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Kapitel 19

Die Sonne neigte sich bereits dem Westen entgegen und war dabei, sich hinter die Spitzen der Aevaria-Berge zu verkriechen. Sie tauchte das Tal mit ihren goldenen Strahlen in ein warmes, mystisches Licht. Schweigend ließ Makhah seinen Blick über die Schneereste schweifen und sein Herz zog sich bei den Erinnerungen an Ahyoka schmerzhaft zusammen. Wie oft hatte er mit ihr den Sonnenuntergang beobachtet ... Wie es wohl von oben aussah? War sie glücklich? All die Gedanken sorgten für eine stechende Enge in Makhahs Brust, die unbewusst seinen Hengst zum Stehen brachte.

Eine Bewegung neben ihm ließ ihn blinzeln. „Was ist los, Shiharu?", erkundigte sich Asku mit einem prüfenden Blick.

„Nichts", erwiderte Makhah, obwohl ihm bewusst war, dass er seinem Freund kaum etwas vorspielen konnte. Dennoch wollte er nicht über Ahyoka reden. Es holte sie nicht zurück und nur das Gewissen, dass Göttin Inara sie aufgenommen hatte, linderte den Schmerz ein kleines bisschen. Als Askus dunkle Stute mit dem Huf scharrte und seinen Hengst damit ansteckte, lächelte er. „Lasst uns die Pferde füttern. Sie sind ungeduldig", bemerkte er.

Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück und sobald die lodernden Fackeln von Pah Koha in Sicht kamen, trieb die Aussicht auf Fütterung die Tiere von allein an. Sie ritten um das Lager herum und brachten die Pferde auf die Weide, auf der ihre Artgenossen ihr Abendmahl bereits genossen. Denali schnaubte und stieß ein Wiehern aus, das die anderen ihre Köpfe heben ließen.

„Der Herr im Haus ist wieder da", gluckste Asku.

„Wenigstens wird er ohne Zweifel als Anführer respektiert", meinte er mit einem schwachen Grinsen. Ihm war nicht zu Scherzen zumute, dabei war der Tag erfolgreich verlaufen und er hatte einen Grund zum Zufriedensein. Der Pfad war vom Geröll befreit und wieder frei, doch die bevorstehende Diskussion mit Khione lag ihm im Magen. Bei der Arbeit hatte er mit den beiden Männern über Pahras Anliegen gesprochen und sich fest vorgenommen, mit Khione nicht nur darüber, sondern auch über die Geschehnisse bei der Eheschließung zu sprechen. Makhah hoffte, dass eine Aussprache die Spannung zwischen ihnen legte. Dazu hatten ihm Tehew und Asku geraten. Sie waren besorgt, dass sich das Verhältnis auf die Führung auswirkte.

Kaum erreichten sie den Weidenzaun, löste sich Halona von den anderen Pferden ab und kam an das Tor. Schnaubend und prustend begrüßte sie Denali, ehe sie quiekend davonstob. Nachdem Makhah seinen Hengst von den Zügeln befreite, galoppierte er buckelnd hinterher und brachte damit Bewegung in die Herde. Sie ließen vom Futtertrog ab und lieferten sich ein kleines Wettrennen, in das Tehews Wallach und Askus Stute einstimmte. Nach wenigen Minuten war es vorbei und die Tiere widmeten sich wieder ihrem Futter. Es war nichts Neues, und doch jedes Mal faszinierend.

„Ich gehe Khione suchen", verkündete Makhah und wandte sich von der Weide ab. Auf dem Weg zur Burg grübelte er, wie er das Gespräch anfing, ohne, dass sie gleich wieder in eine Abwehrhaltung überging. Es war schwer, sich mit ihrem Verhalten auseinanderzusetzen, wenn sie nicht mit ihm sprach. Dabei hatte Makhah in bester Absicht gehandelt. Ob Khione das verstehen würde?

Bevor er die Stufen zur Burg hinaufging, hielt er Naira an. „Sorgst du bitte für heißes Wasser in meiner Badekammer?", bat er.

„Werde ich", erwiderte sie lächelnd.

„Hast du Khione gesehen?"

Naira neigte leicht den Kopf zur Seite und grübelte, wobei sie mit einer Strähne ihres Haares spielte. „Ich habe sie heute bei Pahra sitzen sehen. Seitdem nicht mehr", antwortete sie. „Vielleicht ist sie bei Kabiha in der Bibliothek. Ansonsten werden Sabah oder Pahra sicher wissen, wo sie sich aufhält."

Mit einem dankbaren Nicken ließ Makhah die junge Frau stehen und betrat die Burg. Sofort kam ihm die Kühle entgegen, die sanft wie ein Hauch über seine Haut streichelte. Die zahlreichen Fackeln an den Wänden tauchten die Eingangshalle in ein dämmriges Licht, und waren neben dem offenen Kamin die einzige Wärmequelle. Schon jetzt waren die Abende empfindlich kühl, weshalb Makhah ein Feuer entzündete. Durch die Größe der Halle half es nicht viel, sorgte aber für eine angenehme Atmosphäre und spendete zusätzliche Beleuchtung.

Makhah griff nach einer getrockneten Baumrinde, auf die er Holzspäne als Zunder streute. Anschließend nahm er seinen Zündstein aus der Halterung seines Gürtels und positionierte ihn etwas oberhalb. Kräftig schlug er mit dem Feuerstein dagegen, und die Funken fielen auf die Späne. Nach einigen Versuchen glomm der Zunder und Makhah fächelte vorsichtig mit der Hand, ehe er behutsam pustete. Eine langsame Vorgehensweise war wichtig und verlangte Geschick und Übung. Erst, als sich aus der Glut ein Feuer bildete, setzte er die Baumrinde in den Kamin und legte dünne Äste darüber. Er wartete ein paar Minuten und fütterte die Flammen nach und nach mit Holzscheiten. Die Wärme breitete sich aus und verscheuchte die Kühle auf seiner Haut.

Minutenlang starrte er in das Feuer und zögerte somit den Moment der Konfrontation hinaus, aber schließlich richtete er sich seufzend auf. Es half alles nichts. Makhah ging zur Bibliothek, doch als er die Tür öffnete, kam ihm gähnende Leere entgegen. Selbst in beiden Schlafgemächern war Khione nicht vorzufinden.

Grübelnd rieb sich der Shiharu sein Kinn und lief in die Küche, aus der ihm herzhafte Gerüche entgegenschlugen. Außer zwei Frauen und ihre Kinder fand er niemanden vor. Auf die Frage, ob sie Khione gesehen hätten, verneinten beide. Genervt suchte Makhah ganz Pah Koha ab und als er weder Sabah noch Pahra auffand, war seine Geduld zum Zerreißen gespannt. Erst bei Makira bekam er endlich Informationen.

„Sie sind am Nachmittag zum Kräutersuchen aufgebrochen. Sind sie noch nicht zurück?", fragte sie verblüfft. „Das ist ungewöhnlich."

Düster nickte Makhah. Gerade von Sabah und Pahra hatte er erwartet, dass sie zumindest Kabiha Bescheid gaben! Die beiden wussten doch, wie wichtig es war! Unruhig sah er zum immer dunkler werdenden Pfad. Wo waren die drei nur? Musste er etwa eine Suche lostreten, weil keiner von ihnen in der Lage war, den anderen zu sagen, wo sie Kräuter suchten? Fluchend schlug Makhah mit der Faust auf die Burgmauer ein.

Das lockte Asku an und nachdem er die Neuigkeiten erfuhr, bot er sich sofort an, ein Auge offenzuhalten. „Ich positioniere mich auf der Südseite und bitte Tehew, auf der Westseite nachzusehen", bot er an.

„Und ich bleibe beim Haupteingang", bemerkte Makhah finster. Ihre Wege trennten sich und sobald das Oberhaupt die Reihen der Khemahs hinter sich ließ, lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen den Holzpfosten. Mittlerweile zeigten sich die ersten Sterne und mit jeder vergehenden Minute wurde Makhah ungehaltener. Das Verhalten seiner Schwester war nicht normal und er befürchtete, dass Khione sie um den Finger gewickelt hatte, um sie wegzubringen. Zumindest traute er es der Sheikah zu.

