15. Hausarrest
Das physische aneinandergeraten mit meiner Mutter verlief noch schlimmer als befürchtet. Natürlich war ich nicht ganz unschuldig an der irgendwann auftretenden völligen Eskalation, aber ihren Vorwurf, ich hätte sie absichtlich ignoriert, wollte ich mir dann doch nicht gefallen lassen. Es entsprach einfach nicht der Wahrheit, aber je vehementer ich es abstritt, desto wütender schien sie zu werden, weshalb ich die Hoffnung dem Hausarrest zu entgehen, bald begraben konnte. Das Ende vom Lied war, dass sie mir sowohl Handy als auch Laptop abnahm und mich damit komplett von der Außenwelt abschnitt - sodass ich meinen Freunden für heute Abend nicht einmal absagen konnte. Was ich ihr dann auch vorwarf, worauf sie ungerührt erwiderte: „Das hättest du die vorher überlegen sollen! Bevor du einfach die ganze Nacht wegbleibst und mich dann auch noch anlügst!"
„Aber ich habe ich dich doch überhaupt nicht angelogen, verdammt nochmal ... Du hörst überhaupt nicht zu!"
„Ich habe genug gehört. Deine Freunde werden schon merken, dass du es heute Abend nicht schaffst, wenn du nicht auftauchst. Du kannst es ihnen ja dann am Montag erklären."
„Wirklich? Also ich kriege Hausarrest, weil ich mich nicht gemeldet habe und jetzt bestrafst du mich, indem ich meinen Freunden nicht einmal kurz absagen darf?!"
„Hör endlich auf dich als Opfer aufzuspielen", schnauzte meine Mutter unbeeindruckt zurück. „Du hast dich nicht an die Regeln gehalten und jetzt trägst du dafür gefälligst die Konsequenzen!"
Woraufhin sie meine Zimmertür zuknallte und mich allein auf dem Bett hocken ließ. Wutentbrannt starrte ich ihr nach. Das war so unfair. Diese Strafe machte überhaupt keinen Sinn, ich hatte es doch nicht mit Absicht vergeigt ...
Ich musste mir etwas einfallen lassen ... Aber was ...
Mein Handy war bestimmt in der massiven, absperrbaren Wäschekommode meiner Mutter in deren Schlafzimmer gelandet, wo sie auch gerne die Weihnachtsgeschenke vor neugierigen Kinderaugen versteckte.
Ganz zufällig fiel mein Blick auf den nun leeren Fleck Wand, wo früher mein Nirvana-Poster gehangen hatte und noch ein winziges Stück Tesafilm haftete.
Nein, das war bescheuert.
Andererseits ... was hatte ich noch zu verlieren? Den Hausarrest hatte ich ja schon ...
Na schön. Ich schnappte mir meine Krücken und schlürfte in die Küche, um mir ein Glas Wasser einzuschenken. Meine Mutter beobachtete mich dabei argwöhnisch, während sie weiter Gemüse malträtierte. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob sie mir jetzt auch noch untersagt war Flüssigkeiten zu konsumieren, verkniff es mir aber im letzten Moment.
Auf dem Rückweg in mein Zimmer schnappte ich mir heimlich das Festnetztelefon. Keine Ahnung, warum wir dieses Relikt aus der Vergangenheit überhaupt noch hatten, aber es kam mir aktuell sehr gelegen. Denn zumindest eine Festnetznummer konnte ich noch auswendig.
„Jäger?", fragte eine vergnügt klingende Stimme am anderen Ende, die ich früher total oft gehört hatte und mich jetzt in einen seltsamen Flashback warf.
„Hallo Dora, hier ist Kilian."
„Kilian!", rief die Frau am anderen Ende der Leitung überrascht und ich merkte sofort, dass ihre Freude meine Stimme nach dieser Ewigkeit zu hören nicht gespielt war. „Wie schön, dass du anrufst. Wie geht es dir denn?"
„Danke, gut", erwiderte ich und mein schlechtes Gewissen war plötzlich wieder sehr präsent. Ich hatte sie nicht angerufen, nicht einmal um mich zu bedanken, als sie mir nach dem Unfall einen Genesungskuchen gebacken hatte. Aber ehrlicherweise hatte ich den nicht einmal angerührt, weil ich kurz nach dem Unfall und der zerschmetternden Diagnose unausstehlich war. Charlie meinte aber, er wäre sehr lecker gewesen.
