Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 02 - Datenpfade und gemischte Gefühle

Das Innere der KRYP Bank war fast genauso imposant wie von außen. Vor mir erstreckten sich meterhohe Wände und in der Mitte der riesigen Eingangshalle stand ein einzigartiges Kunstwerk. Es war komplett aus Glas und bestand aus vielen unterschiedlich großen Bällen, die durch dünne Stäbe miteinander verbunden wurden. Durch die Beleuchtung brach das Licht an dem Kunstwerk, wodurch ein atemberaubendes Lichtspiel die gesamte Halle einnahm. Umso länger ich es betrachtete, umso mehr wurde mir die Bedeutung dieses Werks klar. Oder war es vielleicht auch die Information, die ich erhielt, als ich automatisch Datenbanken zu dem Kunstwerk abrief? Aus den Daten konnte ich entnehmen, dass es die weltweite Vernetzung aufgrund der Währung darstellen sollte.

»Faszinierend, nicht wahr?«, sagte der Mann neben mir leise. Ich hatte ihn schon längst kommen hören, oder kommen sehen? Wie bezeichnete man es, wenn man jemanden aufgrund seiner ID im Netzwerk bereits registriert hat und jeder seiner Schritte verfolgen konnte? Der Mann war 46 Jahre alt und arbeitete nun ja, schon immer als Sicherheitsdienst. Sein Job war es Tag ein, Tag aus hier in dieser Eingangshalle der KRYP Bank wache zu halten. Ein eintöniger Job, bei dem ich als faszinierende Besucherin eine willkommene Abwechslung war.

Ich betrachtete weiter das Werk und antwortete nur mit einem kurzem »In der Tat.«

Ja, er hatte definitiv Recht. Das Werk hat mich in seinen Bann gezogen. Aber ich hatte gerade keine Lust auf Smalltalk und hatte besseres zu tun, weshalb ich kurzerhand meinen Blick von dem Werk riss und auf den Empfang zusteuerte. Hinter dem Empfangstresen saß eine junge Frau, die mich freundlich anlächelte.

»Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie höflich und schaute mich erwartungsvoll an.

»Kira Moore, FBI. Ich soll mir das Rechenzentrum aufgrund der Credit Diebstähle genauer ansehen.«

»Dann bräuchte ich bitte einen Identifikationsnachweis«, antwortete sie und zupfte nervös an ihrem Blazer. Normalerweise hätte sie mit ihrer Linse, die sie erst vor kurzem bekam, meine ID auslesen können. Allerdings waren Leute des FBIs aus Sicherheitsgründen nicht registriert, weshalb wir immer einen digitalen Nachweis mit uns führen mussten, um somit unsere Identität zu bestätigen. Ich öffnete mein HUphone und zeigte ihr meine ID. Sie blinzelte kurz und nickte zustimmend.

»Okay, sieht gut aus. Sie können durch die Sicherheitskontrolle gehen. Im Aufzug müssen sie nichts wählen, Sie werden automatisch zu Ihrer Etage gefahren. Dort wird Sie jemand empfangen.«

»Vielen Dank«, erwiderte ich und ging durch die Lichtschranke neben dem Tresen vorbei weiter zu besagter Sicherheitskontrolle. Dort wurde ich noch ein letztes Mal komplett gescannt und da ich meine Waffe nicht bei mir trug, wurde auch nichts beanstandet. Die Security-Männer, die in unmittelbarer Nähe neben mir standen, winkten mich weiter durch und ich ging schließlich zu den Aufzügen. Dort öffnete sich automatisch die Tür, sodass ich eintreten konnte. Mir wurde wieder etwas mulmig, weshalb ich mich an die Wand des Fahrstuhls lehnte und tief ein- und ausatmete. Wieso konnte ich in solchen Momenten nicht weniger menschlich und dafür mehr KI sein? Dann würde mich das Ganze mehr als kalt lassen. Es war so viel Zeit vergangen und dennoch machte mich der Gedanke, vielleicht Ian zu begegnen sehr nervös. Während sich meine Gedanken wie im Karussell drehten schoss der Aufzug immer weiter in die Höhe und kam irgendwann schließlich sacht zum Stehen. Die Türen des Aufzugs glitten wieder automatisch zur Seite, sodass ich sofort eine junge Frau sehen konnte. Sie lächelte mich an, wobei ihr Lächeln mehr als gekünstelt wirkte. Ihr langes blondes Haar trug sie streng in einem Dutt zusammen. Ihre Kleidung unterstützte ihr spießiges Auftreten nur noch mehr, denn ihre Kurven wurden von einem engen Kleid mit Schlitz an der Seite sehr betont. Trotz ihrer monströs hohen Absätze war sie dennoch ein gutes Stück kleiner als ich, weshalb sie zu mir hinaufsehen musste.

