Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 5

Der Wunsch nach Freiheit lässt unsere Herzen fliegen lernen."

Laia:
Ich war eingeschlafen noch bevor wir Thallisima verlassen hatten, aber als die Kutsche ruckartig zum Stehen kam, weckte mich Tatiana wieder auf. Ich vermutete, dass wir schon angekommen wären, aber als ich Tatiana's ängstliches Gesicht sah, schrillten bei mir sofort alle Alarmglocken.

„Was ist passiert?", fragte ich sie sofort, während ich mich aufrichtete. Ihr Gesicht war ungewöhnlich blass und sie zitterte leicht.

„Da draußen ... auf der Straße, ... da sind ... Schattenwölfe.", wimmerte sie leise und klammerte sich an meinem Arm fest. Ich hatte sie noch nie so panisch erlebt.

Schattenwölfe waren Waldgeister, die vorwiegend in der Nacht anzutreffen sind. Sie leben in Rudeln und sind, wie viele andere Waldgeister, friedfertig. Allerdings macht ihr schwarzes Fell, die leuchtend blauen Augen und vor allem der Stein auf ihrer Stirn in derselben Farbe, den meisten Menschen Angst. Mir allerdings gefielen diese Wesen. Und genau aus diesem Grund stieg ich aus der Kutsche. Ich wollte die Schattenwölfe mit eigenen Augen sehen.

Als meine Füße den noch leicht gefrorenen Boden berührten, zog ich einmal tief die frische Waldluft ein. Es musste geregnet haben, denn die Luft hatte noch diesen angenehm sanften Geruch, den ich über alles liebte. Es fühlte sich so an, als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit ich das letzte Mal hier draußen war. Umgeben von all den Bäumen, weit weg von den Städten und Dörfern, fühlte ich mich immer noch am wohlsten.

Drei der Soldaten standen wie eine Art Barriere vor der Kutsche, während der vierte von seinem Pferd gestiegen war und nun einige Meter entfernt von den Wölfen stand. Er hatte einen kleinen Lederbeutel in der Hand, und fütterte die Wölfe mit dessen Inhalt. Und all, die ein Stück gefressen hatten, verschwanden wieder im Wald.

„Was macht er da?", fragte ich einen der Soldaten neugierig, als ich mich neben ihn stellte. Er zuckte zusammen und drehte sich ruckartig zu mir herum, seine Hand schon am Griff seines Schwertes. Aber noch bevor er es ziehen konnte, erkannte er, wer ich war.

„Prinzessin! Wieso sind sie nicht mehr in der Kutsche? Hier draußen ist es viel zu gefährlich für eine Lady!" Nun bemerkten mich auch die anderen, und wirkten nicht minder verschreckt. Aber ich ignorierte ihre Blicke und beobachtete lieber weiter die Wölfe.

„Ach was. Und im Notfall seid ihr doch hier, um mich zu beschützen, nicht wahr?", begann ich und sah alle mit einem zuckersüßen Lächeln an, bevor ich weiter sprach, „Also erzählt mir doch lieber, was euer Freund da vorne macht."

Die Soldaten zögerten einen Moment, bis sich der älteste von ihnen breitschlagen ließ:„Er gibt ihnen Zuckerwürfel, die Waldgeister lieben dieses Zeug. Es reicht schon ein Stück, dann ziehen sie sich in den Wald zurück und lassen uns passieren."

„Davon habe ich noch nie gehört.", murmelte ich, während ich immer noch erstaunt beobachtete, wie auch der Letzte der Wölfe zwischen den Bäumen verschwand.

„Nunja, das ist auch ein kleiner Geheimtrick, den unser Prinz entdeckt hat.", erwiderte er mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen, und auch die anderen Männer wirkten nicht minder Stolz. Anscheinend verehrten sie ihren Prinzen. So etwas wäre in meiner Heimat undenkbar gewesen. Alle fürchteten die Gewalt des Königs, verachteten ihn regelrecht für seine Selbstsucht, und an die Prinzessin verschwendete keiner auch nur einen Gedanken. Man war froh, wenn man keinen Kontakt mit der Königsfamilie hatte und ein einigermaßen ruhiges und angenehmes Leben führen konnte.

„Aber, Prinzessin, sie sollten nun wirklich lieber wieder zurück in die Kutsche gehen.", versuchten sie es erneut in einem vorsichtigen Ton, als würden sie befürchten, dass ich gleich auf sie losgehen würde. Ich wusste ja nicht, was für eine Art von Prinzessin sie erwartet hatten, aber offensichtlich keine freundliche. Und wenn ich nicht an Annabells Stelle wäre, dann hätten sie mit ihrer Vermutung wohl auch richtig gelegen.

„Natürlich.", nickte ich und ließ mich von einem von ihnen zurückführen und in die Kutsche helfen. Dort saß nach wie vor eine verschreckte Tatiana, die mit den Tränen kämpfte. Ich setzte mich neben sie und zog sie in meine Arme, um sie wieder zu beruhigen, was mir nach einigen Minuten auch gelang.

Als sich meine Freundin wieder aufrichtete und ein letztes mal schniefte, sah ich aus dem Fenster. Mittlerweile hatte sich die Kutsche wieder in Bewegung gesetzt und ich konnte zwischen den meist kahlen Bäumen schon Häuser erkennen.

„Oh Gott, Prinzessin! Ihr Kleid!!", kam es geschockt von Tatiana, als sie mich anscheinend etwas genauer betrachtet hatte. Ich brauchte selbst gar nicht nachschauen, denn ich wusste, dass das Ende meines Kleides über die Walderde geschliffen ist, als ich vorhin ausgestiegen war.

„Jetzt hab dich nicht so. Das bisschen Dreck ist doch kein Weltuntergang.", wank ich ab, doch sie schüttelte nur fassungslos den Kopf, „Der Prinz wird mich deswegen wohl kaum wieder zurück schicken."

Von draußen hörte ich das leise Lachen der Soldaten, was mich wieder daran erinnerte, dass sie ja alles mit anhören konnten, wenn sie sich nur genau darauf konzentrierten. Und mir wurde zugleich auch bewusst, dass es ab sofort wohl immer so sein würde. Man würde jeden meiner Schritte beobachten, mich belauschen und meine Absichten in Frage stellen, sobald ich im Schloss angekommen war. Ich sollte mich also lieber daran gewöhnen, und es vielleicht auch für mich nutzen.

Es wurde bereits dunkel, da passierten wir die ersten kleinen Rand-Dörfer von Onyx, die nicht mal annähernd so verarmt aussahen, wie mein Zuhause. Es spielten Kinder auf den Straßen, die Leute unterhielten sich lachend und sahen der Kutsche neugierig hinterher.

In meinem Dorf wären wir sicherlich alle in Deckung gegangen, um ja niemanden unangenehm aufzufallen. Aber hier gab es keine Angst vor den Adligen, so machte es mir jedenfalls den Anschein.

„Hatten die Soldaten nicht gemeint, dass wir unser Ziel vor Anbruch der Dunkelheit erreichen wollten? Das schaffen wir doch nie im Leben, wir haben gerade erst die Landesgrenzen passiert.", bemerkte Tatiana, als sie ebenfalls einen Blick nach draußen warf. Sie hatte recht, wir befanden uns immer noch am Rande des Landes, während die Hauptstadt zentral gelegen war.

„Aber das 'Ziel' könnte auch einfach eine Übernachtungsmöglichkeit sein. Die Pferde können nicht den ganze Tag durchreiten und die Soldaten erst recht nicht.", versuchte ich eine plausible Erklärung zu finden. Man würde uns schon nicht einfach irgendwo aussetzen, immerhin versprach sich dieses Land etwas von dem Deal zwischen Königen. Das bot uns also eine gewisse Sicherheit.

Wir warteten also einfach ab. Es stellte sich heraus, dass ich mit meiner Vermutung richtig gelegen hatte und wir in einer Gaststätte in einer etwas größeren Stadt übernachteten. Als wir diese Stadt betraten fiel mir sofort auf, dass jeder hier Masken trug. Dazu war auch alles mit Lampions und Wimpeln geschmückte. Man konnte sogar Musik vom Marktplatz hören.

Die Leute tanzten und tranken an jeder Ecke, anscheinend feierten sie irgendwas.

„Was ist denn hier los?", fragte ich die Soldaten, als ich endlich aus der Kutsche aussteigen konnte. Ich war noch völlig überwältigt von all diesen bunten Lichtern und Gesichtern. Am liebsten hätte ich mich einfach dazu gestellt und mich von ihrer Stimmung mitreißen lassen.

„Das ist das Fest der Masken. Wir feiern es, um das letzte bisschen Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Bei Anbruch der Dunkelheit werden die meisten Städte hell erleuchtet und die Menschen bekommen die Möglichkeit für eine Nacht jemand anderes zu sein, indem sie ihre Gesichter verstecken.", erklärte man mir, während ich ins innere der Gaststätte eskortiert wurde. Die Soldaten beschafften Tatiana und mir ein Zimmer, und meinten, dass wir etwas zu Essen aufs Zimmer bekommen würden.

„Hey! Immer langsam. Können wir uns nicht den Einwohnern anschließen und mit ihnen feiern?", stoppte ich die Männer und sah sie hoffnungsvoll an, doch sie schüttelten zu meinem Missfallen nur den Kopf.

„Tut uns leid, Prinzessin, aber der König hat befohlen, dass wir sie von jeder noch so kleinen potentiellen Gefahr fern halten. Und bei dem Fest können wir nunmal nicht jeden erst kontrollieren, der in eure Nähe kommt.", entschuldigte sich der Jüngste von ihnen und schob mich weiter voran, die Treppe nach oben.

„Also bleibt bitte einfach in eurem Zimmer, wir werden hier draußen wache stehen. Vielleicht können sie ja nächstes Jahr mit dem Prinzen das Fest besuchen.", fügte ein anderer beschwichtigend hinzu. Mir entschlüpfte ein enttäuschtes Schnaufen. Ich wäre so gerne hingegangen, und wer wusste schon, ob ich nächstes Jahr überhaupt noch leben würde.

Dennoch widersetzte ich mich ihren Anweisungen nicht weiter. Sie würden nicht nachgeben, egal was ich tat oder sagte, also warum sinnlos Energie verschwenden.

Ohne Umschweife gingen Tatiana und ich in unser Zimmer. Hinter uns schloss sich die Tür, da die Soldaten nicht mit rein durften, und plötzlich hatte ich eine Idee. Mein Blick fiel auf das Fenster, gegenüber von der Tür. Schnell ging ich rüber und sah nach.

Wir waren im ersten Stock und aus der Steinmauer des Hauses guckten genügend Steine hervor, auf denen ich nach unten klettern konnte. Dazu kam noch, dass ich direkt in der Gasse hinter der Gaststätte herauskommen würde, sodass die Soldaten wohl nichts mitbekommen würden.

„Nein! Der Gesichtsausdruck gefällt mir nicht, ganz und gar nicht!", kam Tatiana mahnend auf mich zu und zog mich vom Fenster weg. Sie hatte mich durchschaut, und ihr schien meine Idee nicht zuzusagen.

„Ach, wieso denn nicht? Niemand würde was mitbekommen und ich würde auch nicht lange fortbleiben, nur ein- zwei Stunden.", versuchte ich sie zu beruhigen, doch sie wollte genauso wenig nachgeben, wie ich.

„Das geht nicht! Was, wenn dir etwas zustößt? Oder wenn die Männer vor der Tür doch was bemerken? Die finden das bestimmt nicht so lustig, wie du.", gab sie zu bedenken, aber ich würde mir diese Sache nicht ausreden lassen.

Mein ganzes Leben hatte ich meiner Familie verschrieben, nur für ihr überleben gelebt. Ich hab mich immer zurück genommen, war für sie auf die Jagd gegangen und hatte Stunden im eisig kalten Wald verbracht. Da durfte ich mir doch jetzt diese eine Kleinigkeit erlauben und ein Fest besuchen.

„Ich werde mich einfach umziehen und irgendwo eine Maske kaufen, dann erkennen sie mich nicht mehr. Aber sie werden doch eh die ganze Zeit über wache stehen, also werden wir uns schon nicht über den Weg laufen. Außerdem kann ich auch gut auf mich selbst aufpassen.", erwiderte ich und machte mich schon an den Taschen zu schaffen. Ich griff nach einem schlichten weinroten Kleid, dessen Rock beim Tanzen sicherlich wunderschön mitschwingen würde. Der Stoff war ziemlich dick, sodass ich nicht frieren würde, und man auch meine Waffen darunter nicht sehen würde.

„Kann ich dir das nicht irgendwie ausreden?"

„Nein, tut mir leid. Aber wenn du dich besser fühlst, kannst du mich auch gern begleiten.", schlug ich ihr vor, doch ich wusste schon bevor sie den Kopf schüttelte, dass sie ablehnen würde. In der kurzen Zeit, in der wir uns nun kannten, hatte ich genug über sie erfahren um zu wissen, dass sie eher vorsichtig und zurückhaltend ist. Ich hingegen war es gewohnt nach meinen eigenen Regeln zu spielen, und mich nicht zu verstecken oder zu verbiegen.

Tatiana hatte eingesehen, dass es nichts brachte und hatte mir schließlich beim Anziehen geholfen. Wir vereinbarten, dass sie das Fenster offen lassen würde und ich nicht allzu lange wegblieb. Und mit dem Versprechen war ich geschickt die Hauswand hinunter geklettert und hatte mich auf den Weg gemacht.

Mit den paar Münzen, die ich noch in der Tasche hatte, kaufte ich mir als erstes eine Maske an einem kleinen Stand. Sie war in einem schlicht Schwarz mit kleinen goldenen Verzierungen, und reichte von meiner Stirn bis über meine Nase.

Der Verkäufer half mir noch sie um zu binden, bevor ich mich endlich unter die Massen mischen konnte. Es war nicht schwer gewesen den Marktplatz zu finden, man musste einfach nur der Musik folgen. Trommelschläge schienen einen gewissen Takt vorzugeben, zu dem andere Instrumente spielten, und riss mich sofort in seinen Bann. Der Rhythmus schien durch meinen Körper zu fließen.

Ich war überwältigt von all den Menschen, die sich zur Musik bewegten und ließ mich mitreißen. Ich tanzte, sang und lachte, wie ich es seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gemacht hatte. Ich fühlte mich einfach ... frei. Frei von meinen Ängsten und Sorgen. Frei von meinen Versprechen gegenüber meiner Familie. Und frei von den Schuldgefühlen.

Und während ich mich so zwischen den ganzen Fremden zur Musik bewegte, verlor ich irgendwie die Zeit aus den Augen. Die Glocken der Kirche sagten mir, dass es bereits zwei Uhr am Morgen war. Eigentlich wollte ich gegen Mitternacht zurück sein, aber das hatte ich wohl verpasst.

Langsam quetschte ich mich zwischen den anderen Leuten hindurch, darauf bedacht den fliegenden Armen und vor allem den Ellbogen auszuweichen. Endlich am Rande der Massen angekommen, versuchte ich mich etwas zu orientieren. Ich hatte zwar ohne Probleme hier her gefunden, da ich einfach nur der Musik folgen musste, aber der Rückweg würde etwas länger dauern.

Ich hatte eine ungefähre Ahnung wohin ich musste, also machte ich mich auf den Weg, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Über Straßen, durch Gassen und vorbei an kleinen Gruppen, die ein Bier nach dem anderen hinter kippten.

„Junges Fräulein? Suchen sie etwas? Oder haben sie sich verlaufen?", fragte mich plötzlich eine schwere, raue Stimme. Ich drehte mich herum und sah einen älteren Mann, vielleicht in die Vierzig, der schwankend auf mich zu kam. Ein dreckiges Grinsen zierte seine Lippen, während er seinen Blick anzüglich über meinen Körper wandern ließ.

Mir lief es kalt den Rücken runter, als mir bewusst wurde, was dieser Mann sich gerade vorstellte.

„Nein, alles in Ordnung.", wies ich ihn ab und war im Begriff weiter zu laufen, als er mich am Arm packte und zurück zog. Und schneller als ich gucken konnte hatte ich ein Messer an der Kehle.

„Nana, wo willst du denn so schnell hin?" Er drängte mich immer weiter zurück, bis ich schließlich eine kalte Hauswand im Rücken spürte. Wäre sein Messer nicht schon an meinem Hals, würde ich ihn mit Leichtigkeit besiegen können, aber bevor ich auch nur nach einem meiner Messer würde greifen können, hätte er mir schon längst die Kehle aufgeschlitzt. Ich musste ihn also irgendwie ablenken, damit er nichts mitbekam. Aber wie?

Mit der freien Hand riss der Fremde den oberen Teil meines Kleides entzwei, bevor er anfing mich grob zu begrabschen. Seine Hand schien überall zu sein, während er mein Dekoltee, das noch einigermaßen von dem Korsett verborgen wurde, lasziv küsste.

Kurz darauf griff er nach dem Saum meines Kleides und schob ihn langsam an dem Bein nach oben, an dem mein Messer befestigt war. Das war meine Chance, dachte ich mir und ließ meine Hand unauffällig zu besagter Stelle wandern. Nur noch ein paar Zentimeter, dann würde ich es greifen können. Dann musste ich ihn nur noch so verwunden, dass er mir nicht folgen konnte, wenn ich wegrannte.

Ich hätte ihn zwar auch einfach töten können, aber das wollte ich nicht. Jahre lang habe ich hilflose Tiere aus dem Hinterhalt getötet und damit ein Teil meiner Seele aufgegeben. Aber würde ich jetzt auch noch anfangen Menschen zu töten, dann könnte ich meinem Leben auch gleich selbst ein Ende setzen. Dafür hatte ich die Waffenkunst nicht gelernt.

„Was hab ich nur für ein Glück, dass ich ausgerechnet hier eine so wunderschöne Frau finden würde ...", raunte er an meinem Ohr, versuchte verführerisch zu klingen, aber das Gegenteil war der Fall. Ich musste mich zusammenreißen, damit mir mein Abendessen nicht wieder hoch kam. Aber gleich würde es vorbei sein. Nur noch ein kleines Stückchen ...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro