1.2
Little Red Riding Hood - 1. Mord
1 Stunde vor dem Mord
A N O N Y M O U S
Gemütlich saß ich an meinem Esstisch und nahm mein Abendessen zu mir, immerhin würde ich heute Abend alle Kraft brauchen die ich bekommen konnte.
Mein Messer war bereits geschliffen, um einen sauberen Schnitt in die Kehle der blonden Frau schneiden zu können und das Kostüm bereits eingepackt.
Ich hatte schon vor Monaten begonnen diesen Mord zu planen, es musste alles perfekt sein, es musste alles genauso sein, wie Irwin es beschrieben hatte. Er hatte brillante Gedanken, er wäre ein perfekter Killer. Leider musste er seine Fähigkeit daran verschwenden Menschen Bücher zu schreiben, die sie zu ihrem Zeitvertreib lesen konnten.
Es machte mich wütend und ich musste mich zusammenreißen um nicht auszurasten, denn das würde mein Vorhaben verzögern und es musste alles perfekt sein.
Irwin setzte sein Talent nicht in die Tat um, sondern versteckte sich hinter seinen Büchern, ich allerdings werde sein Talent nutzen und das ausführen, zudem er nicht im Stande ist.
Punkt 20:00 Uhr verließ ich meine Wohnung, so wie es im Buch beschrieben war. Ich hatte meine Handschuhe an und war schwarz gekleidet, wie im Buch.
Ich stieg in mein Auto und fuhr zu der Wohnung meines Opfers, denn Weg kannte ich in und auswendig, so dass es mir gelang über Abkürzungen den Abendverkehr auszuweichen und Verzögerungen aufgrund eines Staus zu umgehen.
15 Minuten später parkte ich auf einen der Gästeparkplätze die von dem Inhaber des Wohnhauses zur Verfügung gestellt wurden und klingelte an ihrer Tür.
"Pizza ist da", meldete ich mich als ich ihre sanfte Stimme über den Lautsprecher hörte.
Ich hatte mich sehr gut über sie informiert, mir Notizen gemacht, ihre Gewohnheiten herausgefunden. Deshalb wusste ich auch, dass sie jeden Sonntag um Punkt 20:00 Uhr eine Pizza bestellte, die ich allerdings dieses Mal, als ihr Freund getarnt wieder abbestellt hatte, immerhin sollte mir ein Pizzalieferant nicht meinen Plan zerstören.
Sofort öffnete sie mir die Haupttür und ich ging hoch in den vierten Stock. Sie wohnte in einem ziemlich neuen Gebäude und war die einzige die im vierten Stock wohnte. Auch die Wohnung unter ihr war nicht bewohnt, so konnte keiner Verdacht schöpfen, sollte sie anfangen zu schreien oder sich zu wehren.
"Tür ist offen, kommen Sie doch rein, ich suche nur nach meinem Portmonnaie!", schrie sie mir aus der Wohnung aus zu.
Klappt ja besser als geplant.
Ich betrat die kleine, schön eingeräumte Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Ich hörte Isabel im Nebenzimmer, wie sie verzweifelt nach ihrem Portmonnaie suchte.
"Ach Liebes, wenn du nur wüsstest, deine Geldbörse brauchst du doch gar nicht mehr", sagte ich zu mir selbst und ein böses Grinsen zierte meine Lippen. Ich betrachtete mich im Spiegel, sah meinem siegreichen Spiegelbild entgegen und fühlte Stolz.
"Haben Sie etwas gesagt?", rief sie mir entgegen, da sie meine murmelnden Worte wohl gehört hatte, allerdings nahm ich kaum an, dass sie auch nur ein einziges Wort verstanden hatte.
"Nein, nein, alles gut Miss."
"Ha! Gefunden!", rief sie triumphierend. Das war mein Stichwort. Ich versteckte mich hinter dem Kleiderständer und beobachtete jeden einzelnen Schritt von ihr. Sie ging geradewegs an mir vorbei, entdeckte mich zu meinem Glück nicht.
"Nanu? Wo ist er denn hin?", fragte sie sich und ich musste mich zusammenreißen nicht loszulachen, die Kleine tat mir schon fast leid.
Sie öffnete die Haustür und ich sprang aus meinem Versteck hervor. Ich schlang einen Arm von hinten um sie, und drückte ihr ein Tuch mit Betäubungsmittel vor ihre Nase und Mund, noch bevor sie zu schreien beginnen konnte. Langsam aber sicher verlor sie ihr Bewusstsein und sackte in meinen Armen zusammen.
"Perfekt", lobte ich mich selbst und schloss die Haustür wieder. Ich nahm sie hoch und fesselte sie an einen Stuhl. Die Fesseln zog ich extra fest, so dass sie ihre Handgelenke wund scheuerten.
Eine Stunde später kam sie langsam wieder zu sich, vermutlich spielte auch der Schmerz ihrer Handgelenke eine wesentliche Rolle dabei, dass sie ihr Bewusstsein so schnell wieder erlangte.
Verzweifelt versuchte sie sich loszubinden, jedoch gelang es ihr nicht, sie stieß nur einen schmerzerfüllten Schrei aus.
"Bemüh dich nicht meine Liebe, die Fesseln sind viel zu fest um von einem so zarten Ding wie dir gelöst werden zu können.
Sie sah auf und mich mit einem angsterfüllten Blick an.
"Bitte tun sie mir nichts, ich bin ein guter Mensch, ich hab nie jemanden etwas getan", weinte sie und flehte darum ihr nichts anzutun.
"Aber das weiß ich doch meine Liebe", sagte ich und streichelte ihre Wange, konnte beobachten wie sich ihre Nackenhaare bei meiner Berührung aufstellten.
"Jage ich dir Angst ein?", fragte ich grinsend, doch sie hielt inne.
Ich liebte es sie leiden zu sehen, liebte es wie sie um erbarmen flehte, als ob sie eine Wahl hätte. Ihr Schicksal war schon besiegelt, als sie mir damals in die Augen gesehen hatte und ich in ihre blauen sah.
"Warum ich?", fragte sie mich mit tränenüberströmten Gesicht.
"Ach Schätzchen, du warst nur zur falschen Zeit am falschen Ort."
"Ich verstehe das nicht", heulte sie weiter.
Ich überlegte kurz, dachte nach ob sie eine Erklärung verdient hatte.
Warum eigentlich nicht, immerhin konnte sie so meine Tat bewundern.
"Nun ja, da du schon so nett fragst, will ich es dir erklären."
Ich schnappte mir mein Buch, welches ich ebenfalls in meine Tasche neben dem Kostüm gepackt hatte und schlug das erste Kapitel auf.
"Little Red Riding Hood - 1. Mord", begann ich laut vor zu lesen. Ich erkannte in ihrem Gesichtsausdruck, dass sie nicht hören wollte was ich ließ, allerdings lauschte sie meinen Worten dennoch.
Als ich bei der Stelle angekommen war, wo der Täter dem Opfer im Buch die Kehle aufschnitt, schien sie zu begreifen. Sie weitete ihre Augen und sah mich mitleidig an.
"Bitte nicht, ich will noch nicht sterben", flehte sie mich an, doch ich lachte nur.
"Als ob du eine Wahl hättest mein Liebes", sagte ich freundlich und zückte mein frisch geschliffenes Messer. "Aber du hast Glück, Irwin hat sein Opfer nicht leiden lassen, es geht schnell, ein kleiner Schnitt und in innerhalb von wenigen Sekunden wird auch der letzte Funke Leben aus dir gewichen sein."
Isabel presste ihre Augen zusammen.
"Du willst mich also nicht dabei ansehen?", fragte ich sie und zwang sie dazu ihre Augen zu öffnen, indem ich kleine Schnitte auf ihren Handgelenken verteilte.
"Du wirst in die Geschichte eingehen Kleines. In die Geschichte des Massakers um Irwin's neuen Bestseller Romans."
Mit diesen Worten schnitt ich ihre Kehle auf, darauf bedacht die Luftröhre ebenfalls durchzuschneiden, um ein Schreien ihrerseits zu vermeiden.
Das Blut spritzte auf meine Kleidung und auch auf die rechtsliegende Wand, wenn auch nur in klitzekleinen Tropfen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, jedoch nach wenigen Sekunden wich jegliches Leben aus ihnen.
Ihr Körper zuckte noch ein wenig, jedoch wusste ich anhand ihres nicht mehr vorhandenen Pulses, dass sie tot war.
Ich löste ihre Handgelenke von den Fesseln und begann sie bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Ich hatte keinen Gefallen daran sie sexuell zu missbrauchen, ich wollte lediglich mein Markenzeichen hinterlassen, darauf aufmerksam machen, wer mein großes Vorbild war. Der weltberühmte Krimiautor Ashton Irwin.
Ich fischte das Rotkäppchenkostüm aus meiner Tasche und legte es auf den Tisch. Zuerst musste ich es mit meinen Händen glatt streifen, immerhin musste alles perfekt sein.
Nun zog ich Isabel das Kostüm über. Zuerst den Unterrock und danach das weiß-rote Kleid. Zum Schluss noch das rote Kopftuch und fertig war mein Werk.
Ich legte Isabels schmalen, leblosen Körper auf den Boden, direkt in die Lacke ihres eigenen Blutes. Das Kleid saugte sich mit ihrem Blut voll, genauso wie es Irwin auch in seinem Buch beschrieben hatte.
Stolz blieb ich noch einige Minuten lang in ihrer Wohnung stehen und betrachtete mein Werk. Ich war stolz, dass alles genau nach Plan verlaufen war.
Ich steckte mein Messer wieder ein und verließ die Wohnung, darauf bedacht kein Blut an der äußeren Türklinke zu hinterlassen.
Ich wartete, dass das Treppenhaus leer war und jeder sich in seiner Wohnung befand. Erst als die Luft rein war lief ich die Treppen nach unten ins Erdgeschoss und stürmte zu meinem Auto. Schnell startete ich den Motor und machte mich auf den Heimweg.
Zu Hause angekommen zog ich mir meine blutverschmierten Sachen aus und zündete meinen Kamin an.
Das Messer steckte ich in den Geschirrspüler und schaltete diesen ein.
Als das Feuer eine gewisse Stärke erreicht hatte schmiss ich die Sachen ins Feuer und sah dabei zu, wie sich die Flammen um den Stoff schlangen und die Beweismittel vernichteten. Niemals würde jemals auf mich kommen, da war ich mir sicher. Niemand kannte mich, ich führte ein normales Leben, zumindest nahmen dies alle an, den keiner wusste, das ich von Ashton Irwin und seinen Büchern besessen war. Niemand wusste, dass ich ihn und seine Morde vergötterte. Niemand wusste, das ich zu solchen Taten fähig war und das war auch der Grund warum niemand Angst vor mir hatte und dies war ein weiterer Pluspunkt für mich, denn mein nächstes Opfer kennt mich. Zum Pech für sie kennt sie mich nicht so gut, wie sie zu glauben schien.
Ich setzte mich wieder in meinen Stuhl und machte mir Gedanken über Isabel Root.
Wie lange wird es wohl dauern bis man ihre Leiche findet? Wird man erkennen, dass ich nach dem gleichen Prinzip vorgegangen bin wie in Irwin's Buch? Wird man ihn verdächtigen?
All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und ich sollte schon bald Antworten darauf bekommen.
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So leute, mein erster Mord. Ich habe echt keine Ahnung wie ich es beschrieben habe, da ich so etwas noch nie zuvor gemacht habe. Ich will meinen Schreibstil erweitern und muss dazu etwas neues ausprobieren & das mache ich mit dieser Story.
Bis jetzt habe ich ziemlich gutes Feedback bekommen & das bedeutet mir sehr viel! Vielen Dank dafür! Ich hoffe ihr hinterlasst mir auch hier wieder euer ehrliches Feedback! :)
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