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Kapitel 1

Liebe ist ... Schmerz in Kauf zu nehmen, um sie besser beschützen zu können."

Laia:
Mit sechs Jahren hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben Pfeil und Bogen in den Händen, weil mein Vater mir beibringen wollte wie man jagt. Falls ihm jemals etwas zustoßen würde, sollte ich unsere Familie weiter ernähren können. Und da ich die älteste von drei Töchtern war, fiel seine Wahl gezwungenermaßen auf mich.

Die anderen Dorfbewohner verachteten meinen Vater zunächst dafür. Ein Mädchen, dass in den gefährlichen Wäldern auf die Jagd ging, so etwas gab es normalerweise nicht in unserer Welt. Nur die Männer waren dafür zuständig die Vorräte des Königreiches aufzustocken, ihre Familie zu ernähren und falls nötig auch in den Krieg zu ziehen. Frauen hingegen arbeiteten höchstens in einer Bäckerei oder Schneiderei.

Aber die Entscheidung meines Vaters erwies sich wenige Jahre später als die Richtige, denn er wurde für den Krieg eingezogen und kehrte nie zurück. Und so blieb ich mit meinen Schwestern und meiner Mutter allein zurück. Wir hatten nicht das Geld, um uns das teure Fleisch leisten zu können, dass in den großen Städten auf den Märkten angeboten wurde, also ging ich jede Woche ein bis zwei Mal in den Wald.

Anfangs jagte ich nur für uns, aber die Armut in unserem Dorf wurde immer gravierender, weshalb ich immer mehr Fleisch aus dem Wald mit zurück brachte. Die Dorfbewohner dankten es mir, und sie verrieten mich auch nicht an den König. Denn eigentlich hatte jeder Jäger von seiner Beute einen gewissen Anteil dem Königreich zu überlassen.

Manchmal frage ich mich wo diese Anteile überhaupt hingingen. Denn in den zahlreichen armen Dörfern, die ihre meisten Jäger an den Krieg verloren, gab es kaum Fleisch. Die Menschen konnten froh sein, wenn sie einmal im Monat ein kleines Stück abbekamen. In den reicheren Gebieten des Königreichs hingegen, lebten die Menschen in Hülle und Fülle. Sie schmissen ihre Reste sogar sorglos in den Müll, während wir hier jedes noch so kleine Überbleibsel wieder verwerteten.

Aber so war es nunmal in Thallisima. Die Reichen bauten ihr prunkvolles Leben auf dem Rücken des armen Bürgertums. Wir mussten für die Wünsche des Königs in den Krieg ziehen, die Reichen nur dabei zusehen. Wir mussten monatlich immens hohe Steuern bezahlen, die Reichen nur geringe Teile. Wir wurden ausgepeitscht oder anderweitig bestraft, wenn wir das Geld nicht aufbringen konnte, die Reichen nur verwarnt.

So stieg die Unzufriedenheit und der Hass der Bürger immer weiter, aber wir hatten einfach nicht die Kraft uns gegen diese Ungerechtigkeit aufzulehnen. Es gab zwar Gerüchte über eine Gruppe von Rebellen, aber niemand glaubte wirklich an ihre Existenz. Das war einfach nur reines Wunschdenken.

Noch vor dem Morgengrauen hatte ich mich auf den Weg in den verwunschenen Wald gemacht. Ich hatte mir einen schwarzen Mantel übergezogen, dessen Kapuze aufgesetzt und dazu noch ein Tuch vor meinen Mund und meine Nase gebunden, um meine Identität einerseits zu verschleiern, und andererseits um mich gegen die Kälte zu schützen.

Der Winter war mittlerweile fast vorüber, aber die Temperaturen waren noch nicht wieder gestiegen. Aber umso näher der Frühling rückte, desto mehr wuchs auch meine Hoffnung wieder mehr Wild erlegen zu können. Ich hatte die letzten Wochen ja kaum genug für meine eigenen Familie besorgen können, so wenige Tiere trieben sich im Wald herum.

Die einzigen Wesen, die im Wald immer ihr Unwesen trieben, waren die Waldgeister. Sie sehen aus wie eine Mischung aus verschiedenen Tieren oder einfach wie aus der Fantasie entsprungen. An sich waren die Beschützer der Wälder friedlich gestimmt, aber wenn ein Mensch es wagte dem Wald zu schaden, dann bestraften die Waldgeister ihn dafür, meist sogar mit dem Tod. Allerdings tolerierten sie auch, dass wir in ihren Wälder das Wild jagten, solange wir nicht aus Gier, sondern nur zum Überleben töteten.

Wenn ein Mensch also mit falschen Absichten den Wald betrat, würden sie es spüren und der Mensch würde den Wald niemals wieder lebend verlassen. Deshalb fürchteten sich die meisten Leute davor die Wälder zu betreten. Wahrscheinlich gingen deshalb überwiegend ärmere Bürger jagen, weil sie wirklich nur ihr überleben im Kopf hatten, und nicht wie die Reichen nur Geld und Macht.

Ich hatte mir bisher noch nie Sorgen machen müssen wegen den Waldgeistern. Ich war bereits einigen begegnet, aber sie hatten mir nie etwas getan. Sie beobachteten mich höchstens dabei, wie ich auf ein Reh zielte.

So wie jetzt auch. Ich hatte nach stundenlanger Suche endlich ein Reh entdeckt, welches auf einer Lichtung von einem kleinen Bach trank. Dieser war seit ein paar Tagen wieder aufgetaut, weshalb ich die Hoffnung gehegt hatte, dass es die Tiere anlocken würde. Und ich hatte recht.

So langsam und unauffällig wie möglich holte ich einen Pfeil aus meinem Köcher, den ich dann ebenso vorsichtig mit meinem Bogen spannte. Ich trat noch ein Stück hinter dem Baum hervor, damit ich besser zielen konnte. Jetzt noch einmal tief durchatmen und dann ...

Ich zuckte vor Schreck zusammen. Da hatte sich etwas bewegt! Auf der anderen Seite der Lichtung, ebenfalls versteckt hinter Büschen, war eine dunkle Gestalt, wahrscheinlich ein anderer Jäger. Und er hatte es auf meine Beute abgesehen, aber das konnte ich nicht zulassen! Ich konnte nicht schon wieder mit leeren Händen ins Dorf zurückkehren!

Noch bevor der andere Jäger seinen Bogen richtig spannen konnte, hatte ich meinen Pfeil schon losgeschickt und das Reh direkt ins Auge getroffen. Als ich klein war, war ich jedesmal in Tränen ausgebrochen, wenn ich ein Tier getötet hatte, aber jetzt war mir bewusst, dass ich keine andere Wahl hatte. Entweder dieses Reh oder meine Familie.

Der andere Jäger sprang auf und sah sich hektisch um. Ich wog ab, ob ich es wagen konnte mich zu zeigen, oder doch lieber im Schutz meines Verstecks blieb. Wenn er mich nun erkennen würde und mich dann an die Soldaten verpfiff, würde ich sicherlich im Kerker landen, wegen Verrat am Königreich. Aber wenn ich versteckt blieb, dann würde er vielleicht einfach mit meiner Beute verschwinden.

„Wer ist da?", rief der Mann mit tiefer Stimme, der mittlerweile auf die Lichtung getreten war und sein Schwert gezogen hatte. Wenn ich es von hier richtig erkannte, dann war dieses Schwert ziemlich hochwertig.

„Das hat euch nicht zu interessieren. Ich habe die Beute erlegt, also geht und sucht euch eine eigene, solange die Sonne noch nicht untergegangen ist.", erwiderte ich kühl, auf die Gefahr hin, dass er mein Versteck ausfindig machte.

Einige Minuten war es still, doch dann forderte er in einem harten Ton:„Komm raus und zeig dich mir! Erst dann werde ich gehen." Ich zögerte. Reichte meine Kleidung um unerkannt zu bleiben? Würde ich im Fall eines Kampfes um das Reh eine Chance gegen ihn und sein Schwert haben? Würde es überhaupt zu einem Kampf zwischen uns kommen?

„Ich warte ...", ertönte seine Stimme erneut, aber meine Beine waren wie festgefroren. In meinem Kopf ratterte es, während ich meine Chancen abwog, schließlich aber immer zu dem selben Ergebnis kam: Ich musste dieses Reh in mein Dorf bringen. Die drei kleinen Schneehasen reichten nicht für alle.