»Hallo, ich bin Liz Mitchell, Ian Krypes Sekretärin. Sie müssen Frau Moore sein«, sagte sie und schaute mich fragend an. Zum Glück nur seine Sekretärin, womöglich hatte er keine Zeit. Dennoch löste diese Information Unbehagen in mir aus, denn ich musste zugeben, sie sah schon verdammt gut aus. So gut, dass sie mit Sicherheit jeden Mann um den Finger wickeln konnte und vielleicht auch Ian.

»Ja, bin ich«, antworte ich nur knapp und öffnete erneut mein HUphone, um meine Identität zu bestätigen. Daraufhin nickte sie nur knapp und verwies mit ihrer Handbewegung, dass ich ihr folgen sollte. Also lief ich stumm hinter ihr her, durch die weißen Flure, die mehr der Optik eines Krankenhauses als einer Bank entsprachen. Außer uns befand sich hier absolut niemand und Lizs Schritte hallten durch den kompletten Gang. Zu beiden Seiten befanden sich in gleichmäßigen Abständen Türen, wo die wohl hinführten?

»Wir befinden uns auf einer von vielen Etagen, in denen nur die Rechenzentren sind. Natürlich wird alles zusätzlich zu den Firewalls streng überwacht«, sagte Liz und verwies auf die Überwachungskameras, die in gleichmäßigen Abständen an der Decke montiert worden sind. Damit wurde meine Frage schneller als erwartet beantwortet. Sie blieb plötzlich abrupt stehen und öffnete eine der Türen mit ihrer ID. Im Inneren angekommen erstreckten sich weitläufig duzende Rechner, welche den Raum in bläuliches Licht hüllten. Im Gegensatz zu dem Flur wirkte es hier um einige Grad kühler und ich bemerkte wie Liz sich automatisch die Hände rieb. Wir liefen weiter durch mehrere Reihen, bis wir schließlich irgendwann zum Stehen kamen.

»Da wären wir«, sagte Liz und zeigte auf mehrere Rechner, die im Gegensatz zu dem Rest rot blinkten. Ich ging näher an das System heran und öffnete die integrierte Benutzeroberfläche, um die genaue Systemnummer herauszusuchen.

»Ich frage mich, was so besonders an Ihnen ist und warum ausgerechnet Sie für diesen Job in Frage kommen. Brauchen Sie eigentlich nicht irgendein Werkzeug dafür? Sind Sie selbst Hacker?«, hackte Liz in einem komischen Unterton nach.

»Nein, das ist Sie nicht«, antwortete eine dunkle Stimme, die ich nur allzu gut kannte. Ian. Ich wandte mich von dem System ab und da stand er, direkt hinter Liz und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass er nicht gut aussah in diesem Anzug. Seine braunen Haare hatte er ordentlich nach hinten gegelt und seine Hände versteckte er in seine Hosentaschen. Ich merkte, wie auch er mich von oben bis unten musterte und versuchte möglichst cool zu bleiben.

»Hi Kira«, sagte er monoton und zwang sich zu einem Lächeln.

»Hallo Ian.«

Wir schauten uns beide stumm an und es breitete sich eine unangenehme Stille aus, die ich kaum ertragen konnte. Er scheinbar auch.

»Konntest du schon etwas herausfinden?«, fragte er mich und schaute mich interessiert an.

»Nein, ich bin gerade erst angekommen und habe mir die Systemnummer herausgesucht. Anhand der Nummer werde ich schneller ins Netz kommen«, antwortete ich. Ian nickte nur und wandte sich dann Liz zu, die plötzlich ihre Arme um ihn schlang und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Ich stand wie angewurzelt da und wusste nicht wohin mit mir. Ich konnte nichts anderes tun als die Zärtlichkeit der beiden zu beobachten, während sich in mir Wut und Trauer vermischten und doch war ich zugleich auch verwirrt, über die Emotionen, die ich nach so langer Zeit noch empfand. Wieso brachte mich das jetzt so aus dem Konzept? Und wieso seine Sekretärin? Das entsprach einfach dem typischen Klischee: Heiße Affäre zwischen Boss und Sekretärin, wobei, jemand der so offensichtlich vor jemanden anderen Zuneigung zeigte, führte sicher mehr als nur eine Affäre... Liz grinste mich schelmisch an und Ian räusperte sich schließlich.

