41. On Our Knees
Alvaros Pov
Es ist schwierig genug, den Raum zu finden, in dem Michael gefangen gehalten wird. Deshalb habe ich eigentlich erwartet, dass es noch schwieriger wird, die Wachen auszuschalten. Was ich ganz sicher nicht erwartet habe, ist ein Erzengel, der trotz Ketten um seine Gelenke fünf Wachen ausgeschaltet hat. Michael ist geschickt, das muss man ihm lassen. Wie auch immer er es angestellt hat, die Wachen sehen aus, als würden sie vor morgen früh nicht mehr aufwachen, falls sie es überhaupt jemals wieder tun sollten.
Als er uns ankommen sieht, weicht sein angespannter Gesichtsausdruck der Erleichterung. „Azur." Er schließt seinen Freund in eine feste Umarmung. „Bist du verletzt?" Azur schüttelt den Kopf und tritt einen Schritt zur Seite. „Lord Blackbourne hat mir geholfen."
Michael hebt den Kopf und sieht mir in die Augen. Sein Blick ist sehr ernst, als er mir zunickt. „Lord Blackbourne." Ich nicke zurück. Trotz der Tatsache, dass Michael kein Gegner ist, bin ich trotzdem vorsichtig. Es gibt für mich keinen Anlass, einem Engel zu vertrauen.
„Wo ist Cheveyo?" Eigentlich habe ich ein klein wenig Hoffnung gehabt, dass er hier bei Michael ist. Das wäre aber auch wirklich zu einfach gewesen.
„Ich weiß es nicht", erwidert Michael. „Der Hauptmann hat ihn woanders hin gebracht." Ich gehe auf Michael zu und nehme die Ketten, die seine Gelenke umschließen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, Michael und Azur festzuhalten, hat wirklich keinen guten Job gemacht. Anscheinend hat keiner damit gerechnet, dass jemand von außerhalb an der Engelarmee vorbei kommen und die beiden befreien würde. Sonst würden sie wohl sehr viel besser bewacht gewesen.
Auch diese Ketten hier sind aus dem gleichen Material wie die, die Azur getragen hat. Mit ein wenig Anstrengung schaffe ich es, sie auseinander zu biegen. Bei der um sein rechtes Handgelenk funktioniert es allerdings nicht. Ich besehe sie mir genauer. Als ich verstehe, was das Problem ist, seufze ich.
„Das hier ist eine Fessel, die Euch eure Kräfte nimmt. Alleine bekomme ich die nicht auf. Ich kann die Kette zerreißen, aber der Metallring um Euer Handgelenk wird bleiben müssen, bis wir das entsprechende Werkzeug dafür haben." Michael nickt nur. „Das ist in Ordnung. Wir werden es auch so schaffen." Also zerreiße ich die letzte Kette.
„Danke." Sobald Michael frei ist, macht er einen Schritt zu Azur und legt beschützend den Arm um ihn.
Zum einen verstehe ich Michael, dass er sich hat erpressen lassen. Azur und er scheinen sich sehr nahe zu stehen. Aber auf der anderen Seite bin ich auch verdammt wütend. Ich habe viel geopfert für mein Volk. Auch ich hätte Fineen befreien können, hätte ich das Angebot des Hauptmannes angenommen. Aber dann wären wir alle zum Glauben gezwungen oder getötet worden. Mein Bruder hat für unser Volk gelitten, das tut er immer noch. Und Michael zieht die Rettung eines Engels dem Verhindern eines Kriegs vor?
Und trotzdem... ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte. Hätte man Fineen oder sogar Jel vor meinen Augen gefoltert, wahrscheinlich hätte ich das Gleiche getan wie Michael. Fineen ist zwar gefoltert worden, aber ich war nicht dabei. Außerdem gab es für meinen Bruder die ganze Zeit wenigstens noch eine Chance Und Michael ist nicht schuld an diesem Krieg. Das muss ich mir vor Augen halten. Er hat ihn auch nicht verhindert, ja. Aber er ist nicht mein Feind.