Schließlich wagte ich mich doch aus meinem Versteck, nachdem ich meine Kleidung nochmal zurecht gezogen hatte. Mit dem Bogen im Anschlag trat ich langsam auf die Lichtung, den Mann immer im Auge. Ich spürte, wie meine Arme bereits vor Anspannung zitterten, und meine Beine am liebsten sofort nachgeben würden. Aber ich würde mich nicht kampflos geschlagen geben!

Nun hatte der Jäger mich ebenfalls entdeckt und musterte mich skeptisch. Und auch ich hatte nun die Gelegenheit ihn etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Er trug ebenfalls einen langen schwarzen Mantel, Stiefel und Handschuhe, aber es sah alles ziemlich teuer aus, im Gegensatz zu meinen abgetragenen Lumpen. Sein dunkelbraunes Haar war etwas länger, wobei ihm einige Strähnen im Gesicht hingen. Und seine Augen, ich konnte die Farbe aus dieser Entfernung nicht erkennen, aber er hatte einen wilden, stürmischen Ausdruck darin, der mich irgendwie fesselte.

„Eine weibliche Jägerin, so etwas sieht man nicht alle Tage.", murmelte er mehr zu sich selbst, während sich ein Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. Langsam senkte er sein Schwert, als würde er denken, ich würde keine Gefahr für ihn darstellen. Aber mir sollte es egal sein, denn es verschafft mir einen gewissen Vorteil.

„Nun habt ihr mich gesehen, verschwindet also endlich!", knurrte ich, aber immer noch mit einer höflichen Wortwahl. Dieser Mann war vom Adel, keine Frage, und mit diesen sollte man es sich nicht verscherzen. Wenn man es doch tat, wurde man schneller an den Pranger gestellt, als einem Lieb war.

„Wieso so kampflustig? Es ist doch nur ein einfaches Reh.", spottete er leicht und deutete auf das tote Tier neben ihm. Ich formte die Augen nur zu Schlitzen und bedachte mein Gegenüber mit einem giftigen Blick.

„Für euch vielleicht, aber für mein Dorf und mich bedeutet es das Überleben. Es kann nunmal nicht jeder in Thallisima mit Geld um sich werfen, wie ihr vom Adel es vermögt.", höhnte ich nun ebenfalls. Der Hass und die Verachtung waren deutlich in meiner Stimme zu hören, schienen ihn aber nur wenig zu treffen.

„Mir war nicht bewusst, dass es in Thallisima so schlecht um die Bevölkerung steht.", erwiderte er nun etwas ruhiger. Irritiert ließ ich den Bogen etwas sinken und ließ meinen Blick ein weiteres Mal über seinen Körper wandern.

„Ihr seid nicht von hier?"

„Nein, aus Onyx. Ich habe mich nur mal etwas tiefer in den Wald gewagt.", beantwortete er mir meine Frage ohne zu zögern. Onyx, das war eines der benachbarten Königreiche, aber ich wusste nicht viel über diesen Ort. Thallisimas König hielt nicht viel von Bündnissen, lieber wollte er seine Gebiete erweitern.

„Und warum, wenn ich fragen darf? Es kommt nicht sehr häufig vor, dass ein Adliger sich in den Wald traut.", harkte ich nun wieder skeptischer nach, wobei mein Bogen beinahe automatisch in seine ursprüngliche Position ging.

„Das werde ich euch wohl nicht verraten können, meine schöne Kriegerin.", er stoppte kurz und sah auf einen Punkt hintern mir, „Und anscheinend muss ich Sie nun auch wieder verlassen, meine Begleitung ist zurückgekehrt." Ich drehte mich in die Richtung, und tatsächlich stand am Rand der Lichtung ein schlaksiger alter Mann mit Bart, der mich äußerst wachsam beobachtete.

„Verratet ihr mir wenigstens noch euren Namen?", fragte mich der Adlige, während er langsam auf mich, oder eher gesagt den alten Mann zukam. Er ließ mich dabei jedoch keinen Moment aus den Augen, hielt mich mit seinem Blick gefangen.

„Wenn ich euch diesen nennen würde, könnte ich meinem Leben gleich hier selbst ein Ende setzen.", lehnte ich kopfschüttelnd ab. Wenn irgendjemand von meiner illegalen Jagd erfahren würde, dann wäre alles vorbei. Und das konnte ich nicht riskieren.

„Nunja, dann hoffe ich auf ein Wiedersehen, meine Schöne.", raunte er mir zu, als er so dicht an mir vorbei lief, dass sich unsere Schultern für einen flüchtigen Moment streiften. Und selbst durch den dicken Stoff konnte ich deine Wärme noch spüren.

Ich sah den beiden Männern noch einen Moment hinterher, bis mir bewusst wurde, wie spät es bereits war. Ich hatte höchstens noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang, und mit dem schweren Reh auf dem Rücken würde ich diese Zeit wohl auch für meinen Rückweg benötigen.

Die drei Hasen hatte ich mir bereits an meinem Gürtel befestigt, und den Pfeil aus dem Reh gezogen und wieder in meinen Köcher gesteckt, nachdem ich ihn im Bach gesäubert hatte. Ich nahm all meine Kraft zusammen und warf mir das Reh halb über den Rücken, sodass ich seine jeweils ein Huf über meine Schulter gezogen festhalten und das Reh so hinter mir her schleifen konnte.

Leider konnte ich nicht den direkten Weg nehmen, da dieser von anderen Jägern verwendet wurde, sondern einen gefürchteten Pfad, der an vielen Orten vorbei führte, an denen sich die Waldgeister immer in Gruppen aufhielten.

Als ich endlich wieder im Dorf war, kamen mir die Bewohner schon entgegen. Zwei Frauen im Dorf kannten sich mit dem Schlachten von Tieren aus, weshalb ich meine Beute immer gleich zu ihnen brachte. Nachdem diese jeden noch so kleinen Fetzen verarbeitet hatten, verteilte ich alles an die Bewohner. Die Pelze der Tiere übergab ich schließlich auch noch einer Schneiderin, die mir auch ein kleines Entgeld dafür gab.

„Mam, ich bin wieder da.", rief ich, als ich unser kleines Haus betrat und mich sofort eine angenehme Wärme umgab. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wie unterkühlt mein Körper mittlerweile war.

„Laia!", rief meine jüngste Schwester Helena fröhlich, als sie die Treppe runter gerannt kam und sich in meine Arme warf. Ihre blonden Haare, die sie eindeutig von unserer Mutter geerbt hatte, waren leicht mit Mehl überdeckt. Sie hatte wahrscheinlich mal wieder Mam in der Bäckerei geholfen und sich noch nicht unter die Dusche gestellt.

„Ich hab uns was schönes mitgebracht. Würdest du das schnell zu Mam in die Küche bringen?", wandte ich mich an meinen kleinen Engel und überreichte ihr den Korb mit dem Fleisch. Sie nickte eifrig, als sie den Inhalt sah, und rannte sofort in die Küche.

Ich folgte der 7-jährigen, nachdem ich meinen Mantel und die Stiefel ausgezogen hatte. In unserer winzigen Stube lag Robin, meine andere Schwester, mit ihrem Zeichenblock in der Hand auf der Couch. Da sie völlig vertieft zu sein schien, störte ich sie nicht weiter, sondern ging direkt weiter.

„Wie ich sehe hattest du heute mal wieder mehr Glück.", kam es stolz, aber vor allem auch erleichtert von meiner Mam, als sie mir einen Kuss auf die Wange drückte. Ihr war bewusst, dass hauptsächlich ich unsere Familie ernährte, und nicht sie. Und das war ihr ziemlich unangenehm, denn sie dachte, dass sie als Mutter die Verantwortung übernehmen müsste. Aber ich fand es nicht schlimm, ihr als älteste Tochter etwas Last von der Schulter nehmen zu können.

„Ja, der Winter scheint wohl vorüber zu sein.", meinte ich lächelnd, während ich mich an den Küchentisch setzte und meiner Mutter dabei zusah, wie sie das Fleisch aufteilte. Einen großen Teil würde sie aufheben, und nur so viel wie nötig für unser Abendessen verwenden.

„Ist irgendwas spannendes auf der Jagd passiert?", fragte Mam schließlich nach, als Helena gerade auf meinen Schoß geklettert war. Gedankenverloren strich ich ihr durch Haar, während ich über ihre Frage nachdachte. Ich konnte ihr nichts von meiner Begegnung mit diesem Adligen aus Onyx erzählen, das würde sie nur unnötig besorgen. Sie befürchtete ja auch so schon, dass mich irgendwann ein Soldat erwischen würde.

Wenn es nicht unumgänglich wäre, dass würde sie mir verbieten zu jagen, weshalb ich sie schließlich auch belog und sagte:„Nein, es war alles so wie immer."

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