37. What The Hell
An meine Kick Ass Family,
die Verspätung tut mir wahnsinnig leid. Die Schule lässt mir leider kaum noch Zeit, und die wenige Zeit, die ich noch habe, muss ich meistens mit lernen verbringen.
Deshalb gibt es in diesem Kapitel auch keine Kommianreger. Ich hoffe, dass euch das nicht vom kommentieren abhält. Falls euch also im Text etwas auffällt, irgendetwas was ihr gerne kommentieren möchtet, dann sind Inlinekommentare die beste Möglichkeit.
Das wollte ich euch einfach im Vorraus sagen, denn Inlinekommis sind einfacher als am Ende das Kapitel nochmal überfliegen zu müssen.
So, jetzt erst Mal viel Spaß und wir sehen uns in der AN am Ende!
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Alvaros Pov
Ich höre das Kampfgebrüll schon gar nicht mehr. Es ist eher wie ein monotones Summen in meinen Ohren, ein Geräusch, an das ich mich gewöhnt habe. Anders überlebt man auf dem Schlachtfeld nicht. Würde ich jeden einzelnen Schrei meiner fallenden Brüder und Schwestern hören, wie könnte ich dann noch kämpfen?
Blut spritzt mir ins Gesicht, als ich dem Engel die Kehle zerfetze. Seine weißen Augen verlieren ihren merkwürdig lebendigen Glanz und starren ins Leere. Ich spucke aus, der metallische Geschmack schon längst nicht mehr so intensiv wie am Anfang der Schlacht.
Ich schlage mich durch die Massen, zerfetze und zersteche Körper mit Zähnen und Schwert. Zu genau darf man nicht hinschauen, denn dann würde man zweifeln. Aber wegschauen darf man auch nicht, sonst ist man unvorsichtig. Im Krieg gilt es einzig, die richtige Balance zwischen Abstand und Emotionen zu halten.
Aber manchmal wird diese Balance gestört und dann ist man plötzlich nur noch auf seine Fähigkeiten gestellt, ohne jegliche Vorteile. Und genau das passiert, als sich ein Schrei aus dem monotonen Summen hervorhebt. Eine Stimme, die ich nur allzu gut kenne. Mein bester Freund.
Ich wirbele herum und erfasse die Situation. Mercenario ist hingefallen, seine Waffe kann ich nirgends entdecken. Der Engel steht über ihm, das Schwert schon gehoben.
Ich höre die Klinge noch durch die Luft sausen, als ich mit einem Fauchen los springe und den Engel anfalle. Er schreit auf und ich grabe meine Zähne in seinen Hals, bis er erschlafft. Dann wirbele ich herum und packe Mercenario, hieve ihn auf die Füße.
Blut läuft an seiner Schläfe herab und er muss sich schwer auch mich stützen, um stehen zu können. Mit einer Hand und dem Schwert verteidige ich uns, zerre Mercenario immer weiter. „Das... das ist nicht deine Aufgabe, Bruder. Lass mich hier", keucht er, aber ich kämpfe verbissen weiter. „Riamh!", fauche ich zurück. (Riamh = Niemals)
Er schüttelt den Kopf. „Was versprichst du dir davon? Unsere Leute brauchen dich jetzt, Alvaro, du kannst sie jetzt nicht für mich alleine lassen." Aber ich würde es nicht zulassen. Erst mein Bruder, dann mein Gefährte. Meinen besten Freund würden die Engel mir nicht wegnehmen.
Ein Schlag in den Rücken lässt mich stolpern. Ich lasse Mercenario zu Boden sinken, wirbele fauchend herum und gehe dem Engel an die Kehle. Er wehrt sich ausgesprochen gut, aber von der Statur her ist er überhaupt keine Konkurrenz. Er fällt innerhalb weniger Minuten.
Schnell drehe ich mich um und zerre Mercenario wieder nach oben, auch wenn dieser damit nicht ganz einverstanden scheint. „Wo willst du hin mit mir, Alvaro? Lass mich hier, du hast Wichtigeres zu tun."
Aber das werde ich nicht, das kann ich nicht. Ich werde ihn in Sicherheit bringen und dann wird alles in Ordnung sein, wenigstens ihn habe ich dann noch, nur eine einzige Person, die nicht durch meine Schuld gestorben ist.
Ich zerre ihn in eine Ecke in der Mauer, die uns ein bisschen Schutz bietet und in der ich einen Moment bekomme, um mich zu koordinieren. Und in dem Moment keucht Mercenario auf. „Alvaro..."
