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Clair de Lune - Der Sommernachts zweiter Traum

Der fantastisch erscheinende Weg führte sie ins Freie, vorbei am eigentlichen Festplatz mit den vielen Lichtern und spektakulären Zierden. Besonders unter dem Sternenhimmel leuchteten ihre Wege wie das Licht einer Sternschnuppe, die einen langen glitzernden Schweif hinter sich zog. Serena hörte das Knirschen der Kieselsteine unter ihren Schuhen, spürte das laue Lüftchen, das um ihre Wangen wehte, ihre Haare etwas aufplusterte. Der Weg der Rose hatte sie quer durch die vielen krummen Wege der einzelnen Garteninseln gejagt, hatte sie zum ersten Mal seit langem die Schönheit einer Sommernacht gezeigt, die sie in ihrem sehr isoliertem Leben nicht oft erleben konnte. Neugierig hatte sie die Sterne beobachtet, die auf einmal so nah erschienen, dass sie schon glaubte, danach greifen zu können, aber auch die kleine Tierwelt, die sich hinter den vielen Rosenhecken versteckte, erregte kurz ihre Aufmerksamkeit. Grillen zirpten in einem gleichmäßigen Takt, ganz so, als hätten sie stundenlang ihr sommerliches Lied eingeübt, bevor sie die Nacht mit ihrer Musik erfüllten und Serena genoss dieses natürliche Geräusch für einen Moment, bevor sie sich wieder auf den immer wilder wachsenden Weg machte, der unaufhörlich größer und unruhiger wurde. Ranken spalteten sich, verwucherten und einzig allein der mittlere Strang war der einzig konstante.

Zur selben Zeit erfuhr Ash Ähnliches. Aus der einst simplen Melodie wurden ganze Symphonien, die sich seit dem Verlassen der hintersten Schlosstür über den gesamten Hof in Scharen ausbreiteten und der Achtzehnjährige kämpfte mit seiner Konzentration, die mit dem ganzen Durcheinander der Überforderung nahe war. Er zögerte für den Moment, musste all seine Kraft sammeln, um den Sturm der Musik zu seinen Füßen bannen zu können.
Es war wie ein Konzert, ohne Komponisten.
Ein Gemisch aus wunderbarem Ohrenschmaus und Grausamkeit.
Es war wie eine unsichere Seele, ohne Stütze.

Wenn er hier voranschreiten wollte, müsste er gegen alle Zweifel, die ihm innewohnten ankämpfen, sie bezwingen und beiseite schieben, wenn auch nur für den Moment.

Seiner Intuition folgend bewegte er sich im Laufschritt durch die vielen Gärten und bemühte sich, den Überblick über die vielen möglichen Wege zu bewahren, die sich ihm öffneten. Genau so wie das Leben ihn mit Entscheidungen konfrontierte, so bot ihm auch sein eigener, persönlicher Weg viele Möglichkeiten, voranzukommen.
Sie versprachen Vieles.
Sie gaben Schönes.
Sie versteckten Grausames.

Egal welcher Weg nun der richtige war, Ash müsste sich durch die guten und schlechten Entscheidungen durchkämpfen, ebenso wie es Serena tat. Auch sie stellte sich die Frage, wohin ihr Weg sie führte. Als Prinzessin waren ihr ursprünglich alle Wege geebnet worden und der, der ihr zugeschrieben war, musste erfüllt werden. Es war egal, welche Entscheidungen sie traf, denn eine vermeintlich höhere Macht würde sie immer wieder zurückstoßen. Diese Freiheit der Wahl in diesen wenigen, schwerelosen Minuten war demnach wie eine Befreiung für sie.
Eine Befreiung, deren Ziel nur durch ihre eigenen Werte und Denkweisen erreicht werden konnte. Sie probierte aus, schritt vielleicht für kurze Zeit auf dem, für ihre Intention falschen Pfad, ehe sie auf ihre gewünschte Bahn zurückkehren konnte.

Beide Menschen folgten ihren individuellen Begleitern: Serena der Rose und Ash den Noten.
Es war nur eine Frage der Zeit bis diese silbernen Linien sie in die Mitte der Orangerie führten. Dem Ort, an dem sie ihre erste Begegnung hatten.

Denn ihr Schicksal hatte sie zusammen geführt, ihre Seelen unwissentlich aneinander gebunden, obwohl sie sich nur flüchtig begegnet waren.
Und nun würde das Schicksal einen weiteren Einschnitt in ihr Leben wagen, indem sie die auseinandergedrifteten Individuen wieder zueinander brachte.

Der Duft von Orangen lag in der Luft, die Zitrone war ihrer Dominanz nicht gewachsen und Ash sowie Serena schritten nur mehr langsam voran. Die Dornenranke sowie die Notenlinien wuchsen nur mehr zögerlich, fast andächtig heran, zogen Kurven und Linien, als wüssten sie nicht recht wohin. Erst als der große Springbrunnen in der Mitte sichtbar wurde, leuchteten auch die wundersamen Wege stärker auf.

Serena und Ash blieben abrupt an ihren Plätzen stehen, schützten sich mit dem Arm vor den Augen vor dem hellen Licht, das aus ihren Wegen strömte. Plötzlich rasten die Wege aufeinander zu, vermischten sich und bildeten eine riesige Spirale aus purem Licht, das sich mit einem hellen Strahl ins dunkle Himmelszelt schoss und mit einem lauten Klirren wie Glas in tausende Scherben zersprang. 

Die Zeit blieb stehen. Die Scherben ergossen sich über den kleinen Platz der Orangerie, erschienen der Prinzessin und dem Pianisten zunächst wie feiner Pulverschnee, obwohl es doch tatsächlich Sternenfragmente einer Sternschnuppe waren, deren Wunsch vor nicht allzu langer Zeit genannt wurde. Das zauberhafte Lichterspiel reflektierte sich in ihren geweiteten Augen und man konnte sie im Moment mit Kindern vergleichen, die den ersten Schnee des Jahres miteinander erlebten. 
Behutsamkeit, Unschuld und Gefühl.
Diese drei Dinge beschrieben den Augenblick besser als alles Andere.
Denn diese Magie, die sich allein für sie abspielte, ähnelte den unschuldigen Vorstellungen eines Kindes, wirkte so federleicht und behutsam wie Schneeflocken auf ihrer Haut und das erhebende, flatternde Gefühl, das in ihren Herzen innewohnte prägten den Moment wie ein besinnliches Weihnachtsfest aus der Kindheit.
Erfüllt von Freude, von Lachen, von Besinnlichkeit, von Nostalgie.

Die Blicke der Prinzessin und des Pianisten, die nur eine kurze Distanz trennte, waren noch auf den Himmel gerichtet. In ihren Händen sammelten sich die kleinen Sternfragmente wie Schnee, die bald darauf leider schon verpufften. So ganz fasziniert und sprachlos von dem Geschehnis wandelten sie herum, nicht darauf achtend, dass hinter der Fontäne des Springbrunnens der jeweils andere auf sie wartete. Aber wie es der Zufall so wollte, nahmen sie beide denselben Weg um das Hindernis herum, bis sie schließlich sogar ineinander laufen mussten, damit ihre Augen endlich geöffnet wurden.

Serena spürte wie ihr Kopf gegen etwas Ähnliches knallte und zuckte erschrocken und mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück. Ash tat es ihr gleich und berührte seine plötzlich eingefangene Verletzung mit einem Zischen, ehe sich seine Augen weiteten und der Schmerz in den Hintergrund trat. Ungläubig starrte er auf die Person vor ihm, die so fremd und auch so bekannt erschien. Sein Herz blieb abrupt stehen und er hielt die Luft an. Die Prinzessin von Kalos stand direkt vor ihm und er war tatsächlich in sie reingerannt. So chaotisch und peinlich berührt wie der Achtzehnjährige war, verbeugte er sich so rasant vor ihr, dass es das Mädchen sogar verdutzt schauen ließ, bevor sie überhaupt eine Chance hatte zu reagieren.

Sie blinzelte verwirrt, legte den Kopf schief, bevor die komische Situation in einem unterdrückten Kichern endete, das sogar Ash ansteckte. Sie waren im Herzen also vielleicht doch noch Kinder wie damals.
"Tut...Tut mir leid", Serena hielt sich mit der Hand den Mund zu, "Ich wollte nicht zu sehr lachen." Die Peinlichkeit jagte ihr heißes Blut direkt in ihre Wangen, die sofort einen Rotton annahmen. "Aber...kennen wir uns? Sie kommen mir so bekannt vor."

"Vielleicht, vielleicht auch nicht", der Schwarzhaarige lächelte, "Ich bin jedenfalls sehr erfreut, eure Hoheit, kennenzulernen." Ash verbeugte sich ein weiteres Mal und hätte sich beinahe dafür schlagen können, so...vertraut...mit ihr gesprochen zu haben. Leider mischte sich gerade jetzt sein ungebändigtes Hungergefühl ein und ein Knurren unterbrach das Gespräch. 

