12| Wiederkehrende Bedrohung ✔
>>Ja!<<, quiekte ich beinahe schon vor Freude, weshalb Peter sich auch ein Lachen verkneifen musste. Dieser Moment war wohl bis jetzt der Beste, der mir je passiert war. Ich stand immerhin auf einem Dach irgendwo in Queens, mit einer einzigartigen Aussicht, meinem seit ein paar Sekunden neuen festen Freund, der ganz beiläufig erwähnt auch gleichzeitig Spider-Man war. Ging es irgendwie noch besser, als es bereits war?
>>Das ist gerade der glücklichste Moment in meinem Leben, Bev.<<, flüsterte Peter schon beinahe, wobei er breit grinste und mir intensiv in die Augen schaute. Ich erwiderte sein herzerwärmendes Grinsen und nickte auf seine Aussage. >>Nicht nur deiner.<<, flüsterte ich in der selben Lautstärke. Alles schien gerade so unglaublich perfekt, bis mir dann wieder etwas einfiel.
>>Fuck! Mein Dad kommt gleich nach Hause... und Buddy hockt noch im Wohnzimmer!<<, schrie ich dann beinahe, was Peter wohl etwas erschreckte, da er mich kurz mit großen Augen anstarrte, jedoch dann zu überlegen schien. >>Er wird nicht schneller sein als ich, also komm, ich bringe dich zurück.<<, meinte er lächelnd und zog sich dann seine Maske wieder auf, bevor er mir dann seine Hand reichte und mich an ihn heran zog. Danach schwangen wir von dem Dach und flogen wieder durch die kühle Luft, die immer weiter abkühlte, da es mittlerweile ziemlich spät sein musste.
Erneut klammerte ich mich wie ein Äffchen an Peter, da ich trotz seinem festen Griff um mich herum Angst hatte, aus dieser riesigen Höhe zu fallen. Ich wollte ehrlich nicht wissen, wie lange es dauern würde, bis man aus dieser Höhe auf den Boden aufkam. >>Bev, nicht nach unten gucken, das ist keine gute Idee.<<, hörte ich seine Stimme, welche von seiner Maske gedämpft wurde und dazu noch vom Wind etwas verstummt wurde. >>Ich gebe mein Bestes, dies zu unterlassen.<<, sagte ich teils amüsiert, teils nervös und zwang mich, auf den Horizont im Hintergrund zu schauen, der wieder einmal zig verschiedene Farben und Lichter wiederspiegelte. Auf dem Land, wo ich damals gelebt hatte, konnte man von so einer Aussicht nur träumen.
* * *
Als wir bei meiner Wohnung ankamen, setzte er mich vorsichtig im Wohnzimmer wieder ab, da wir da immerhin das Fenster aufgelassen hatten. Ich war heidenfroh, als ich sah, dass Buddy uns nicht hinterher gesprungen war, da das Fenster wirklich sperrangelweit offen stand. Ups?
Als ich dann wieder mit beiden Beinen fest auf dem Wohnzimmerboden stand, atmete ich einmal tief durch. Buddy, der uns komplett verwirrt vom Sofa aus anschaute, kam nach wenigen Sekunden dann auch zu mir gerannt und sprang mich an... beziehungsweise er sprang fast aus dem Fenster, als er Peter an der Hauswand kleben sah. >>Bud', hier geblieben. Du hast keine Superkräfte, Hund.<<, entgegnete ich und hielt Buddy am Halsband fest, da dieser wirklich stark von Peter an der Hauswand fasziniert war.
>>Ich glaube, ich gehe besser, sonst habe gleich deinen Hund auf dem Gewissen.<<, witzelte Peter, wobei er sich jedoch kurz auf die Fensterbank hockte und seine Maske abnahm.
>>Bev?<<,
>>Ja?<<, etwas überrascht von seiner Stimmlage schaute ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, wobei er direkt danach sanft mein Handgelenk griff, mich an die Fensterbank ran zog und mich noch kurz küsste, bevor er mich dann anlächelte, seine Maske wieder aufsetzte und sich aus dem Fenster schlängelte.
>>Bis morgen, Pet.<<, rief ich ihm stark grinsend und fröhlich vom Kuss noch zu, wobei er noch ein "Bye Bye, Bev." erwiderte, bevor er hinter einer anderen Hauswand verschwand. Für eine gefühlte Ewigkeit stand ich noch am Fenster und beobachtete die Gegend, bevor ich dann langsam das Fenster schloss und Buddy wieder los ließ, welcher erfreut hin und her rannte.
>>Komm Bud', Dad kommt gleich zurück und wenn er dich hier sieht, dann bist du Gourmet Katzenfutter.<<, murmelte ich und lief dann mit ihm zur Tür, um dann planlos im Flur zu stehen und einfach die Wohnungstür zu beobachten.
Ist das heute eigentlich alles wirklich passiert? ICH war mit PETER in der Luft und ICH und PETER haben uns GEKÜSST?! Und ICH und PETER sind jetzt ein PAAR?! ASDFGHJKL... Ich sterbe gerade vor Freude! Yayy!
Buddys Bellen riss mich aus meinen Gedanken, weshalb ich mich etwas erschrocken umsah und dann meinen Dad genau neben mir im Flur stehen sah, dessen plötzliche Anwesenheit mich irgendwie fast zu Tode erschreckte, weshalb ich auch einen Hops zur Seite machte.
Mein Dad, der mich nur rätselnd von der Seite ansah, legte seine Tasche ab und zog seine Jacke aus, welche er an einen Kleiderhaken im Flur hängte.
>>Was hast du denn verbrochen?<<, waren dann seine ersten Worte an mich, welche ich jedoch nicht auf Anhieb verstand. Was sollte ich verbrochen haben? Ich wohnte zufälligerweise hier und durfte hier demnach zufälligerweise auch stehen, oder?
>>Na wegen deinen zerzausten Haaren und deinem Ausdruck im Gesicht meine ich. Du strahlst wie ein... wie nennt man das... Wie ein Honigkuchenpferd?<<, fügte er dann hinzu, als er meinen ratlosen und überforderten Blick gesehen hatte. Verständlich nickte ich, da ich nun endlich wusste, was er denn von mir wollte.
>>Oh, ähm... Peter war gerade nur hier. Sonst ist alles wie immer. Darf man nicht fröhlich sein?<<, entgegnete ich überlegend, da "Hey, ich bin mit Spider-Man durch die Lüfte geflogen" wohl etwas riskant klang, was meinem Dad wohl zu 100% nicht gefallen würde. Welcher Elternteil würde auch schon sagen: "Hey toll, wie war's denn da oben im Himmel?" oder so etwas in der Art.
Dad, dem ich mittlerweile in die Küche gefolgt war, setzte sich nun an den Küchentisch und verschnaufte kurz, wobei er jedoch seinen Blick nicht von mir nahm. >>So so, Peter also wieder?<<, fragte er neugierig und zugleich skeptisch und zog eine Augenbraue hoch, was mich schlucken ließ. Interpretierte er dies gerade etwa richtig? Shit. Wie sollte ich meinem Dad denn bitte erklären, dass ich Hals über Kopf eine Spritztour mit ihm gemacht hatte, ihn dann mehrmals geküsst hatte und nun mit ihm eine frische Beziehung am Laufen hatte? Wieee?
>>Der Junge verdreht dir wohl ganz schön den Kopf, was?<<, fügte er dann hinzu, als ich nichts geantwortet hatte. Ich war mir sicher, dass mein Dad meine unangenehme Gefühlslage durchaus wahrnahm, weshalb er auch vom Thema nicht locker ließ, sondern weiter darauf einging. >>Es ist möglich, dass da... nun ja... etwas ist.. da zwischen uns... du weißt schon.<<, stammelte ich und rückte mir irgendwie eine Antwort zurecht. Der intensive und zugleich extrem neugierige Blick meines Dads, der ununterbrochen an mir haftete, verschlimmerte diese Situation noch zusätzlich, falls man es denn so nennen konnte.
Plötzlich fing mein Dad an zu lachen, was nicht nur mich, sondern auch Buddy neben mir verwunderte, da dieser seinen Kopf schief legte und lauschte, währenddessen ich meinen Dad nur überfordert anstarrte. >>Beverly, ich war auch einmal jung. Die Liebe trifft wohl früher oder später jeden. Solange er dich nicht unangemessen behandelt oder so, ist alles in Ordnung. Außerdem ist es schon spät... solltest du nicht eventuell schlafen gehen?<<, erzählte er, wobei ich auf seine letzte Frage nickte und mich sogleich umdrehte, um in mein Zimmer zu laufen. Dieses Gespräch war mit Abstand eines der komischsten. Aber gut zu wissen, dass er Peter akzeptierte und nicht irgendetwas an ihm auszusetzen hatte... Das wäre eine Katastrophe.
