7. 3 Dinge über Gott
In Deutschland hat man die Möglichkeit, wenn man nicht genügend verdient, Wohngeld zu beantragen. Etwas, was für mich als Azubi eine sehr gute Möglichkeit ist, gerade da ich keine hohe Ausbildungsvergütung bekomme. Gesagt, getan habe ich mich also kurzerhand durch den ganzen Bürokratie-Wahn gekämpft, bis ich es geschafft habe einen Antrag zu stellen.
Was daraufhin die nächsten 10 Monate folgte, kann man definitiv mit der berühmten Passierschein A38 Szene von Asterix und Obelix vergleichen.
Aber – und hier kommt ein großes ABER – durfte ich Gott in diesen 10 Monaten neu kennenlernen und drei Schritte und Merksätze entdecken und lernen.
Es ist leicht zu meckern. Es ist leicht ungeduldig zu sein. Es ist leicht frustriert zu sein und es ist leicht, Gott anzuklagen und ihm verschiedene Dinge vorzuwerfen. Und ich würde lügen, würde ich nicht sagen, dass ich in den ersten Monaten irgendwann die Krise bekommen habe. Es waren wohl die ersten 5 Monate, wo ich ständig Papiere nachreichen musste, weil die Sachen dann entweder veraltet oder nicht vollständig waren (und das hat sich übrigens noch gute 5 weitere Monate so durchgezogen).
Irgendwann, nach den ersten 5 Monaten, saß ich abends auf meinem Bett und war im Gebet. Und Junge, war ich gefrustet! Bis er mir die Augen öffnete und ich zu folgenden 3 Punkten kam. Lasst mich euch diese 3 Punkte (die wir übrigens auch in der Bibel wiederfinden) erzählen.
1. Gott ist gut und will nur Gutes für uns
Wir leben in einer gefallenen Welt, wo tagtäglich gute und schlechte Dinge gleichermaßen geschehen. Und es gibt auch kein wirkliches Patent, wie einem nur gute Dinge widerfahren und man alles schlechte (Krank sein, Ärger mit anderen, Betrug, Lügen, etc.) abwehren kann. Auch wenn wir zu Jesus gehören, so wurde uns hier auf der Erde nie ein problemloses Leben versprochen. Aber das heißt nicht, dass Gott 1) Gefallen daran hat, wenn uns schlechte Dinge widerfahren und 2) es sein Wille ist, dass wir leiden.
So sagt die Bibel zum Beispiel im Alten Testament in 5.Mose 32,4 folgendes:
Er ist der Fels; vollkommen ist sein Tun; ja, alle seine Wege sind gerecht. Ein Gott der Treue und ohne Falsch, gerecht und aufrichtig ist er.
Der Vers sagt ganz klar, bei Gott ist nichts Schlechtes! Vielmehr noch, er ist gerecht und aufrichtig. Bei ihm wissen wir somit direkt, an welcher Adresse wir sind. Und dass wir von ihm nichts Schlechtes zu erwarten haben.
Und zugleich dürfen wir auch wissen, dass er uns auch Gutes schenken will. So wie er seinem Sohn Jesus Christus eines Tages zum Beispiel die Herrschaft gibt, so Paulus im Römerbrief in Kapitel 8,32: Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Wenn er uns das größte Geschenk, das ewige Leben, durch Jesus gegeben hat, warum sollte er andere gute Geschenke uns vorenthalten? Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott auch nur Gutes für uns will.
2. Gott kommt spätestens rechtzeitig!
Wusstet ihr, das Pünktlichkeit in den Kulturen weltweit verschieden definiert wird? In Deutschland zum Beispiel sind wir sehr akkurat, am liebsten genau auf die Minute. In der arabischen Kultur wiederum nimmt man das mit der Pünktlichkeit gar nicht so genau, sie hat dort keinen hohen Stellenwert.
Und es gibt noch einen Unterschied zwischen unserer Pünktlichkeit und der Pünktlichkeit, wie Gott sie definiert.
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch schon die Geschichte von Lazarus. Lazarus war der Bruder von Maria und Martha, zur Zeit Jesu. Eines Tages wurde er schwerkrank, was die Schwestern ihm ausrichten ließen. Und obwohl Jesus diese Nachricht hörte, entschied er sich erst nach zwei Tagen mitsamt seinen Jüngern zu den Geschwistern zu reisen. Als er im Dorf bei ihnen ankam, war Lazarus schlussendlich schon 4 Tage lang im Grab!
