Kapitel 15
"Und jetzt wirst du noch deine Strafe bekommen" ich ahnte schlimmes. Der Fernseher vor mir wurde erneut eingeschaltet und plötzlich erkannte ich Harry der mit einem Seil, das von der Decke hinab hing, an den Händen gefesselt wurde. Sein Kopf hing schlaff nach unten und einige blaue Flecken die vorhin noch nicht da waren befleckten seinen Körper. Geschockt von diesem Anblick sah ich den Typen hinter mir an. "Was macht ihr mit ihm? Fasst ihn nicht an Bitte. Bestraft mich bitte aber lasst ihn in ruhe." Wieder einmal bin ich daran Schuld das Harry schmerzen ertragen musste. Der Typ hinter mir ging nicht darauf ein. Er näherte sich langsam meinem Ohr und ich spürte seinen ekelhaften Atem. Sofort schossen mir wieder die Bilder vom Fahrstuhl in den Kopf. "Du wirst jetzt auf diesen Fernseher schauen und du wirst keine Miene verziehen, keinen Muskel bewegen. Du wirst nicht eine Sekunde weg schauen. Sobald du auch nur ein Wort sagst oder weg schaust wird es für ihn länger dauern und schlimmer werden. Hast du mich verstanden?" Gänsehaut bildete sich bei diesen Worten auf meiner ganzen Haut. Ich wollte nicht das Harry leidet doch sollte ich mich auch nur eine Sekunde dagegen wehren würde Harry noch schlimmere Qualen erleiden. Und das konnte ich nicht zulassen. Also nickte ich nur stumm und mein Blick lag auf dem Fernseher wo Harry noch immer an Seilen hing. Den Kopf weiter gesenkt und seine Locken die ihm ins Gesicht fielen. Ich hörte noch wie hinter mir etwas in ein Walkietalkie gesprochen wurde und sah dann wie Mike auf Harry zuging mit einer Peitsche in der Hand. Er hatte wie immer dieses dreckige Grinsen auf den Lippen. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen uns zu quälen. Ich war mir sicher das sie nur darauf warteten das wir einen Fehler machten um sich dann an unseren Qualen und unseren Schmerzen zu ergötzen.
"Zehn Schläge Mike. Und sei nicht zu sanft" hörte ich hinter mir mit einem gehässigen lachen. Ich drehte mich nocheinmal um und im nächsten Moment hörte ich einen heftigen Schlag und einen Schmerzerfüllten Schrei von Harry. Mein Kopf flog sofort wieder nach vorn in Richtung des Fernsehers. Mike schlug Harry mit Voller Kraft auf den Rücken.
Ich wollte aufstehen, aufschreiben das sie damit aufhören.
Schlag zwei. Harry zitterte am ganzen Körper und ich konnte mich kaum noch auf diesem verdammten Stuhl halten.
Schlag drei. Harry schrie wieder auf und seine Atmung war unregelmäßig.
Schlag vier. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich wollte ihm Helfen doch stattdessen blieb mein Blick stumm auf das Bild vor mir gerichtet.
Schlag fünf. Harry hob seinen Blick und schaute mir durch die Kamera direkt in die Augen. Ob er mich sehen konnte so wie ich ihn sah?
Schlag sechs. Sein Gesicht verzog sich wieder schmerzhaft. Doch sein Blick wandte er nicht von mir ab. Ich konnte sehen das auch er weinte.
Schlag sieben. Die Tränen liefen mittlerweile in Bächen an meinen Wangen hinunter. Es war alles meine Schuld. Meine Schuld das Harry diese Schmerzen ertragen musste.
Schlag acht. Wieder ein Schrei. Mein Herz zog sich zusammen. Ich sah wie sich das Blut aus Harrys Wunden auf dem Boden sammelte, sein Blick noch immer auf mich gerichtet.
Schlag neun. Ich spürte ihn, ich spürte den Schmerz jedes einzelnen Schlages. Harry hatte die Körperlichen Schmerzen. Doch ich spürte diesen Schmerz in mir, in meinem Herz. Er war unerträglich. Es war unerträglich ihn so zu sehen. Die Strafen wurden mit bedacht gewählt. Harry so zu sehen, zu sehen wie er geschlagen wurde für meine Fehler war um das zehnfache Schlimmer als wenn ich dort Hängen würde und ich die Schläge kassiere. Sie waren nicht dumm, sie wussten genau was sie taten.
Schlag zehn. Es war vorbei. Harry hatte es geschafft und ich ebenso. Ich hatte es geschafft mich nicht gegen diese Bestrafung zu wehren, und Harry noch mehr leiden zu lassen als er es sowieso schon tat. Wir schauten uns noch immer gegenseitig an. Unklar ob er mich sehen konnte, formte ich mit meinen Lippen ein Stummes 'Tut mir leid'. Ich sah wie sich ein leichtes lächeln auf Harrys Lippen schlich und danach sein Kopf wieder Kraftlos nach unten fiel. Das war mein Zeichen, mein Zeichen das er mich sehen konnte.
Mike löste die Fesseln von Harrys Handgelenken und er sackte in sich zusammen. Erst jetzt konnte ich einen Blick auf Harrys Wunden erhaschen. Ich zog scharf die Luft ein und hielt meine Hand vor den Mund als ich seinen Rücken sah. Er war übersät von tiefroten, blutigen Striemen. Einer tiefer als der andere. Er musste höllische Schmerzen haben. Er lag am Boden, unfähig sich zu Bewegen, und wieder spürte ich dieses schmerzhafte Ziehen in meiner Brust. Wie gern wäre ich jetzt bei ihm um seine Wunden zu versorgen. Ich würde ihn im Arm halten und mich bei ihm entschuldigen. Immer und immer wieder. Ich musste aufhören mich gegen das alles hier zu wehren. Nein nicht weil ich aufgegeben hatte, nicht weil ich Angst hatte, Nein ich wollte Harry davor bewahren. Ich würde jede Strafe auf mich nehmen um ihn zu schützen. Er hat das hier lange genug ertragen müssen. Ich hatte noch die Kraft und den Willen hier raus zu kommen. Harry hatten sie bereits gebrochen. Doch mich nicht. Ich wollte versuchen ab jetzt alles richtig zu machen.
Er musste mich sicher hassen. Ich komme hier her und bereite ihm immer wieder aufs neue Schmerzen zwar nicht durch meine Hand aber durch meine Taten und das nur weil ich meinen Sturkopf durchsetzten musste.
Ich sah wie Mike den völlig geschwächten Jungen auf dem Boden grob auf die Beine zog und ihn aus dem Raum brachte.
Mein Blick war noch immer auf den Bildschirm gerichtet wo nun niemand mehr zu sehen war. Einzig das Blut auf dem Boden deutete darauf was nur wenige Minuten davor noch in diesem Raum geschehen ist.
Hallo ihr lieben
Ich hoffe euch geht's allen gut und ihr habt die Ostertage gut überstanden.
Das Kapitel ist nicht mein bestes, aber irgendwie konnte ich nicht mehr rausholen. Ich hoffe euch gefällt es trotzdem noch :)
Bis zum nächsten Kapitel <3
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