3.2
Snowwhite - 3. Mord
1 Stunde vor dem Mord
A N O N Y M O U S
In bereits einer Stunde musste ich an meinem Tatort sein. Ich hatte kaum noch Zeit, denn die Vorbereitungen für diesen Mord dauerten länger als geplant.
Es war nicht einfach ein geeignetes Mädchen zu finden, welches den Merkmalen und der Schönheit von Schneewittchen gerecht werden konnte.
Es brauchte viel Zeit, Geduld und Disziplin sie ausfindig zu machen. Ich hatte mich für einen zweimonatigen Kurs an der Universität eingetragen, um dort in aller Ruhe nach meinem Opfer zu suchen. Laut Zeitplan hätte mich das nicht mehr als zwei Tage kosten dürfen, in Wahrheit waren es aber vier, also die doppelte Anzahl.
Ich hatte nicht einmal mehr Zeit das Kapitel noch einmal genau zu studieren, um auch wirklich auf alle Einzelheiten einzugehen. Gott sei Dank war ich für so einen Fall gewappnet und hatte mir bereits jedes Kapitel einzeln ausgedruckt, um mir so die Unterlagen mitzunehmen.
Da mir nicht bewusst war welche Mordwaffe ich benötigen würde, warf ich jegliche Gegenstände in meinen Rucksack und verschwand zusammen mit den kopierten Zetteln aus meiner Wohnung.
Ich musste mich bereits beeilen, da Jenna, mein neues Opfer, sicherlich bereits auf dem Heimweg war. Sie belegte den Abendkurs in Jura und kam jeden Tag gegen 21:45 im Park vorbei.
Niemand sonst war zu dieser Uhrzeit noch im Park, da er sehr weit außerhalb der Stadt lag und die anderen Studenten im Internat schliefen. Ich hatte also freie Bahn und musste mich nicht auf lästige Zeugen konzentrieren.
Ich parkte meinen Wagen einen Block entfernt vom Park, um unnötige Spuren zu verwischen. Ich sprintete los, um mein Opfer ja nicht zu verpassen, das hätte mir gerade noch gefehlt.
Ich versteckte mich hinter einem Baum und wartete, ein Taschentuch vollgetunkt mit Beruhigungsmittel bereits in meiner Hand.
Jenna lies nicht lange auf sich warten. Pünktlich auf die Sekunde spazierte sie gelassen, aber sichtlich müde durch den dunklen Park, ihren Blick stets geradeaus gerichtet.
"Was bist du aber auch für ein dummes Ding, treibst dich hier zu später Stunde ganz alleine herum", flüsterte ich kaum hörbar zu mir selbst.
Als sie den Baum, hinter dem ich mich versteckt hielt, passierte sprang ich von hinten aus meinem Versteck und hielt ihr das Taschentuch direkt unter die Nase.
Für einen Schrei hatte sie keine Zeit mehr, da sie das Mittel direkt einatmete und in meinen Armen zusammensackte.
Schnell überflog ich meine eingepackten Notizen und fand heraus, dass für diesen Mord das alt bewerte Messer ausreichen wird. Ebenfalls braucht ich zwei starke Seile, die ich ohne große Anstrengung an einem Baum befestigte.
Gut trainiert wie ich war, immerhin hatte ich mich fast ein Jahr auf diese Kunstwerke vorbereitet, hob ich das junge Ding auf und befestigte sie mit beiden Händen und den Seilen, sodass sie momentan leblos an dem Baum hängte.
Auch wenn es mehr Spaß machen würde ihr den ersten Schnitt bei vollem Bewusstsein zuzufügen, hatte ich dafür nicht ausreichend Zeit. Hier musste es schneller gehen als normalerweise, immerhin war es ein öffentlicher Ort. Die Gefahr erwischt zu werden war sehr viel größer.
Mit einer flinken Handbewegung schnitt ich ihr über die komplette Brust, was dazu führte das sie ihre Augen sofort aufschlug, jedoch konnte sie nicht schreien. Ich hatte bereits vorgesorgt für diesen Fall und ihr ein Tuch in den Mund gestopft.
Ich sah dabei zu, wie sich ihr dunkelrotes Blut den Weg über ihren Körper nach unten bahnte und dann schließlich an ihren Zehen herabtropfte. Wie gerne ich noch ewig dabei zusehen würde, doch die Zeit drängte.
Ich kam ihr wieder näher, sie beobachtete jeden einzelnen Schritt von mir, mit weit aufgerissenen Augen. In ihrem Gesicht war das blanke Entsetzen und fürchterlicher Schmerz zu sehen, was mich zutiefst befriedigte. Ich jagte ihr Angst ein und genau dies stimmte mich zufrieden.
Ich setzte wieder an und schnitt über ihren gesamten Oberbauch. Die Augen presste sie gequält zusammen. Sie wahren schon blutunterlaufen.
Ebenfalls bemerkte ich, dass sich die Seile wortwörtlich in ihre Handgelenke schnürten und auch diese bereits leicht zu bluten begannen.
Ich lachte bitter auf, sah ihr dabei direkt in die Augen. "Du kannst dich als etwas Besonderes sehen meine Kleine. Nicht jeder hat die Ehre mein Opfer zu sein", flüsterte ich leise in ihr Ohr und konnte sehen wie sich ihre Nackenhaare vor Furcht aufstellten.
Ich bemerkte, wie sie langsam schwach wurde. Sie hatte bereits viel Blut verloren, doch bis zu meinem endgültigen Ziel fehlten noch einige Blutbahnen, die aus ihrem zierlichen Körper flossen.
Ich versetzte ich den letzten Schnitt und ihrem Unterleib und das Blut quoll nur mehr gemäßigt aus der Wunde. Ihr Körper leerte sich langsam.
Ihre Augen drehten sich nach oben und sie wurde ohnmächtig, tot war sie noch nicht. Dies wusste ich aufgrund der Tatsache, dass sich ihre Brustkorb immer noch leicht hebte und senkte, wenn auch nur ganz schwach.
Was würde ich dafür geben, zu warten bis sie ausgeblutet war. Dem Blut zusehen, wie es ihren Körper verließ und sich unter ihr in einer großen Lake sammelte. Jedoch konnte ich nicht, ich musste verschwinden bevor mich einer entdeckte, ich hatte noch viel vor und konnte es nicht riskieren, dass mein Plan scheiterte.
Ich lief zurück zu meinem Wagen, darauf bedacht keine Spur am Tatort zu hinterlassen. Gekonnt drehte ich den Zündschlüssel im Schloss um und brauste in die Nacht hinein.
Zu Hause angekommen verbrannte ich meine blutige Kleidung im immer noch brennenden Kaminfeuer. Ich nahm eine heiße Dusche und öffnete mir ein kaltes Bier, welches ich frisch aus dem Kühlschrank genommen hatte.
Noch einmal wollte ich das heutige verbrachte Kapitel durchgehen, immerhin hatte ich beim Lesen jetzt eine einmalige bildliche Vorstellung.
Ich begann zu lesen, doch schon nach wenigen Zeilen wurde mir bewusst, dass ich mir einen gravierenden Fehler erlaubt hatte. Ich hatte das falsche Kapitel eingepackt. Es war Kapitel vier. Cinderella sollte ausbluten, nicht Schneewittchen.
"Nein!", rief ich lange gezogen und sank auf die Knie.
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Dieses Kapitel widme ich der lieben Carry, da sie die Story gestern entdeckt hat & mir neuen Mut zugesprochen hat, die Story noch nicht aufzugeben.
Wieder einmal würde ich mir wünschen, dass sich vielleicht der ein oder andere von euch sich dazu aufraffen kann und mir ein Kommentar hier zu lassen, wie euch die Story so gefällt. Ich stecke echt viel Arbeit rein.
- Shelly x
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