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Kapitel 49

Geräuschvoll atmete Khione die warme Luft ein und lehnte sich gegen das Holzgeländer ihres Balkons. Sie ließ ihren Blick über den Burghof, die Khemahs und die Weiden schweifen, ehe sie ihn zu den noch schneebedeckten Bergen hob. Alles wirkte idyllisch und friedlich.

Seit es auf den Frühling zuging, war das Leben auf Pah Koha wieder lebhafter. Jeden Morgen linste die Sonne ein bisschen früher über die Bergspitzen, was Khione eine wahre Freude bereitete. Sobald die ersten Strahlen die Mauern der Burg berührten und die Vögel zu zwitschern anfingen, sprang sie aus dem Bett und stellte sich auf den Balkon. Dort begrüßte sie die Wärme und sprach ein kleines Dankgebet zu Göttin Inara. Es war mittlerweile ein Ritual von ihr, das sie nicht ausließ.

Vor allem morgens gönnte sich Khione ein paar stille Minuten, in denen sie gründlich nachdachte, denn mit den wärmer werdenden Tagen kam die Schneeschmelze. Sie verwandelte den Fluss in eine reißende Flut aus erdbraunem Wasser, die lose Gesteinsbrocken und ausgerissene Bäume mit sich riss. Glücklicherweise bestand für Pah Koha keine Gefahr, da laut Makhahs Aussage die Menge an Schnee geringer war als in den vergangenen Jahren und der Fluss noch Luft nach oben hatte. Trotz allem befürchtete Khione, dass es sich über Nacht änderte und er über die Ufer trat. Ihr fehlten die Erfahrungen, daher vertraute sie auf das Urteil der Älteren und hoffte auf das Beste.

Ein weiteres Problem, über das sie täglich nachdachte, war die Wasserversorgung der Arakis. Durch die braune Brühe waren sie gezwungen, es mehrmals abzukochen und mit Leinentüchern zu filtern. Das kostete dementsprechend Zeit. Um eine durchgehende Versorgung zu gewährleisten, hatte sie angeordnet, die Küche nur noch zum Abkochen zu benutzen, bis sich die Situation entspannte. Nahrung hatten sie dank Trocknung und Räucherung genug auf Lager. Khione hatte die Arakis in Gruppen aufgeteilt, um diejenigen in der Kochstube alle paar Stunden abzulösen. So bekam jeder eine wohlverdiente Pause. Sie selbst scheute sich nicht davor, mit Eimern bewaffnet zum Fluss zu laufen und sie zu füllen. Für sie kam es gelegen, da sie so jederzeit nach dem Stand des Wassers sehen konnte.

Gähnend streckte sich Khione ausgiebig und legte anschließend ihre Hände gegeneinander. Mit geschlossenen Augen murmelte sie ein Gebet zu Göttin Inara und bat um deren Hilfe. „Bitte beschütze Pah Koha und die Arakis", schloss sie ab.

„Hier bist du."

Schlagartig drehte sich Khione mit klopfendem Herzen um und schlang bei Makhahs und Askus Anblick sofort ihre Arme um sich. „W-Was machst du hier?", stotterte sie.

„Du hast nicht auf mein Klopfen geantwortet, daher habe ich Asku gebeten, mit mir nach dir zu sehen", antwortete er, wobei er Khione von oben bis unten musterte. Dadurch, dass sie nur das Nachthemd trug, blieben ihre Arme unbedeckt und ihm fielen die kleinen Erhebungen auf, die sich auf ihnen ausbreiteten. Hinzu kam ein sanfter Hauch an Rosa auf ihren Wangen und der Blick zur Seite. Makhah grinste. Ihre Schüchternheit war bezaubernd, egal, wie oft er sie sehen würde.

Khione schien sich um eine Erwiderung zu bemühen, seufzte aber nach einigen Sekunden und räusperte sich. „Wie kann ich dir behilflich sein?", fragte sie.

„Ich wollte dich wissen lassen, dass der Pegelstand gesunken ist. Solange kein Starkregen kommt, wird der Fluss sicher nicht über die Ufer treten", erklärte er, woraufhin sich ihre angespannte Haltung ein wenig löste. Ihm war ihre Unruhe der letzten Zeit nicht entgangen und es tat ihm leid, dass er ihr sie nicht abnehmen konnte. Am liebsten würde er ihre Muskeln nach einem heißen Bad lockern, doch Makhah wagte keinerlei Annäherungsversuche, sofern sie nicht eindeutig von Khione ausgingen.

„Danke. Ich ziehe mich um und komme dann", erwiderte sie.

Den Wink verstand Makhah ohne weitere Worte. Er nickte ihr zu und zog sich mit Asku auf den Flur zurück. „Hoffentlich konnte ich ihr mit der Nachricht ein wenig von ihren Sorgen nehmen", murmelte er.

„Sicher", behauptete sein Freund überzeugt. „Khione ist zwar jung, aber sie hält sich tapfer und versucht ihr Bestes als Shihara. Sie wird sich bestimmt daran gewöhnen."

„Ich hoffe, du hast Recht", meinte Makhah. „Ihr Unterricht bei Kabiha und Tehew scheint ihr keine Probleme mehr zu bereiten. Er hat erzählt, dass sie in ihren Rollenspielen nicht voreilig Entscheidungen fällt, sondern stets in Ruhe die Vor- und Nachteile abwägt. Dabei ist sie aber oft angespannt, als würde alles davon abhängen."

„Das bemerke ich auch", stimmte Asku zu. „Sie hat scheinbar früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen."

Makhah öffnete den Mund für eine Erwiderung, doch in dem Moment trat Khione aus ihrem Schlafgemach, und er schloss ihn wieder.

Abrupt hielt sie inne. „Du bist noch da?", fragte sie verblüfft. Askus Anwesenheit sprach sie nicht an, denn an diesen als ständigen Schatten hatte sie sich gewöhnt. Meist herrschte zwischen ihnen eine stille Kommunikation, aber er war da, wenn sie jemanden zum Reden brauchte. Oft half er ihr bei Kleinigkeiten oder erklärte etwas. Ihr Verhältnis war durch Makhahs Befehl sie zu schützen, enger gewachsen.

„Ich würde gern mit dir frühstücken."

Als hätte ihr Magen es verstanden, knurrte er und Khione lächelte mit brennenden Wangen, da die beiden Männer gleichzeitig zu lachen anfingen. „In Ordnung. Stärken wir uns für den Tag", stimmte sie zu und scheuchte sie mit den Händen vor sich her.

„Makira, kannst du Aponi aus dem Stall holen, damit ich ihre Box säubern kann?", fragte Khione, während sie die Box von Pferdeäpfeln und nassem Stroh befreite und sie mit der Mistgabel in einen Eimer beförderte. „Ich habe nicht vor, mich zwischen sie und die Wand zu drängen."

„Natürlich. Ich bring sie gleich nach draußen", versprach Makira und kam aus der Ecke des Stalls, in der sie die Strohballen für die Einstreu vorbereitete.

Nachdenklich sah Khione dabei zu, wie die Araki in die Nachbarbox trat, ihre Hand an den Pferdehals legte und ihr etwas zuflüsterte. Die Ohren des Pferdes drehten sich aufmerksam nach vorn und zur Seite, ehe ein Schnauben folgte und sich die trächtige Stute in Bewegung setzte. Es war immer wieder aufs Neue faszinierend, wie sanft die Arakis mit ihren Tieren umgingen. Es bedurfte nur wenige Worte und Gesten zwischen ihnen.

Sobald Aponi draußen war, begab sich Khione in ihre Box und fing an, sie zu säubern. Dabei grübelte sie über das Verhalten der dunkelbraunen Stute nach. Schon seit Tagen zeigte sie Unruhe, wobei es schwer festzustellen war, ob es an der Verletzung an ihrem Bein lag oder sie sich durch das Fohlen im Bauch unbehaglich fühlte. Es gab genug Anzeichen einer zeitnahen Entbindung, daher war es nicht abwegig, dass sie sich damit abplagte.