Das muss ein schwerer Schock für seine Schwestern gewesen sein, die wahrscheinlich dachten, wenn Jesus von der schweren Krankheit hört, kommt er bestimmt sofort zu uns. Aber Jesus machte den Anwesenden deutlich, dass er nicht zu spät ist, sondern immer noch rechtzeitig.
(Nachzulesen ist die Geschichte in Johannes 11,1-45)
Sehr wahrscheinlich haben Lazarus Schwestern, aber auch die Jünger von Jesus nicht schlecht geguckt, als er ihnen erklärte, dass er nicht zu spät ist, sondern alles zur rechten Zeit passiert. Immerhin war Lazarus seit 4 Tagen im Grab.
Aber zugleich ist es das beste Beispiel für unser Verständnis von rechtzeitig und wie Gott das sieht. Wenn etwas also nicht eintrifft oder auf sich warten lässt, so dürfen wir wissen, Gottes „spätestens rechtzeitig" ist noch nicht eingetroffen. Aber er wird sich auch niemals verspäten!
3. Gott sieht die Dinge, die wir nicht sehen
Bestimmt habt ihr euch gefragt, wie man denn Gott darin vertrauen soll, dass er spätestens rechtzeitig kommt. Nun, darauf können wir deshalb bauen, weil Gott auch die Dinge sieht, die wir nicht sehen.
Um zu meinem Wohngeldantrag zurückzukommen, ich wusste nicht, ob die zuständige Mitarbeiterin krank ist oder ob sie einen Trauerfall in der Familie währenddessen hatte. Ich wusste nicht, ob sich bei ihr grade die Arbeit stapelt oder wie es insgesamt bei denen auf der Arbeit aktuell aussieht. Aber ich durfte wissen und erkennen: Gott weiß es. Er sieht auch die anderen Menschen. Er sieht die Problemstellen, warum Dinge hapern und weshalb es sich so lange zieht.
Er sieht auch die Dinge, die noch vor uns liegen und wann der beste Zeitpunkt ist, uns ein Geschenk zukommen zu lassen.
Im Alten Testament hat Gott es einmal sehr treffend formuliert (s. Jesaja 55,8-9): 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; 9 sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Mein Antrag auf Wohngeld wurde Anfang Juli stattgeben. Ungefähr zeitgleich habe ich von einer Freundin mitbekommen, dass sie Probleme in ihrer Wohnung hatte.
In den Monaten zuvor habe ich eines Abends im Gebet mal versprochen, wenn ich den Antrag gewilligt bekomme (und dementsprechend die dazugehörige Rückzahlung seit Antragsdatum), so soll ein Teil dieses Geldes ihm zur Verfügung stehen.
Vermutlich habe ich dieses Versprechen damals leichtsinnig gemacht. Das kann sein, denn schlussendlich bin ich auch nur ein Mensch. Aber als ich die Rückzahlung bekam, erinnerte mich Gott an eben dieses Versprechen. Und schnell war klar, was mit seinem Teil des Geldes geschehen soll.
Der Teil des Geldes kam besagter Freundin mit den Problemen in ihrer Wohnung zugute. Ich weiß nicht, wie es bei ihr um das Thema Glaube steht. Aber was ich weiß, ist, dass Gott seinen Teil nutzte um es als Zeugnis seiner Liebe ihr gegenüber zu gebrauchen.
Als sie mich nämlich fragte, ob ich noch alle Latten am Zaun habe (freundschaftlich!), konnte ich ihr diese Situation ebenso schildern und sagen: Das Geld kommt von Gott. Es ist sein Geschenk an dich.
Rückblickend gesehen, als ich diese Zeilen nun tippte, staune ich über den mehrfachen Segen, den Gott in diesen 10 Monaten schenkte. Das persönliche Glaubenswachstum, was ich dadurch erleben durfte. Das Zeugnis gegenüber besagter Freundin. Und hoffentlich auch der persönliche Segen für dich durch die hier genannten Gedanken.
Nächste Andacht am: 31.12.2023
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