* * *
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde meine morgendliche Routine durch einige Nachrichten auf meinem Handy unterbrochen, was jedoch definitiv nichts schlimmes war, denn als ich sah, wer mir geschrieben hatte, wurde ich sofort hellwach.
Unbekannt: Hey Bev. Ich hab dir noch nicht meine Nummer gegeben, also schreibe ich dich mal an, dann hast du sie ja :)
Unbekannt: Ich bin Peter by the way.
Ich: Hey Pet~
Ich: Warte, woher hast du eigentlich dann meine Nummer?
Peter ♥: Ähm... sagen wir es mal so... Ned ist der Typ im Stuhl ^^
Ich: Warte was?
Peter ♥: Ned kann sehr gut mit Computern umgehen. Ich habe selber keinen Durchblick gehabt, als er deine Nummer in Nullkommanichts herausgefunden hatte.
Peter ♥: Bitte denke nicht, dass ich dich ausspionieren würde! Ich bin kein Creep oder so etwas!
Ich: Alles gut, Peter ^^ aber wäre es nicht einfacher gewesen, wenn du gefragt hättest? Ich hätte dir meine Nummer nämlich einfach auswendig aufsagen können haha. Aber damit wäre das Thema ja geklärt xD
Peter ♥: Ähm, ja... Okay, ich sollte mich fertig machen, sonst killt mich Tante May gleich.
Ich: Okay, see ya in school~
Peter ♥: Yep, love you!
Sein "love you" brachte erneut dieselben Gefühle hervor, die ich gestern Abend hatte, als wir auf dem Dach standen irgendwo in Queens. Diese einfachen zwei Wörter - wobei es eigentlich drei waren, wenn man das "I" noch hinzu zählte - brachten mich sofort wieder zum Grinsen und brachten eine starke Motivation in mir hervor, zur Schule zu gehen, weshalb ich auch zügig aufstand und mich fertig machte.
Mein Dad, der meine gute Laune natürlich am gedeckten Küchentisch wieder wahrgenommen hatte, sprach mich diesmal nicht drauf an, sondern grinste mir nur zu und Buddy... na ja, er war nun einmal Buddy. Einfach ein Hund, der schmatzend vor seinem Futternapf stand und am lautesten von uns dreien aß, wie immer.
Als ich in der Schule war, sah ich Peter bereits mit Ned bei meinem Spind warten, weshalb ich auch mehr oder weniger zu meinem Spind hechtete, um so schnell wie möglich bei ihnen zu sein.
Als Ned mich dann sah, da er mit dem Gesicht zu mir gewandt stand, rüttelte er aufgeregt an Peter herum und sagte etwas, weshalb sich Peter sofort umdrehte, mich mit seinen leuchtend braunen Augen anschaute und dann breit lächelte. Als ich dann neben ihnen zum Stehen kam, lehnte er sich schnell zu mir rüber und gab mir einen Kuss auf die Wange, weshalb ich wieder wie ein - so sagte es mein Dad zumindest - Honigkuchenpferd strahlte.
>>Ich kann es noch immer kaum fassen, dass ihr beiden zusammen seid!<<, staunte Ned mit großen Augen und ließ seinen Blick zwischen uns hin und her schweifen. >>Ich auch nicht.<<, kam es dann synchron aus Peters und meinem Mund zugleich, weshalb wir kurz lachten. Also konnten wir es wohl beide nicht richtig realisieren, dass dies tatsächlich passiert war.
>>Oh oh oh, hat Penis Parker etwa eine Freundin?! Wow, gehört sie auch zum Bund der Avengers? Hast du sie etwa auch bei deinem Stark Praktikum kennengelernt? Ohhhh.<<, ertönte dann eine mir leider vertraute Stimme von hinten, weshalb Peter und ich uns zeitgleich mit demselben genervten Gesichtsausdruck umdrehten und in Flashs amüsiertes Gesicht schauten.
>>Flash, ich bin in deinem Mathekurs und gehe seit einigen Wochen auf diese Schule, schon vergessen?<<, erinnerte ich ihn dann, worauf er weniger amüsiert schaute, sondern eher nachdenklich an die Decke des Schulflures starrte, bevor er mich dann wieder anschaute. >>Ach, stimmt. Dennoch wow, Parker! Hätte ich bei dir ja niemals gedacht.<<, lachte er mit einem spöttischen Unterton, worauf ich nur eine Augenbraue hochzog.
>>Dann bin ich wohl weiter als du, Flash.<<, gab Peter nur mit einem Schulterzucken von sich, wobei er jedoch so aussah, als würde er Flashs überraschten Gesichtsausdruck genießen. >>Ja ja, was auch immer.<<, meinte dieser und verschwand so schnell, wie er auch gekommen war. Wow, 1:0 für Peter, würde ich mal sagen.
