Kapitel 16
Noch nicht überarbeitet
Zwei Tage, zwei verflucht lange Tage ist es nun her das ich Harry gesehen habe. Er kam seit diesem Vorfall nicht zurück ins Zimmer. Noch immer seh ich diese Bilder vor mir. Sein Körper wie er dort hing. Seine Wunden, Seine Augen, Seine Tränen. Ich machte mir solche Vorwürfe.
Jeder einzelne Schlag hallte wieder und wieder in einem Kopf. Diese Geräusche der schlagenden Peitsche auf Harrys Haut. Seine Schreie. Sie verfolgen mich am Tag sowie in der Nacht.
Die letzten zwei Tage verbrachte ich fast ausschließlich hier in diesem Raum. Nur zum essen war ich draußen. Ich unterhielt mich in dieser Zeit wieder mit Zayn der leider auch nichts von Harry gehört hatte.
Nachdem ich ihm alles erzählt hatte und ihm gesagt hatte was für Vorwürfe ich mir machte versuchte er mich daraufhin zu beruhigen und erzählte mir von seiner Anfangszeit hier. Er war wohl noch etwas schlimmer als ich und hatte eine menge Schläge einkassiert. Nachdem Perrie dann zu ihm kam, hat er sich zurück gehalten, um Perrie nicht zu schaden. Er schien sie wirklich zu mögen. Was allerdings mit Perries Vorgängerin passierte wollte er mir nicht sagen, woraus ich schloss das dies ein Heikles Thema war und ich dies vorerst nicht nochmal ansprechen sollte.
Nun saß ich hier auf dem Bett und starrte die Kahle weiße Wand vor mir an. Wusstet ihr das Langeweile einen wirklich fertig machen konnte? Es war eine gute Foltermethode wenn ich ehrlich bin.
Ich hatte wirklich Angst verrückt zu werden denn diese Stille fraß einen regelrecht auf.
Sie brachte einen dazu über alles mögliche nachzudenken und mit der Zeit wurden die Gedanken immer absurder. Ich war nicht wirklich ein Gläubiger Mensch, aber ich hatte in den letzten zwei Tagen immer wieder gebetet das wir es hier raus schaffen würden. Dann in anderen Momenten als ich wieder Wut verspürte überlegte ich womit ich das hier verdient hatte?
War es weil ich im Kindergarten die kleine Annabell ärgerte, in dem ich ihre wirklich komisch aussehende Puppe mit Edding bemalt hatte? Meine Mutter hatte damals ganz schön Ärger wegen mir bekommen. Annabells Mum hatte sich damals mächtig über mich aufgeregt. Am Ende stellte sich heraus das diese Puppe wohl sehr wertvoll war und ihre Uroma bereits damit spielte. Oder war es wegen der Nachbarskatze die ich, als ich 10 war, für mehrere Tage in unserer Gartenlaube einsperrte um so zu tun als wäre sie meine eigene weil Mum strickt dagegen war mir eine Katze zu schenken? Mrs. Green von nebenan hatte sich wirklich sorgen um ihr geliebtes Kätzchen gemacht. Aufgeflogen bin ich dann als meine Mum feststellte das ich heimlich die Wurst aus dem Kühlschrank nahm und sie an die Katze verfütterte. Mr. Pitty hatte ich sie genannt, dabei war mir egal das es eigentlich ein Weibchen war. Oder war es weil ich mit 17 das Auto meiner Mum geklaut habe um ein Paar Mädchen auf der Schule zu beindrucken? Zumindest wollte ich das. Leider ging mein Plan nicht auf und alles was ich wohlmöglich beeindruckte war der Straßengraben in den ich fuhr. Ich hatte damals einen Monat Hausarrest bekommen.
Meine Gedanken wurden unterbrochen als sich plötzlich die Tür öffnete.
Nach zwei unendlich langen Tagen sah ich ihn endlich wieder. Harry. Er hatte seinen Blick gesenkt und ging langsam durch die Tür.
Sofort sprang ich vom Bett auf und lief auf ihn zu. Wie gern hätte ich ihn jetzt in die Arme geschlossen aber ich wusste nicht wo wir standen. War er Sauer? Hasste er mich? Als die Tür sich schloss hob er seinen Blick und lächelte mich leicht an.