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bevor ein Glimmern in der Dunkelheit seine Aufmerksamkeit erregte. Das schwache Licht kam Pah Koha näher und er nahm vorsichtshalber seinen Speer vom Rücken, doch kaum hörte er Sabahs Lachen, fiel ihm ein Stein von Herzen. Wenigstens war ihr nichts passiert. Kurz darauf vernahm er Pahras raue Stimme, die scheinbar etwas von früher erzählte.

Schnaubend stieß sich Makhah vom Pfosten ab, schnappte sich eine Fackel, die in einer Halterung im Boden angebracht war und lief auf das Licht zu. „Wo wart ihr?", fragte er aufgebracht, versuchte aber die Kontrolle über seine Beherrschung zu behalten.

„Suchen von Kräutern, Bruder", sagte Sabah fröhlich. „Wir gefunden haben viele Wurzel", plauderte sie drauf los, bis Makhah seine Hand hob.

„Wo ist Khione?"

„Sie ist bei uns, Makhah", antwortete Pahra und schob die junge Frau vor sich.

Im Schein der Fackel erkannte er deutlich, dass ihr Blick starr zu Boden gerichtet war. Das schürte seinen Zorn, der sich in einem rasenden Tempo ausbreitete. „Von euch zwei hätte ich wenigstens erwartet, dass ihr jemandem Bescheid gebt, aber du als Shihara solltest verstehen, wie wichtig es ist, den anderen zu sagen, wohin du gehst!", wütete er los. Sofort zog Khione ihre Schultern nach oben, doch wie immer antwortete sie nicht.

„A-Aber ...", stotterte Sabah und tauschte einen Blick mit Pahra aus. „Wir sagen Kabiha, wir Kräuter suchen."

Einen Moment lang hielt Makhah inne. Er ging davon aus, dass sie die junge Frau nur schützen wollten. „Nein, sie wusste es nicht!", zischte er und packte Khione grob am Handgelenk. „Du kommst mit. Wir haben ein ernstes Gespräch zu führen!"

Ungeachtet ihres Widerstands zog er sie zwischen den Zelten zur Burg. Khione stemmte sich gegen jeden Schritt, doch Makhahs Griff war so stark, dass sie sich ihm nicht entwenden konnte. Durch seine Schrittlänge schaffte sie es kaum, mit ihm mitzuhalten und stolperte mehrmals, sobald er an ihrem Arm riss.

Als sie den Burghof erreichten, wirbelte das Oberhaupt sie blitzschnell um und drückte sie unsanft gegen die Mauer. Die Kälte der Nacht drang durch den Stoff ihrer Kleidung und sie war nicht die Einzige, die Khione zum Zittern brachte. Makhahs vor Wut verzerrte Miene jagte ihr eine Heidenangst ein.

„Was fällt dir ein, dich als Shihara so zu benehmen?", fauchte er und kam ihr dabei so nahe, dass sie seine Körperwärme spürte. „Wann kommt es in deinem winzigen Gehirn an, dass du Verantwortung für den Terikan trägst? Wie soll das funktionieren, wenn du ohne etwas zu sagen gehst und keiner weiß, wo du dich befindest?"

Khione ballte die Hände zu Fäusten und haderte mit sich, ihr Schweigen zu brechen. Da Makhah sie mit Vorwürfen über Verantwortungslosigkeit und kindisches Benehmen überschüttete, brach es aus ihr heraus. Zornig sah sie ihm in die Augen. „Ach, und du darfst das?", fragte sie zwischen zusammengepressten Zähnen. „Ich erinnere dich daran, dass du es nicht für nötig gehalten hast, mich mit der Ehezeremonie vertraut zu machen! Du warst derjenige, der hinter meinem Rücken über die Form des Brandmals hinwegentschieden hat!", schrie sie ihm entgegen. „Welche verdammte Verantwortung habe ich, wenn du mich von allem ausschließt und mich im Dunkeln stehen lässt?", wetterte sie und pikte ihn grob in seine Brust. Ihre Wut ließ sie mutiger werden und Khione gab sich nicht einmal die Mühe, sie zu verstecken. „Ich bin es leid, deine Vorwürfe zu hören, Makhah. Ich habe von deinen Erfahrungen mit den Sheikahs mitbekommen, aber das ist nicht meine Schuld und ich bin nicht wie sie! Hör auf, mich mit ihnen zu vergleichen!" Khiones Stimme schraubte sich immer weiter in die Höhe und lockte nicht nur Tehew, sondern auch Asku und einige Arakis an.

Makhahs Augen verengten sich zu Schlitzen und er verfestigte seinen Griff. „Du wagst es, so mit mir zu reden?", knurrte er dunkel mit einem Blick nach rechts und nach links, als würde er auf die anderen aufmerksam machen.

Obwohl er ihr wehtat, schüttelte Khione ihren Arm, bis er sie losließ. „Ja, ich wage es!", fauchte sie. Wahrscheinlich kam sie gerade in Teufels Küche, aber jetzt war es endlich an der Zeit, ihren ganzen Frust herauszulassen. „Du behandelst mich wie den letzten Dreck und sagst, ich benehme mich wie ein Kleinkind? Und dann erwartest du, dass ich dir vor die Füße falle und dich wie einen Gott verehre? Du bist doch derjenige, der mir alles verschweigt und mich sogar beschuldigt, Kräuter entwendet zu haben!"

Makhah brachte einen kleinen Abstand zwischen sie und bedachte Khione mit einem nachdenklichen Blick. „Ist dir bewusst, dass ich absichtlich nichts gesagt habe, um dir Kummer und stundenlange Angst zu ersparen? Ich habe es für dich getan! Es hat mir genauso wenig behagt, ein heißes Eisen auflegen zu lassen, aber ich habe gehofft, in einem ruhigen Gespräch mit dir über die Bedeutung des Symbols zu sprechen. Nur zeigst du mir seither die kalte Schulter und sprichst nicht mehr mit mir, obwohl ich seitdem jeden verdammten Tag versucht habe, mit dir zu kommunizieren. Außerdem habe ich dich nicht beschuldigt, dass du die Kräuter entwendet hast, sondern habe dich gefragt, ob du etwas davon weißt."

Plötzlich schwieg Khione, als die Worte der Heilerin ihr in den Sinn kamen. Makhah hatte es für sie getan und ihr damit eine lange Zeit der Angst erspart. Sie war hin- und hergerissen, was sie davon halten sollte, doch ihr Verstand beschloss, ihm dafür dankbar zu sein. Und es stimmte, dass er nicht behauptet hatte, sie wäre die Schuldige bezüglich der Kräuter.

Khione senkte ihren Blick und dämpfte ihre Stimme. „Es war trotzdem nicht richtig, mich im wahrsten Sinne des Wortes ins offene Messer rennen zu lassen. Seit unserer Ankunft habe ich versucht, dich besser kennenzulernen und mich einzuleben. Ich hatte angefangen, dir zu vertrauen, Makhah. Durch die Brandmarkierung habe ich es verloren und brauche Zeit."

Sekundenlang herrschte Schweigen zwischen ihnen und Khione nahm deutlich die Anspannung in seinem Körper wahr. Auf eine Entschuldigung hoffte sie nicht, aber wenigstens auf Verständnis. Zu ihrer Überraschung nickte Makhah und willigte ein, ihr die Zeit zu geben, die sie brauchte.

Er trat einen Schritt von ihr zurück und gab ihr Luft zum Atmen. „Haben wir uns jetzt ausgesprochen und fangen von vorne an?", fragte er unerwartet und hielt ihr seine Hand hin.

Zögernd nahm Khione sie an. „Ja", antwortete sie leise. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, aber durch den Wutausbruch fühlte sie sich erleichtert. Endlich hatte sie ihm die Meinung gesagt. Sie war froh, dass Makhah sie scheinbar verstand und sie das Thema durch hatten. Jetzt hoffte Khione, dass es in Zukunft besser laufen würde.

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