1. Gern geschehen
Zufrieden betrete ich die abgedunkelte Garage, in der Hayley schon seit Wochen die schlafenden Mikaelsons versteckt. Sie hatte mithilfe einer anscheinend sehr mächtigen Bennetthexe einen Zauber über diese
Garage gelegt, sodass nur sie und Hope sie betreten können.
Eigentlich.
Denn ich - als Häretikerin - habe nur wenige Sekunden gebraucht, um diesen Zauber aufzusaugen.
Und nun stehe ich hier, inmitten von vier Särgen. Schmunzelnd laufe ich auf den ersten Sarg zu. Schnell öffne ich ihn und ein in Anzug gekleideter Elijah kommt mir zum Vorschein.
,,Schick, schick", bemerke ich schmunzelnd und lege dann meine rechte Hand auf seinen Arm, auf dem Marcel's Biss zu sehen ist. Ohne zu zögern sauge ich die Magie des Bisses auf und spüre wie die ganze Magie in mich hineinfließt und mich immer stärker werden lässt.
Hui, das ist aber eine Menge Magie.
Besser für mich.
Einige Sekunden vergehen und der Biss verschwindet. Zufrieden lasse ich den schlafenden Elijah zurück und laufe dann zum nächsten Sarg. Ich öffne auch diese hölzerne Kiste und wer mir da zum Vorschein kommt, lässt mich augenblicklich gereizt aufknurren.
,,Die Bitch, die mich ertränkt hat. Wie toll dich wiederzusehen, Bekah", murmel ich leise vor mich hin und streiche ihr dabei einige ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Rebekah schläft friedlich und so wende ich mich ohne etwas weiteres zu tun oder zu sagen ihrem Handgelenk zu, auf dem das Symbol ihres Fluches zu sehen ist. Auch diesen sauge ich mit Leichtigkeit auf und spüre wie die dunkle Macht dieses Mals in mich hineingelangt. Auch dies macht mich um einiges Stärker und so wende ich mich nun den anderen Särgen zu.
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Gelangweilt stehe ich an Rebekah's Sarg angelehnt da und schaue immer wieder auf mein Handy, um nachzusehen, wie spät es ist. Zwischen 14 und 15 Uhr sollten Hayley und Hope nämlich wieder zuhause sein. Und ich bin nicht besonders scharf darauf mich mal wieder unsichtbar zu machen. Ich will nur, dass die Mikaelsons sehen, dass ich diejenige bin, die sie geheilt hat und dann abhauen und mein freies Leben leben. Auf eine Hybridenmama und einem kleinen Wunderkind habe ich keine große Lust.
Ein lautes Husten ertönt.
,,Aurora?", höre ich Elijah's raue Stimme fragen und so drehe ich mich schmunzelnd zu ihm um und sehe wie er nun direkt vor mir steht. Er sieht verdammt wütend aus.
,,Nur weil meine Haare rot sind, würde ich mich nicht gleich mit dieser Bitch verwechseln", bemerke ich amüsiert, was Elijah geschockt die Augen weiten lässt.
,,Juliet?", keucht er verblüfft und drückt mich dann keinen Moment später knurrend gegen die Wand.
Wie vorhersehbar.
Elijah sieht mich finster an.
,,Wieso zum Teufel lebst du noch?".
Sein Ernst?
Ein trockenes Lachen entflieht meiner Kehle und ich lege den Kopf einwenig schief. ,,Das ist das erste, was du dich nach einem drei Jahre langen Schlaf fragst? Armselig. Aber gut-".
In Vampirgeschwindigkeit änder ich unsere Positionen, sodass ich ihn nun gegen die Wand presse. Da er gerade erst aufgewacht ist, ist er noch ziemlich schwach, sodass es mir nicht schwer fällt die Stärkere von uns beiden zu sein.
,,Erstens, Elijah. Du kannst mir dankbar sein. Ich habe sowohl dich als auch deine Geschwister geheilt. Sie sollten bald auch wach sein. Und zweitens - Du hast keinen Grund böse auf mich zu sein. Also - komm einen Gang runter und freue dich darauf wieder am Leben zu sein".
Ich klopfe ihm einmal auf seine Schulter und lasse dann wieder von ihm ab.
Er sieht mich aber weiterhin bloß geschockt an.
,,Wo sind Hayley und Hope?", fragt er hörbar geschwächt nach, weshalb ich schnell einen Blutbeutel aus meiner Handtasche hole und ihm diesen dann zuwerfe. Er mustert ihn erst skeptisch, trinkt aber letztenendes gierig davon.
,,Die Hybridenmama und das Wunderbaby sind einkaufen. Sonst noch irgendwelche dummen Fragen?", hake ich mit verschränkten Armen nach.
Elijah lässt den leeren Blutbeutel auf den Boden fallen und mustert nun seinen Arm, auf dem kein Biss mehr zu sehen ist. ,,Warum hast ausgerechnet du uns geheilt, Juliet? Und vorallem - Wie?".
Und schon werden die Fragen interessanter.
Grinsend lege ich meinen Kopf einwenig schief und fahre mir dann einmal durch mein rotes Haar.
,,Wie du sicherlich noch weißt, war meine Mutter - ebenso wie deine - eine sehr mächtige Hexe. So wie meine Geschwister. Und ich war die einzige, die keine Magie praktizieren konnte. Doch nach meiner Verwandlung in einen Blutsauger hat sich herausgestellt, dass ich die ganze Zeit über ein Siphoner war. Somit bin ich nun-"
,,Eine Häretikerin", unterbricht er mich überrascht. Gespielt begeistert klatsche ich einmal in meine Hände. ,,Tausend Punkte für dich, 'Lijah".
So habe ich ihn damals schon immer genannt, um ihn zu ärgern. Abkürzungen von Namen hat er nämlich nie gemocht.
Der Urvampir verdreht bloß seine Augen. ,,Du hast mir nicht beantwortet wieso du uns geheilt hast", bemerkt er.
Ein provokantes Grinsen legt sich auf meinen Lippen. ,,Du hast mich ja auch unterbrochen, Mein Lieber".
Nun werde ich wieder ernster und blicke kurz auf den Boden, ehe ich wieder in Elijah's braunen Augen sehe.
,,Ich lebe schon seit eintausend Jahren in Angst, dass ich euch über den Weg laufen könnte und ihr mich dann tötet", setze ich ernst an und nun schmunzelt Elijah etwas.
,,Das hier war also eine Art Wiedergutmachung für deinen Verrat damals", stellt er hörbar amüsiert fest und versenkt anschließend seine Hände in seinen Hosentaschen.
Was ist daran denn so lustig?
Verwirrt runzel ich meine Stirn und sehe ihn nun fragend an.
,,So habe ich es vorgesehen. Ich hoffe, es ist ein Deal?".
Elijah schüttelt bloß den Kopf. ,,Wegen dir wäre Niklaus beinah gestorben. Wir alle wären wegen dir beinah gestorben. Über sowas wird meine Familie nicht hinwegsehen können".
Verdammt.
Ich seufze leise auf und sehe ihn im Anschluss bittend an.
,,Dafür habe ich euch jetzt doch auch euer Leben gerettet. Zählt das denn nicht als ein Ausgleich?", beschwere ich mich.
,,Ich möchte ja nicht fies klingen, aber vorallem Klaus würde dich köpfen sobald er erfährt, dass du noch am Leben bist, Darling", erklingt es aufeinmal in einem belustigtem Unterton direkt hinter mir.
Kol.
Sofort drehe ich mich zu ihm um und mustere ihn dann kurz lächelnd. Den ehemals besten Freund nach eintausend Jahren wiederzusehen, macht mich nunmal glücklich. Auch wenn er mich nun wahrscheinlich für immer hassen wird.
,,Ihr verdankt mir euer Leben. Und Klaus wird nun endlich von euch befreit werden können. Was wollt ihr mehr?", erwiedere ich möglichst kühl, ehe ich ihm ebenfalls einen Blutbeutel überreiche.
Elijah seufzt leise auf, nickt aber dann leicht. ,,Du kannst gehen".
Geht doch!
Ein zufriedenes Lächeln macht sich auf meinen Lippen breit, doch bevor ich davonrasen kann, werde ich von einer Hand zurückgehalten, die gewaltvoll mein Handgelenk umfasst und mich schwungvoll zurückzieht.
Erschrocken und einwenig verängstigt zugleich blicke ich in Rebekah's eisblauen Augen, aus denen sie mich kalt mustert.
Fuck.
Fuck.
Fuck.
Nicht sie!
,,Oh nein! Du wirst nirgendwo hingehen, Häretikerbitch! Wir können dich nämlich noch gut gebrauchen, wenn wir wieder in New Orleans sind".
Wenn wir was?
Sie sieht mich mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen an, ehe sie dann meinen Hals umfasst. Ein lautes Knacken ertönt und schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, bis es dann komplett schwarz wird und ich bewusstlos zusammenklappe.
Na toll.
Jetzt muss ich auch noch mit ihnen nach New Orleans fahren!
▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃
Irgendwie hatte ich eine neue Idee hahah xD Hoffentlich gefällt sie euch.
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