16. Übertragbare Magie
,,Hallo, Liebes".
Ausnahmsweise jemand, der mal rangeht!
,,Klaus? Ich habe einen Notfall. Seit über einer Stunde suche ich hier in New Orleans nach einem Burgerladen - Aber hier gibt es im Vergleich zu New York nichts", meckere ich genervt in den Hörer.
Ein raues Lachen ist von der anderen Leitung zu hören.
Lacht er mich ernsthaft aus?
Empört schnaube ich auf.
,,Das ist nicht lustig. Ich verhungere! Ich bin schon seit heute Morgen mit Hope unterwegs".
Augenblicklich blicke ich zu Hope in den Kinderwagen. Diese schläft noch friedlich und so wende ich mich wieder von ihr ab.
,,Also, hilf mir bitte! Wo bist du überhaupt?", hake ich neugierig nach.
Hoffentlich ist er irgendwo in der Nähe eines Burgerladens.
,,Ist dir mein Aufenthaltsort denn so wichtig, Liebes?", kommt es provokant von ihm, woraufhin ich meine Augen verdrehe.
,,Nein - Ich habe nur hunger! Kannst-".
Aufeinmal ertönt ein Rauschen von der anderen Leitung, wodurch ich mitten im Satz abbreche. Auch Kampflaute sind zu hören.
Was ist da denn los?
,,Klaus?".
Keine Antwort.
,,Klaus? Bist du noch dran?".
Wieder keine Antwort.
Leise seufze ich auf und lege dann auf.
Dann hole ich mir einfach eine Pizza!
---
Fertig gegessen und mit einem nun vollen Magen verlasse ich mit Hope die Pizzeria und laufe nun durch die dunklen, aber dafür gut beleuchteten Straßen des French Quarters. Inzwischen ist Hope wieder wach, weshalb ich sie ab und zu mit einpaar meiner Zaubertricks unterhalte.
Mehr oder weniger jedenfalls.
Irgendwie habe ich nämlich ein schlechtes Gefühl in Bezug zu Klaus. Selbstverständlich mache ich mir keine Sorgen um ihn, sondern lediglich um seine Opfer. Den Kampfgeräuschen in unserem Telefonat zu urteilen hat er nämlich zu 100 Prozent mit irgendjemandem Ärger gehabt.
Oder vielleicht auch mit mehreren?
Schnell eile ich zu einer Bank am Straßenrand, nehme platz, hole mir Hope auf meine Hocke und lege meinen linken Arm um sie.
Mit meinem anderen Arm halte ich mein Handy und gehe wieder auf Klaus' Kontakt.
Soll ich ihn anrufen?
Lächelnd mustere ich Hope, welche mich ein erneutes Mal aus ihren großen blauen Augen heraus ansieht.
,,Na? Was sagst du, Kleine? Soll ich deinen Papa anrufen?".
Soll ich das?
Hope sieht mich weiterhin stumm an bis sie dann plötzlich etwas wie ,,Papa" vor sich hin brabbelt.
Ist das ein ja?
Verwundert runzel ich die Stirn, bis ich dann aufeinmal ein gequältes Keuchen hinter mir wahrnehme.
Was zum-
Ich drehe mich um und kriege somit sofort eine freie Sicht auf einen blutenden Klaus.
,,Kaitlyn?", hustet er.
Oh Gott!
Mit Hope in den Arm springe ich von der Bank auf, laufe zu Klaus rüber und stütze ihn bis zur Bank, auf der er sich dann hinsetzt.
Hope lege ich in den Kinderwagen ab, ehe ich mich dann wieder komplett an Klaus wende.
,,Was ist denn dir widerfahren?". Dabei deute ich verwirrt auf seine offene Stichwunde am Bauch, welche aus irgendeinem Grund nicht heilen will.
Sollten Vampire nicht eigentlich heilen?
Wieder hustet Klaus. Doch diesmal spuckt er dabei sogar einwenig Blut aus.
Ach du scheiße!
Besorgt bücke ich mich zu ihm herunter und sehe ihm dann ernst und eindringlich zugleich in die Augen.
,,Klaus, antworte mir. Sonst kann ich dir nicht helfen".
Klaus erwiedert meinen Blick schwach. ,,Die Hexen", keucht er. ,,Sie- Sie lassen mich nicht heilen".
Wie denn das?
,,Wie- Nein, weißt du was? Atme einfach tief ein und aus. Wenn es ein Zauber ist, dann werde ich ihn bestimmt aufsaugen können", erkläre ich ihm so beruhigend wie möglich und lege dann meine Hand auf seine blutende Wunde am Bauch. Augenblicklich muss Klaus vor Schmerzen aufstöhnen. Dann fange ich auch schon mit dem Aufsaugen an. Magie scheint in dieser Wunde nämlich im Überfluss vorhanden zu sein.