„Kann ich ... mit Hannah reden?"
„Aber natürlich", antwortete sie ins Telefon strahlend und rief gleich danach nach ihrer Tochter.
„Hannah, Telefon! Keine Angst, es ist nicht deine Großtante, sondern Kilian!"
Nach etwa einer Minute absoluter Stille, ich vermutete, Dora hatte mit der Hand die Lautsprecher des Hörers abgedeckt, hörte ich ein zaghaftes: „Hallo?"
„Hey, ich bin's."
„Ja, habe ich gehört. Warum rufst du mich auf dem Festnetz an? Welcher Wahnsinniger tut sowas?"
„Einer, der Hausarrest hat und dem sein Handy abgenommen wurde. Du musst mir einen kleinen Gefallen tun."
„Ich denke nicht, dass ich das muss."
„Würdest du mir denn einen kleinen Gefallen tun? Bitte?"
„Na ja, ich kann es mir ja mal anhören", murmelte sie schließlich gnädig und ich verdrehte insgeheim die Augen. „Sehr gut, danke. Es ist auch gar keine große Sache ..."
„Das ist genau das, was Rick zu Morty sagen würde, wenn dieser versuchen würde ihn zu einer richtigen Dummheit zu überreden."
„Was?", fragte ich nur verwirrt und diesmal war sie es, die bestimmt grade heimlich mit den Augen rollte. „Du kennst nicht Rick und Morty? Ehrlich Ki, was ist nur aus dir geworden?"
„Darf ich jetzt mal den Gefallen erläutern? Du sollst nur deine Mutter überreden, uns heute Abend zu einer gemeinsamen Freundin zu fahren. Kriegst du das hin?"
„Zu einer imaginären Freundin? Denn ich könnte mich nicht daran erinnern, dass wir abgesehen von Tommy noch irgendeinen Bezugspunkt zueinander haben ..."
„Zu Mona, okay? Kannst du das für mich arrangieren?"
„Muss ich da denn mitkommen?", erkundigte sie sich misstrauisch, was ich verneinte. „Nein, du stellst mir nur den Chauffeur. Bitte Hannah, ich kann das heute nicht einfach sausenlassen."
Kurz war es beunruhigend still am anderen Ende und ich wollte schon enttäuscht auflegen, aber dann sagte sie: „Meinetwegen. Meine Mutter hat bestimmt nichts dagegen und freut sich wahrscheinlich sogar, dich mal wiederzusehen. Wann sollen wir dich abholen?"
„Ähm, so gegen 19:00 Uhr?"
„Alles klar, bis dann", sagte sie und legte dann eiskalt auf. Unglaublich, dass sie sich dazu hatte breitschlagen lassen ... Vielleicht lebte doch noch etwas von der alten Hannah in ihr fort.
Der nächste Part war komplizierter - meine Mutter fuhr jeden Samstagabend nochmal für ein paar Stunden ins Büro und kam in der Regel nicht vor Mitternacht nach Hause. Das wäre normalerweise Ideal für mein Vorhaben mich rauszuschleichen, wenn mein Vater nicht auf Geschäftsreise wäre und Emma Niklas nicht als Babysitter verpflichtet hätte. An meinen Bruder vorbeizukommen, würde herausfordernd werden - aber ich hatte eine Geheimwaffe, die just in diesem Moment in mein Zimmer geschlüpft kam und mich aus großen Augen musterte.
„Hey Prinzessin, hast du unseren Streit vorhin mitbekommen?"
Sie nickte und tapste näher. „Mama ist echt sauer. Warum hast du nicht einfach angerufen?"
„Ich wollte gar nicht über Nacht wegbleiben ... ich war bei einem Freund und wir sind dummerweise eingeschlafen."
„Ach so", erwiderte sie und setzte sich zu mir aufs Bett, die kurzen Beine baumelten über der Bettkante, ohne den Boden zu berühren.
„Du Charlie ..." schlug ich einen verschwörerischen Tonfall an und rückte ein bisschen näher. „Ich habe einen Auftrag für dich. Einen sehr geheimen Auftrag. Aber ich weiß nicht, ob er nicht doch noch etwas zu schwierig für dich ist ... es geht um Leben und Tod."