»Ich muss leider schon wieder gehen. Solltest du noch etwas benötigen, kannst du dich jederzeit an Liz wenden«, sagte er und ging. Na, immerhin verabschiedete er sich nicht mit einem Kuss von ihr. Vielleicht war es ihm ja auch ein wenig unangenehm gewesen. An Lizs Gesichtsausdruck konnte ich ihre Enttäuschung über Ians Zurückhaltung erkennen. Sie sortierte sich allerdings schnell und wandte sich wieder mir zu.

»Ich muss leider auch gehen. Ich habe Ihnen soeben meine Nummer geschickt, auf der können Sie mich erreichen«, sagte sie und versuchte höflich zu klingen und schon bekam ich eine neue Nachricht mit ihrer Nummer. Ich nickte nur dankend und widmete mich wieder dem System. Sie hatte meine Freundlichkeit definitiv nicht verdient. Sie wusste scheinbar genau wer ich war und wollte mir mit Ian nur zeigen, was ich jetzt nicht mehr hatte. Und sie hatte ihr Ziel erreicht, denn sie hat damit wieder eine alte Wunde aufgerissen, zumindest ein bisschen. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren und fokussierte mich wieder auf den eigentlichen Grund, weshalb ich hier war: meine Arbeit.

Ich weiß nicht wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, aber ich hatte nach mehreren komplizierten Suchen im Netzwerk die Lücke in der Firewall finden können. Der Spruch Pech in der Liebe, Glück in der Arbeit ... Halt nein, so ging der nicht, aber der war definitiv zutreffend für meinen heutigen Arbeitstag, denn ich konnte auch den Hackerangriff zurückverfolgen. Ich schickte die Daten des Hackers bereits an die Zentrale, die sich mit Sicherheit in Kürze auf dem Weg machen würden, um ihn festzunehmen. Die Credits hatte er schon längst nicht mehr, denn die konnte ich ebenso zurückverfolgen und überwies sie wieder der KRYP Bank. Ich füllte ein Formular mit den Mängeln der Firewall aus und sendete es an Liz, denn um eine bessere Firewall mussten sie sich schon selbst kümmern. Ich trennte mich vom Netzwerk und suchte die Nummer raus, die mir Liz zuvor geschickt hatte. Ich wählte die Nummer und sofort ertönte der typische Klingelton. Liz ließ allerdings nicht lang auf sich warten und nahm den Anruf schnell entgegen.

»Sind Sie fertig?«, sagte sie. Wow, nicht mal eine Begrüßung, das war ... nett.

»Ja, ich habe Ihren Hacker ausfindig machen können und die Credits zurücküberwiesen. Zudem habe ich gerade eben einen Bericht mit den Mängeln der Firewall an Sie zugeschickt.«

»Ah ja, ich sehe es. Sehr gut, Sie können dann gehen. Die Türen schließen sich automatisch. Schauen Sie also, dass Sie nichts liegen lassen«, antwortete sie und legte auch schon auf. Ian hatte ihr wohl alles erzählt, bis auf meine wahre Identität. Ich benötigte kein Werkzeug für meine Arbeit, weshalb es auch nichts gab, was ich liegen lassen könnte. Ich ging vorbei an die etlichen Rechner und verließ die riesige Halle, die in diesem Gebäude nur eines von vielen war. Eins war klar, das Gebäude benötigte Unmengen an Strom, um so viele Rechenzentren dauerhaft online zu halten und dafür zu sorgen, dass sie nicht überhitzten und eine stetig konstante Raumtemperatur hatten. Gedankenverloren fuhr ich mit dem Aufzug wieder in die unterste Etage zum Foyer, durchquerte die imposante Eingangshalle und ging schließlich nach draußen an die frische Luft. Es war gerade einmal Mittagszeit, ich hatte also nicht wirklich viel Zeit für den Job benötigt. Ich prüfte erneut meine Nachrichten und stellte fest, dass ich eine HUmessage meines Vorgesetzten bekommen hatte. Ich wählte die Nachricht aus und das Hologramm zeigte mir General Nolan.

