Das hier ist die Wahrheit, die ganze Wahrheit.

Ich habe Fehler gemacht.

Wir haben Fehler gemacht.

Wir waren nur Kinder, wir hatten unser ganzes Leben noch vor uns, aus uns hätte vielleicht etwas werden können, wir hätten vielleicht jemand sein können. Wir hatten noch gar nicht die Chance, herauszufinden, wer wir sind. Wir werden diese Chance nie bekommen.

Es tut mir leid. Scheiße, das hier werden meine letzten Worte. Ich kann nicht atmen, fuck, ich kann nicht atmen. Es tut so verdammt weh, zu wissen, dass es so endet.

Mama, es tut mir leid. Ich war eine schreckliche Tochter und du hast dein bestes getan, um mich zu einem guten Menschen zu machen. Ich hasse es, dich enttäusch zu haben.

Ich hasse dich, Papa. Verreck weiter in dem Loch, in dem zu gerade steckst. Ist mir egal, wo du bist, aber ich hoffe du hast ein beschissenes Leben.

Ich denke, nun ist das wichtigste gesagt. Mehr Leute gibt es nicht, an die ich ein paar letzte Worte richten könnte, nur dich gibt es da noch. Nur du bist noch übrig, von dir muss ich mich verabschieden. Du wirst das hier nie lesen, weil du tot bist, doch du hast es verdient, dass ich dir ein paar meiner letzten Worte widme.

Ich habe dich geliebt, immer. Ich habe es dir nie gesagt, weil es einfach nicht nötig war, denn du wusstest es. Du wusstest immer, wie viel du mir bedeutest. Jetzt bereue ich es, es dir nie direkt gesagt zu haben, scheiße, warum habe ich es nicht einfach gesagt?

Ich liebe dich.

Korrigiere.

Ich habe dich geliebt.

Und ich hätte dich auch immer geliebt, wenn ich weitergelebt hätte.

Hätte, könnte, wollte.

Ich habe das Gefühl, diese Worte haben immer mein Leben bestimmt. Ich wollte es besser machen. Ich hätte es besser machen sollen. Ich könnte es besser machen. Egal, im nächsten Leben dann.

Wir waren Kinder, dumm und naiv. Wir dachten, die Welt würde uns gehören.

Kinder, die Fehler gemacht haben.

Aber verdammt, wir sind doch bloß Kinder gewesen.