezeigt wurden. Plötzlich kam ein Video, wo eine rote Gestalt am Strand zu sehen war mit einer weiteren Gestalt. >>Die Unfallursache ist noch unbekannt, allerdings befinden sich zwei Personen am Strand, wobei eine davon unser Held Spider-Man ist! Die andere bleibt durch ihre Verkleidung vorerst noch unbekannt.<<, erzählte die Reporterstimme erneut, während im exakt gleichen Moment an Spider-Man herangezoomed wurde.
>>Peter!<<, brüllte ich aus Reflex laut los, worauf mein Dad mich erschrocken von der Seite ansah. >>Was? Wo ist er?!<<, fragte er völlig überfordert und erschrocken von meiner plötzlichen Handlung. >>Ich, ähm... E-Er hat mir geschrieben! I-Ich soll ihn treffen... jetzt...<<, log ich und hielt mein Handy, welches ich zur selben Zeit noch an hatte, in die Höhe, sodass mein Dad es sehen konnte. Dieser hob nur eine Augenbraue und sah mich skeptisch an. >>Du willst dich jetzt mit ihm treffen? Um diese Uhrzeit? Geht's noch?<<, kam völlig unbegreiflich mit harten Worten aus seinem Mund, worauf ich jedoch nur schweigend aufstand und nickte. >>Ja, es ist wichtig! Ich muss gehen. Ich komm nachher wieder, versprochen!<<, sagte ich nur schnell und verschwand aus dem Wohnzimmer. Wie eine Verrückte rannte ich in mein Zimmer, zog mir eine Sweatjacke an und zog mir dann im Flur meine Schuhe an. >>Moment, du kannst doch jetzt nicht einfach so gehen!<<, kam mein Dad aus dem Wohnzimmer geschossen, wobei ich ihm jedoch nur einen ernsten Blick zuwarf, bevor ich die Wohnungstür öffnete. >>Ich muss da jetzt hin, okay? Ich bin bald wieder da!<<, erwiderte ich, bevor ich dann einfach aus der Wohnung rannte und das Treppenhaus runter rannte. Draußen angekommen brauchte ich einige Sekunden, um mich zu orientieren. Der Strand war hier ganz in der Nähe, also sollte ich dort ohne Navigator auf meinem Handy hin finden.
Ich rannte los, wobei ich wirklich schnell dort ankam, was mich dann doch irgendwie wunderte, da ich hier zuvor noch nie direkt war.
Vom Weiten sah ich bereits die Flammen der Wrackteile. Ich lief zögernd, jedoch mit dennoch weitem Abstand, auf die Wrackteile zu. Nach einigen Momenten sah und hörte ich dann jedoch eine Explosion, was große Angst und Besorgnis in mir hervorbrachte. Mit zittrigen Knien stand ich in einiger Entfernung da und sah auf die großen Flammen, die in den Himmel empor stiegen. >>Peter!<<, flüsterte ich beinahe schon, da ich vom Schreck keine laute Stimme mehr hatte. Ich bemerkte, wie mir erneut Tränen die Wangen hinunter liefen, welche ich diesmal jedoch in meinem Schock völlig ignorierte.
>>Peter!!<<, sagte ich diesmal lauter, jedoch noch immer nicht laut genug, sodass es irgendjemand hätte hören können. Ich rannte auf den Ort zu, wo vor wenigen Momente noch die Explosion war.
Auf halbem Weg erhaschten meine Augen plötzlich jedoch etwas Rotes im Sand, weshalb ich abrupt stehen blieb. Mit schnell pochendem Herzen bückte ich mich hinunter und hob es auf.
Erneut, Spider-Mans Maske!
Meine Panik um Peter wurde immer größer. Was war, wenn er jetzt schwerverletzt im Sand lag... oder von Wrackteilen nach der Explosion eingeklemmt wurde?! Verzweifelt und panisch rannte ich weiter, wobei mir jeder Atemzug nach Luft die Kehle zuschnürrte, wenn ich an die möglichen Szenrien dachte, die Peter widerfahren sein könnten.