„Ein Geheimauftrag?", flüsterte sie ehrfürchtig und ich nickte ernst. „Ein Ablenkungsmanöver. Jemand muss Niklas ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit ich mich rausschleichen kann ..."
„Ich kann das machen", erwiderte sie selbstbewusst und ein leises Lächeln umspielte meine Lippen.
„Aber wenn Mami das rausfindet ... wirst du dann nicht nochmal schlimmen Ärger kriegen?"
„Nur, wenn ich erwischt werde. Kann ich auf dich zählen?"
„Immer."
Wir drückten die Daumen aneinander, um unseren Pakt zu besiegeln.
Emma brach zu üblichen Uhrzeit auf und ich ging kurz darauf rüber ins Wohnzimmer, um meinen dort lungerten Bruder mitzuteilen, dass ich früh ins Bett gehen und nicht weiter gestört werden wollte.
Um 18:36 Uhr saß ich angezogen auf meiner Bettkante und wartete auf Charlies Signal. Plötzlich hörte ich einen gellenden Schrei und lautes Scheppern. Ich griff nach meinen Krücken und humpelte so leise ich konnte in den Flur. Ein vorsichtiger Seitenblick in die Küche offenbarte mir eine geöffnete Kühlschranktür und dessen am Boden zerstreuter Inhalt. Scheinbar hatte meine Schwester den genialen Einfall, die Glasfächer herauszuziehen.
Niklas stand mit dem Rücken zu mir und hielt ihr eine Moralpredigt, die sie schmollend über sich ergehen ließ - doch als unsere Augen sich ganz kurz trafen, funkelten sie triumphierend.
Alles lief perfekt.
Doras alter Volvo parkte gleich an der Straßenecke. Als ich einstieg, bot sie mir sofort ein Pfefferminzbonbon an.
„Mum", sagte Hannah peinlich berührt. Solange ich mich erinnern konnte, hatte Dora Bonbons in jeder Tasche gebunkert und verschenkte sie an alle möglichen Leute.
Dora sah mich gequält im Rückspiegel an und formte lautlos das Wort: Teenager. Dann startete sie den Motor und fuhr uns zu Mona.
„Viel Spaß euch beiden, schön, dass ihr nach dieser langen Auszeit wieder zueinander gefunden habt. Du hast uns sehr gefehlt, Kilian!"
„Mum!"
„Schon gut, ich fahre ja schon wieder."
Dora war wirklich klasse, sie war die typische Kleinstadtmum - Brille, Birkenstocksandalen und Jeanshosen mit Gummizug - die in ihrer rebellischen Tochter immer noch das süße kleine Mädchen von damals sah und sich das vermutlich auch niemals ändern würde.
Als sie wegfuhr, blickte ich den sich entfernenden Rücklichtern lächelnd nach, bis sie in eine Seitenstraße bog und aus meinem Blickfeld schwanden.
„Ich bin dann mal weg", teilte Hannah mir mit, hielt dann aber inne und drehte sich nochmal um. In dem Licht der Straßenlaternen wirkte ihr knallorangenes Haar noch surrealer. „Oder wäre es dir lieber, wenn ich doch mitkomme?"
Fragend zog ich eine Braue hoch. „Warum sollte ich das wollen? Du kannst meine Freunde nicht leiden, schon vergessen?"
„Richtig. Aber ... Tommy und Liza haben mir erzählt, wie Katjas Neuer sich auf Monas Geburtstagsfeier benommen hat. Also wenn du moralischen Beistand brauchst ..."
„Alles gut", versicherte ich ihr ein wenig verwundert über ihr Angebot und sie entspannte sich. „Puh, Glück gehabt. Tja, dann rufe ich mal Tommy an und frage, ob er mir Zuflucht gewährt ... Bis dann."
Diesmal drehte sie sich nicht nochmal um und ging zügig die Straße hinunter.
Immer noch ein bisschen verwirrt, humpelte ich die bekannte Einfahrt hoch und klingelte.