Khione befürchtete jedoch, dass sie sich nicht helfen lassen würde, falls es zu Komplikationen käme. Deshalb nahm sie sich vor, für die Tage bis zur Geburt wieder im Stall zu schlafen und Aponi in die hinterste Box zu verlegen, denn diese war geräumiger und bekam keinen Zug ab. Gleichzeitig hoffte Khione, dadurch eine Verbindung mit dem Pferd aufzubauen, da sie mit ihr bisher kaum in Kontakt gekommen war. Dennoch wollte sie Makiras Einverständnis, da die Stute Anuj gehört hatte. Es lag Khione fern, sie damit vermehrt an ihn zu erinnern.

Daher fragte sie die junge Frau, als diese mit zwei Eimern wiederkam.

„Natürlich, warum fragst du?", erwiderte Makira überrascht.

Khione wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und seufzte. Wie sollte sie von ihrer Hemmung sprechen, ohne ihr vor den Kopf zu stoßen? Fieberhaft suchte sie in ihrem Oberstübchen nach einer passenden Antwort. „Wegen Anuj", brach es schließlich aus ihr heraus, doch insgeheim ärgerte sie sich über ihre vage Aussage.

„Oh", kam es von Makira.

Danach wurde sie still und Khione befürchtete, dass sie jetzt wütend und traurig war, da sie nicht mehr zu sehen war. Angespannt und mit Schuldgefühlen lauschte sie den kratzenden Geräuschen, die von der anderen Seite der Box kamen. Sollte sie zu Makira gehen und sich entschuldigen?

Khione stellte die Mistgabel in die Ecke und sprang mit einem kleinen Schrei einen Schritt zurück, als plötzlich Makiras Kopf auftauchte. „Du hast mich erschreckt!", keuchte sie.

„Tut mir leid. Ich habe nur die Eimer abgestellt und die Maus in die Freiheit gelassen", erwiderte sie.

„M-Maus?", stotterte Khione.

„Ja, wir haben öfters Gäste im Stall. Sie stören nicht, aber wenn Aponi hier fohlt, ist es besser, sie sind draußen", erklärte Makira und strich sich mit einer galanten Handbewegung ihre geflochtenen Zöpfe hinter die Ohren. Sie räusperte sich und sah Khione direkt an. „Ich habe nichts dagegen, wenn du hier schläfst, Shihara. Normalerweise brauchen uns die Pferde bei der Geburt nicht, aber durch die Verletzung am Vorderbein wäre es besser, Aponi nicht allein zu lassen."

„Möchtest du lieber bei ihr sein?", fragte Khione rasch.

Abwehrend hob Makira die Hände und versicherte, dass alles in Ordnung sei. „Ich habe oft genug die Ankunft eines Fohlens miterlebt und ich bin mir sicher, dass es für dich eine einzigartige Erfahrung sein wird", meinte sie lächelnd.

Erleichtert atmete Khione aus und legte, ohne zu zögern, die Arme um Makira. „Danke für deine Großzügigkeit", flüsterte sie mit Tränen in den Augen.

Vorsichtig erwiderte Makira die Umarmung, doch ihr Lächeln wurde breiter. „Komm, ich helfe dir beim Ausmisten und dann streuen wir ein. Aponi soll es gemütlich haben", schlug sie vor. „Danach richten wir dein Nachtlager her. Aber dieses Mal mit Fellen", sagte sie zwinkernd.

Khione gluckste, verstand jedoch die kleine Anspielung. Sie hatte keineswegs vor, erneut krank zu werden. Nicht, wenn die Möglichkeit bestand, mit den Erinnerungen der schrecklichen Nächte abschließen zu können. Wann immer sie den Stall betrat, bekam sie einen unangenehmen Druck in der Brust, der ihr einen Kloß im Hals bescherte. Er war – genau wie das gemeinsame Schlafgemach – ein Ort, an dem sie sich seither nicht mehr wohlfühlte und den sie normalerweise vermied. Den Tieren zuliebe hatte sich Khione aber selbst den Stalldienst auferlegt, doch ob und wie sie die Angst vor dem Schlafgemach jemals überwinden würde, stand weiter in den Sternen.

Darüber würde sie sich jedoch erst später Gedanken machen. Jetzt würde sie sich mit einer Mischung aus Sorge, Spannung und Vorfreude auf die nächsten Tage konzentrieren.

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