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Die Wohnungstür fiel hinter Lennart ins Schloss, als er nach Hause kam. Seine Schritte hallten auf dem Holzfußboden, und sofort spürte er die Anspannung in der Luft. Im Wohnzimmer saß seine Mutter, Anna, die Arme vor der Brust verschränkt, das Gesicht blass, die Lippen schmal. Vor ihr lag ein zerknitterter Zettel - ein Schreiben der Schule.

„Setz dich", sagte sie mit einer Stimme, die zitterte, aber vor Entschlossenheit bebte.

Lennart blieb in der Tür stehen, sein Rucksack hing über einer Schulter. „Was ist jetzt schon wieder? Ich hab' Hausaufgaben."

„Lass die Ausreden", fauchte sie, ihre Augen blitzten vor Enttäuschung und Schmerz. „Ich weiß, was du getan hast. Die Schule hat mich angerufen. Sie haben mir alles erzählt, Lennart."

Sein Blick huschte kurz zu dem Schreiben auf dem Tisch. Sein Gesicht war eine Maske aus Trotz, aber seine Finger krallten sich fester um die Träger seines Rucksacks. „Die übertreiben. Es war nichts."

„Nichts?", wiederholte sie, ihre Stimme hob sich, schrill vor Wut. „Ein Junge musste ins Krankenhaus, Lennart! Du hast ihn so geschlagen, dass er eine Platzwunde hatte! Und das war nicht das erste Mal. Du hast ihn wochenlang gemobbt! Was ist los mit dir?"

Lennart starrte sie an, sein Kiefer mahlte. „Er hat's verdient", zischte er. „Er hat mich provoziert. Er dachte, er wäre besser als ich. Hat blöde Kommentare gemacht. Also hab ich ihm gezeigt, dass er das nicht kann."

Anna schüttelte fassungslos den Kopf. „Denkst du, so löst man Probleme? Mit Gewalt? Seit wann bist du so geworden?"

Lennart warf seinen Rucksack in die Ecke. „Seit wann? Keine Ahnung, Mama. Vielleicht seitdem du mich ständig nervst! Vielleicht, weil alles immer nur an mir hängen bleibt!" Seine Stimme war laut geworden, beinahe ein Schrei. „Du verstehst mich nicht mal!"

„Ich verstehe dich nicht?", fragte Anna ungläubig. „Lennart, ich reiße mir hier jeden Tag den Hintern auf, um dich durch die Schule zu bringen, um dir ein gutes Leben zu ermöglichen. Und du... du terrorisierst andere Kinder?"

„Hör auf zu reden, als wärst du perfekt!", schrie Lennart zurück. Seine Wangen waren rot, seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Du bist eh nie da! Immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit! Vielleicht solltest du mal aufhören, mich zu kontrollieren!"

Anna schluckte, als hätte er sie geschlagen. Ihre Stimme wurde leise. „Ich versuche nur, das Beste für dich zu tun, Lennart. Aber so wie du dich verhältst... ich weiß nicht mehr weiter."

„Vielleicht solltest du einfach aufhören, dich einzumischen!" Lennart drehte sich um, riss die Tür auf und rannte hinaus, bevor sie ihn aufhalten konnte. Die Tür knallte hinter ihm zu, und Anna blieb alleine im Wohnzimmer zurück.

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Anna sank auf die Couch, den Kopf in den Händen. Tränen liefen über ihr Gesicht, während ihre Gedanken sich überschlugen. Das war nicht mehr der Lennart, den sie kannte - ihr kleiner Junge, der früher so herzlich und fröhlich gewesen war. Was war mit ihm passiert? Wo hatte sie versagt?

In ihrer Verzweiflung griff sie zu ihrem Handy. Es gab nur eine Person, die vielleicht noch zu ihm durchdringen konnte. Eine Person, die er wirklich respektierte.

Toni Kroos. Sein Vater.

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Toni war gerade vom Training zurück in die Kabine gekommen, als sein Handy vibrierte. Er sah den Namen auf dem Display und runzelte die Stirn. Es war ungewöhnlich, dass Anna ihn direkt anrief. Sie hatten meistens nur Kontakt, wenn es um Lennarts Besuche ging.

„Hallo?" Seine Stimme war ruhig, aber die Besorgnis schwang mit.

„Toni, ich weiß nicht mehr weiter", begann Anna, ihre Stimme bebte, und er konnte hören, dass sie mit den Tränen kämpfte.

„Was ist passiert?", fragte er sofort, seine Stirn legte sich in tiefe Falten.

Anna erzählte alles. Die Vorfälle in der Schule, die Kämpfe, das Mobbing. Und wie Lennart heute ausgerastet war und weggelaufen ist. Während sie sprach, wurde Tonis Gesicht immer härter. Sein süßer, kleiner Junge? Der, der ihn früher nach jedem Spiel umarmte und fragte, wann sie wieder zusammen kicken würden? Er konnte es nicht glauben.

„Das klingt nicht nach Lennart", sagte er schließlich, obwohl er spürte, dass die Worte schwach klangen.

„Ich weiß, Toni", flüsterte Anna. „Aber das ist die Realität. Ich... ich schaffe das nicht mehr alleine. Ich brauche deine Hilfe."

Toni atmete tief durch. Er wusste, dass er nicht zögern durfte. „Ich komme sofort. Ich buche den nächsten Flug."

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Nur wenige Stunden später stand Toni vor der Haustür seiner Ex-Frau in Köln. Es war spät, die Nachtluft war kalt, aber das war ihm egal. Anna öffnete die Tür, ihre Augen waren rot und geschwollen.

„Er ist noch nicht zurückgekommen", sagte sie, bevor er etwas fragen konnte.

Toni nickte nur. Sein Blick war ernst, seine Kiefer mahlten. „Dann warten wir. Und wenn er kommt, rede ich mit ihm. Wir klären das."

Doch tief in seinem Inneren war er sich nicht sicher, ob Worte allein ausreichen würden, um die Dinge wieder geradezubiegen.

Es war kurz nach Mitternacht, als die Haustür aufging. Lennart trat ein, die Kapuze seines Hoodies tief ins Gesicht gezogen. Seine Schuhe quietschten leicht auf dem Boden, und er bewegte sich vorsichtig, als wolle er keinen Lärm machen.

Doch er kam nicht weit.

„Lennart."

Die tiefe Stimme seines Vaters ließ ihn erstarren.

Langsam hob Lennart den Blick und sah Toni, der mit verschränkten Armen im Türrahmen zur Küche stand. Seine Mutter war hinter ihm zu sehen, schweigend, mit angespannten Schultern.

„Was machst du hier?", fragte Lennart mit gespielter Gleichgültigkeit, während er den Rucksack von der Schulter gleiten ließ.

„Setz dich", sagte Toni knapp, ohne auf die Frage einzugehen.

„Ich hab keine Lust auf irgendeine Moralpredigt."

„Setz dich", wiederholte Toni, seine Stimme eine Spur lauter.
Lennart zögerte kurz, zog dann aber widerwillig einen Stuhl hervor und ließ sich darauf nieder. Seine Haltung war betont lässig, doch sein Blick wich dem seines Vaters aus.

„Weißt du, was das hier ist?" Toni schob den Verweisbrief der Schule über den Tisch. Lennart warf einen kurzen Blick darauf und zuckte mit den Schultern.

„Ja, schon gelesen.

„Schon gelesen", wiederholte Toni, seine Stimme vor Zorn bebend. „Du wurdest von der Schule geschmissen, Lennart! Geschmissen, weil du jemanden so fertiggemacht hast, dass er im Krankenhaus gelandet ist. Und das ist alles, was du dazu zu sagen hast?"

Lennart starrte auf den Tisch, seine Hände locker in den Taschen seines Hoodies. „Der Typ hat's verdient. Er hat dumme Sachen gesagt. Über dich. Über mich."

„Und das gibt dir das Recht, ihn wochenlang zu mobben? Ihn zu verprügeln?" Toni trat einen Schritt näher, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Denkst du, das macht dich stark?"

Lennart hob den Blick, eine Mischung aus Trotz und Unsicherheit in seinen Augen. „Vielleicht. Besser, als sich alles gefallen zu lassen."

„Besser, als sich alles gefallen zu lassen?" Toni stieß einen schnaubenden Laut aus. „Du hast dich vor den Jungen doch nicht nur verteidigt, du hast ihn runtergemacht und gequält. Und du findest es okay?"

Lennart biss sich auf die Lippe, während sein Herz schneller schlug. Er konnte die Wut in Tonis Stimme förmlich spüren, aber etwas anderes war auch da etwas, das ihn ein Stück weit einschüchterte. Toni war immer der coole, starke Vater gewesen, der ihm alles geben konnte. Aber heute? Heute war er anders. Heute war Toni der Vater, der ihm deutlich machte, dass er die Grenze überschritten hatte.

„Das macht dich nicht stark, Lennart, Du bist ein Feigling, der sich an anderen misst, weil du selbst nichts auf die Reihe bekommst. Denkst du, das ist die Art, wie du in deinem Leben weitermachen kannst?" Toni trat einen weiteren Schritt vor, seine Stimme jetzt scharf und durchdringend. „Ich will nicht hören, dass du solche Sachen wieder tust. Du bist nicht der Boss hier."

Lennart zog unbewusst die Schultern hoch. „Du bist nie da, um mir das zu erklären", fauchte er, aber selbst er merkte, wie seine Worte zitterten.

Toni legte die Hände auf den Tisch und beugte sich vor. „Weißt du was, Lennart? Du redest viel, aber du hast nicht den Hauch einer Ahnung, was Verantwortung bedeutet. Und das wirst du lernen und zwar auf die harte Tour." Er spürte, wie der Raum sich mit Spannung füllte, als er die Worte aussprach. „Ich werde dich nicht hier lassen, um weiter auf diesem Weg zu gehen. Du wirst mit mir nach Madrid kommen. Und du wirst lernen, was es heißt, sich zusammenzureißen."

„Was?" Lennart sprang auf, seine Stimme brach fast. „Ich soll mit dir nach Madrid ziehen? Warum?"

„Weil du hier nichts mehr gelernt hast. Und wenn du nicht kapierst, was du anstellst, werde ich es dir zeigen", sagte Toni mit einer Entschlossenheit, die Lennart ins Mark traf. „Du wirst die Konsequenzen für dein Verhalten spüren. Es ist vorbei mit den dummen Spielchen. Du wirst nach Madrid kommen, und du wirst von mir lernen, was es heißt, ein Mann zu sein."

Lennart spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Er wollte sich wehren, wollte schreien, aber die Gewissheit, dass Toni diesmal nicht nachgeben würde, lähmte ihn. Alles in ihm schrie nach Flucht, nach Freiheit, aber gleichzeitig wusste er, dass er keine Wahl hatte. Der Blick seines Vaters durchdrang ihn, und Lennart fühlte sich wie ein kleines Kind, das in die Ecke gedrängt wurde.

„Hast du mich verstanden?" Toni's Stimme war jetzt ruhig, aber unerbittlich.

Lennart schluckte und nickte. „Ja..."

„Gut. Dann pack deine Sachen", sagte Toni und wandte sich dann zu Anna. „Wir fliegen morgen."

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