„Ki!", schrie Mona begeistert und fiel mir ungestüm um den Hals. Ich schwankte gefährlich und schaffte es grade so mich wieder zu stabilisieren. „Würdest du mich bitte nicht schon an der Türschwelle erdrosseln?", bat ich sie belustigt, als mir ein bekanntes Gesicht ins Auge stach und ich meine Stimme herabsenkte und flüsterte: „Mona ... warum ist mein Ex hier?"
„Hm? Katja hat ihn glaube ich eingeladen. Vielleicht hat er ihr leidgetan? Komm erstmal rein! Willst du ein Bier?"
Felice druckste sich ungelenk im Flurbereich herum und lächelte mich unsicher an. Er sah weiterhin verdammt gut aus, aber seine frühere Anziehung auf mich ließ mich inzwischen völlig kalt.
„Hey", sagte ich nur im Vorbeigehen und ging dann geradewegs weiter ins Wohnzimmer. Dort wollte ich einer Blondine die Leviten lesen - doch Katja und Bill waren aktuell sehr beschäftigt damit, sich gegenseitig die Zungen in den Rachen zu schieben, sodass ich mein Vorhaben erstmal verschob. Immerhin ging es heute Abend darum, Frieden zu schließen.
Ich setzte mich neben Vince aufs Sofa, der natürlich rauchte und belustigt zusah. „Willst du noch in die Wette einsteigen? Ich habe einen Zwani gesetzt, dass Katja zuerst der Atem ausgeht."
Diese präsentierte ihm beiläufig den Mittelfinger, ohne den innigen Kuss zu unterbrechen.
„Sag mal, warum hast du eigentlich auf keine Nachricht von mir reagiert?"
„Eine Beschwerde wie diese aus deinem Mund ist schon ziemlich witzig", giftete ich zurück und er hörte endlich auf damit, Katja und Bill zu begaffen und drehte sich zu mir um. „Was ist denn los?"
Doch in diesem Moment kamen Mona und Felice mit jeweils einer Flasche gekühlten Bier in der Hand zurück ins Wohnzimmer gestiefelt. Felice reichte mir eine und setzte sich zivilisiert neben mich, während Mona sich auf Vince warf und als Privatkissen missbrauchte.
Mich beschlich da so ein Verdacht und ich funkelte Katja finster an, als diese sich endlich von den Lippen ihres Freundes lösen konnte und sich aufsetzte.
„Zwanzig Euro reicher", raunte Vince in Monas tiefbraunen Haaransatz und diese verdrehte grinsend die Augen.
Mona und Vince versuchten ein zwangloses Gespräch in Gang zu kriegen, aber niemand hatte richtig Lust dazu. Bill war überhaupt nicht weiter an seiner Umwelt interessiert; kippte einfach nur Bier in sich rein und sah immer wieder auf sein Handy. Wahrscheinlich zählte er die Minuten, bis der Abend vorbei war. Zumindest diese eine Sache hatten wir gemeinsam. Ich antwortete auf Fragen nur einsilbig und Felice schien so langsam aufzugehen, dass ich keine Ahnung von seiner Anwesenheit hatte und deswegen schmollte.
Weshalb er mich irgendwann fragte, ob wir kurz unter vier Augen reden konnten. Ich nickte und folgte ihm in die Küche.
„Es tut mir leid", murmelte er verlegen und fuhr sich durch seine Locken. „Ich dachte, du wüsstest Bescheid. Katja hat es so klingen lassen, als würdest du die Trennung bereuen. Aber dem ist wohl nicht so ..."
„Dich trifft überhaupt keine Schuld", versicherte ich ihm. „Ehrlich, mach' dir da keinen Kopf. Aber nein ...", setzte ich an und blickte ihm direkt in die Augen, „ich bereue die Trennung nicht. Es war die richtige Entscheidung."
„Oh ... wenn du das so siehst, okay."
Er wirkte ehrlich enttäuscht, weshalb ich nicht ganz wahrheitsgetreu hinzufügte: „Was nicht bedeutetet, dass ich dich nicht vermisse. Natürlich vermisse ich dich und dich zu sehen ist noch immer schmerzhaft."
„Dann besteht doch noch die Chance ..."
„Nein", schmetterte ich ab. „Tut mir leid, es ist vorbei. Möglicherweise können wir irgendwann Freunde werden, aber ich brauche erstmal Zeit, um die Trennung zu verarbeiten."