Ich wirbele zu ihm herum, aber er zeigt zu Harrowbys Schloss, dem wir jetzt ganz nahe sind. Ich folge seinem Blick und erstarre. „Ist das nicht...?", hebt Mercenario an. „Jel", beende ich den Satz. „Sin é!" (Sin é = Das ist er!)
Mein Gefährte steht auf einer Fensterbank, genau kann ich nicht sehen was er tut, aber im nächsten Moment splittert das Fenster ein Stockwerk über ihm und er beginnt zu klettern.
Ich bin so abgelenkt vom Anblick meines Gefährten, dass ich den Engel nicht kommen sehe, der mich auf einmal anfällt. Er ist geschickt, packt mich von hinten und zwingt mich zu Boden, die Klinge nah an meiner Kehle. „Na Blackbourne, bereit zu sterben?"
Ich fauche ihn wütend an und versuche mich zu befreien, aber er hat das schlau angestellt. Der Dämon in mir tobt und ich fletsche die Reißzähne, schnappe nach dem Engel, aber er grinst nur und holt aus. „Grüß den Teufel von mir."
Ich zucke zusammen, aber bevor seine Klinge mich trifft, schreit der Engel auf und fällt leblos zur Seite. „Der Teufel tritt dir liebend gern in den Arsch, wenn du seinen besten Freund bedrohst." Erstaunt drehe ich mich nach rechts. „Mercenario!"
Er hat dem Engel das Genick gebrochen. Und noch mehr überrascht mich, dass Mercenario teilweise verwandelt ist. Flammenfarbene Flügel wachsen aus seinem Rücken und ich sehe den Ansatz von Reißzähnen. Die Verwandlung ist nicht vollständig, aber schon dass sie angefangen hat, ist eigentlich ein kleines Wunder.
Mercenario zuckt nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Hör zu, Alvaro, ich hab dich wirklich sehr sehr gerne, aber wenn du jetzt nicht da hoch gehst und deinen Gefährten da raus holst und diesen himmlischen Heuchlern ordentlich in die Fresse schlägst, dann breche ich dir auch das Genick."
„Ach tú...", hebe ich an, aber er gibt mir einen Schubs. „Kein Aber, Abmarsch jetzt! Ich kann auf mich selbst aufpassen, so schnell wirst du mich nicht los." Ich seufze und werfe einem Blick zum Schloss, wo Jel wieder in einem der Fenster verschwunden ist. (Ach tú... = Aber du...)
Dann drehe ich mich wieder zu Mercenario. „Is breá liom tú, dheartháir." Er winkt nur ab. „Ja ja ja, jetzt hau schon ab." (Is breá liom tú, dheartháir = Ich liebe dich, Bruder)
Und damit nimmt mein Dämon die volle Überhand, ich brülle auf und renne auf das Schloss zu, reiße Engel auf dem Weg in den Tod. Mercenario und ich wissen beide, dass es die reinste Suizidaktion ist, jetzt in dieses Schloss zu gehen. Aber mein Gefährte ist noch am Leben und wenn ich mich dafür alleine durch hunderte der Engel kämpfen muss, ich werde ihn wiedersehen.
Cheveyos Pov
Ich habe keine Ahnung, was um mich herum geschieht. In einem Moment bin ich noch im Himmelsschloss, kurz davor, wieder frei zu sein und auf die Erde zurückzukommen.
Und jetzt bin ich hier, in irgendeinem dunklen Raum, die Hände mit Ketten gefesselt und so schwach wie schon lange nicht mehr. Haben sie mir meine Kräfte schon genommen? Aber wieso bin ich dann noch nicht frei? Und wieso steckt ein Schlauch in meinem Arm?
Ich drehe den Kopf. „Hallo?" Hier muss doch irgendjemand sein! Irgendjemand, der mir helfen kann! Ich erschrecke, als eine schwache Stimme antwortet. „Cheveyo? Bist du wach?"
Eine Gestalt kriecht aus der dunklen Ecke und erst da erkenne ich ihn. Es ist Azur. Er sieht furchtbar aus, überall blaue Flecken und Wunden, außerdem ist er in Menschengestalt.
„Was ist passiert?", frage ich panisch. Azur ist doch festgenommen worden! Was macht er jetzt hier? Er setzt sich auf, seinem Gesichtsausdruck nach hat er Schmerzen. An seinen Handgelenken sind Ketten befestigt, die ihn an der Wand festmachen.
„Das alles war nur eine Show", sagt er jetzt leise. „Der Hauptmann, er hat das alles geplant. Er will die Dämonen unterwerfen, mithilfe deiner Kraft. Er hat einen ganzen Krieg angezettelt. Und mich hat er gefangen nehmen lassen, um Michael zu erpressen."
„W-was?", bringe ich geschockt hervor. „Er will...was?! Wie?" Azur hebt an, etwas zu sagen, aber in dem Moment geht die Tür auf. Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich zu, wie zwei Soldaten der Engelsgarde herein kommen.
Wortlos zerren sie Azur ein Stück zurück. Als er sich wehrt, rammt ihm der eine Soldat wortlos die Faust in die Rippen. Azur krümmt sich zusammen und wimmert. „Lasst ihn in Ruhe! Was soll das alles?", frage ich, ebenso fassungslos wie verwirrt.
Die Soldaten hören mir aber gar nicht zu, sie schubsen nur Azur gegen die Wand, dann drehen sie sich zu mir. Wortlos machen sie mich von der Kette los, die mich an der Wand festgemacht hat. Meine Handfesseln lösen sie jedoch nicht.
„Azur", sage ich nur noch schwach, denn der Engel liegt zusammengerollt am Boden. Er hebt jedoch den Kopf ein Stück und antwortet: „Mach dir keine Sorgen. Mir geht's gut. Du musst einen Weg hier raus finden, Cheveyo, lass nicht zu, dass sie dich benutzen!"
Und da haben die beiden Soldaten mich schon aus der Tür gezerrt. Sie fällt mit einem schweren, dumpfen Geräusch hinter uns zu und einer der Engel dreht den Schlüssel im Schloss.
Ich sehe mich um. Wir stehen in einem Gang, ziemlich prunkvoll, wenn auch dunkel. Die Wände sind mit Gemälden und Wandteppichen geschmückt, goldene Lampen verbreiten dämmriges Licht.
Die Engel führen mich nach rechts, dann eine Treppe hoch. Erschrocken sehe ich viele weitere Soldaten der Garde durch die Gänge eilen. Bewaffnet. Und von weiter weg... Schreie. Nicht irgendwelche Schreie. Das sind die Geräusche eines Schlachtfelds. Hat der Krieg, von dem Azur gesprochen hat, etwa schon begonnen?
Ich werde weitergezogen, immer weiter. An einer Tür halten wir an, einer der Soldaten klopft. Doch für eine Sekunde sind meine Sinne abgelenkt, mein Herz macht einen Satz und ich drehe den Kopf. Zwar sehe ich nichts als den Gang hinter uns, aber ich fühle etwas. Eine schwache Präsenz, kaum zu erfassen, aber eindeutig da. Ich kann es nicht genau einordnen, aber eine Ahnung habe ich trotzdem.
Bevor ich mich aber ganz darauf konzentrieren kann, werde ich in den Raum gestoßen. Ich fahre herum und erstarre. Mir strahlen viele blitzblank geputzte, silberne Geräte entgegen. Geräte, die gefährlich aussehen. Und die Tatsache, dass der Hauptmann mit einem Grinsen mitten im Raum steht, macht nichts davon besser.
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Und hier sind wir wieder. Wie anfangs gesagt gibt es aufgrund von Zeitmangel keine Kommianreger. Meinungen, Kritik usw. sind trotzdem immer herzlich Willkommen, vergesst das nicht :)
Das Dankeschön an die Kommentatoren von letzten Mal möchte ich aber nicht weglassen, daher jetzt erstmal danke an:
#mewias, #MineHi, #momoho, #BlackVany, #Traumschwingen, #whataboutangles, #Giinga, #Rockylovesbooks, #L0000VE und #VictoriaRose1864
Und ich hab dich nicht vergessen #Lee_Ari, dir wollte ich einfach nur noch mal einen besonderen Dank aussprechen für deine offene Meinung und für Lob sowie Kritik und Verbesserungsvorschlägen, die mir wirklich sehr weitergeholfen haben. Dafür ist dieses Kapitel dir gewidmet. Ich werde versuchen in Zukunft deine Vorschläge umzusetzen.
Und damit wären wir für heute am Ende.
Go back to reality. Stay yourself.
Eure StreetSoldierin
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