„Okay, wir müssen überlegen, wie wir weiter vorgehen. Ich hoffe, wir sind beide der Meinung, dass dieser Krieg aufhören muss." Michael nickt und schüttelt seine weiß-goldenen Flügel kurz. „Wir müssen Cheveyo finden. Wenn sie ihn benutzen, bringt das das ganze Gleichgewicht durcheinander. Der Hauptmann muss verrückt geworden sein."
Eine kurze Pause, dann fügt er hinzu: „Es tut mir leid, Lord Blackbourne. Dieser Krieg hätte nie anfangen dürfen. Vielleicht hätte ich früher die Zeichen sehen sollen, dass etwas nicht stimmt. Aber das habe ich nicht und jetzt sind wir hier."
Damit hat er eigentlich verdammt Recht, aber das sage ich ihm nicht. „Es ist nicht Eure Schuld. Und ändern können wir ohnehin nichts mehr. Das Einzige, was wir tun können, ist dem ganzen Wahnsinn ein Ende zu setzen."
Michael nickt bekräftigend. „Ja. Die Frage ist, wie finden wir Cheveyo? Es wird nicht leicht mit den Soldaten hier drin." Ich will gerade etwas antworten, da kommt Azur mir zögerlich zuvor. „Verzeihung Mylord, aber... wäre es nicht effektiver, wenn Ihr zuerst zu den Engeln da draußen sprechen würdet? Wenn sie wüssten, dass Ihr hiermit nie einverstanden wart, werden sie bestimmt aufhören zu kämpfen. Zumindest diejenigen, die nicht zu den Verrätern gehören, die der Hauptmann um sich geschart hat."
Michael sieht mich nachdenklich an, aber wir wissen beide, dass Azur Recht hat. „Wenn die Masse sich gegen den Hauptmann wendet, können wir Cheveyo immer noch befreien. Ohne eine Armee hat der Hauptmann keine Chance."
„Da ist nur ein kleines Problem", werfe ich ein. „Wir müssen es irgendwie schaffen, an einen Ort zu kommen, an dem Euch alle Engel hören und sehen können. Und das wird schwierig."
Einen Augenblick lang überlegt er. Dann nickt er schließlich. „Das Dach. Wir müssen aufs Dach. Ihr habt Eure Kräfte doch, Lord Blackbourne. Also müsst ihr mir helfen, meine Stimme für jeden unten auf dem Schlachtfeld hörbar zu machen."
Eine gute Idee. „Das sollte machbar sein. Oben sind nicht so viele Soldaten, wie im Erdgeschoss. Da oben wird uns keiner erwarten." Michael nickt erneut, diesmal sehr überzeugt. „Dann lasst uns keine Zeit verlieren und dem Blutbad ein Ende bereiten."
Leise betreten wir den Flur. „Sollte irgendjemand uns sehen, dann bleibt uns nur noch Flucht nach vorn", flüstere ich den anderen beiden zu, als wir uns Richtung Treppe bewegen. „Wenn wir entdeckt werden, rennt zum Dach. Wenn wir schnell genug sind, haben wir diesen Krieg beendet, bevor sie uns schnappen können."
Und dann passiert alles ganz schnell. Ich werde zu Boden gerissen, ein Netz aus Ketten ist wie aus dem Nichts direkt über mir aufgetaucht und heruntergefallen, bevor ich überhaupt realisieren kann, was geschieht. Ich höre Michael rufen und sehe, wie er Azur wegstößt und zwei Engel darin hindert, diesem zu folgen. Erst da ist der kurze Schockmoment vorbei. Ich fauche und beginne, mich gegen das Netz zu wehren, aber es ist schon längst zu spät.
Plötzlich sind überall Engel und innerhalb von Sekunden haben sich Eisen um meine Handgelenke gelegt. Ich zerre daran und trete und beiße nach den Engeln um mich herum. Ein paar von ihnen erwische ich ziemlich gut, aber ich weiß, dass es hoffnungslos ist.
Sie hatten den Überraschungsmoment und sie haben es geschafft, uns auszutricksen. Sich mir mit Kraft gegenüberzustellen ist eine Sache, die meistens nicht gut ausgeht. Aber gegen hinterhältige Tricks wie diese kann selbst ich nichts ausrichten.
Und plötzlich taucht Harrowbys Gesicht über mir auf. Das Grinsen, dass ich ihm am liebsten einschlagen würde. „Ach Blackbourne. Dachtest du wirklich, wir würden einen Erzengel so schlecht bewachen lassen?" Und da erst verstehe ich. Es war eine Falle. Sie hatten Michael absichtlich von solch unfähigen Leuten bewachen lassen. Harrowby wusste, ich würde zurückkommen. Es war eine verdammte Falle.
Und jetzt zahle ich den Preis dafür.
Jels Pov
Der Kampf ist gekippt. Nachdem Windsor vom Engelhauptmann zur Bekehrung gezwungen wurde, sind auch noch weitere Engel aus Harrowbys Anwesen gerannt. Die Stimmung ist anders. Und die Dämonen haben längst nicht mehr die Oberhand. Immer öfter stürzen sich Engel auf uns und Mercenario hat Mühe, sie abzuwehren.
Schließlich wendet er sich mir zu. „Jel, du musst Fineen nehmen. Ich kann euch zwei nicht verteidigen mit ihm auf dem Arm." Dann reicht er mir ein Messer. „Wenn du in Gefahr bist, dann zögere nicht, es zu benutzen. Mitleid wird dich nicht vor deinem eigenen Tod retten, verstanden? Wir müssen weiter nach einem Weg raus suchen. Und wir werden es schaffen, hörst du?"
Ich nicke und nehme das Messer entgegen, auch wenn meine Hände zittern. Ja, ich habe Angst. Verdammte Angst. Dann übergibt Mercenario mir Fineen, der die Augen inzwischen wieder geöffnet hat. Die Sonne scheint zwar nicht, aber ganz wenig Licht dringt durch die Wolken, und das scheint ihm zu helfen. Zumindest sieht es aus, als würde ein wenig Farbe zurück in sein leichenblasses Gesicht kehren.
Plötzlich gibt Mercenario ein überraschtes Knurren von sich. Zwei Engel sind vor uns aufgetaucht und stürzen sich auf ihn. Er wehrt sich sofort, aber diese beiden sind hartnäckig. Und schnell. Ich weiche mit Fineen in meinen Armen ein Stück zurück, stoße gegen jemanden und wirbele herum. Vor mir sind die weißen Augen eines weiteren Engels, der faucht und mit der Hand ausholt. Ich bin wie vor Schreck erstarrt, als ich das Messer in seiner Hand sehe.
Messer, das Messer, ich habe doch selbst eine Waffe! Aber was ist mit Fineen, soll ich ihn fallen lassen? Panisch stolpere ich einen Schritt zurück. Aber bevor der Engel mich treffen kann, rammt ihn jemand in die Seite und beide gehen zu Boden. Ich erkenne nur schwarz-graue Flügel in dem Gerangel, dann ein Gurgeln und der Körper des Engels erschlafft.
Der Dämon, der mich gerettet hat, erhebt sich und da sehe ich sein Gesicht. Es ist von Blutspritzern übersäht, aber trotzdem unverkennbar einer von Alvaros Kämpfern. „June!" Er lächelt mir zu. „Zu Euren Diensten, Master Jel!" Dann rennt er an mir vorbei und stürzt sich auf einen der Engel, mit dem Mercenario kämpft. Zu zweit haben sie die beiden schnell erledigt. Mercenario schüttelt den Kopf und verpasst June eine Kopfnuss, dann umarmt er ihn jedoch schnell. Danach dreht er sich zu mir um. „Los Jel, komm!", ruft er. Wir müssen weiter.
Allerdings gibt es da ein Problem: Eine Horde kämpfender Engel versperrt unseren Weg. June schüttelt den Kopf. „Da kommen wir nicht durch. Nicht so." Mercenario nickt bestätigend. „Wir müssen zurück, ums Schloss herum." Erstaunt sehe ich ihn an. „Ist das nicht noch gefährlicher?"
„Gefährlicher, ja. Aber es ist wahrscheinlicher, dass wir da drüben überleben als in einer Menge aus Kämpfenden. Kommt." Also stürmen wir in exakt die entgegengesetzte Richtung.
„Wie kommst du eigentlich hierher, June?", frage ich, während wir Seite an Seite Richtung Schloss eilen. „Reiner Zufall", antwortet June. „Ich war in diesem Teil des Schlachtfelds und hab Mercenario gesehen, wie er mit diesen Engeln gekämpft hat. Ich wollte zuerst zu ihm, aber dann hab ich dich gesehen. Du sahst aus, als könntest du meine Hilfe mehr brauchen." Ich nicke. „Danke dafür." Ein eiskalter Schauer läuft mir den Rücken herunter, als ich realisiere, dass ich ohne June jetzt wahrscheinlich tot wäre.
„Es sieht nicht gut aus", sagt June jetzt zu Mercenario. „Wir verlieren." Die beiden sehen sehr besorgt aus. Und das ist beunruhigend. Mercenario ohne ein Lächeln im Gesicht zu sehen macht mir schon beinahe Angst. „Es sind viele gefallen", meint June. „Aber noch mehr gefangen genommen. Sie wollen uns nicht zwingend töten." Mercenario schüttelt den Kopf. „Nein, sie wollen uns bekehren. Das ist..."
Er wird von einem lauten Geräusch unterbrochen, diesmal nicht schmerzhaft in den Ohren, sondern mehr wie eine Explosion. Ich sehe nach vorne. Die Torflügel des Schlosses fliegen auf. „Es ist vorbei!", ruft eine laute Stimme, die eindeutig Harrowby gehört. Man kann ihn über das ganze Kampfgetümmel hören, seine Stimme muss irgendwie magisch verstärkt sein.
Als ich allerdings in die Menge schaue, sehe ich, dass gar nicht so viel Kampfgetümmel übrig ist. Viele Dämonen knien schon in kleinen Grüppchen am Boden, die Hände hinter dem Kopf. Es sind nur noch hier und da ein paar Kämpfende. June hat Recht. Wir verlieren.
„Gebt auf. Es ist zu Ende. Gebt auf, niemand muss heute mehr sein Leben lassen", tönt Harrowby weiter.
Ich sehe wieder zum Tor, wo Harrowby und der Engelhauptmann heraus stolzieren. Angst kriecht in mir hoch. Was passiert, wenn die Dämonen verlieren? Was passiert mit ihrer Welt? Was passiert mit mir? Was passiert mit...?
Alvaro. Ein erstickter Schrei verlässt meine Lippen. Instinktiv stürze ich nach vorne, aber Mercenario hält mich fest und zieht mich zurück. Aber er sieht genauso geschockt aus wie ich. „Nein", flüstere ich und winde mich in seinem Griff. Fineen dreht sich in meinen Armen und sieht ebenfalls zum Tor. „Nein, nein, nein." Ich habe das Bedürfnis zu schreien, zu weinen, aber das wäre hier wahrscheinlich überhaupt keine gute Idee. „Das darf nicht wahr sein", flüstert Mercenario hinter mir.
Harrowby hält eine Kette in der Hand, und diese Kette ist um Alvaros Handgelenke geschlossen. Alvaro hinkt und auch an seinen bloßen Füßen befinden sich Ketten. Blut läuft an der Seite seines Gesichts herab und auf seinem ganzen Oberkörper sind Kratzer zu sehen. Er ist in Dämonengestalt, aber auch seine schwarzen Flügel tragen blutige Wunden. Auf seinem Gesicht sind keine Emotionen zu sehen, er starrt einfach nur stur geradeaus.
Harrowby dagegen hat sein furchtbares Grinsen im Gesicht. Er zieht mit einem Ruck an Alvaros Kette, so dass dieser stolpert und sich gerade noch davon abhalten kann, zu fallen. Mercenarios Griff um mich wird stärker. Ich weiß inzwischen nicht mehr, ob er mich tatsächlich festhält oder eher umarmt. Wir sind nicht weit von Alvaro entfernt und deshalb kann ich jeden blutigen Striemen, jeden Kratzer, jede Wunde sehen.
Und als Harrowby wieder an der Kette ruckt, kann ich nicht anders, ein Schluchzen steigt in meiner Kehle auf und eine Träne rollt über meine Wange. Alvaro versteift sich und wendet ruckartig den Kopf zur Seite. Sein Blick schweift über die Menge, und dann findet er mich. Aber auch Harrowby hat meine Träne gerochen. „Wir haben euren Dämonenlord."
Alvaro formt Wörter mit den Lippen, aber ich weiß nicht, was sie bedeuten. Es macht mich beinahe wahnsinnig, dass er mich so ansieht. Da ist kein Funken Angst in seinen Augen. Kein bisschen Resignation. Bei mir muss es genau das Gegenteil sein.
„Legt eure Waffen nieder und ergebt euch. Hier und jetzt ist dieser Kampf vorbei."
Ich halte Fineen fest an mich gedrückt, genauso fest wie Mercenario mich hält.
„Der Sieg ist unser."
Entsetzt sehe ich zum Schlachtfeld. Die letzten Dämonen knien nieder. Die Engel sammeln Waffen ein und bewachen die am Boden knienden Grüppchen.
Der Krieg ist vorbei. Wir haben verloren.
Und Alvaro steht dort vorne in Ketten und wird gezwungen, dem Untergang seines Volks zuzusehen.
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Hallöchen Kick-Ass Family!
KTWA meldet sich mal wieder zurück :) Ich hoffe ihr werdet mich leben lassen für diesen Cliffhanger (denkt dran, ohne mich erfahrt ihr nie wie es weiter geht!). Das nächste Kapitel sollte aber pünktlich sein (falls nicht seid ihr dazu eingeladen, eine Beschwerde bei mir zu hinterlassen, damit ich mich daran erinnere zu updaten. Wir Autoren sind vergessliche Leute. Tut mir leid.)
Danke an die Kommentatoren vom letzten Mal, nämlich #Rockylovesbooks, #EmelySophie, #BlackVany, #lphone21, #MarieSchorle und #momoho
Die meisten werde gemerkt haben, dass das letzte Kapitel doppelt drin war, was ich aber inzwischen behoben habe.
Kommianreger für dieses Mal:
~ Alvaro ist hin- und her gerissen, ob er Michales Entscheidung Azur zu retten gutheißen kann. Wie seht ihr das? Ist es überhaupt noch relevant?
~ Da haben wir Harrowby wohl unterschätzt. Alvaro ist gefangen genommen worden. Das sieht gar nicht gut für ihn aus. Kommt er aus dieser Situation raus? Wenn ja, wie? Wenn nein, was für Auswirkungen hätte das?
~ Die Dämonen haben verloren... wie geht es jetzt weiter? Ist hier noch irgendetwas zu retten?
Ich danke euch für eure Geduld mit mir und denkt dran, sollte das nächste Kapitel nicht pünktlich oben sein, beschwert euch ;)
Go back to reality. Stay yourself.
Eure StreetSoldierin
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