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15 | Missverständnisse

• Flora Cash - The Bad Boys •  

Eine Woche später schauen meine besten Freunde mich wieder seltsam an, als ich nach der Vorlesung mit einem entschuldigenden Lächeln an ihnen vorbeilaufe. Ich jogge winkend an ihnen vorbei zur Bushaltestelle. Das hier scheint wohl oder übel mein Donnerstagnachmittag geworden zu sein.

Eine halbe Stunde später jogge ich schweratmend durch unseren Vorgarten. Meine Mutter öffnet die Tür, im selben Moment, in dem ich gerade die Stufen vor der Haustür hoch gehe. Als sie mich sieht, sagt sie nichts, verdreht nur seufzend die Augen und hält mir den Schlüssel hin, während sie Jonah, der wieder dieses typische Jonah-Grinsen im Gesicht hat, aus dem Haus schiebt. Ich nehme die Schlüssel entgegen und Mum schließt die Tür wieder.

»Was war denn das?«, frage ich Jonah, als wir das Auto ansteuern. »Ist sie heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?«

»Wir haben gewettet und sie hat verloren.« Jonah steigt ins Auto. Als ich neben ihm sitze und mich anschnalle, frage ich: »Um was für eine Wette ging es?«

»Ich habe gewettet, dass du heute wieder nach Hause stürmst und mich fahren willst. Mum hat dagegen gestimmt«, Jonah grinst und tippt auf seinem Handy herum. Vermutlich um seinen Freunden davon zu berichten.

»Was?« Ich werfe ihm einen fassungslosen Blick zu. »Ihr habt um mich gewettet?«

Er schaut nicht auf, während er redet, sondern tippt weiter auf seinem Handy herum. »Jetzt schuldet sie mir zehn Euro.« Er lacht. »Man, Eve, du bist so einfach zu durchschauen. Wenn das so weitergeht, machst du mich noch zu einem reichen Mann.«

»Wenn das so weitergeht? Was soll das denn heißen? Macht ihr sowas öfter hinter meinem Rücken?« Ich kann den Blick nicht von der Straße lösen, dafür klappt mein Unterkiefer dieses Mal entsetzt auf. In was für einer Familie lebe ich eigentlich?

Er zuckt mit den Schultern. Dieses Mal sieht er mich an. Ich sehe es aus dem Augenwinkel. Dieses schadenfrohe Grinsen. »Wer weiß.«

»Ach halt doch den Mund«, zische ich und trete aufs Gas.

Zehn Minuten später sitze ich wieder auf der Bank. Jonah ist noch in der Umkleide und Nate trainiert gerade wieder mit einem Mädchen. Es ist nicht dasselbe wie letzte Woche, aber um ehrlich zu sein, ist mir das in diesem Moment ziemlich egal, denn meine gesamte Konzentration liegt auf einem anderen Mädchen. Einem Mädchen, das vermutlich genau so alt wie ich ist. Sie steht weiter vorne neben dem Ring und beobachtet Nate, wie ein peinlich verliebtes Teenie-Mädchen. Wütend knirsche ich mit den Zähnen. Schämt sie sich denn nicht? So offensichtlich einen Jungen anzustarren?

Sie ist hübsch. Verdammt hübsch. Unwillkürlich frage ich mich, ob sie das Mädchen ist, von dem Jonah mir erzählt hat. Das Mädchen, das oft während des Trainings auftaucht und Nates Freundin sein soll. Vorstellen könnte ich es mir. Sie sehen gut zusammen aus. Sie hat dunkle Haut und einen Körper, um den ich sie schrecklich beneide. Ihre Beine sind vermutlich doppelt so lang wie meine. Ihr Haar fällt ihr in dunklen Rastalocken über die Schulter.

Ich zwinge mich, den Blick von ihr loszureißen und mein Buch weiterzulesen, aber ich schaffe es nicht, mich auf die Worte vor mir zu konzentrieren. Sie tanzen vor meinen Augen und ergeben einfach keinen Sinn. Ich lese den selben Satz zum zehnten Mal und verstehe immer noch nicht, was gerade passiert.

Als Nate aus dem Ring steigt, muss ich mich zusammenreißen, um ihn nicht mit meinen Blicken zu erdolchen, aber er beachtet mich sowieso nicht. Seine Augen liegen auf dem anderen Mädchen. Als er sie sieht, lächelt er und ich spüre augenblicklich dieses eklige, bittere Gefühl in mir aufsteigen. Wer ist dieses Mädchen, das sie es schafft Nate so einfach ein Lächeln zu entlocken?

Ich habe keine Zeit mir weiter Gedanken darum zu machen, denn innerhalb nur einer Millisekunde rennt sie auf ihn zu und schlingt die Arme um ihn. Er lacht und flüstert ihr irgendetwas ins Ohr.

Minutenlang beobachte ich die beiden wie ein Raubtier seine Beute. Sie küssen sich nicht, sondern reden nur. Irgendwann scheint Nate mein Starren zu spüren, denn er hebt den Blick und sieht mich an. Gerade, als er die Hand zum Gruß heben will, drehe ich mich beleidigt weg und eine Sekunde könnte ich mir für diese kindische Reaktion die Haare ausreißen. Was ist nur los mit mir?

Jonah taucht neben mir auf, seine Sporttasche um die Schulter geworfen. »Siehst du«, meint er mit einem knappen Nicken in die Richtung, in der wohl Nate und das Mädchen noch stehen. »Hab' dir doch gesagt, er hat eine Freundin. Gegen die hast du keine Chance.«

»Ach halt doch den Mund. Ich will nichts von ihm, wie oft denn noch? Ich habe selbst einen Freund. Schon vergessen?«

»Nein«, antwortet Jonah nüchtern. »Aber du anscheinend.«

Meine Kinnlade klappt fassungslos nach unten, doch bevor ich antworten kann, gleitet Jonahs Blick an mir vorbei, zu etwas hinter mir und er sagt dann: »Ich warte im Auto. Lass mich nicht zu lange warten.«

»Was? Wieso warten? Ich komme mit!« Ich setze einen Fuß nach vorne, um Jonah hinterher zu laufen, da packt mich eine Hand an der Schulter und zieht mich zurück. Verwirrt wirbele ich herum.

Die Augen, in die ich in diesem Moment schaue, blitzen mit Belustigung auf, während ihr Blick über mein gesamtes Gesicht zu gleiten scheint. Als wollten sie es scannen.

»Was ist los?«

Ich blinzle verwirrt über seine Frage, sammle mich jedoch schnell wieder. »Was soll sein? Ich bin hier, um meinen Bruder abzuholen.«

Nate hebt eine Braue und mustert mich misstrauisch. »Gehst du mir aus dem Weg?«

»Nein«, sage ich schnell und werfe einen Blick über seine Schulter, nach links, nach rechts. Nichts. Sie ist weg. Nate folgt meinem Blick und schaut sich ebenfalls um, aber er scheint nicht zu wissen, nach wem ich suche, denn am Ende sieht er wieder mich an. Fragend. Abwartend.

Ich räuspere mich, in dem Versuch meine nächste Frage so unbeschwert und nebensächlich klingen zu lassen wie nur möglich. »Das Mädchen eben. Ist das deine Freundin gewesen?«

Nates Augenbrauen schießen in die Höhe. Er sieht mich an, als wäre die Vorstellung so abwägig, wie die Annahme, die Erde könnte eine Scheibe sein. »Nein.«

Ich muss mich zusammenreißen, vor lauter Freude nicht erleichtert auszuatmen. Ich beiße mir in die Innenseite meiner Wange, um das Lächeln, das an der Oberfläche kratzt, zu unterdrücken. »Wieso nicht? Sie ist süß.«

Nate seufzt, fast als wäre er es leid, so ein Gespräch zu führen. Er dreht sich weg und schnappt sich eine der Wasserflaschen, die da liegen. »Ich bin nicht so der Beziehungstyp«, sagt er, bevor er die Flasche an seine Lippen bringt und davon trinkt.

Meine anfängliche Freude verpufft, als ich ihn aufmerksam beobachte. Schließlich frage ich: »Was für ein Typ bist du denn dann?«

»Wieso fragst du?« Nate mustert mich, als würde er mich zum ersten Mal sehen. »Willst du mir ein Angebot machen?«

Mein Kopf wird augenblicklich heiß. »Nicht einmal im Traum«, fauche ich eine Spur zu giftig, als versuche ich nicht nur ihn, sondern auch mich von dieser Lüge zu überzeugen.

Im nächsten Moment lacht er. Ich weiß nicht, ob ich ihn bis jetzt je lachen sehen habe, aber in diesem Moment weiß ich, dass ich nie wieder etwas anderes sehen möchte. Ich kann nicht aufhören, ihn anzustarren.

Fasziniert betrachte ich sein Gesicht, seine Grübchen, die Lachfalten an seinen Augen und erwische mich dabei, wie auch meine Lippen sich zu einem Lächeln verziehen. Sein Gesicht sieht so viel weicher aus, wenn er lacht. So viel jünger.

»Du solltest öfter lachen«, höre ich mich sagen, als Nates Lachen langsam abklingt und bemerke seinen überraschten Blick auf mir. »Du hast ein schönes Lachen.«

Nates überraschter Ausdruck hält noch einige Sekunden an, bevor sein Mund sich langsam zu einem Schmunzeln verzieht. »Ich werde es mir merken.«

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