Er schwieg und etwas in seinem Blick irritierte mich.
„Du stehst wirklich auf ihn, oder? Deinen wortkargen Klassenkameraden?"
„Ja, ich mag ihn", gab ich offen zu, weil ich keine Lust hatte es noch länger abzustreiten. Und so wortkarg war er nicht, wenn man ihn erstmal besser kannte. „Aber er hatte nichts mit der Trennung zu tun, wenn du darauf anspielen wolltest. Wir sind uns erst danach nähergekommen."
„Schon klar", erwiderte Felice, aber im Grunde genommen war es mir herzlich egal, ob er mir glaubte. „Unglaublich das Katja mich dermaßen verarscht hat ..."
„Tut mir echt leid, ich rede deswegen nochmal mit ihr - wahrscheinlich wollte sie nicht, dass ich heute Abend das fünfte Rad am Wagen bin oder ähnlicher Bullshit. Seit sie mit diesem Idioten zusammen ist ..." Ich biss mir schuldbewusst auf die Lippen und verstummte. Ich hatte versprochen nett zu sein und es zumindest einen Abend lang zu versuchen.
„Das ist zwar ein schwacher Trostpreis, im Vergleich dazu dich zurückzubekommen, aber immerhin muss ich meine Zeit jetzt nicht weiter mit diesem hirnlosen Totalausfall verschwenden."
Einer meiner Mundwinkel zuckte leicht empor, im selben Moment als ein richtig aggressives Klingen ertönte - irgendein Idiot drückte die Klingel durch und ich sah Mona genervt aufspringen und zu Haustür rennen. „Was? Oh ... Hi. Was machst du denn hier?"
Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen. Was hatte Hannah vorhin noch gesagt, sie würde bei Tommy Zuflucht suchen? Konnte es sein ...
„Entschuldige mich ..."
Ich humpelte rüber in den Flur und meine Aufregung erstarb. Es war nicht Tommy. Stattdessen blickte mich ein richtig angepisster Niklas über Monas kleine Gestalt finster an. „Ich warte im Wagen. Du hast zwei Minuten." Damit drehte er sich um und verschwand wieder hinaus in die Nacht.
Fuck.
„Was war das denn?", fragte Mona überfordert.
„Meine Mitfahrgelegenheit. Ich muss los."
„Jetzt schon? Du bist eben erst gekommen ..."
„Ich hatte offiziell Hausarrest und bin ausgebüchst", erklärte ich ihr. „Würdest du kurz meine Jacke holen?"
„Klar", erwiderte Mona immer noch ein bisschen enttäuscht und lief zurück zu den anderen.
„Wir sehen uns dann Montag in der Schule?", rief Felice fragend aus der Küche, der die Szene mit einem Auge verfolgt hatte.
Ich nickte matt und nahm die Jacke von Mona entgegen. Hinter ihr stand Katja und fragte: „Du gehst schon? Ernsthaft? Du hast bis jetzt noch kein einziges Wort zu Bill gesagt!"
„Wie denn auch? Du hast ihm doch ständig deine Zunge reingeschoben, wie sollte ich da ein vernünftiges Gespräch anfangen?"
„Tu nicht so, du hast es nicht einmal versuchst!"
„Von dir muss ich mir gar nichts anhören, du hast einfach ohne es vorab mit mir abzusprechen meinen Ex eingeladen!"
Eine Autohupe ertönte mehrmals und ich wandte mich von ihr ab. Ich hatte genug, dieser Abend war für mich endgültig gelaufen.
Da Niklas kein eigenes Auto besaß und Emma ihr eigenes in Benutzung hatte, saß seine alte Schulflamme Daria hinterm Steuer und sah mich mitfühlend an, während mein Bruder weiter die Hupe gedrückt hielt.
„Hey Kleiner", meinte sie sanft zu mir als ich einstieg. „Lange nicht gesehen."
„Können wir den Smalltalk überspringen? Ich habe grade eine Achtjährige alleine zu Hause gelassen und fürchte um unsere Einrichtung."
„Okaaay", meinte Daria gedehnt und startete den Motor. „Wird jetzt bestimmt ne superlustige Fahrt, was Jungs?"
***
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro