9. Hässliche Wahrheiten
Mir liefen heiße Tränen übers Gesicht, ich konnte es nicht kontrollieren. Der Schmerz war so unglaublich heftig, dass ich das Gefühl bekam daran zu krepieren.
Ich wusste es ja, ich wusste das er so darüber dachte, dass es keine große Sache war und ich mich deshalb nicht so anstellen sollte. Ja, inzwischen konnte ich darüberstehen und jeden dummen Kommentar seiner Freunde ertragen, aber es war ein langer und schmerzhafter Weg bis dahin. Einen, den ich niemanden wünschen würde gehen zu müssen; niemanden außer Vince und Katja selbst.
Fuck! Wie konnte es so krass wehtun in mir drin? Als wäre was zerbrochen und die Bruchstücke davon würden sich jetzt in meine Organe bohren und an den Innenseiten meines Magens entlangfahren.
Wie konnte er nur so abgebrüht darüber denken? Und warum haute mich das dermaßen aus der Spur?
Die Wahrheit lag auf der Hand - weil ich es nicht sehen und hören wollte. Hannah hatte mich gewarnt und ich hatte es schon so oft mit eigenen Augen mitansehen müssen, was für einen Fick er darauf gab, wenn Vince oder einer der anderen ihre Opfer tyrannisierten. Ich dachte, er wäre anders, weil er nie mitmachte, aber wahrscheinlich war ich nur durch meine eigenen Gefühle für ihn völlig verblendet und hatte ihn idealisiert.
„Tommy!"
Garve holte mich ein und hielt mich am Arm fest. Ich blinzelte, wir waren im Treppenhaus und ich war ganz automatisiert bis nach ganz oben gelaufen.
„Kannst du bitte nicht in einem so aufgewühlten Zustand wie ein Irrer aufs Dach stürmen? Da rutscht mir echt das Herz in die Hose, fuck."
Er lehnte sich keuchend gegen die Treppenhauswand und sah mich prüfend an. „Ich kann ihm eine verpassen, wenn du willst. Mir scheißegal, ob er im Rollstuhl sitzt."
Ich schüttelte nur den Kopf und sank auf einer der Stufen zusammen; die Stirn an die angezogenen Knie gepresst.
„Hör zu ..." Er schmiegte sich neben mich. „Ich schätze bei mir war meine Schulzeit nicht mal halb so schlimm wie bei dir, aber zufällig weiß ich sehr genau wie es ist, in ein absolutes Arschloch verknallt zu sein - und nein, ich rede nicht von dir."
Ich schniefte; er versuchte mich aufzumuntern, aber ich war nicht in Stimmung dafür.
„Sein Name war Jack, aber alle nannten ihn Coach Jacky. Ich hatte schon früh geschnallt, dass Mädchen mich kaltließen, aber in meinem ersten Jahr an der Highschool wurde mir erst richtig bewusst, worauf ich stattdessen stand; jetzt im Nachhinein weiß ich gar nicht, was genau ich an ihm so anziehend fand; er war eigentlich nicht besonders attraktiv und er schrie ständig seine Sportler an, so richtig krank, sodass ihm Spuckefäden aus dem Gesicht schossen. Football interessierte mich damals auch nicht sonderlich, aber ich bin der Mannschaft trotzdem beigetreten, um ihn jeden Tag sehen zu können. Und obwohl ich fast täglich mit gutgebauten Gleichaltrigen unter der Dusche gestanden habe, bestand mein Tageshighlight darin, wenn er mich wegen irgendeiner Belanglosigkeit zusammenstauchte. Aber irgendwann, Mitte meines Abschlussjahres, ist der Zauber dann verflogen und ich konnte mir wie gesagt selbst nicht erklären, wie ich ihn jemals hatte anschmachten können - einen Typen der ernsthaft Spaß dran hatte Teenager niederzumachen und sämtlichem Selbstbewusstsein zu berauben. Er war von Anfang an ein Asshole und ich habe diese Tatsache über Jahre hinweg verdrängt."
„Kilian hat aber keinen Spaß daran und beteiligt sich auch nicht."
„Nein, er steht lieber an der Seitenlinie und sieht gelangweilt zu", behauptete Garve seufzend. „Versteh mich nicht falsch, ich halte ihn gar nicht für unglaublich schrecklich und unter anderen Umständen, könnte ich mir sogar vorstellen, mich mit ihm anzufreunden; aber für dich ist er reines Gift. Er ist toxisch und er wird dir immer wieder wehtun, ohne sich dessen bewusst zu sein. Deswegen wird er nicht derjenige sein, der einen Schlussstrich ziehen wird oder erst dann, wenn du richtig übel am Boden liegst. Du musst die Sache beenden, bevor es richtig hässlich wird, okay?"
Bevor es richtig hässlich wurde? Diese Linie hatte ich doch schon längst überschritten.
Die Tür zum Dach krachte auf und zwei Gestalten torkelten, eng ineinander verschlungen ins Treppenhaus hinein. Garve rutschte näher an mich ran, um sie vorbeizulassen und zog mich zeitgleich in eine tröstende Umarmung. In Momenten wie diesen bewies Garve, wie unglaublich nett und zuverlässig er in Wahrheit war, nur zeigte er diese Seite von sich ausnahmslos seinem allerengsten Freundeskreis, weshalb ihn alle anderen für einen verantwortungslosen Egoisten hielten.
„Sorry", murmelte eine Frauenstimme, als sie an uns vorbei stolperten. Ich konnte nichts sehen, mein Kopf lehnte an Garves Brust.
„Warte mal kurz", sagte eine männliche Stimme. „Hey Kleiner, alles okay bei dir? Hat dieser Idiot dich wozu genötigt, was du selbst nicht wolltest?"
„Fick dich, Niklas", erwiderte Garve genervt. „Kratz lieber deinen Totalausfall von kleinem Bruder von meiner Zimmertür ab - denn ehrlich gesagt kann ich nicht versprechen, ihm später nicht doch noch eine zu verpassen. Hier."
Ein klirrendes Geräusch, wahrscheinlich sein Zimmerschlüssel. „Lass den Schlüssel einfach stecken."
„Was?", fragte Niklas einfach nur.
„Du hast mich schon verstanden."
„Du mieser ..."
„Nikki, nicht!", sagte die Frauenstimme alarmiert. „Lass uns erstmal Kilian suchen und rausfinden, was eigentlich los ist. Komm schon, aus diesem Arsch kriegen wir doch eh keine vernünftigen Informationen raus!"
„Wenn du ihn auch nur angefasst hast ..."
„Noch nicht, verdient hätte er es aber allemal."
„Ich schwör dir, wenn du jemals ..."
„Jaja, spar dir deine Morddrohungen. Die sind langweilig."
„Niklas!", drängte die Frauenstimme weiter und ich hörte wie wütende Schritte die Stufen runter polterten.
„Diese Familie ist sowas von selbstgefällig", murrte Garve mir ins Haar. „Selbst die Jüngste soll schon mega arrogant sein - und die geht noch zur Grundschule. Einfach unglaublich."
*
Ich war mir nicht sicher, wie ich es Heim geschafft hatte; aber irgendwann schaltete ich das Flurlicht an und streifte mir die Schuhe ab. Ein aufgeregtes Kläffen ertönte und Oliver, geweckt vom Licht, kam angeschossen.
„Hat dein Frauchen dich wieder vergessen? Ja, mein Abend war auch richtig scheiße. Wir hätten einfach hier bei dir bleiben sollen, aber ich wollte ihm unbedingt beweisen, dass ich nicht der Loser bin, für den mich in der Schule alle halten. Ziemlich erbärmlich, was? Dabei hatte ich mir doch geschworen, niemanden mehr etwas beweisen zu müssen; aber in seiner Nähe werde ich immer so verdammt unsicher."
Oliver, der natürlich kein Wort verstand, wuselte aufgeregt um meine Beine herum.
„Schon gut, überredet; ich krieg' die Nacht ja eh kein Auge zu, dann können wir auch nochmal ne Runde drehen."
Seufzend schnappte ich mir die weiße Glitzerleine von der Kommode und schlüpfte wieder in meine ausgetretenen Sneaker hinein. Dann nahm ich ihn hoch, damit er endlich die Klappe hielt und nicht das ganze Haus wachbellte.
Es war eine kalte Frühlingsnacht und sehr klar. Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken und blickte himmelwärts, während Oliver sein Geschäft erledigte.
Vielleicht hatte Garve ja recht, auch wenn ich stark bezweifelte, dass meine Gefühle eines Tages einfach verpuffen würden. Aber ich musste mich definitiv besser schützen. Auf keinen Fall wollte ich zulassen, mich wieder so hilflos zu fühlen wie damals. Und wenn das bedeutete, dass ich ihn nur auf körperlicher Ebene haben konnte und nicht auf emotionaler - dann musste ich mich irgendwie damit arrangieren. Es war besser als nichts.
Nach einer schlaflosen Nacht, stellte ich mich für fast eine Stunde unter einen eisigen Duschstrahl, im verzweifelten Versuch meine Gedanken so weit abzukühlen, dass sie ertaubten und aufhörten in meinem Kopf Amok zu laufen.
Während ich Kaffee machte, kam Gina endlich vorbei um Oliver abzuholen. Der Kleine war so aufgeregt deswegen, dass er mehrmals über seine langen, herabhängenden Ohren stolperte.
„Psst, Baby, sonst beschweren sich die Nachbarn wieder", unterbrach sie ihr Telefonat kurz und schob mir beiläufig einen Zwanziger zu. „Du bist ein wahrer Schatz! Nein, nicht du, mein Hundesitter. Jedenfalls ..."
Sie klackerte mit Oliver unterm Arm aus der Wohnung und ich nippte kopfschüttelnd an meiner Tasse. Ich plante den Tag faul auf dem Sofa zu verbringen und schaltete mein Handy aus - ohne auf die Nachrichten zu achten, die mir darauf angezeigt wurden. Ich wollte niemanden sehen und niemanden sprechen. Allerdings hatte ich nicht mit Hannahs Hartnäckigkeit gerechnet, die mich Mittagsrum mit der Hausklingel zu tyrannisieren begann ... Ich ließ sie rein und das Mädchen mit den kurzen, orangegefärbten Haaren ging kommentarlos an mir vorbei ins Wohnzimmer.
Dort setzte sie sich angefressen aufs Sofa, ich kuschelte mich daneben.
„Ich denke es ist überflüssig, dir zu sagen, dass ich es dir ja gesagt habe", bemerkte meine beste Freundin schließlich genervt.
„Wann genau sind du und Garve eigentlich so gute Freunde geworden? Ich dachte eigentlich, du kannst ihn nicht leiden."
„Ich würde auch nicht sagen, dass wir Freunde sind - eher Leidensgenossen, die gemeinsam versuchen mit deiner Starrsinnigkeit klarzukommen."
„Was zur Hölle hast du ihm erzählt?", konnte ich nicht länger aufschieben sie zu fragen und setzte mich anklagend auf. „Ich finde, unsere komplizierte Situation in der Schule geht niemanden außer uns etwas an."
„Da bin ich anderer Meinung; warum sollten wir es auch verheimlichen? Wir sind nicht diejenigen, die auf anderer Leute Ordner Jogurtbecher auskippen."
„Zahid meinte, ihm wäre das egal", meinte ich defensiv und umklammerte meine Tasse fester.
„Es sollte ihm aber nicht egal sein - und uns auch nicht. Es sollte niemandem egal sein."
Ihre Worte versetzten mir einen schmerzhaften Stich, weil ich sofort unterbewusst an Kilian denken musste und an seine hässliche Einstellung zu diesen Dingen.
„Also was genau hast du gesagt?", blieb ich dennoch hartnäckig und blickte hinunter auf meine Socken.
„Nicht viel - eigentlich fast gar nichts. Nur das wir eben richtige Wichser in unserer Jahrgangsstufe haben, die sich für was Besseres halten und uns das auch jeden Tag spüren lassen."
„Du hast Kilian nicht namentlich erwähnt?"
„Nein, nur die Tatsache, dass ich mit einem von ihnen mal befreundet war und ich diesen Umstand bis zum heutigen Tage zutiefst bereue."
Also hatte Garve auf Monas Geburtstagsfeier eins und eins zusammengezählt. Klar, er war kein Idiot und hatte aus meinem Verhalten ablesen können, wer sie waren und in welchem Verhältnis wir zueinanderstanden. Höchstwahrscheinlich war er auch nur deshalb so bereitwillig auf Bills Provokation angesprungen, weil ihm ohnehin jeder Vorwand recht gewesen wäre, um etwas von seinem Ärger an ihnen auszulassen.
„Erzählst du mir nun, was er Schreckliches gesagt hat?", fragte Hannah auf einmal um einiges sanfter.
„Er hat Vince und Co. in Schutz genommen und uns quasi vorgeworfen, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen."
„Victim Blaming, wie charmant. Also ist es unsere Schuld, weil wir keinen Spaß verstehen? "
„Denke schon."
„Wow. Weißt du ich denke, er glaubt diese absurde Version wirklich. Keine Ahnung wann und wie er so verdreht geworden ist, früher waren wir so gute Freunde. Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe ihn nicht."
Tja, da waren wir schon zwei.
*
Ich fühlte mich miserabel.
Fast den ganzen Sonntag verbrachte ich nur im Bett und schaute alte Horrorfilme; Pyscho, Poltergeist, Shining. Bei der Hälfte von Rosemaries Baby klopfte es an der Tür und Charlie steckte den Kopf rein. „Da ist jemand für dich an der Tür."
„Ich bin nicht da."
„Ich hab aber schon gesagt, dass du es bist."
„Dann sag mir geht's zu schlecht für Besuch. Ehrlich, ich bin krank."
„Okay ...", murmelte Charlie bedrückt, sie belastete es, wenn ich schlecht drauf war.
„Außerdem ... sollst du Fremden doch nicht einfach die Tür aufmachen."
„Hannah ist aber keine Fremde; ich hab vorher ganz genau durch den Türspion gesehen!"
Meine Gereiztheit wandelte sich in pure Verblüffung. „Hannah steht vor der Tür? Jetzt? In diesem Moment?"
„Ja, sie meinte, sie wolle gar nicht lange stören. Nur kurz was besprechen. Ein Geheimnis, sie wollte es mir nicht verraten."
Irritiert klappte ich meinen Laptop zu. „Okay, lass sie ruhig rein."
Ich hatte Tommy gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber darum war es trotzdem nicht okay, wenn Hannah hinterrücks irgendwelche haltlosen Gerüchte verbreitete - und das wollte ich ihr auch sagen.
Ein wenig zögerlich kam sie in mein Zimmer geschlürft; das Mädchen, was früher beinahe täglich hier herumhing, hatte sich im letzten Jahr stark verändert. Und damit meinte ich nicht die kurzen, orange gefärbten Haare oder die oversize sitzenden Overalls, die sie inzwischen so gerne trug noch die schrillen Socken. Es war ihre Ausstrahlung, die sich so krass gewandelt hatte. Damals war sie immer und überall durch ihre Positivität aufgefallen, immer gut gelaunt, immer ein Lächeln im Gesicht. Das alles war völlig verschwunden und zeigte sich nur noch auf alten Fotografien, die sich meine Mutter beharrlich weigerte wegzuwerfen.
„Hey", sagte sie und warf sich unaufgefordert auf meinen Drehstuhl. „Hat sich ja ganz schön verändert hier; gar kein Nirvana Poster mehr überm Bett?"
„Hängt bei dir vielleicht noch eins von Katy Perry an der Tür?"
„Touché."
Ein unangenehmes Schweigen entflammte. Es war so komisch; vor einer halben Ewigkeit wusste sie noch alle meine Geheimnisse - jetzt fiel mir nicht eine Sache ein, die ich ihr erzählen wollte. Wie konnten sich zwei Menschen, die sich einmal so nah standen, dermaßen entfremden?
„Ich war eben bei Tommy", rückte sie schließlich mit der Sprache raus und offenbarte mir indirekt den Grund ihres Besuchs.
Mein Magen zog sich zusammen. „Wie geht es ihm?"
„Na ja, schlecht. Deinetwegen."
„Okay ja, ich hätte das gestern nicht sagen sollen. Es ist mir im Ärger rausgerutscht und es tut mir leid."
„Weil du es gesagt hast oder weil es nicht wahr ist?"
„Was?", fragte ich irritiert und runzelte die Stirn.
„Bereust du ihm deine verdrehte Wahrheit gesagt zu haben oder das du bewusst gelogen hast, um ihn zu verletzen?"
„Ich habe nicht gelogen, aber mir war ehrlich nicht klar, wie sehr ich ihn dadurch verletzen würde und das tut mir aufrichtig leid."
„Du bist wirklich unglaublich", murrte Hannah kopfschüttelnd.
„Was ist dein Problem?! Genau genommen war es sogar deine Schuld! Weil du anderen Leuten einen blöden Witz als ernsthaftes Mobbing verkauft hast!"
„Wie bitte?!", entfuhr es ihr laut und sie sprang erregt vom Stuhl auf. „Entschuldige, aber wie kannst du es für irgendetwas anderes halten als ernsthaftes Mobbing?! Hast du eine Ahnung wie es ist, jeden Tag aufs Neue dieser bösartigen Schikane ausgesetzt zu sein? Nein, natürlich nicht! Für dich ist ja alles nur ein ganz harmloser Scherz! Oh ja, es ist unglaublich komisch, dass Tommy aufgrund dieses Witzes eine Essstörung entwickelt hat! Oder als Katja mir ihren Kaugummi so fies in die Haare geschmiert hat, dass ich mir aus Verzweiflung auf dem Schulko selbst die Haare abgeschnitten habe! Ich kann gerne weitermachen, willst du noch mehr dieser ach so lustigen Witze hören?"
Sprachlos starrte ich sie an. „Das ... mit deinen Haaren wusste ich nicht."
„Lass die Unschuldsnummer. Ich wette, sie konnte es gar nicht abwarten euch am nächsten Tag davon zu erzählen, spätestens als sie meinen katastrophalen Haarschnitt gesehen hat."
„Hannah, ich hatte echt keine Ahnung. Warum hast du denn nichts gesagt? Ich meine damals ..." waren wir doch noch Freunde, irgendwie.
„Ich hab's versucht. Viele Wochen habe ich versucht dir klarzumachen, was für Arschlöcher deine neuen Freunde in Wirklichkeit sind; aber du hattest immer eine andere schöne Ausrede für ihr Verhalten parat - und irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr. Aber darum geht es auch gerade gar nicht, meinetwegen häng herum mit wem du willst - aber lass Tommy da raus. Er hat schon genug euretwegen durchgemacht."
„Bei dir klingt es ja so, als würde ich ihm mit Absicht wehtun wollen ... Hör zu, wenn diese blöden Kommentare wirklich so verletzend für euch sind, rede ich mit Katja und Vince, damit sie es in Zukunft seinlassen. Okay?"
Wütende Augen blitzten mich an. „Glaubst du etwa, wir brauchen dein Mitleid?"
„Was willst du dann von mir?", konterte ich nicht minder angespisst. „Was soll ich deiner Meinung nach tun?"
„Ganz ehrlich, Ki? Nichts. Halt dich einfach von uns fern, das genügt."
Ihr ganzer Zorn war mit einem Mal verflogen und trauriger Reserviertheit gewichen. Ihre Augen wirkten unendlich müde. „Na ja, mehr wollte ich gar nicht sagen. Ich lass' dich jetzt wieder in Ruhe."
„Was habe ich dir eigentlich so Schreckliches getan, weshalb du so verdammt wütend auf mich bist?", fragte ich sie noch gefrustet, als ihre Hand schon auf der Klinke lag.
„Gar nichts. Du hast die ganze Zeit über gar nichts getan", murmelte sie leise zur Antwort und ließ mich ziemlich verwirrt sitzen.
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