2. Steckbrief eines Christen
1 So soll man uns betrachten: als Diener des Christus und Haushalter der Geheimnisse Gottes. 2 Im übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, daß er treu erfunden wird. 3 Mir aber ist es das Geringste, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. 4 Denn ich bin mir nichts bewußt; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt.
5 Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden.
- 1.Korintherbrief 4,1-5 (Schlachter 2000)
Unsere Welt, die Menschen und die Gesellschaft sind im ständigen Wandel. Wo früher eine Glühbirne eine riesige Entdeckung war, wird man heute nur noch belächelt, wenn man nicht das aktuellste Smartphone besitzt. Und nicht nur die Technik, auch die Menschen verändern sich in den Jahren durch und durch.
Während das alles in einem stetigen Wandel ist, kommt bei uns (auch Christen) schnell eine wichtige Frage auf: Wie sollen wir uns verhalten, wenn Umstände und Werte sich ständig ändern?
Das geniale ist: Gott hat mit seinem Wort schon vorgesorgt.
Mit der Bibel, welche gefüllt ist mit vielen zeitlosen Anweisungen, wie wir uns verhalten sollen. Und einen kleinen Steckbrief dazu finden wir in 1.Kor 4,1-5.
(Daher hat die Andacht auch den Namen: „Steckbrief eines Christen")
Punkt 1 – Treue
Paulus findet in seinem Brief klare Worte. Interessant ist vor allem die Formulierung in Vers 2: „Von einem Haushalter wird nur verlangt".
Man verfällt gerne schnell in das Denken, als Christ muss man einen riesigen Berg an Verpflichtungen und Dingen erfüllen. Dabei fasst Paulus, wie Jesus beim Doppelgebot der Liebe, die Aufgabe für uns Christen knackig zusammen.
Treu sein.
Gott drückt uns keine riesige ToDo-Liste in die Hand, sondern gibt uns eine Verpflichtung, eine Aufgabe: Sei treu zu mir, deinem Gott.
Wenn wir diese Verpflichtung erfüllen und treu zu ihm halten, auch in Stürmen, auch in Bedrängnis, auch in Fröhlichkeit. Dann werden wir Gottes Segen und sein Wirken auf neue Arten und Weisen erleben können, wie noch nie zuvor. Dann geben wir Gott die Chance, in unserem Leben Großes zu wirken.
Punkt 2 – Urteilen
Neben der Treue gibt es aber auch eine Sache, die wir Menschen nur zu gut beherrschen: Urteilen.
Es ist wie ein Automatismus. Jemand behandelt uns blöd oder tut etwas unrechtes in unseren Augen und schon haben wir diesen in Gedanken verurteilt. Bezeichnungen wie „Blödmann" oder schlimmer kommen uns schnell über die Lippen und ehe man es sich versieht, hat man jemand anderen verurteilt.
Aufpassen müssen wir, wenn es um das beurteilen geht. Vor allem, wegen dem schmalen Grat zwischen einem böswilligen beurteilen und einem hilfreichem beurteilen. Spätestens in der Schule wird letzteres ein ständiger Bestandteil unseres Lebens sein.
Wie hast du die Aufgabe erledigt? Wie ist deine Leistung?
Dadurch geprägt kommen auch bei uns schnell diese Fragen auf: Wie war meine Leistung? Was denken andere darüber? Was denken andere über mich?
Doch Paulus bricht mit diesem Denken total: „Mir ist es das geringste!"
Er zeigt deutlich auf, dass er keinen Wert darauf legt, wie andere ihn beurteilen würden. Weder die Korinther, noch irgendwelche anderen Menschen. Stattdessen zeigt er auf Gott und sagt klar: „Sondern der Herr ist es, der mich beurteilt."
Ihm ist nicht wichtig, was Menschen über seine Leistung sagen. Sondern was der sagt, dem er dient.
Und du? Ist es dir wichtig, was die Menschen über deine Leistung für Gott denken und wie sie dich beurteilen? Oder ist es dir wichtiger, was Gott über deine Werke sagt?
Wichtig: Verwechsele das niemals mit Kritik, diese brauchen wir um wachsen zu können. Aber auch da betrachte die Kritik im Gebet mit Gott.
Punkt 3 - Richten
Das Urteilen finden wir aber nicht nur im menschlichen Handeln wieder, sondern auch in Gerichten. Immer nach einem Gerichtsprozess wird ein Urteil gefällt, indem gerichtet wird.
Wir richten dabei nach menschlichen Maßstäben, die sich die Gesellschaft selbst gesetzt haben und immer wieder erneuert und überholt werden.
Hierbei lässt sich ein deutlicher Unterschied zum vorigen Punkt ziehen: Während das Urteilen noch unserem Wesen entspringt, ist das Richten etwas, was wir in unserer Imperfektion niemals zu 100% gerecht ausführen können. Das echte, gerechte Richten ist etwas, was Gott allein vorbehalten bleibt.
So kommen wir auch zu der Warnung in Vers 5, wo Paulus noch einmal deutlich macht: Gott ist derjenige, der allein gerecht richten wird. Er allein kann auch alles Verborgene und jede einzelne Absicht der Herzen öffentlich machen und dies in sein Urteil miteinbeziehen. Für eine 100% wahre Gerechtigkeit.
In diesen 5 Versen zeigte Paulus uns auf, wie wir Christen uns in 3 elementaren Dingen zu verhalten haben. Gegenüber Gott, Menschen und der Gesellschaft.
So lasst uns treu sein gegenüber Gott.
Mit dem Blick auf ihn gerichtet, wenn es um die Beurteilung unserer geistigen Werke für ihn geht. Und halten wir den Richterstuhl für ihn frei, wenn er als gerechter Richter wiederkommt.
Nächste Andacht am: 26.Dezember 2021
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