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3. Kapitel

Ein paar Stunden später sitze ich mit Victoria und meinem Zwillingsbruder in meinem Zimmer und berichte ihnen von dem katastrophalen Ende des Barbecues. Austin war sehr behutsam. Doch die Situation war mir so peinlich, dass ich, als ich fertig war, aufgestanden und abgehauen bin. Aus Angst, Austin noch einmal zu begegnen, habe ich mich bis jetzt in meinem Zimmer verschanzt. Da Mom und Dad mit ein paar Freunden und mehreren Gläsern Wein auf der Terrasse sitzen, um den Abend ausklingen zu lassen, müssen wir noch nicht beim Aufräumen helfen.

»Schade, dass ich nicht dabei war. War bestimmt ein lustiger Anblick. Du über die Schüssel gebeugt und dieser Austin hält dir die Haare zurück«, meint Victoria und hält sich den Bauch vor Lachen.

Dean, der es sich mit seinem Handy auf meiner Couch bequem gemacht hat, schmunzelt. Mir ist ganz und gar nicht nach Scherzen zumute, weshalb ich die Decke über den Kopf ziehe und am liebsten gar nicht mehr darunter hervorkommen möchte.

»Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen«, murmle ich. Hätte es nicht ein Junge sein können, den ich nicht kenne und nie wiedersehe? Dann wäre das Ganze nicht so peinlich. Aber nein: Es musste ausgerechnet der Sohn vom Kollegen meines Vaters sein. Ausgerechnet der Typ, der neuerdings mit mir ins Kickboxtraining geht. Der Typ, der, wie es aussieht, der beste Freund meines Bruders wird. Wir werden von nun an häufiger das Vergnügen miteinander haben, wie er es so frech ausgedrückt hat.

»Natürlich kannst du ihm wieder in die Augen sehen. Es gibt Schlimmeres. Ist ja nicht so, als hätte er dich nackt gesehen.« Victoria zieht meine Bettdecke weg und legt mir tröstend ihre Hand auf den Arm.

»Es ist mir einfach peinlich«, gebe ich zurück und sehe zu meinem Bruder, der bisher geschwiegen hat. Stattdessen tippt er mit einem breiten Grinsen auf seinem Handy herum.

»Mit wem schreibst du da?«, frage ich ihn.

»Mit niemandem.« Er hebt den Kopf und macht ein unschuldiges Gesicht, weshalb ich misstrauisch werde.

»Mit wem schreibst du da?«, wiederhole ich und kneife die Augen zusammen.

Ein ungutes Gefühl steigt in mir auf. Dean entgegnet meinem Blick einige Sekunden lang. Keiner will den Blickkontakt abbrechen, sodass es Victoria vermutlich unangenehm wird, denn sie räuspert sich, während sie zwischen uns hin und her sieht.

»Ist das so ein Zwillingsding?«, scherzt sie.

In dem Moment fege ich die Decke vom Bett, springe auf und stürze auf meinen Bruder zu, der mit dem Handy in der Hand in Richtung meiner Zimmertür flüchtet.

»Bleib sofort stehen und sag mir, mit wem du da schreibst!«

»Niemals!«, gibt er lachend zurück. Er will nach der Türklinke fassen, doch da hole ich ihn ein und entreiße ihm das Handy. »Hey, das ist mein Privateigentum«, protestiert er, doch ich eile schon von ihm weg und überfliege hektisch den Chatverlauf. Mit jedem weiteren Wort, das ich lese, rutscht mir das Herz noch tiefer in die Hose. Meine Wangen brennen.

Ungläubig starre ich von dem Display zu Dean, der mich anklagend ansieht, als hätte ich einen Fehler gemacht.

»Was soll das?« Fassungslos starre ich auf den Chatverlauf von Aus und meinem Bruder. Anscheinend haben sie Handynummern ausgetauscht.

Aus: Wie geht es deiner Schwester? Ich hätte mich gern von ihr verabschiedet, aber sie war nirgends mehr zu finden. Ist alles okay bei ihr?

Dean: Sie hat mir erzählt, was passiert ist. Es ist ihr peinlich, dass sie sich vor dir übergeben hat.

Danke übrigens, dass du ihr die Haare zurückgehalten hast und so nett zu ihr warst, obwohl sie dich ja anscheinend nicht so mag.

Meine Schwester ist seeeeehr verklemmt ...

Aus: Das muss ihr nicht peinlich sein. War doch selbstverständlich, dass ich ihr geholfen habe. Ich halte ihr die Haare gern wieder zurück 😉

Sooooo verklemmt kann sie ja nicht sein, wenn sie sich munter vor mir übergeben kann 😊

Dean: Sie hat gesagt, dass sie dir nie wieder unter die Augen treten kann ...

Aus: Oh, okay ...

Kann ich mit ihr reden und das klären?

Dean hat bereits ›Ja‹ getippt, aber ich lösche die Nachricht schnell und sehe ihn wütend an. »Warum schreibst du mit ihm über mich?«

Mein Bruder zuckt gelassen mit den Schultern und entreißt mir das Handy, um es in seine Hosentasche zu schieben, während meine beste Freundin sich gar nicht mehr einkriegt vor lauter Lachen.

»Bevor er gegangen ist, hat Austin den ganzen Garten nach dir abgesucht. Dass er mir geschrieben hat, verdeutlicht, dass er nur sichergehen wollte, dass es dir gut geht«, erwidert er ernst. »Es tut mir leid, dass ich hinter deinem Rücken mit ihm über dich geschrieben habe. Aber ich hatte dabei keine bösen Absichten. Ich will dir nur helfen, Railey. Du wünschst dir andauernd einen Freund. Ich weiß nicht, warum du auf Austin so schlecht zu sprechen bist. Aber er ist wirklich nett. Er wäre doch perfekt.«

»Danke, Dean, aber dabei brauche ich keine Hilfe. Bitte misch dich da nicht ein und lass mich meine Kämpfe selbst ausfechten«, erwidere ich. Zudem ich an Austin sowieso nicht interessiert bin.

»Wie poetisch«, spottet Victoria.

»Manche Typen stehen auch auf kleinere Mädchen«, versucht mein Bruder zu helfen, macht es damit jedoch nicht besser.

»Kleine Mädchen. Da haben wir es wieder: Ich werde andauernd nur auf meine Größe reduziert. Das nervt!«

»Austin hat mir erzählt, dass –«, beginnt mein Bruder, doch ich unterbreche ihn barsch.

»Lass es einfach, ja? Diese Typen sind doch alle gleich. Austin ist da nicht anders.« Das hat er nur allzu deutlich gezeigt, als er mich vor der Turnhalle so veräppelt hat.

Victoria sieht zwischen uns hin und her. »Da gebe ich ihr recht«, stimmt sie mir zu und wirft meinem Bruder einen entschuldigenden Blick zu. »Während Railey weg war, habe ich diesen Austin aus Langeweile auf Instagram gesucht. Der Großteil seiner Follower besteht aus Mädchen.«

»Du hast ihn auf Instagram gestalkt?«, hake ich nach.

Sie zuckt mit den Achseln. »Klar doch. Ich wollte wissen, wer der heiße Typ ist, der dich beinahe umgefahren hat.«

»Also findest du ihn doch heiß.« Mein Bruder lächelt wissend.

»Megaheiß«, korrigiert ihn Victoria grinsend.

»Wehe du schreibst ihm das!«, knurre ich.

»Außerdem hat er einen gewissen Ruf«, fährt Victoria wieder ernst geworden fort.

»Du hast auch gar keine Vorurteile«, kommentiert mein Bruder ironisch. »So viele Follower hat er gar nicht. Es sind gerade mal tausend. Er postet dort nur ein paar Fotos vom Kickboxen und teilt seine Leidenschaft mit anderen. Daran ist doch nichts verkehrt.«

»Ihm folgen viele Mädchen«, betont Victoria noch einmal besserwisserisch. »Sie liken und kommentieren seine Bilder. Außerdem sieht er gut aus. Der ist ganz sicher ein arroganter Player.«

Der bedeutungsschwangere Ton ihrer Stimme versetzt mir einen tiefen Stich im Herzen, für den ich mich selbst nicht verstehe. Es kann mir doch egal sein, ob Austin ein selbstverliebter Aufreißer ist oder nicht.

»Ich finde es total bescheuert, aufgrund seines Social-Media-Profils und seiner Follower auf seine Person zu schließen«, verteidigt mein Bruder Austin und macht Victoria damit wütend, sodass die beiden zu streiten beginnen, weshalb ich sie aus meinem Zimmer verbanne.

Nachdem die restlichen Gäste und Victoria gegangen sind, helfen wir unseren Eltern beim Aufräumen.

Danach sitze ich wieder in meinem Zimmer auf meiner Couch. Meinen Laptop habe ich auf dem Schoß platziert. Für die richtige Atmosphäre sorgen nur meine Lichterketten an den Wänden und die LED-Kerzen auf meinem Bücherregal spenden zusätzliche Helligkeit. Aus meiner Stereoanlage dringt Musik, die mich inspiriert und in die richtige Stimmung bringt.

Meine Hände prickeln wie verrückt, als ich endlich das Schreibprogramm öffne und die neu begonnene Romance-Geschichte noch mal überfliege.

In letzter Zeit habe ich häufiger über die Idee nachgedacht, und wollte sie parallel zu meinem Fantasyprojekt schreiben. Bisher habe ich nur die Grobhandlung in einem Exposé festgehalten und ein paar unfertige erste Kapitel geschrieben.

Die Geschichte handelt von einem beliebten, hübschen Mädchen an der Highschool. Sie hat gute Noten, enge Freundinnen, die immer zu ihr halten, ist Kapitänin des Cheerleaderteams und könnte mit Leichtigkeit einen Freund haben, weil es einige Interessenten gäbe. Ihr Leben ist nahezu perfekt. Allerdings fühlt sie sich trotz ihrer Beliebtheit manchmal einsam und sucht die große Liebe.

Eigentlich gefällt mir die Idee. Doch heute ist irgendetwas anders als sonst. Ich kann mich weder auf die Handlung konzentrieren noch mich in die Hauptprotagonistin Ashley hineinversetzen. Zudem ich andauernd die negativen Rückmeldungen zu meinem Fantasyprojekt im Hinterkopf habe. Ich will mich beim Schreiben verbessern und die Romantik richtig hinkriegen.

Doch im Gegensatz zu meinen anderen Büchern finde ich dieses Mal keinen Bezug zu der Idee, was mich zunehmend frustriert. Immer und immer wieder tippe ich neue Worte ein, ändere Szenen, aber ich bin nicht zufrieden damit.

Normalerweise hilft mir das Schreiben, um abzuschalten und herunterzukommen, wenn es mir nicht so gut geht. Jetzt quält und deprimiert es mich, dass ich nicht vorankomme, weil ich keine Ahnung habe, wie die Liebesgeschichte weitergehen soll.

Umso länger ich auf den Bildschirm starre, desto blöder kommt mir die Idee vor.

***

Weil ich meine Schreibblockade auch die nächsten Tage nicht überwinden kann, konzentriere ich mich auf meine Workouts. Der Sport hilft mir, klare Gedanken zu fassen und runterzukommen.

Dafür schwänze ich das nächste Kickboxtraining, das wenige Tage später stattfindet, und schlage lieber auf den Boxsack in unserem selbst eingerichteten Sportzimmer daheim ein. Ich weiß, dass ich mich nicht ewig vor Austin verstecken kann. Aber je länger ich ihn nicht sehen muss, desto besser fühle ich mich. Zumindest rede ich mir das ein.

Bis Dean in mein Zimmer kommt und mir berichtet, dass Austin erneut nach mir gefragt hat. Er will sogar meine Handynummer, aber ich verbiete meinem Bruder, sie ihm zu geben. Es juckt mir geradezu in den Fingern, ihn wie Victoria auf Instagram zu stalken. Doch ich widerstehe dem Drang und konzentriere mich weiterhin auf meine Fitness.

Ein paar Tage später versuche ich es wieder mit dem Schreiben. Doch ich sitze nur da und starre erneut frustriert auf den Bildschirm meines Laptops. Mein Kopf ist wie leergefegt.

Aus diesem Grund bin ich froh, als Freitagnachmittag mein Handy mit einer eingehenden Nachricht vibriert.

Vicky: Wir sind in zwei Stunden bei dir 😊

Heute steigt die Party von diesem Kyle. Eigentlich habe ich keine Lust auf Feiern. Lieber würde ich mit Victoria einen Filmabend machen. Aber darauf hat sie wiederum keine Lust. Außerdem brauche ich die Ablenkung und vielleicht bekomme ich so neue Inspiration für meine Romance-Idee.

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