Peinlich berührt fuhr Ash herum, während die Prinzessin ihn nur lächelnd dabei beobachtete.
"Du scheinst Hunger zu haben." Ihre Stimme klang so beruhigend in Ashs Ohren, wie die eines Engels, dass er für einen Moment von der Realität abdriftete. Erst als er sich wieder fing, bemerkte er, wie das Mädchen vor ihm eine orange Frucht von den Gewächsen neben ihnen pflückte und sie vorsichtig in seine Hände legte. Ash wollte gerade etwas erwidern, verlor aber gänzlich die Sprache. Es war, als hätte man ihm alle Wörter der Welt gestohlen. 
Hatte er nicht bereits ein ähnliches Ereignis miterlebt?

"Du bist Ash, nicht wahr?" Die Prinzessin schenkte ihm ein warmes Lächeln, das Ash sofort erwiderte. Ihre Hände, in bestickten Seidenhandschuhen steckend, umschlossen nicht nur die verschenkte Frucht, sondern auch Ashs Hand. Ein Kribbeln breitete sich wie Lauffeuer aus, das sich sogar in seinem Magen ansetzte und tausende Schmetterlinge in die Welt setzte. 

"Woher weißt du das denn?" Ash fühlte sich unfassbar dumm, nachdem er das fragte, immerhin hatte er an diesem Tag doch seinen Auftritt gehabt. Natürlich müsste sie wissen, wer er war. Noch dazu hatte er eine Prinzessin, eine Dame höheren Standes, geduzt, ohne vorher zu fragen.
Warum war er gerade jetzt in diesem Moment so angespannt und durcheinander?

"Erstens, da dein Name ziemlich oft heute Abend erwähnt wurde und zweitens, weil das letzte Mal, als ich hier jemanden angetroffen habe, auch ein schwarzhaariger Junge mit Magenknurren anwesend war und das vergisst man nicht so leicht." Das leichte Grinsen auf ihrem Gesicht wurde nicht weniger und die jugendliche Röte an ihren Wangen hatte eine lebendigere Farbe angenommen. Sie war wirklich hübsch, das konnte man bei bestem Willen nicht leugnen, aber auch sie schien nicht ganz abgeneigt von Ash zu sein.
Im Gegenteil.

Er hatte etwas Natürliches an sich, etwas Humorvolles, Lockeres und Ehrliches, das Serena sehr gefiel. Es geschah nicht oft, dass ein junger Bursche ihren Alters sich in ihren Gärten verlief und sie direkt gefallen an ihm fand. Als Prinzessin waren viele ihrer Kontakte Erwachsene, Bedienstete oder Gäste aus anderen Ländern, aber nicht einer hatte...diese angenehme Aura, bei der allein die Anwesenheit genügte, um ein beruhigendes, freies Gefühl zu erschaffen.

"Ach so, stimmt ja!", Ash war aus Versehen etwas zu laut geworden, weswegen er sich sofort wieder am Riemen reißen musste, "Ich kann mich ganz vage daran erinnern, aber das ist auch schon so lange her..." Er schüttelte rasch den Kopf. "Egal. Andere Frage: Warum bist du...ich meine, warum sind Sie hier so ganz alleine unterwegs?" Ash kratzte sich am Hinterkopf und konnte die Hitze in seinen Wangen spüren. Seine Frage war so vorhersehbar, dass es selbst ein Kind gewusst hätte. Er war ein solches Dummerchen geworden!

"So ziemlich genau so wie du, Ash, und du darfst mich gerne duzen. Ich habe plötzlich einen eigenartigen Weg gefunden, der mir unbekannt war und bin diesem gefolgt. Ich hatte gehofft etwas Besonderes am Ende zu finden und als sich unsere gelegten Spuren getroffen haben, fand ich dich."

Er nickte, fing aber an nachzudenken. Woher diese Wege wohl kamen? War es vielleicht nur eine Halluzination des Alkohols, den er vor einiger Zeit als einzelnes Gläschen Wein verzehrt hatte? Nein, das konnte nicht sein, ansonsten hätte Prinzessin Serena niemals dasselbe sehen können, denn diese nahm nur für eine kurze Weile im Ballgeschehen teil. Ein Blick aus dem Augenwinkel genügte, um die Antwort auf Ashs Frage zu liefern. Eine Sternschnuppe zischte am finsteren Nachthimmel vorbei und malte mit ihrem langgezogenen Schweif einen Bogen in den Himmel. Dieser silbrige Glanz, den sie an sich hatte, erinnerte ihn stark an die magischen Noten seines Weges, dem er folgte.