>>Das hat gesessen.<<, lachte Ned neben uns, worauf ich dem zustimmte und Peter einen schnellen Kuss auf die Wange gab, bevor dann die Schulklingel uns trennte. Ich hatte nun Chemie, weshalb ich mich von ihnen verabschiedete und meinen Raum aufsuchte.
* * *
Als Chemie dann zu Ende war, lief ich wieder durch einen der Schulflure, wobei ich dann bei einem der Bildschirme, die als Fernseher dienen sollten, mit großen Augen stehen blieb. Normalerweise wurden immer Videos von den Schülersprechern oder Schülern selber gezeigt, wenn es um irgendwelche Projekte ging, wie beispielsweise den anstehenden Homecoming Ball. Nun allerdings wurde ein Ausschnitt gezeigt von einem Video, wo der Vogelheini gezeigt wurde, den ich am Abend von Liz' Party gesehen hatte. Der Kerl hatte eine echt angsteinflößende Maske, das musste ich ehrlich zugeben.
>>Der Kerl, also Vulture, ist furchtbar! Er hantiert mit Alien Technologie und ich weiß einfach nicht, wo dieser Freak steckt!<<, hörte ich dann plötzlich Peters Stimme hinter mir, welche mich so erschreckte, dass ich zur Seite sprang und dabei beinahe aus dem Gleichgewicht kam, weshalb ich mich an Peters Arm festhalten musste, um nicht hinzufliegen.
>>Sorry, alles in Ordnung?<<, grinste er, worauf ich nur sein Grinsen erwiderte und nickte. Danach wendeten wir dem Bildschirm wieder unsere Aufmerksamkeit zu. >>Alien Technologie?<<, hinterfragte ich schließlich, als ich mich an Peters vorherigen Worte erinnerte. Dieser nickte, was ich aus dem Augenwinkel her erkennen konnte. >>Ich hab so ein Alien-Ding sogar gefunden an dem Abend wo er mich in den Fluss geworfen hatte.<<.
Als er dies sagte, wurde mir so einiges klar. Da er Spider-Man war, war er derjenige, der in den Fluss gefallen war und von Iron Man gerettet wurde!!
>>Und ja, Alien Techonologie. Scheinbar baut er damit Waffen, da ich damit zwei Typen gesehen hatte, die mit diesen Waffen am Abend von Liz' Party herum hantiert hatten.<<, fügte er noch hinzu, um meine Frage dann zu beantworten, weshalb ich ihn mit großen Augen ansah.
Er wendete nun seinen Blick auch vom Bildschirm ab und schaute nun mich stattdessen an, wobei er ziemlich ernst schaute.
>>Wenn du ihn jemals sehen solltest, dann verschwinde, okay? Der Kerl ist mächtig und gefährlich!<<, befahl er schon mehr oder weniger, wobei er mich dabei an den Schultern festhielt und mir direkt in die Augen schaute, weshalb ich nichts anderes tat, als schweigend zu nicken.
>>O-Okay. Pass du aber auch auf dich auf, Peter.<<, antwortete ich dann noch einige Momente später, worauf er sein ernstes Gesicht in ein Lächeln umwandelte und mich nun ganz umarmte. >>Keine Sorge, mach ich.<<, flüsterte er mir noch ins Ohr, wobei ich jedoch noch immer ein wenig Besorgnis in mir trug. Klar, er hatte eine Familie aus einem brennenden Haus gerettet und sowas... aber dennoch hieß das nicht, dass er unbesiegbar war. Ich würde vor Besorgnis sterben, wenn er in einen ernsten Kampf mit dem Vogelkerl kommen würde, dessen Name ja Vulture zu sein schien.
Geier standen immerhin in vielen Deutungen für Gefahren...
["Vulture" (engl.) = "Geier"]
Die Schulklingel unterbrach uns erneut, weshalb wir unsere Umarmung lösten und uns gemeinsam auf den Weg zu Physik machten...
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Hellu~
Da bin ich wieder :) Zwar hatte ich heute keinen allzu tollen Tag, aber ich wollte dieses Kapitel unbedingt noch posten!
Keine Ahnung, ob es zu lang geworden ist, ist halt so xD
Hoffe, dass es euch gefällt! Ich hab mir schon ein cooles Ende für die FF überlegt, also wird es die Tage auf jeden Fall weiter gehen!
See ya~
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