»Hervorragende Arbeit Frau Moore, aber um ehrlich zu sein habe ich auch nichts anderes von Ihnen erwartet. Ein Einsatzkommando ist bereits auf dem Weg zu dem Täter, Ihre Arbeit wäre für heute damit getan. Machen Sie Feierabend«, sagte er und damit war die Nachricht auch schon zu Ende. Feierabend um kurz vor 12? Daran könnte ich mich definitiv gewöhnen. Ich schloss das Interface wieder und beobachtete den Trubel, der jetzt zu der Mittagszeit herrschte. Alle waren auf den Weg nach draußen, um sich ein wenig in der Sonne die Füße zu vertreten oder einfach nur um sich etwas von einem Imbiss um die Ecke zu holen.

»Kira?«

Ich drehte mich um und blickte in Ians eisblaue Augen, in die ich mich vor knapp acht Jahren so sehr verliebt hatte.

»Ja?«, antworte ich nur und schaute ihn erwartungsvoll an. Was wollte er von mir? Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?

»Du siehst gut aus, deine neue Frisur. Steht dir«, sagte er lächelnd und steckte seine Hände wieder in seine Hosentaschen. Das machte er immer, wenn er nervös war und nicht wusste, wohin mit seinen Händen. Moment mal... Ich machte ihn nervös?

»Danke«, sagte ich und wandte mich von ihm ab. Ich wollte einfach nur weg hier von dieser komischen Situation. Es gab keinen Grund, weshalb wir reden sollten. Er hatte mich verlassen, die Komplimente konnte er sich also sparen. Und darüber hinaus hatte er jetzt auch Liz, eine Frau, die ihm all das geben konnte, was ich ihm niemals geben könnte.

»Kira, warte!«, sagte er plötzlich und packte mich am Handgelenk. Ich schaute ihn irritiert an und so schnell wie er mich berührte, ließ er mich auch wieder los. So langsam machte er mich wütend.

»Was soll das? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wir haben uns nichts mehr zu sagen.«

»Mit dem Kompliment... Ich wollte nur nett sein. Was ich eigentlich sagen wollte... Es tut mir wirklich leid, wie alles gekommen ist und das Liz sich vorhin so vor dir verhalten hat. Ich wollte dich damit nicht verletzten«, sagte er und schaute mir in die Augen. An seinem Blick, wusste ich, dass es ihm ernst war, aber so war er eigentlich schon immer. Er war immer ehrlich zu mir, so auch jetzt nach all dieser Zeit.

»Eine Maschine kann man nicht verletzten«, antworte ich und wandte mich endgültig von ihm ab. Die Menschen um mich herum wurden immer unklarer, doch ich lief einfach weiter und bahnte mir meinen Weg durch die Masse. Ich spürte, wie eine Träne meine Wange hinunterlief und wischte sie mit meinem Finger weg. Ich liebte ihn nicht mehr und dennoch ließ mich diese Begegnung nicht kalt. Mason hatte Recht, ich war mehr Mensch, als mir manchmal lieb war. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren und entschied mich, ein kleines Stück durch die Fußgängerzone zu laufen. Hier unter all diesen Menschen war ich nur eine von vielen und der Gedanke gefiel mir. Niemand, bis auf das FBI wusste von meiner wahren Identität und das war auch gut so. Ich wollte nicht im Mittelpunkt stehen und erst recht wollte ich keine Debatten über meine Entscheidungsfähigkeit mit irgendwelchen fremden Menschen führen. Es gab viele Menschen, die für den technologischen Fortschritt waren. Das waren diejenigen, die sich bereitwillig Implantate setzten ließen und zu Cyborgs wurden. Aber es gab auch die andere Fraktion, welche in der Technologie nur negatives sah und gerade so Roboter akzeptierten, die die Drecksarbeit für sie machten. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, fragte ich mich, ob ich für das FBI nicht genau denselben Wert hatte. War ich wirklich so frei, wie noch vor fünf Jahren dachte? Oder war ich nicht doch eine geheime Waffe, die kein Mitspracherecht hatte und keine eigene Meinung vertreten durfte? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antworten bekommen würde. Im Grunde gab es auch nichts zu bezweifeln, ich hatte ein schönes und uneingeschränktes Leben. Solang das so blieb, war alles für mich in Ordnung.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro