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Ich laufe neben dem Assassinen durch den grossen Schlossgarten. Es ist bereits später Nachmittag, ich habe den ganzen Tag gearbeitet und möchte mir jetzt mein Hirn durchlüften bevor ich nachher wieder an den langen Tisch sitzen muss und das sechs Gänge Menü über mich ergehen lassen muss.
Ich seufze laut und strecke meine Nase mehr in den kühlen Wind und atme die frische Luft ein. »Yoongi?«, fragt mich der Schwarzhaarige, der neben mir her geht, leise. Ich gebe ein ''Mhm?'' von mir und drehe meinen Kopf zu dem Jungen.
»Macht es dir spass, Kronprinz zu sein?«, fragt er und starrt dabei in den Himmel hinauf. Ich starre das Profil des Assassinen kurz an, bevor ich meinen Blick auch gen Himmel richte. »Eigentlich schon. Manchmal ist es anstrengend und viele Menschen verlangen verschiedenes von mir, aber ich bin so aufgewachsen. Also — im Großen und Ganzen ist es angenehm und schön. Vor allem wenn ich sehe, wie schlecht es anderen geht.«, antworte ich nach ein paar Sekunden Stille.
Der Junge neben mir nickt langsam und sieht danach wieder auf den Boden. Schweigend gehen wir weiter, umrunden das Schloss fast, bis ich mich an einem Brunnen auf eine Bank fallen lasse. Der Assassine setz sich zögernd neben mich und sieht sich langsam und genau um. Ich mustere den Schwarzhaarigen von der Seite und kaue auf meiner Unterlippe herum.
Ich weiss immer noch nicht, wie der Assassine neben mir heisst. Und das verwirrt mich. Denn normalerweise kenne ich den Namen von Personen bereits bevor sie mir begegnen. Ich habe noch nie jemanden nach seinem Namen gefragt — wie soll ich das nur anstellen?
»Was willst du wissen?«, reisst mich der Assassine aus meinen Gedanken. Ich drehe meinen Kopf schnell zu dem Schwarzhaarigen. Diesem schleicht ein kleines Lächeln auf die Lippen und er wuschelt mir durch meine Haare. Ich blase empört meine Wangen auf und starre den Jungen mit bösen Blicken an. »Du trägst deine Gefühle immer noch wie ein offenes Buch in deinem Gesicht.«, antwortet der Schwarzhaarige und lehnt sich an die Banklehne an.
Ich seufze laut auf und sehe auf meinen Schoss. »Wie heisst du?«, sprudeln mir nach ein paar Sekunden die Wörter über meine Lippen. Eine kurze Zeit herrscht Stille bevor ich ein Lachen vernehme, das mich auch zum Lächeln bringt. Ich sehe mit grossen Augen zu meinem Leibwächter auf, der seinen Kopf in seinen Nacken gelegt hat und laut in den Himmel lacht.
»Das hat dich so lange beschäftigt?«, fragt der Assassine, nachdem er mich anscheinend genug ausgelacht hat, und mustert mich mit zusammengezogenen Augen. Ich spüre wie Hitze in meine Wangen aufsteigt und leicht beschämt drehe ich meinen Kopf weg.
Der Assassine lacht nochmals leise auf und wuschelt mir danach ein zweites Mal durch meine Haare, bevor er sich wieder gegen die Banklehne lehnt. Danach sieht er wieder in den Himmel und ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen. Nach einigen Minuten Stille, in der ich ihn einfach beobachtet habe, dreht der Schwarzhaarige seinen Kopf zu mir.
»Jimin.«, sagt er schlussendlich. »Mein Name ist Jimin.«, wiederholt er sich leise und dreht sein Gesicht wieder gen Himmel.
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