Ob es mit dem sehnlichen Wunsch, eine romantische Verbindung zu schaffen, zusammenhing?

Ash schlug sich die Idee sofort aus dem Kopf. Schön wäre es, ganz bestimmt, aber dann müsste es tatsächlich an ein Wunder grenzen.
Der junge Mann wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich eine Berührung an seiner freien Hand spürte. 
Serena suchte wohl menschliche Nähe.

"Ich kann dich durch den Schlosspark führen, wenn du magst. Komm mit!"
Ein roter Schleier legte sich auf ihre Wangen und sie schaute abrupt auf den Boden als Ash Augenkontakt zu ihr suchte. Sie war trotz ihrer offenen Art etwas schüchtern geworden und Ash hätte sie in diesem Moment am liebsten in den Arm genommen und ihr gut zugesprochen. Leider schickte sich das nicht beim hohen Adel, weswegen er sich aus Respekt der Ständegesellschaft zurückzog. 
"Das wäre wirklich sehr nett, danke." Ash lächelte sie an und ließ sich von seiner flüchtig gefundenen Kindheitsfreundin mitzerren. Überrascht von ihrer Geschwindigkeit trotz der hohen Absätze stolperte er fast und ließ, ohne es zu merken, die geschenkte Frucht zu Boden fallen.

***

Der Abend verging so schnell wie ein simples Wimpernzucken, war erfüllt von herzhaftem Lachen, Blödsinn und von starkem Herzklopfen. Serena fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich frei und das, ohne die schützenden Schlossmauern verlassen zu müssen. Bei Ash zu sein beruhigte ihre sonst so sorgenvolle und gestresste Art. Sie mussten nicht einmal miteinander reden, um ihre Zweisamkeit in vollen Zügen genießen zu können, denn so wohl wie in dieser Sommernacht fühlten sie sich schon lange nicht mehr.

Es musste bestimmt schon spät geworden sein und viele Gäste hatten sich schon in den Ballsaal verzogen, während das junge Paar noch wenige Meter weiter weg an den seichten Bächlein stand und sich die schmerzenden Füße im kalten Wasser abkühlte.

Serena watete barfuß im Bach herum, zitterte vor Kälte und war den unebenen Untergrund mit den glatten und Spitzen Steinen definitiv nicht gewohnt. Ihr Kleid hob sich nur knapp über die Wasseroberfläche und der Rand des feinen Stoffes war an manchen Stellen bereits ins Wasser getränkt geworden. Nichtsdestotrotz genoss die Prinzessin es für kurze Zeit die geheimnisvolle und doch alltägliche Natur zu erkunden.

"Brrr, ist das kalt!", beschwerte sie sich und zog eine Grimasse, die Ash zum Schmunzeln brachte. "Ich dachte, es ist Sommer und das Wasser ist wenigstens etwas wärmer, das ist der reinste Winter hier!"

"Und jetzt stell dir die armen Bürger vor, die selbst im Winter versuchen, ein paar Fische zu fangen." Der Junge zog sich schön langsam seine Schuhe wieder an.

"Das ist grausam und total unangenehm!", sie schmollte, "Mein Vater sollte für jeden Fischer wärmende Stiefel anschaffen."

 Ash grinste bitter. Wenn Serena nur genauer wüsste, wie es um das Volk im Land stand. Womöglich hatten nur der König und Kronprinz Kalem eine Ahnung davon, wie sehr verarmt einige Teile Kalos' geworden waren. Die Untertanen waren bereits extrem unruhig geworden und waren definitiv nicht mehr zufrieden in einer Monarchie zu leben.
"Das ist vielleicht nicht das Einzige, was dein Vater noch tun sollte."

Ash biss sich auf de Unterlippe und schaute zu den Sternen hinauf. Wenn der König weiterhin so miserabel und rücksichtslos regierte, könnte es einen Krieg und andere Rebellionen ansticheln. Damit brächte er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in Lebensgefahr.
Und somit auch Serena...

Serena...
Ash sah zu wie sie einen schönen Stein aus dem Bach nahm und ihn begutachtete.
Sie trug keine Schuld an den unvorteilhaften Entscheidungen ihres Vaters.
Sie lächelte zu ihm und er lächelte zurück.
Wenn sie wegen ihm eines Tages einen unschuldigen, herbeigeführten Mord erleiden müsste...
Sie wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht.
...dann würde Ash dies um jeden Preis verhindern wollen.
Er wollte sie beschützen.
Ihr ein Leben ohne Sorgen und Problemen bieten.
Doch was konnte er, ein einfacher Pianist, denn schon bieten?

"Ash! Sieh mal! Eine Sternschnuppe!" Serena riss ihn aus den Gedanken und zeigte aufgeregt auf den vorbeizischenden Stern am Himmelszelt. Sie reagierte so fasziniert und aufgeweckt wie ein Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben eine Sternschnuppe sah. Ash fand das irgendwie niedlich.

"Wenn du eine Sternschnuppe siehst, darfst du dir üblicherweise etwas wünschen." Ash fing ihren verwunderten Blick auf und lächelte. "Aber du darfst nicht sagen, was. Sonst geht dein Wunsch nicht in Erfüllung."
Die Honigblonde nickte, sah prompt wieder zurück zum Himmel, schloss die Augen und faltete die Hände zusammen, ehe sie in Gedanken ihren Herzenswunsch aussprach.
Lange überlegen brauchte sie nicht, denn der Wunsch lag ihr bereits auf der Hand.
Sie wollte nichts Materielles, davon hatte sie genug.
Sie wollte keinen Ruhm, der ihr zu Kopf stieg.
Sie wollte auch keine allzu komplexen Wünsche äußern, denn das, was sie wirklich wollte war simpel, fast sogar lächerlich für andere, die auch diesen Stern um etwas baten.

Denn Serena teilte ihren Wunsch unwissentlich, bezog sich lediglich auf ein kleines Detail.
Sie wollte diese Freude, die gerade in diesem Moment ihr gesamtes Weltbild bemalte behalten.
Sie wollte diese Freiheit, die sich ihr plötzlich bot, niemals wieder hergeben.
Sie wollte, dass diese Verbundenheit zu Ash bestehen blieb.

Hitze sammelte sich in ihren Wangen, als sie wieder an Ash dachte. Sie genoss es wirklich bei ihm zu sein. Schon deswegen, weil er sie wie ein normales Mädchen behandelte, anstatt nur ihren Status als Prinzessin zu sehen. Er schien...hinter die soziale Rolle sehen zu können, die jeder Mensch dieser Gesellschaft spielte.

Wenn sie doch nur die Chance hätte, ihn noch näher kennenzulernen, ihn öfters zu sehen und vielleicht sogar jemanden in ihm zu finden, der wirklich zu ihr passte...der auch ihr Herz verstand und dessen Ketten öffnen konnte.

Leider blieb das nur einer von vielen Wünschen, die an diesem Abend in die Welt gesetzt wurden.
Wünsche erfüllten sich, Wünsche wurden abgelehnt und Ash sowie Serena mussten sich vorerst mit der Zeit zufrieden geben, die ihnen das Sommerfest zur Verfügung gab. 
Sie beide kamen sich im Laufe dieser Nacht näher und lernten vieles über sich selbst und den jeweils anderen kennen. Und ohne es vielleicht selbst bemerkt zu haben, hatte sich ein kleines Tröpflein Licht in ihren Herzen eingenistet. Das Licht schlug Wurzeln, wuchs heran zu einer schönen goldenen Rose und als sie endlich bereit war, zu erblühen, trug sie eine Melodie in sich, die mit dem angenehmen Duft um sie herumschwirrte und Lieder schrieb.
Diese goldene Herzensrose war die Liebe gewesen, die sich aus den Hoffnungen und Träumen beider emporgewachsen hatte und nun in voller Blüte stand. Bitter blieb dennoch der Abschied in den frühen Morgenstunden, der von der kurzen, wunderbaren Süße eines Kusses ertragbar gemacht wurde.

~0~

Ashs Mundwinkel zuckten kurz nach oben, seine Lippen prickelten und das Klavier verstummte gänzlich.
Dafür, dass der Kuss zwischen ihnen nur flüchtig geschah, hatte sich dieser Moment in seinen Kopf gebrannt und entfesselte ein flatterndes Gefühl in seinem Brustkorb. 
Er konnte es sich noch bildlich vorstellen, konnte den Druck auf seinen Lippen spüren.

Vergessen würde er es niemals und allein die Erinnerung daran behielt er gerne in seinem Herzen wie einen Schatz. 
Seine Finger glitten noch einmal über die Tasten des Klaviers.
Denn was konnte denn mehr Schatz im Leben sein als die Liebe selbst?
Ein letztes Mal begann er ein neues Lied durch den Ballsaal zu jagen, in dem die Geschichte erst so richtig ihren Lauf nahm. 
War es nicht auch gerade das gewesen, was er sich so sehr ersehnt hatte?


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