Dort angekommen - mit einigen Metern Entfernung - erkannte ich ihn dann. Er rappelte sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht vom Boden auf, wobei direkt neben ihm ein Mann lag. Moment... Das war der Vogelheini!
>>PETER!<<, schrie ich diesmal lauter, ehrlich um einiges lauter. Ich sah, wie er überrascht zu mir schaute, jedoch einige Sekunden brauchte, um zu realisieren, dass ich hier stand. Danach kam er mit zögernden Schritten zu mir gelaufen, wobei ich ihm entgegen rannte. Bei ihm angekommen fiel ich ihm dann in seine Arme, wobei er meine starke Umarmung erwiderte. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte so ich große Angst um eine Person.
>>B-Bev, w-was machst du hier?!<<, kam erschöpft von ihm, worauf ich die Umarmung löste und ihn mit Tränen in den Augen ansah. Sein Gesicht war völlig zerkratzt, da er viele - teilweise leicht blutende - Wunden im Gesicht hatte. >>I-Ich... der F-Flugzeugabsturz... E-Er war im Fernsehen und d-dann warst du da und... oh mein Gott, geht es dir gut?!<<, stammelte ich vor lauter Aufregung, wobei er auf meine Frage nickte und mir über die Wange strich. >>Du bist wirklich hierhergekommen...<<, murmelte er leise, wobei er mir intensiv in die Augen sah. Irgendwie leuchteten seine Augen, nachdem er diesen Satz gesagt hatte, aber es konnte auch sein, dass ich es mir nur eingebildet hatte.
>>Natürlich! Ich hatte so eine Angst um dich!<<, sagte ich diesmal in einem flüssigen Satz, worauf er mir meine Tränen aus dem Gesicht wischte und mich leicht anlächelte. >>Mir geht es gut, wirklich. Es tut mir Leid wegen vorhin... Aber als ich die Nachricht gesehen hab, dass Starks Flugzeug startete, wusste ich irgendwie, dass Vulture angreifen würde.<<, erklärte er mit erschöpfter Stimme, wobei er auf den am Boden liegenden Kerl deutete. >>Ich hätte nicht so reagieren sollen beim Anruf... sorry.<<, murmelte ich, wobei meine leise Stimme beinahe vom Knistern der Flammen um uns herum übertönt wurde.
>>Du hast ihn aufgehalten, Peter... du bist wahrlich ein Held!<<, fügte ich dann hinzu, worauf ich ihn dann küsste, was er erwiderte. Meine gesamte Wut von vorhin war vollkommen verschwunden, stattdessen entwickelte ich gerade Freude, dass es ihm gut ging.
>>Warte kurz, ja?<<, sagte er dann plötzlich, bevor er zu dem Kerl lief und ihn mit seinen Netzen an die Kisten klebte, die beim Absturz überall am Strand verstreut wurden. Er räumte in Nullkommanichts den Strand auf, baute einen riesigen Haufen aus all den Kisten und klebte den Vogelkerl direkt davor, sodass er nicht mehr abhauen konnte. Danach kam er langsam wieder zu mir gehumpelt. >>Jetzt kann Stark ihn endlich festnehmen.<<, murmelte er zufrieden, küsste mich kurz, nahm seine Maske entgegen und lief dann langsam mit mir vom Strand weg, bevor all die anderen Leute - einschließlich Tony Stark, etc. - kamen.
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Moin :)
Ich muss doch noch ein weiters Kapitel schreiben, bevor die Geschichte endet, sonst wäre dieses Kapitel zu lang geworden. Also kommt noch eins die Tage ^^
Ich habe die komplette Szene mit der Fähre und der Sache, dass Stark Peter den Anzug wegnimmt einfach weggelasen xD
Also: Peter hat seinen normalen Spider-Man Anzug die ganze Zeit über an!
Byee~
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