Nun konnte ich mich nicht mehr zurück halten und schlang meine Arme um ihn. Er zischte kurz vor Schmerz und ich lockerte meinen Griff sofort als mir seine Verletzungen wieder einfielen. Zu meinen Erstaunen erwiederte er die Umarmung auch ohne zu zögern.
Ein paar Sekunden vergingen und wir lösten uns voneinander. Tief sah ich in Harrys Augen und sofort schossen die Schuldgefühle wieder in meinen Kopf.
"Es tut mir so leid Harry. Bitte hass mich nicht. Ich wollte nicht dass dir das passiert. Es tut mir so so leid. Ich werd in Zukunft alles besser machen. Versprochen. Kannst du mir verzeihen?" Verzweifelt sah ich ihn an doch er lächelte weiterhin. " Alles Ok Louis. Ich bin nicht Sauer, wirklich nicht." Erleichtert atmete ich aus wobei ich feststellte das ich die Luft angehalten hatte. Gemeinsam setzten wir uns aufs Bett und ich sah Harry dabei neugierig an. "Wie geht es dir? Tut es sehr weh?" Harry schüttelte den Kopf. "Nein, nicht mehr. Es ist halb so wild. Ich bin schlimmeres gewohnt" wie konnte er das nur auf die leichte Schulter nehmen? Ich meine, er wurde gefoltert und er tut so als wenn er sich einen kleinen blauen Fleck zugezogen hätte. Ich war mir sicher das sein Rücken höllisch weh tat. Alles andere wäre eine Lüge gewesen. Leider konnte ich nicht wirklich einen Blick drauf werfen, da sein Körper mit Verbänden umhüllt war.
Das war auch ein Ding was ich nicht verstand. Erst quälten die uns, fügten uns Wunden hinzu und am Ende wurde alles sorgfältig verarztet.
"Hey Louis" Harry riss mich aus meinen Gedanken. Und ich sah ihn fragend an.
"Es ist wirklich ok Louis. Mach dir keine Sorgen ok?" Ich nickte nur und sah dann auf meine Hände. Harry bemerkt mein Verhalten und legte sanft seine Hände auf meine. "Louis was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht? Bist du wütend auf mich?" Mit großen Augen sah ich ihn an. Warum um alles in der Welt sollte wütend auf ihn sein? Niemals könnte ich auf so einen süßen Lockenkopf wie Harry es war sauer sein. "Was? Nein, Nein ich bin doch nicht wütend auf dich. Ich, ich mache mir nur ein paar Gedanken." Harry strich mit seinen Daumen leicht über meinen Handrücken und ich musste zugeben das es mir gefiel. Es beruhigte mich.
"Du kannst mir alles erzählen Louis, ok?" Ich nickte. Mich ließ diese Sache mit meiner Mutter einfach nicht locker. "Haben sie jemals deine Familie bedroht?" Fragte ich zögerlich. "Nein, wie kommst du darauf?" Nachdem ich geräuschvoll ausatmete sah ich Harry an der mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck musterte. "Sie drohen mir meiner Mutter etwas anzutun wenn ich nicht tuhe was sie sagen." Ungläubig sah Harry mich an " Wie meinst du das? Das haben sie sicher einfach nur so gesagt um dir Angst zu machen." Energisch schüttelte ich den Kopf und ich spürte Tränen in meinen Augen. "Sie waren bei ihr Harry. Sie waren direkt bei ihr, bei meiner Mum und sie hat die Person ins Haus gebeten. Ins Haus wo sie und meine Geschwister wohnen. Sie waren dort Harry, genau in dem Haus wo ich aufgewachsen bin." Nun konnte ich meine Schluchzer nicht mehr zurück halten, und unkontrollierte Laute verließen meinen Mund. "Ich habe Angst das meiner Familie etwas passiert. Ich könnte mir das niemals verzeihen." Harry legte seine Arme um mich und drückte mich an sich. "Shh Louis. Es wird alles gut, da bin ich mir sicher." Harry hatte wirklich eine beruhigende Wirkung auf mich. Er musste nicht viel tun, seine bloße Anwesenheit reichte mir völlig. Und so ließ ich mich in seinen Armen gehen und lehnte meinen Kopf an seine Brust.
"Ich hoffe Harry, ich hoffe es so sehr."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro