∆Kapitel 3: Wer bespitzelt wen?∆
Was für ein Kitsch. Diese Harmonie, dieses 'Friede Freude Eierkuchen'. Die sind schnell weg vom Fenster.
Karmas Gedanken waren das komplette Gegenteil von den Leuten, die ihren inneren Frieden suchen. Aber er muss noch auf unscheinbar tun, schließlich waren die Ghule nicht das einzige Problem. Und sie konnten die Ghule prima für den Fall Kira ausnutzen.
Karma hatte die kundenlose Zeit ausgenutzt, um sich mit einem Kaffee hinzusetzen und die Nachrichten zu gucken. Nagisa hatte sich mit einem Tee dazugesellt, seine Vorgesetzten machten das letzte Geschirr sauber.
"Der Täter, der gestern gegen sechzehn Uhr den berüchtigten Ghul Shuu Tsukiyama niedergeschossen und getötet hat, ist bislang noch auf der Flucht. Angenommen wird, dass es sich um einen Mittelschüler mit roten Haaren handelt."
Ken und Nagisa verteilten ihr Getränk über den ganzen Boden. Allerdings riefen sie unterschiedliche Dinge. Während Nagisa über die Tatsache entsetzt ist, dass Karma gesucht wird, ist Ken darüber schockiert, dass es Shuu war, der getötet wurde.
"Der kleine hat Shuu umgelegt", staunte Touka. "Respekt."
Karma grinste vor sich hin. Erst seit einem Tag war er in dieser Gegend, und schon bekam er eine Menge Aufmerksamkeit. "Bestimmt sucht das CCG schon nach ihm, die können bestimmt neue Tauben gebrauchen", meinte Ken.
"Ihr kennt den Betrüger?", lachte Karma auf. "Bedeutet das, ihr seid auch Ghule und wollt uns im Schlaf fressen?"
"Darf ich ihn bitte schlagen?", flehte Touka. Die Tür des Antiks flog auf, es gab Kundschaft. Allerdings in Form einer einzelnen Person. Er müsste im selben Alter wie Ken sein, wenn nicht sogar jünger. "An die Arbeit", befahl der Weißhaarige, Karma sprang auf die Beine. "Aye, Sir."
"Was darf es sein?", fragte der Rothaarige den Studenten. "Zwei Kaffees, schwarz, zum Mitnehmen", bestellte er. Karma war verwirrt. "Gibt's hier Kaffee zum Mitnehmen?", fragte er nach. "Sind wir Starbucks?", entgegnete Touka. Das linke Auge des Schülers zuckte, zudem sah er Nagisa über diesen gar nicht so schlechten Konter lachen.
"Krieg ich nun Kaffee oder muss ich mein Geld für schlechteren Kaffee aus dem Fenster werfen?"
Karma nickte und verschwand zu den anderen. Er sah zu, wie Ken den Kaffee in die stabilen Pappbecher einfüllte. Spaßeshalber rief Karma dem Kunden: "Welche Namen sollen drauf?", zu, als wären sie die bessere Billigversion von Starbucks. Jedoch wurde der Brünette misstrauisch. "Warum? Bist du etwa Kira?"
"Schon gut, war nur 'n Spaß."
Sind alle hier so misstrauisch? Obwohl, ich war ja auch...
Der Student nahm die Becher an und bezahlte, ließ dabei ein wenig Trinkgeld da-
Mit der Anweisung, dass 'der Rotschopf' erst etwas davon bekommen sollte, wenn er etwas Respekt gelernt hat. Gegen Toukas Bemerkung hatte er aber nichts gesagt.
"Nagisa, sollten wir den Typen im Auge behalten?", fragte Karma, doch die Antwort lag auf der Hand. Nagisa hielt seinen Notizblock in die Höhe. "Der ist ja ein richtiger kleiner Stalker. Wozu brauchst du das denn?", fragte Touka ausnahmsweise Mal freundlich, doch Nagisa gefiel diese Frage gar nicht. Von Koro-Senseis Existenz weiß nur der Assassination Classroom. "Nagisa beobachtet seinen Gegenüber immer ganz genau, dass könnte uns bei unserem Auftrag von Nutzen sein", grinste Karma. Nagisa warf ihm einen dankbaren Blick zu, scheinbar hatte er selber keine Ahnung gehabt, wie er sich aus dieser Situation hätte retten sollen.
"Guck mal, da könnten wir uns Mal bewerben!", rief Nagisa aus und zeigte auf das große Gebäude einer Universität. "Und was willst du da bitte studieren?" Der Rotschopf fand die Idee, die Schulbank weiterhin drücken zu müssen nicht gerade schön. Sie mussten ja auch erstmal die Klasse bestehen. Nagisa sah deprimiert aus. "Hey, zieh nicht so ein langes Gesicht, wir sind hier nicht zum lernen, sondern zum töten", versuchte Karma den kleineren zu trösten. Während Karma weiter geradeaus lief, war Nagisa stehen geblieben. "Ken ist doch Student, oder?"
Man sah dem Rothaarigen an, wie sehr sein Gehirn arbeitete, um zu verstehen, was Nagisa ihm damit sagen wollte. Man hörte das klingen förmlich, Karmas Augen begannen verschmitzt zu glänzen. "Du willst ihn ausspionieren? Aber nicht ohne mich!" Nagisa lächelte zufrieden. Die Idee ist überhaupt nicht schlecht... So lernen wir unseren Feind noch besser kennen.
Nagisa holte Karma ein, bog dann aber rechts ab und betrat den Campus. "He, du willst dich doch jetzt noch nicht bewerben!", protestierte Karma, doch es war zwecklos. Er folgte ihm ja sowieso. "Praktikanten nehmen sie doch immer", murmelte Nagisa. Die Universität war sehr gut ausgeschildert, so konnten die Mittelschüler mit Leichtigkeit das Sekretariat finden.
"Wenn du jetzt Ken bespitzelst, wer kümmert sich dann um den anderen Auftrag?", fragte Karma leise. "Niemand hat dich gezwungen, du kannst gerne abzischen." Während Nagisa weiterlief, blieb der Größere perplex stehen. Hat er mich gerade...
Grinsend drehte sich Nagisa um, dann verschwand er im Sekretariat, ein letztes Mal hatte er ihm zugewunken. Er lässt mich wirklich stehen... Dumpfbacke.
Eingeschnappt trottete Karma die Treppen hinunter und über den Campus. Im Antik würde er Nachforschungen zu den Ghulen und vorallem zu Kira machen, da Nagisa jetzt im Alleingang sich um die Ghule kümmerte. Soll er doch von diesen Viechern gefressen werden. Mir doch Schnuppe.
Bevor er den Campus verließ, hatte er sich den Namen der Universität gemerkt, diesen wiederholte er in seinen Gedanken ständig. Das Merken fiel ihm leicht, er war ein helles Köpfchen und hatte keine Probleme damit. Am Campusausgang lief er an einen anderen Studenten vorbei. Als sich die beiden am nächsten waren, musterte Karma den größeren. Als er aber versuchte, ins Gesicht zu blicken, musste er feststellen, dass der Student genau dasselbe vorhatte. Die braunen Augen seines Gegenübers fixierten Karma wohl ein wenig zu lange, so wie Karma ihn zu lange beobachtete, denn dem Jüngeren überkam ein extrem merkwürdiges Gefühl.
Schnell hier weg, dachte Karma und beschleunigte sein Tempo. Erst, als er eine Straße weiter weg war, blieb er stehen um die Begegnung gerade eben zu verarbeiten. Braune Haare, formell gekleidet, braune Augen. Ohne Zweifel war dies der Kunde vom Café. Aber diese unheimliche Aura, die ihn umgab... An diesem Kerl war irgendetwas nicht ganz richtig.
Selbst für Karma war seine Handlung jetzt merkwürdig, es passte einfach nicht zu ihm, dass er sich solche Sorgen machte. Der Rothaarige zückte sein Handy und schrieb Nagisa eine Nachricht:
<<Sobald du da fertig bist, Ruf mich an!!>>
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