sie kam ein paar stunden nach mir, und war doch eine woche länger hier als ich. meine zimmernachbarin.

egal was passierte, egal wie sehr ich durchdrehte, sie war immer ruhig. nie hatte sie ihr lächeln verloren, und es gab keinen moment in dem sie nicht mit einer warmen umarmung und einigen tröstenden worten für dich da war. jede kalorienerhöhung nahm sie ohne jammern hin, und es war nie so schlecht dass sie nicht eine gute sache daran fand. irgendwie schaffte sie es immer, mich aufzumuntern. wenn es mir schlecht ging, hörte sie mir bis weit nach mitternacht zu, und mit ihr konnte man unte den magnolienbäumen stundenlang reden. und wenn es nur mein begeistertes gelaber über meine lieblingsserie war, sie hörte einfach zu.

„was dich begeistert, begeistert mich auch. ich freue mich, wenn andere etwas so sehr lieben."

sagte sie zu mir. neben mir auf dem bett sahen wir zusammen staffel um staffel, die decke bereit falls ein betreuer herein kam.

sie verstand mich, obwohl sie doch so anders war, so besonders. ich habe sie nie verzweifeln oder weinen gesehen. nachts schluchzte ich in mein kissen, weil sie es so gut schaffte, meine schmerzen zu lindern. einfach nur mit einer whatsapp nachricht.

ich will dich glücklich sehen.
sagte sie.

ein glücklicher ash ist viel schöner als ein trauriger ash.

ich schaue auf mein handy. vor zwei wochen habe ich mit meinem koffer in der hand die psychiatrie verlassen.

ich vermisse dich, steht auf dem display. und ich muss schon wieder weinen.

e ist meine sonne, wenn der himmel grau ist. und wenn ich ertrinke, hält sie mir den rettungsring hin. wo betreuer versagt haben, war sie da. weil ich wusste, mit ihr kann ich über alles reden, sie verurteilte mich nie.

und wenn es einen menschen auf dieser welt gibt, der es mehr als alle andere verdient, glücklich zu sein, dann ist sie es.

ich hab dich lieb, e. du schaffst das. ich weiß dass du stark bist. und ich weiß, dass du so viel mehr liebe verdienst, für all das was du für uns getan hast.