Ach du-
Starke, dunkle Magie fließt in mir und augenblicklich muss ich vor Schreck die Augen weiten.
Nein...
Ich spüre wie mein Oberteil am Bauch anfängt nass zu werden und fürchterliche Bauchschmerzen kommen in mir auf.
Verdammt, was war das denn nur für ein Zauber?
Verwundert lasse ich von Klaus ab, welcher mich aus großen Augen heraus ansieht. Beziehungsweise meinen Bauch.
,,Kaitlyn-Liebes, du blutest".
Geschockt schaue ich an mir herunter und sehe wie sich mein weißer Pullover nun rot verfärbt.
Panik steigt in mir auf.
Diese verdammten Hexen!
Ich spüre wie mich langsam meine Kräfte verlassen, weshalb ich mich wieder an Klaus festhalte. Dieser zieht mich in Vampirgeschwindigkeit auf seine Hocke, beißt sich in sein Handgelenk und hält es mir dann direkt vor meinem Mund.
Voller Angst davor, dass ich verblute, öffne ich meinen Mund und sauge dann zögernd an seinem Blut.
Gott, ist das Ekelhaft!
Mein gesamter Körper zittert dabei. Klaus streicht mir nur stumm über die Haare und stützt mit seinem anderen Arm meinen Kopf.
,,Alles wird gut. Gleich wird die Wunde verheilt sein".
Woher will er sich da denn so sicher sein? Hierbei handelt es sich immerhin um einen übertragbaren dunklen Fluch!
Stumm blicke ich ihm in seinen blauen Augen und langsam fühle ich wie meine Kräfte zurückkehren, weshalb ich von seinem Arm ablasse und mir dann das Blut aus den Mundwinkeln streiche.
,,Diese Hexen wussten von mir", erkläre ich Klaus dann außer Atem, weshalb er mich verwundert ansieht.
,,Woher willst du das wissen, Liebes?".
Ich seufze. ,,Deine Wunde. Die Magie, mit der die Hexen sie dir zugefügt haben, ist von einem dunklen übertragbaren Fluch, der vorallem für Siphoner ziemlich schädlich ist".
Diesmal nickt er verstehend. ,,Also wird jede Art von Magie, die mit diesem Fluch verbunden ist an dir übertragen?".
Bingo.
,,Du hast es erfasst, du Genie". Langsam stehe ich von seinem Schoß auf und sehe dann zu Hope, welche mich lächelnd ansieht. Sofort geht es mir um ein Vielfaches besser.
Wie kann man nur so unschuldig und friedlich sein?
,,Ich habe dir übrigens einen Burger geholt", ertönt es aufeinmal direkt hinter mir und ich drehe mich überrascht zu Klaus um, welcher mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht einen Cheeseburger entgegenhält.
Er hat wirklich daran gedacht?
Amüsiert nehme ich den Burger an mich und klopfe ihm dann beeindruckt auf seine Schulter. ,,Wow, danke". Verblüfft mustere ich den verpackten Burger und packe ihn dann in meine Tasche.
,,Damit wären wir dann quitt".
Weiterhin grinsend zieht Klaus seine Brauen zusammen und sieht mich dann gespielt skeptisch an.
,,Ich habe dir mit meinem Blut das Leben gerettet, Liebes und dir einen Cheeseburger besorgt", wirft er provokant ein, woraufhin ich leise auflachen muss.
Das ist nicht sein ernst, oder?
,,Ich habe dich von deinen Schmerzen befreit und wäre deshalb beinahe gestorben - Wir sind sowas von quitt!", erinnere ich ihn schmunzelnd und greife dann nach dem Kinderwagen.
,,Wohin des Weges?".
,,Nachhause", antworte ich ihm knapp.
Doch bevor ich auch nur einen Schritt mit Hope weitergehen kann, spüre ich einen Windstoß direkt neben mir, wo dann Klaus zum Stehen bleibt.
,,Es ist erst 18 Uhr. Mein Bruder und Hayley werden noch miteinander beschäftigt sein".
Ach ja, stimmt. Da will ich wirklich nicht dazwischen kommen. Eindeutig nicht!
Grinsend sehe ich ihn an und überlege dann.
,,Ab jetzt schiebst du den Wagen".
Klaus erwiedert meinen Blick und nickt dann leicht. ,,Solange ich unser Ziel bestimmen darf".
Wieso nicht?
▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃
Helluuu xD Hoffe es hat euch gefallen. Außerdem kann ich euch sagen, dass bereits in einpaar Kapiteln etwas krasses passieren wird...
Aber bis dahin:
Bye ;)
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